Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Craios

Sethskind
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10. September 2008
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Hallo zusammen,

ich habe per Suchfunktion nichts passendes gefunden daher verfasse ich meine frage mal in einem neuen Thread.

Wie handhabt ihr das in euren Spielsystemen mit Handwerk/Beruf eines Charakters?

Ich persönlich spiele ganz gerne mal einen Helden der nicht von Anfang an ein "bis-unter-die-Zähne-bewaffneter-Krieger" oder ähnliches ist sondern einen "gewöhnlichen" Mann mit einem gelernten Beruf der erst im laufe der Abenteuer und ähnlichem zu einem "Helden" heranwächst.

Nun ist es ja so das nicht jedes System automatisch passende Regeln und Werte für so etwas bietet.

Wie handhabt ihr das?

Spielt ihr überhaupt solche Berufs-Charaktere?
Welches System spielt ihr und gibt es Regeln für Berufe?
Benutzt ihr Hausregeln? (wenn ja bitte kurz anreissen)


Ich hoffe stark das verständlich ist was ich meine ;)

Danke schonmal für Antworten und erläuterungen!

Mit freundlichsten Grüßen

Craios
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Ich hätte dafür gern oben auf dem Charakterboegn ein Feld neben Augenfarbe. Das steht dann sein Beruf, und über das Wissen, dass auf diesen Beruf bezogen ist, verfügt der Charakter dann.
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Spielt ihr überhaupt solche Berufs-Charaktere?
Welches System spielt ihr und gibt es Regeln für Berufe?
Benutzt ihr Hausregeln?

Ich hab bei PtA eine Mechanikerin gespielt. Da ist das aber natürlich völlig egal.
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

DSA4 hat zu solchen Charakteren das meiste und detaillierteste Material, das ich bisher gesehen habe.
Was ich ihm hoch anrechne. ;)
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Hallo zusammen,
Wie handhabt ihr das?
Spielt ihr überhaupt solche Berufs-Charaktere?
Welches System spielt ihr und gibt es Regeln für Berufe?
Benutzt ihr Hausregeln? (wenn ja bitte kurz anreissen)

Wenn wir schon mal eine Kampagne spielen a la "vom Bauern zum Weltenretter" oder vom "Landadligen zum Ringträger" oder "vom Tellerwäscher zum Millionär", dann nehmen wir DSA. In diesem System kannst du den Helden mit einem Handwerksberufhintergrund erschaffen.
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

DSA4 hat zu solchen Charakteren das meiste und detaillierteste Material, das ich bisher gesehen habe.
Was ich ihm hoch anrechne. ;)
DSA hat auch die Größe des Charakters auf dem Charakterbogen, was ich ihm hoch anrechne!

Aber warum DSA manchen Berufen Regeln zubillgt und anderen nicht, das verstehe ich nicht. Und zwar verstehe ich daran nicht, wozu es da überhaupt Regeln braucht. :p
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Berufsregeln inklusive Liste der Fertigkeiten haben

GURPS (im jeweiligen Quellenbuch unter Jobs and Income)

Harnmaster hat Berufe inklusive abhängigkeiten zum Beruf der Eltern
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

@Skar
Weil sich mit DSA dann auch eine der (in manchen Kreisen durchaus beliebten) Stadt- und Dorfsimulationen spielen lässt und nicht nur Dungeoneering und Questing. Das echte Bauergaming eben. ;)
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Bei HeroWars/HeroQuest ist der Beruf eines der drei Hauptschlüsselworte (neben Herkunftsregion und Religion).

ALLES, was ein Charakter kann, was er ist, wie er ist, wen er kennt, was er hat, wer mit ihm in welcher Beziehung steht, wird bei HW/HQ über Schlüsselworte bestimmt. Die Individualisierung findet durch Gewichtung bzw. Abweichung von den Schlüsselworten statt.

Daher ist der Beruf bei HW/HQ für den Charakter ausgesprochen wichtig und wird auch STÄNDIG eingesetzt.
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

@Skar
Weil sich mit DSA dann auch eine der (in manchen Kreisen durchaus beliebten) Stadt- und Dorfsimulationen spielen lässt und nicht nur Dungeoneering und Questing. Das echte Bauergaming eben. ;)
Aber wieso gibt es dann nur Regeln für manche Berufe?
Und wieso überhaupt Regeln? Abseits vom Dungeoneering und Questing ist doch eh regelarmes Spiel angesagt.
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Aber wieso gibt es dann nur Regeln für manche Berufe?

