Aktionen [Friday Five] Fünf Dinge, die man als SL besser lassen sollte

Fünf Dinge, die man als SL besser lassen sollte


Ein [Friday Five] von Caninus


Es gibt ja einige grundlegende Sachen, die man als SL besser unterlässt, so man weiterhin mit seiner Runde spielen möchte. Hier auf dem Board sind vermutlich eine Menge erfahrene SL, die solche Fehler vermutlich nicht machen werden, aber der Artikel richtet sich vornehmlich an Neulinge in diesem Job.

1. Zu spät oder gar nicht aufkreuzen ohne dies kund zu tun

Die für viele wohl schlimmste Sache, sind jene Runden zu denen man vielleicht erst noch eine halbe Stunde hin fahren muss, nur um dann vor Ort gesagt zu bekommen, man können heute nicht spielen, der SL hätte abgesagt. Oder in weniger schlimm, verspätet sich grundsätzlich um eine gewisse längere Zeit. Ja, es gibt sicherlich Fälle bei denen das nicht zu vermeiden ist - von denen rede ich hier aber natürlich nicht. Sondern von den notorischen Zuspätkommern und 5-Minuten-vorher-Absagern. Damit sagt man seinen Spielern nämlich nur eines: Ich hab keinen Bock auf euch. Und egal wie sehr das das eigene Lebensgefühl sein mag, wenn man immer zu spät irgendwo hin kommt (und die eigenen Freunde dies tolerieren, weil man ja so ein guter Kumpel ist) werden sich Spieler in solchen Situationen, die auch wirklich SPIELEN wollen, schnell wen zuverlässigeres suchen.

2. Nur mit einem Spieler spielen

Wer kennt das nicht - manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden - da ist ein Part des Abenteuers in dem nur eine Figur gerade handeln kann? Kann vor kommen. Aber auch hier gibt es die Extremvariante. Und das muss nicht auf eine Figur beschränkt sein. Ich hatte mal eine fürchterliche Runde - auch noch von einem Offiziellen (Sycorax und Orakel werden sich erinnern) - in dem der SL es laufend fertig gebracht hat, fünf einzelne Abenteuer nebeneinander zu spielen. Jeder immer eine eigene Stunde und durfte dann die restlichen vier Stunden nichts tun. Falls ihr also eine Gruppentrennung habt - liebe in Zukunft ganz tolle SLs - achtet darauf regelmäßig zwischen den Teilen zu wechseln [Und nein, natürlich sollte man deswegen Gruppentrennungen nicht verbieten]

3. Abenteuer/Kampagne nur für einen Charaktertyp auslegen

Ist vom Effekt her ähnlich nah verwandt mit Punkt 2, hat aber eine andere Ursache: Weil ich auch hier gerade das Beispiel vor Augen hatte. Nein, es ist kein gutes Abenteuerdesign, wenn euer Krieger alles abschlachten kann und der Rest der Gruppe darf Abend für Abend daneben sitzen und ihn dabei bejubeln [Interessanterweise passiert so etwas leider bei Päärchenrunden öfters]. Also, Abenteuer und Kampagne immer möglichst so auslegen, dass alle mit einbezogen sind. Und nein, es zählt nicht, dass man es einfach total offen (in anderen Worten: SL hatte keine Zeit oder Lust es näher auszuarbeiten) und den Spielern völlig frei die Wahl lässt. Ein wenig Ansatzpunkte müssen da sein.

4. Den Spielern die Schuld geben

Auch ein absolutes NO-GO. Egal ob die Spieler nun wirklich Schuld sind am Misslingen der Kampagne, an Dingen wie Punkt 2 oder Punkt 3 [schlimmstenfalls Punkt 1]. Niemals hingehen und sagen: Ihr seid Schuld. Das hilft nämlich keinem. Das zeigt häufig nur, dass man selbst nicht gut genug gearbeitet hat um das aus dem Weg zu räumen. Versteht mich da nicht falsch. Ich bin wirklich kein Fan von den zum Teil arg proklamierten: "Der SL hat Sklave seiner Spieler zu sein" Varianten der Rollenbesetzung [wenn ein Spieler nervt, dann ist nicht automatisch der SL daran schuld], aber der Weg sollte doch zunächst ein Gespräch sein um sich an zu hören was den vielleicht der Grund war. Und tut euch den Gefallen. Blockt dann eben nicht, wenn ihr euch in die Ecke gedrängt fühlt mit einem: Ihr wart das doch.

