Fundus Lundi Das Rollenspielarchiv schließt seine Pforten

Well then you are doing it wrong.

Gib mir 4 Jungs/Mädels, die noch nie vorher ein RPG gespielt haben und 2 Stunden später sind wir am zocken.
Regelsystem aussuchen/erklären/zusammen improvisieren und Setting erklären oder gemeinsam ausdenken miteingeschlossen.
Beim nächsten Treffen sind wir (Laberzeit außen vor) 10 Minuten später am zocken.
 
Mir FIEL es früher schwer trotz Berufsstreß und sonstigen Familien- und weiteren Hobbyverpflichtungen Rollenspiel noch als Spielleiter weiter zu betreiben. Das war zur Zeit von D&D 3E.

Aber mit einem PRÄZISE auf die Bedürfnisse von berufsgetreßten Familienmenschen mit wenig Zeit ausgerichteten, damals neuen Rollenspielregelsystem wurde mir das Hobby nicht nur bewahrt - ja geradezu gerettet! - sondern ich konnte sogar VIEL MEHR Rollenspiel spielen, als ich es mit den buchhaltungsaufwändigen, vorbereitungszeitstehlenden, schwergewichtigen Altsystemen konnte.

Mit diesem neuen Regelsystem hatte ich einfach nur noch ein ZEHNTEL der Vorbereitungszeitaufwände - und dieses Zehntel bestand in rein inhaltlichen, dramaturgischen, (nichtspieler)charakterlichen Überlegungen und NICHT in "number crunching", um dem Regelsystem irgendwelchen "Input" zu liefern, damit man überhaupt spielen konnte.

Wer also Beruf und Rollenspielhobby nicht unter einen Hut bekommt, der hat sich meiner Auffassung nach zu sehr auf MAXIMAL-Forderungen versteift und sieht daher nicht die beglückende Realität des Kompromisses.

Klar kann jeder jammern, der bei ALLEN Ansprüchen, die rund um Rollenspiel als Hobby möglich wären, den "Regler auf 10" stellt und dann erkennen muß, daß ALLES in HOHER Detailtiefe IMMER SELBST gemacht nun einmal Zeit ohne Ende kostet.

Aber es gibt eben - Dank sei der modernen Praxis der Arbeitsteilung - eben auch FERTIGPRODUKTE, die nicht überall den Regler auf Maximum gedreht haben, aber eben "weit genug", daß es einem mit seinen Spielfreunden trotz beruflicher und familiärer Einbindung immer noch so viel Spaß wie eh und je in diesem schönen Hobby machen kann.
 
Wir reden zwar nicht über das selbe Spiel ;), aber genau das wollte ich auch sagen! (und ist ja auch unabhängig von der eigens präferierten Lösung.)
 
ja, wie gesagt, das wäre eine Lösung. Aber ich kenne keine brauchbaren RPG, insofern helfen mir diese ,,an die Bedürfnisse angepassten,, sog. RPGs nicht. Anderen Leuten mögen die vorhandenen RPGs das Hobby retten. Dafür gehen halt andere Leute verloren, wenn es eben immer nur denselben Rotz gibt. Das ist halt der Fluch der Monokultur. Oben hatten wir einen Aussteiger, der aufgrund der Abenteuetmonokultur ausgestiegen ist. Offensichtlich war ihm der Aufwand auch zu gross, etwas anderes aufzuziehen. Aber es muss sich dann m.E. niemand wundern, wie oben passiert, dass Spieler verloren gehen.p.S. meine Ansprüche sind übrigens ziemlich moderat und m.E. sollte man lieber hinterm Berg halten anstatt anderen zu erzählen was wann genug ist.​
 
mir fällt es wegen Beruf immer schwerer, Zeit für RPG zu investieren. Ich habe ein eigenes RPG und eigenes Setting und bin SL. Es ist unfassbar viel SOLO-Arbeit, auf die ich nicht mehr lange Lust haben werde. Ich würde schon noch etwas weniger aufwändiges spielen. Das Problem ist aber, dass mich die Regelpflege effektiv von der Spielweltgestaltung abhält. Fertige RPGs kommen auch nicht in Frage, weil sie nicht meine Ansprüche erfüllen ( mit Anderen Worten, sie sind Müll).Situation ist also, weder gibt es Regeln, um RPG zu spielen, noch habe ich mehr Zeit, mich selbst darum zu kümmern, wodurch ich gar keine Grundlage für In-Game Belange mehr habe. Ich würde also nicht sagen, dass es am Willen mangfelt. Ich hoffe, dass es irgendwann doch mal RPGs für Berufstätige gibt. Im Grunde ist die RPG-,,Industrie,, in den 80igern stehen geblieben.