Weil sie an die restlichen nicht gedacht haben bzw. denken, die lassen sich mit den vorhandenen abdecken? ;) Es stimmt schon, dass das ein oder andere Berufsbild fehlt.

Und wieso überhaupt Regeln? Abseits vom Dungeoneering und Questing ist doch eh regelarmes Spiel angesagt.

Oft wahr, aber nicht immer.
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Mal ein Beispiel aus "Blood over Gold", dem HeroQuest-Band über die Handelsfürsten von Maniria:

Hirte
Der Wohlstand der meisten Clans besteht in ihren Herden - Rinder, Schafe, Schweine oder seltsamere Tiere werden hier gehalten. Hirten bewachen diese Herden gegen Raubtiere und Viehdiebe, sorgen sich um ihre Herde, spüren verirrte Tiere auf und führen sie zur Herde zurück. Sie treiben die Herden das ganze Jahr über von einer Weide zur nächsten, sobald diese abgegrast sind. In der See-Jahreszeit werden die Herden auf hochgelegene Weiden gebracht und bleiben dort bis zur Dunkelheits-Jahreszeit, in der sie dann in die sichereren Niederungen zurückkehren. Ende der Erd-Jahreszeit werden die Schlachtungen vorgenommen, die einjährigen Bullen verkauft oder geopfert, die älteren Tiere geschlachtet um Fleisch und Häute zu liefern. Viehtriebe zu nahegelegenen Städten bringen den Clans das dringend benötigte Einkommen, bieten aber auch den benachbarten Clans die Gelegenheit für Überfälle und Viehdiebstähle.
Einstiegsvorschläge für neue Helden:
Hirten reisen oft weite Strecken um ihre Tiere zum Markt zu bringen. Die Möglichkeit außerhalb des Clans sein Leben zu gestalten verführt viele dazu ihr Glück anderswo als in ihrer Heimat zu suchen.
Fähigkeiten:
Erste Hilfe für Tiere, Kampf: Bogenschütze oder Kampf: Schleuderer, Schlachter, Klettern, Wetter Ertragen, Herdentiere Kennen, Lauschen, Lange Strecken Laufen, Lieder am Lagerfeuer Singen, Spuren Verfolgen, (Hütehund oder Hütekatze) Abrichten
Beziehungen:
Keine zusätzlichen über die Beziehungen aufgrund der Herkunftsregion hinaus.
Gefolgsleute:
Ein Hirte kann einen bevorzugten Hütehund oder Alynx als Gefolgsleute haben, oder eventuell auch einen guten Kumpel.
Persönlichkeitszüge:
Geduldig, Wachsam
Magie:
Heler (Regengott), [Herdentier]-Geist, Heiliger der Hirten, [Stammes-Gottheit].
Lebensumstände:
Ärmlich
Typische Ausrüstung:
Schleuder oder Bogen, Stab, kleine Herde Rinder, Schafe oder Schweine, kleine Hütte in den Hochlandweiden, möglicherweise ein kleines Gehöft in den Niederungen
Kultur:
Die meisten Hirten sind Wenelier, obwohl auch viele der Hsunchen-Völker Weidewirtschaft betreiben. Manche Hirten sind auch nur Angestellte, die die Herden der reichen Handelsfürsten betreuen.

All das hängt bei HeroQuest am Berufsschlüsselwort. - Daher ist der Beruf auch von so wichtiger Bedeutung in diesem Rollenspiel.
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

DSA4 hat zu solchen Charakteren das meiste und detaillierteste Material, das ich bisher gesehen habe.
Was ich ihm hoch anrechne. ;)

Ja, DSA ist in dem Punkt echt super!

Man kann sich einen Bauerncharakter erstellen den man vollstopft mit startfähigkeiten wie:

Hauswirtschaft
Ackerbau
Kochen
etc.

und man braucht die Fähigkeiten um einen Glaubhaften start als Bauerncharakter zu haben. Weiß aber ganz genau, dass die GP dafür später im Abenteuer vollkommen in den Sand gesetzt sind!

Man muss später wesentlich mehr AP opfern, um einen Brauchbaren Charakter zu erhalten als notwendig.

Das Regelsystem macht Berufscharaktäre zwar möglich, unterstützt sie aber nicht.