5. Nicht nochmal drüber nachdenken, wenn man fertig ist

Zuggeben, dies richtet sich jetzt mehr an diejenigen unter euch, die Abenteuer schreiben und diese dann veröffentlichen - wobei man solche Fehler natürlich auch in seiner eigenen Runde machen kann und vermeiden sollte. Wenn man fertig ist, sollte man nicht nur alles hinsichtlich der Sprache anschauen, sondern auch ob alle logischen Zusammenhänge funktionieren. Gerade durch meine Rezensionstätigkeit hier lese ich natürlich viele verschiedene Abenteuer und da fällt mir das vielleicht mehr auf, aber keiner, wirklich keiner möchte in seinen Abenteuern an eine Punkt kommen, an dem dann die Spieler fragen: "Warum ist denn das" und das dann nicht erklären kann. Ihr wollt bestimmt Beispiele, ich kenn euch doch. [Das klassische ist hierbei natürlich das Vergessen sanitärer Anlagen] Also... wie wäre es mit folgendem: Den Helden wird Zugang zu etwas gewährt, dass der Rest der Stadt (und wir reden hier von 10.000+) nicht darf, ohne das es eine Erklärung gibt, warum die Helden das dürfen. Und da sind wir auch bei des Pudels Kern. Oft fehlt einfach nur eine Erklärung. Ein Satz, der alles deutlich machen würde, was der Autor sich gedacht hat. Daher, am besten kritisch über alles nachdenken - optimaler weise durch jemand anderen.Den Artikel im Blog lesen
 
Na ich kenne genau einen der so ist-und ich kenne schon ne ganze Menge Rollenspieler. Von daher ist das für mich ein Einzelfall. Das die meisten irgendwelche anderen Macken haben, das steht auf einem anderen Blatt.
 
Naja, hier im B! stieg letztens doch auch ne kleine Party als ne Userin andeutete sie hätte eine Oberweite und das Thema des Threads sich kurzerhand zu "sabber sabber, wir wollen Fotos" wandelte.
 
Du hast nicht so viel mit anderen Geschlechtsgenossen ausserhalb unserer Zunft zu tun, oder?
Eigentlich schon, aber bei denen setzen die grundlegenden Züge zwischenmenschlichen Verhaltens nicht komplett aus, nur weil da jemand sitzt deren sekundäre Geschlechtsmerkmale nicht vom ungesunden Essen stammen.

Ja, ich kenne schon sehr, sehr komische Männer. Ich weiß.
 
Ich glaube, du bist dahingehend schlicht oberflächlich eingestellt. Aber das passt ja dann schon wieder, bist schließlich Rollenspieler. Wir sind alle so.
 
Könntest du das bitte ein wenig ausführlicher erläutern? Mir ist momentan etwas schleierhaft worauf du dich mit "dahingehend" beziehst.
 
Es ist aber schon beachtlich, wie der Kommentar auf diese drei Wörter reduziert wird. Da denkt man kurzzeitig, daß es sich um einen kurzen Aussetzer der Diskutanten handelt, weil man sich doch wieder des eigentlichen Themas widmet, aber stilsicher findet man wieder in die "richtige" Bahn.
 
Er meint diesen Thread. Da ging es aber nicht einfach um Oberweite, sondern um - ich zitiere -, "einen beachtlichen Vorbau". Und um Cosplay. Und Bilder von Durro-Dhun im Bikini.
Täusch ich mich oder stand da gestern zeitweilig ein anderer Post von dir? Bin verwirrt...

Im wesentlich wollte ich nicht darauf hinaus, dass ihr alle doof seid. Wirklich dramatisch ist an dem Thread auch wieder nix.
Aber wie viel "Aufmerksamkeit" man als Mädchen/Frau allein aufgrund des Geschlechts erfährt, wenn man sich in eher männlichen Kreisen bewegt (wie eben z.B. Online-Foren oder RPGs), kann man mMn eben nicht wirklich leugnen.
Und gerade auch die beiden Beispiele (Internet und RPG) bieten dazu noch eine gewisse Anonymität bzw. Unverbindlichkeit (ICH???? Neinnein, mein Charakter ist halt so...) durch die es dann zum Teil zu etwas skurrilere Szenen kommen kann.