Shadom und Zornhau haben hier schon einiges Essentielles aufgeführt.
Trotzdem möchte ich noch hinzufügen:

Deine Haltung, dass an dem Umstand dass Du keine Zeit mehr fürs RPG hast weil für Dich nur Dein eigenes (scheinbar sehr vorbereitungsintensives und schwerfälliges) Regelwerk in Frage kommt spricht nicht gegen die Rollenspielindustrie.
Du wirfst anderen vor, stehen geblieben zu sein, dabei schreibst Du noch wenige Zeilen zuvor, dass DU es bist, der sich keinen Millimeter bewegen will.
Vor der eigenen Tür zu kehren hilft manchmal mehr, als kleine Schuldklumpen in alle Richtungen zu werfen.
 
:seufz:
schlussendlich sind meine Gründe ja dieselben wie Archangel Gabriels (zu wenig Zeit für immer dieselbe Leier). Ichhalte von meinem eigenen nicht allzuviel. Was die o.g. Spiele gemeinsam haben, würde hier den Rahmen sprengen zu erklären und erfahrungsgemäss würde es seitenweise dauern. Nehmts mir nicht übel, aber bei dem Leseverständnis einiger User falle ich vom Glauben ab, das ist nicht gut für meinen Stresspegel. Aber ich schreibe ja auch nicht unbedingt leseleicht, insofern ist das eben ungünstig.JJemand schrieb oben, er könne die Gründe nachvollziehen, das war dann wohl doch nur eine Floskel.
Falls jemand von euch wirklich intensiv Brettspiele spielen sollte (ich spiele ca. wöchentlich und wir haben über 100 zur Verfügung) dann wüsste er, dass gute Brettspiele nach einem Abend beherrschbar sind, es wenig bis keine Regeldiskussionen gibt und das Entwickeln von Strategien und die Anwendung von Regeln bereits Teil des Gameplays sind, wohingegen es bei RPG mittel zumZweck ist und der Vergleich dementsprechend ordentlich hinkt.
 
Jemand schrieb oben, er könne die Gründe nachvollziehen, das war dann wohl doch nur eine Floskel.
Falls jemand von euch wirklich intensiv Brettspiele spielen sollte (ich spiele ca. wöchentlich und wir haben über 100 zur Verfügung) dann wüsste er, dass gute Brettspiele nach einem Abend beherrschbar sind, es wenig bis keine Regeldiskussionen gibt und das Entwickeln von Strategien und die Anwendung von Regeln bereits Teil des Gameplays sind, wohingegen es bei RPG mittel zumZweck ist und der Vergleich dementsprechend ordentlich hinkt.

Es war mir so, als ob es um das Zeitmanagement ginge und weniger um den gleichen, immer wiederkehrenden Streit über bestimmte Regelierungen. Ersteres ist nach unserer Ansicht zu lösen, letzteres halt nicht, diese Streitigkeiten existieren nunmal und jeder setzt die Prioritäten anders - einer will die Regeln befolgen, ein anderer realistische Szenen, wieder ein anderer die Geschichte vorantreiben usw.

Ich habe auch eine Weile ein paar Brettspiele gespielt - viele davon mußten wir wiederholen, um überhaupt ansatzweise in eine Strategie einzufinden, also man spielt einmal damit man die Regeln kennt, ein weiteres Mal um eine Strategie zu versuchen. Das nimmt in jedem Fall viel Zeit in Anspruch, auch wenn hier die Regeln klarer gewinnen - nur wenn jemand freiwillig verliert nicht mehr. Die Brettspiele sind klar unpersönlich und hinterlassen weniger Spuren nach dem Verpacken, aber danach ist dann auch meist zwischen den Leuten tote Hose, weil es weniger Brücken zur Realität und Persönlichkeit aufbaut

