Allgemein Freude am spielen vergangen?

Rinas

Wizard
#StandWithUkraine
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Während der Corona-Zeit hatte ich nun wesentlich mehr Zeit als sonst und ich mag es liebend gerne zu spielen. Nur was ich jetzt erst aufgrund der vielen Freizeit bemerkt habe ist das ich sogut wie keine Lust mehr habe zu spielen.
Früher konnte ich Stunden begeistert vor dem PC sitzen, spielen und die Zeit vergessen. Jetzt ist es ein Wunder wenn mich die Lust für 1-2 Stunden packt.

Geht es nur mir so oder habt ihr das auch?
 
Hm, hab ich in der Form zum Glück nicht.

Ja, nach 6-8 h Dauerzocken an einem freien Tag langts mir dann meistens, dann will ich auch mal wieder was anderes machen.
Aber das find ich auch nicht ungewöhnlich.
 
Während der Corona-Zeit hatte ich nun wesentlich mehr Zeit als sonst und ich mag es liebend gerne zu spielen. Nur was ich jetzt erst aufgrund der vielen Freizeit bemerkt habe ist das ich sogut wie keine Lust mehr habe zu spielen.
Kenn ich. Zumindest bei PC-/Konsole.

Ich denke es hängt mit dem "Flow" zusammen. ( Flow (Psychologie) – Wikipedia )

Diese Schwebezustand zwischen Unter- und Überforderung wird einfach nicht mehr konstant erreicht. Sei es, dass einen die Story nicht mehr vom Hocker reißt, dass die Steuerung (für die ungeübten Finger) zu hakelig ist oder die Hygienefaktoren ( Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg) – Wikipedia ) nicht passen, man also gestört wird oder eben nicht ganz zufrieden mit der Spielumgebung ist oder auch einfach den Kopf nicht frei hat.
 
Leider habe ich durch die Corona Zeit nicht mehr Freizeit als zuvor. Eigentlich sogar etwas weniger.
Mehr Freizeit bedeutet weniger Pflichtaktivitäten oder Produktionsaktivität, was vielleicht dazu führt, dass das Belohnungssystem nicht mehr funktiert.
Sowas wie, "das habe ich mir jetzt verdient" greift evtl. nicht mehr, weil man evtl. nicht viel getan hat dafür (nur ein Gedanke, keine Unterstellung).

Wenn man mehr Zeit hat, die man plötzlich selber füllen muss weil Pflichten weniger geworden sind, steht man plötzlich vor Fragen die vorher nicht da waren.
Z.B. hatte man Abends nur 2-3 std Zeit für Freizeit, das war einerseits einfacher zu füllen und andererseits musste man sich festlegen, damit die wenige Zeit nicht noch verplempert wird.

Wenn man das jetzt auf mehr Zeit projeziert kann es u.U. etwas sein, womit man erstmal klar kommen muss und einem der Ausgleich und der Grund fehlt, jetzt viele Stunden zb. mit Zocken zu verbringen.

...ähnlich wie Skar es sagte, denke ich.
 
Ich liebäugel zur Zeit zB mit der PS5. Aber ich seh mich auch schon davorsitzen und nach dem Fun suchen.
 
Also einmal ist mein Anspruch gewachsen. Ich kenne halt sehr viel Müll und habe da keinen Bock mehr drauf. Wenn es nicht die 0815 Games mit bekannter Story wären, würde ich das bestimmt auch durch die Szene mitbekommen und dann hänge ich da auch wieder drin ab - aber so.

Ich hatte schon immer Probleme mit Spielen, die sehr "still" sind. Mein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist seit der Kindheit auch nicht besser geworden. Wenn ich mich nicht angesprochen fühle, bin ich ganz selten nur bereit, Zeit zu investieren.

Hast Du es schon mit Drogen probiert :LOL:
 
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Wenn man mehr Zeit hat, die man plötzlich selber füllen muss weil Pflichten weniger geworden sind, steht man plötzlich vor Fragen die vorher nicht da waren.
Z.B. hatte man Abends nur 2-3 std Zeit für Freizeit, das war einerseits einfacher zu füllen und andererseits musste man sich festlegen, damit die wenige Zeit nicht noch verplempert wird.

Wenn man das jetzt auf mehr Zeit projeziert kann es u.U. etwas sein, womit man erstmal klar kommen muss und einem der Ausgleich und der Grund fehlt, jetzt viele Stunden zb. mit Zocken zu verbringen.

Das ist sowas ganz verbreitetes, was ich aber nie nachempfinden konnte. Wirklich nicht.
Ich kriege meine Zeit selbst so gut gefüllt und strukturiert, dass ich problemlos ohne Job auch keine Langeweile kriege, und immer was um die Ohren hab mit Kreativ- und Hobbyprojekten.
Daher war eine zwischenzeitliche Erwerbslosigkeit eine so tolle Lebensphase, weil ich endlich mal Zeit für meinen Kram hatte, statt 8 h täglich mit Arbeit zu verplempern.