Wobei ich selbst allerdings hinzufügen muss, dass in meinen Runden das so bisher garnicht wirklich vorkommen konnte, da ich immer nur mit Leuten gespielt habe, die sich untereinander schon alle kannten und die Verhältnisse geklärt waren.

Wenn man aber die Erfahrungsgeschichten über Sexualität oder (von Kerlen gespielte) weibliche SCs im Forum liest, gepaart mit dem ständig wiederkehrenden Versuch dies grundsätzlich zu verteufeln, dann hab ich da schon auch den Eindruck, dass RPG eine nicht unwesentliche Anzahl Typen anzieht, die mit ihren Hormonen ein wenig überfordert sind.

Und meine Erfahrungen mit weiblichen SCs in Online-RPGs bestätigen das massiv - wobei ich mir natürlich auch bewusst bin, dass "Online-" da dem "RPG" noch nen ordentlichen Hormon-Multiplikator voranstellt.
 
Oh, ich hab noch nen Punkt zum Zufügen:

Regel #9: Was du nicht willst, das man dir tu...
Überleg dir genau, ob du das, was du einem Charakter vorzusetzen gedenkst, auch als Spieler gutheißen würdest.
Ich stolpere immer wieder über Spielleiter, die ihren Spielern gerne mal etwas mehr zumuten, doch sofort am lautesten aufschreien, wenn ihre Charaktere auch nur in eine ähnliche Situation gelangen könnten.
Persönlich hat es für mich auch etwas mit der eigenen Glaubwürdigkeit zu tun.

*****

zu der Frauengeschichte:
jede Spielerin weiß, dass sie sich in Kreisen bewegt, in denen sie potentiell mehr oder weniger ... ich nenn es mal "begafft" wird - spätestens wenn es in die berühmt-berüchtigten Rollenspielläden und P&P/Tabletop-Cons geht. LARP scheint da ein wenig mehr Zulauf zu haben. Manche bestreiten das auch gerne, aber im Grunde weiß es jede. Und das ist auch nicht weiter schlimm. Und alle Mädels, denen derbe Sprüche oder Geschichten was ausmachen sind eh fehl am Platz in diesem Bereich.
Aber solche Gedanken sollten wirklich Gedanken bleiben - sie sind eher peinlich für den, der sie ausspricht, egal wie viele da eigentlich zustimmen mögen und hinterlassen einfach nur ein unangenehmes Gefühl bei der Gegenseite (Ausnahmen gibt es immer.). Und mit unangenehmen Gefühl spielt es sich net so toll.
 
Und das ist auch nicht weiter schlimm. [...]
Eigentlich schon, weil es ja eben nicht nur bei den Gedanken bleibt. Wenn sich da einer seine Fantasien ausmalt, stört mich das nicht, weil ich das nicht mitbekomme. Wenn er seine Fantasien aber zur Schau trägt, weil er nicht in der Lage ist, sich zu beherrschen (oder sie auch noch ausdrücklich bekundet), dann ist das "schlimm".

Wenn ich mit meinem Schalke-Trikot den falschen Lüdenscheidern über den Weg laufe, bekomme ich auch auf die Fresse. Und zwar ganz real und nicht nur in Gedanken. Das weiß ich, bevor ich ins Stadion gehe. Besser wird das dadurch aber auch nicht.
 
Es müsste dich gar nicht kümmern. Du bist weder derjenige, der mit dem Schalke-Trikot rumläuft, noch der Lüdenscheider.
 
"Müssen" sicherlich nicht, aber es kümmert mich dennoch, weil ich ungerne mit solchen Idioten in einen Topf geschmissen werde. Und "Ich bin Schalke-Fan, aber nicht so einer, der sich vollkotzt und dank dieser Meisterleistung im Internet verewigt wird." ist für mich ein bißchen umständlich.

[EDIT]
Umformulierung.
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