Ein Gutes Regelsystem für Berufscharaktäre wäre eins, wo man einen Berufscharakter bauen kann und die Fähigkeiten auch später im Abenteuer gut verwendbar sind.
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Aber wieso gibt es dann nur Regeln für manche Berufe?
Und wieso überhaupt Regeln? Abseits vom Dungeoneering und Questing ist doch eh regelarmes Spiel angesagt.

Vielleicht war da mal ein "Wege der Berufe" geplant... :)

Und Regeln braucht es wohl, auch abseits vom Dungeon kann ja ein spannendes Abenteuer entstehen, wer den schönsten Blumentopf töpfert, wer am blitzblankesten hauswirtschaftet oder wessen Weinberg am rockigsten winzt :)
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Ein Gutes Regelsystem für Berufscharaktäre wäre eins, wo man einen Berufscharakter bauen kann und die Fähigkeiten auch später im Abenteuer gut verwendbar sind.

Najaaa.. du musst aber sehen, dass Leute, die irgendwann alles stehen und liegen lassen um auf Abenteuer zu ziehen eher die Ausnahme sind. Der übliche Bauer bleibt sein Leben lang Bauer und ist dafür auch bestens ausgerüstet (wie er an seine AP kommt um irgendwann zu steigern ist eine andere Frage... vielleicht durch gutes Rollenspiel ;) ).
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

Barbarians of Lemuria löst das ganz vorbildlich (und simpel):

Jeder Held bekommt 4 Startkarrieren, auf die er Punkte verteilen kann. Karrieren umfassen auch eher bodenständige wie "Farmer", "Schmied" oder "Jäger". Karrieren haben absolut keinen Einfluß auf die Kampfwerte, sondern werden nur herangezogen, wenn der Charakter etwas tut, das in den möglichen Aufgabenbereich dieser Karriere fällt. Dafür allerdings kann er auch alles, was man von einem Mitglied dieser Karriere erwartet. Quasi Heroquest "light".

Man sollte generell eh die Kampffähigkeiten vom Pool der "normalen" Fähigkeiten trennen, martialische Kompetenz wird ohnehin bei allen Helden-Protagonisten als gegeben vorrausgesetzt. Oder erinnert sich ernsthaft jemand an den letzten Roman, wo der HELD™ lautstark über sein mangelhaft ausgebildetes martialisches Talent stolpert?

-Silver
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

@Nightwind

hat man die Fleisskärtchen nicht abgeschafft.

@Silvermane

Barrayar Zyklus, Miles Naismith Vorkosigan
 
AW: Handwerk und Berufe in Rollenspielen

@Silvermane

Barrayar Zyklus, Miles Naismith Vorkosigan
Wikipedia schrieb:
Seventeen-year-old Miles fails to qualify for the Barrayaran Service Academy, breaking both legs during a run over an obstacle course. On a visit to Beta Colony, in quick succession, he obtains a ship, a pilot, and a smuggling mission, running guns to a beleaguered government. He captures another ship from the blockading Oseran Mercenaries, somewhat unintentionally, and representing himself as "Admiral Naismith", commander of the non-existent Dendarii Mercenaries, co-opts the crew through improvisation, sheer audacity and luck. Under Naismith's brilliant leadership, the Dendarii eventually take over the rest of the Oseran fleet and win the war.

Klingt martialisch kompetent genug. Er kann in Sachen "Kriegsführung" seinen Mann stehen. Auch Elric (drogensüchtiger Albino mit STR und CON 7*) ist martialisch kompetent. Und ja, ich zähle ALLE Aspekte der Kriegsführung unter dieses Label. Nicht nur das verhauen armer Kreaturen mit speziell dafür vorgesehenen Metallgegenständen. Wenn der Protagonist einer Heroic Fantasy-Story nicht ordentlichst Arsch tritt, dann ist er im falschen Genre (ich hab mir aber sagen lassen, MZB such noch pazifistisch-schwule Lichtgestalten für ihr nächstes Verbrechen an der Leserschaft. Weicheier mit Kenntnissen im Lautenspielen und Pferdeflüstern bevorzugt). Von daher muß eine Kompetenz da sein oder erworben werden, oder wir kommen in die schmuddeligen Gefilde von "Dekonstruktionismus" und "Parodie". Kann sich beides gut lesen, aber spielt sich nicht wirklich gut im Rollenspiel. Speziell nicht, wenn man das Rampenlicht mit 2-5 anderen Leuten teilt, die weder Dekonstruktionismus noch Parodie mögen und/oder verstehen.

*=offizielle Stormbringer-RPG Werte

-Silver
 
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