Von daher machen mir Sachen nicht weniger Spaß, nur weil ich mehr Zeit dafür habe. Ganz im Gegenteil.

Auch wenn ich glaube ich ziemlich allein damit dastehe, wie mit der grundlegenden Thematik des selbst Zeit füllens. :D
 
Mir geht es ähnlich Scathach, dafür habe ich zu viele Dinge für die ich gerne mal mehr Zeit hätte.
Es ging mir nur um eine mögliche Variante der Gründe, wieso es zu oben genanntes kommen kann :)

Abgesehen davon habe ich auch genügend private Pflichtaktivitäten (Haus und Garten, es gibt immer was zu tun) :D
 
Ich kenn das. Da gibts zwischendurch ein Spiel, da Papp ich vor, wie eh und je. Meist aber langweilt es mich nach kurzer Zeit, weils immer diese Punkte gibt, die nicht im jeweiligen Spiel sind, es aber so viel toller gemacht hätten.
Und weil das da nicht drin ist, hab ich dann keinen Bock mehr drauf. Oder es ist von vornherein ein epischer Zeitfresser.

Ich liebe beispielsweise Civilization. Die Runden, die ich wirklich bis in die Neuzeit gespielt habe, kann man glaub ich an zwei Händen abzählen und ich hab wirklich eklatant viele Stunden damit verbracht.

Was ich auch oft habe, dass ich kurz vorm Ende aufhöre. Warum auch immer. Da liegt noch ne halbe Stunde bis Stunde vor mir, dann wäre es durch und ich so: näääääh

Mein Geschmack hat sich auch geändert. Früher waren Metroidvanias meine Spiele, heute holen die mich nicht mehr ab. Wobei ich Storyintensive Spiele wie Prey oder Batman immer noch gern anwerfe. Ich mag auch vermehrt Survival Spiele oder Aufbauspiele. Bei Terraria allerdings fehlt mir die Mission. Bei the Forest nervt mich, dass ich direkt angegriffen werde, bevor ich überhaupt gecheckt habe, was passiert (alles so hektisch). Beim Survival Modus von Fallout 4 kotzt mich an, nicht speichern zu können, das mit dem Fast Travel nervt bisweilen, aber kein Speichern ohne Bett?
Starbound wird nie für PS4 kommen und ist aufm PC von der Couch kaum spielbar (obwohl sichs von Terraria kaum unterscheidet). God of War ist mir zu bunt. Blabla, ich glaub es liegt auch ein massives Überangebot vor, da ist es wesentlich einfacher was neues anzuschaffen, als sich einmal durchzubeißen.
 
Während der Corona-Zeit hatte ich nun wesentlich mehr Zeit als sonst und ich mag es liebend gerne zu spielen. Nur was ich jetzt erst aufgrund der vielen Freizeit bemerkt habe ist das ich sogut wie keine Lust mehr habe zu spielen.
Früher konnte ich Stunden begeistert vor dem PC sitzen, spielen und die Zeit vergessen. Jetzt ist es ein Wunder wenn mich die Lust für 1-2 Stunden packt.

Geht es nur mir so oder habt ihr das auch?
Ja, kenne ich. vielleicht mal eine Perspektive von einem, der schon wieder auf der anderen Seite herausgekommen ist. Ich schätze ab 2012 hatte ich starke Ermüdungserscheinungen, was Gaming betrifft. Das letzte große Spiel, in das ich richtig Zeit investierte (100+ hrs) war Dragon Age: Inquisition [vermutlich bin ich eh der einzige Mensch, der Teil 3 besser findet als 1 und 2], das war 2014. Seitdem beschränkte sich das Spielen auf 20 min. vorm Schlafen am 3DSs, wenn ich nicht gleich beim Spielen schon eingepennt bin oder mal ne Std. aus "Pflichtgefühl" an der PS3.
Ärgerlicherweise habe mich mir natürlich TROTZDEM alle die großen PC RPGs geholt (Witcher, Pillars of Eternity etc.pp.) und in jedes vielleicht 4-5 Stunden gesteckt). Ich hab hier Spiele rumfliegen, die sind noch eingeschweißt :p

Die Gründe sind natürlich:
1. Zeit (die Freizeit, die ich hab, steck ich zu 95% ins RPG)
2. konstant hochgetriebener Hype und false advertising für jedes Kackspiel führt zu sehr kurzer Halbwertszeit und hohen Erwartungen
3. Umfang (die Spiele waren früher kürzer und durchspielbar!)
4. Qualität (die Spiele waren früher vielseitiger, weniger monoton)

Gut, Punkt 3 und 4 kann man beheben, wenn man lange genug sucht (man kann auch alte Spiele spielen). Dabei wär's aber wohl geblieben, das Hindernis war im Endeffekt jedoch nur die eigene Ablenkung zu Hause. RPG IST halt nunmal 1000 mal geiler als jedes andere Unterhaltungsmedium, wie soll man denn dagegen anstinken?