Wie schon gesagt, vom Zeitmanagment her, nimmt sich das nicht so viel wie man glaubt. Mittlerweile gibt es ja auch Crossovergames, die zum Beispiel dazu anregen, eine GEschichte gemeinsam zu erzählen, wie "Es war einmal . . . ". Dieses Prinzip könnte man auch sehr einfach auf andere SEttings anwenden, um dann dort solche Geschichten zu erzählen ;)
 
mir fällt es wegen Beruf immer schwerer, Zeit für RPG zu investieren. Ich habe ein eigenes RPG und eigenes Setting und bin SL. Es ist unfassbar viel SOLO-Arbeit, auf die ich nicht mehr lange Lust haben werde. Ich würde schon noch etwas weniger aufwändiges spielen. Das Problem ist aber, dass mich die Regelpflege effektiv von der Spielweltgestaltung abhält. Fertige RPGs kommen auch nicht in Frage, weil sie nicht meine Ansprüche erfüllen ( mit Anderen Worten, sie sind Müll).Situation ist also, weder gibt es Regeln, um RPG zu spielen, noch habe ich mehr Zeit, mich selbst darum zu kümmern, wodurch ich gar keine Grundlage für In-Game Belange mehr habe. Ich würde also nicht sagen, dass es am Willen mangfelt. Ich hoffe, dass es irgendwann doch mal RPGs für Berufstätige gibt. Im Grunde ist die RPG-,,Industrie,, in den 80igern stehen geblieben.

Mein Tip wäre: lös Dich von Diskussionen aus Rollenspielforen und nutze die dadurch frei werdende Zeit für das tatsächliche Spiel. Nach meinem oberflächlichen Eindruck bist Du ja enorm meinungssicher. Auch lässt Du Dich aufgrund Deiner vielfältigen Erfahrungen nach meinem Eindruck nur wenig auf Argumente anderer ein. Persönlich finde ich das anstrengend, aber die Welt ist groß und solch ein Verhalten ist hier nicht illegal.

Insofern wäre aber mein Rat an Dich: scheiß auf Foren und mach Dein eigenes Ding. Alles andere würde ich ehrlich gesagt als wenig produktiv empfinden. Für allgemein gewinnbringend würde ich es jedoch vor einem Totalrückzug Deinerseits halten, Dein Regelsystem irgendwo zur Schau zu stellen. Wenn das tatsächlich so klasse ist, wie Du behauptest, wäre das sicherlich von allgemeinem Interesse - und selbst wenn nur einige wenige tolle Ideen drin sind, würden sich darüber bestimmt sehr viele Leute freuen.
 
Er hat ja gesagt, daß er oft falsch verstanden wird und sich auch nicht richtig auszudrücken weiß.

Das größte Problem bei Rollenspielern, das mir immer wieder im Wege steht ist, sie wollen zwar gerne spielen, haben aber keine Lust sich innerhalb des Spieles mit den selben persönlichen Problemen herumzuschlagen, die sie so schon verfolgen - was natürlich unabdingbar ist, weil sich die Persönlichkeit des Spielers im Spiel nicht sofort ändert

Das hat leider auch etwas mit dem Alter zu tun. Wissenschaftler haben einen Stoff isoliert, der den Lernprozess - ergo auch eine Persönlichkeitsanpassung - im Alter zunehmend verhindert. Bei Mäusen wurde dieser Stoff mit Erfolg blockiert, was dazu führte, daß die alten genauso lernen konnten, wie die jungen Mäuse
 
Das hat leider auch etwas mit dem Alter zu tun. Wissenschaftler haben einen Stoff isoliert, der den Lernprozess - ergo auch eine Persönlichkeitsanpassung - im Alter zunehmend verhindert
Ja. Koffein. - Je mehr Kaffee man über sein Leben so trinkt, desto weniger kann man irgendwas hinzulernen. Wer siebzig Jahre lang täglich Kaffee oder Tee trinkt, der ist körperlich am Verfallen und geistig auch nicht mehr auf der Höhe. Echt übel das Zeug!

Trinkt mehr Bier, denn das macht, in Maßen genossen, das Hirn wieder frei für Neues!
 
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