Mittlerweile spiele ich wieder, aber nicht zu Hause. Gerettet hat mir das Gaming da im Grunde die Nintendo Switch. Darauf läuft fast jedes aktuelle Spiel und die ist mobil, kann man also nutzen, wenn man keine andere Option hat. Und das mach' ich dann, trotzdem ist die Begeisterung natürlich etwas raus, man hat halt doch schon alles ein paar mal gesehen.

Fast genauso gehts mir übrigens mit Büchern und TV, deswegen denke ich nicht, dass es nur was mit den Games zu tun hat.
 
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vermutlich bin ich eh der einzige Mensch, der Teil 3 besser findet als 1 und 2

Nein, bist du nicht. Keine Sorge. :)

4. Qualität (die Spiele waren früher vielseitiger, weniger monoton)

Ich überlege gerade welche Spiele das gewesen sein mögen. PC Spiele waren früher deutlich mehr im Micromanagement, aber das hat sie nicht weniger monoton gemacht.
Nein ehrlich, welche Games schweben Dir da vor?
 
Mit Qualität meine ich eigentlich Kreativität. Ich meine damit Variation im GamePlay. Gerade First Person Shooter leiden darunter heute, glaube ich. Ich hab extreme Probleme damit, wenn ich ein langwieriges Spiel spiele, bei dem ich aber nach 2 Stunden das Gefühl habe, alles gemacht zu haben und danach wiederholt es sich nur noch. Das Gefühl habe ich bei Spielen heute SEHR HÄUFIG. Die viel zu lange Laufzeit der Spiele verschlimmert das natürlich.

Beispiele aus den letzten drei Jahrzehnten, die mir jetzt nur spontan einfallen, wo das nicht so ist:
- Half-Life 2. Das ist nicht einfach nur ein Ego-Shooter. Das ist ein richtiges Action-Adventure und variiert die Standardformel ungefähr jede Stunde.
- No One Lives Forever. wie HL2.
- Duke Nukem 3D. Muss man eigentlich nix zu sagen. Das ist Fun von Anfang bis zum Ende und überrascht eigentlich ständig.
- Defenders of the Crown. Das sind gefühlt 3 moderne Spiele in einem.

Viel kann man da auch mit Mission Design rausreißen.
Ich spiele viele Hack'n Slays. Bei TorchlightII oder Diablo3 schlafe ich regelmäßig ein, da ich abends spiele (deswegen spiele ich die nicht mehr im Hard-Core Modus), SO langweilig und monoton sind die. Das passiert einfach NICHTS. Obwohl gerade TLII mechanisch besser ist als Diablo 2 hat mich da aber noch die Jagd nach den großen Übeln (Endbosse) und die Story durch's ganze Spiel gezogen.
Anderes Beispiel wäre Ground Control 2. Das ist nicht nur eins der besten RTS, die jemals gemacht wurden, sondern die Missionen waren (für mich!) auch noch interessant und ich wollte das Ende der Story sehen.

Außerdem überschätzen wir beim Prahlen auch die Zeit, die wir mit Spielen verbracht haben. Wenn wir heute rumerzählen "früher als Kind haben wir STÄNDIG Kaiser gespielt", dann war dieses ständig vielleicht an 3 Gelegenheiten zu je 90 min. danach waren wir schon in der Pubertät.
Das gilt dann auch für die Spielzeit. Was damals ein BIG HUGE GAME war, z.B. Wing Commander, das kannste heute in 90.min. durchspielen. Schneller, wenn man gut ist.
 
Habe leider in der Corona-Zeit noch weniger Zeit als sonst. Zum Job im home-office den ich eh schon habe kommt dazu, daß meine Frau im Homeoffice ist und die Kinder wochenlang nicht betreut wurden. Wenn man sich abwechselt sind 2x 8 Stunden Job also in 16-18 Stunden zu schaffen und den Rest vom Tag will man dann schlafen... daher noch mehr auf Spiel-Entzug als vorher.
 
Zwischenzeitlich gings mir so, ja.

Die erste Coronazeit war ne Art zwangsurlaub mit "was gerade so geht nebenher weitermachen", da hab ich zu viel gespielt, genetflixt, etc.

Inzwischen alles wieder spaßiger und gesünder eingedampft.
 
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