oD&D/AD&D Frage zu Treffermodifikationen

xorben

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Hi,

bekanntlicher weise hat man durch hohe Stärke höhere Chancen nicht nur mehr Schaden zu erzielen, sondern auch eher im Nahkampf zu treffen. Klassischer weise durch hohes Geschickt wiederum mehr chancen mit dem Bogen zu treffen.

Was ist denn aber nun mit einem geschickten Charakter, der im Nahkampf seine Beweglichkeit zum Vorteil nutzen will. Gibt es für den etwas, wodurch er durch sein Geschick einen Bonus auf den Treffer bekommt?

Ich weiß noch von D&D3.x, dass man für einen eher Geschickten Dieb zB auch durch eine Fertigkeit einen Bonus durch hohes Geschick im Nahkampf erzielen kann.

Weiß jemand, ob sowas bei AD&D 2nd geht? Würde mich über einen Hinweis freuen. Am liebsten mit Referenz ;)
 
AW: Frage zu Treffermodifikationen

Ist mir nicht bekannt. Zumindest in den Grundregelwerken und im Complete Fighter's Handbook ist besseres Treffen im Nahkampf durch hohe Geschicklichkeit nicht vorgesehen (Swashbuckler und verschiedene Kampfstile bekommen unter bestimmten Bedingungen Boni auf die RK, das war's aber auch).

Als Hausregelvorschlag:
Leg doch einfach bestimmte Waffen fest (z.B. Dolch, Rapier, vielleicht noch Kurzschwert u.ä.), die man auch mit Geschicklichkeit führen kann. Beim Lernen der Waffenfertigkeit legt der Spieler dann z.B. durch den Zusatz "(GES)" hinter der WF fest, dass er die Geschicklichkeit als Nahkampfbonus nutzt. Es gilt dann: GES-Bonus ist Trefferwurfbonus, STÄ-Bonus bleiebt aber der Schadensbonus.
 
AW: Frage zu Treffermodifikationen

Man bedenke: Der To-Hit-Bonus (im Nahkampf über Stärke, im Fernkampf über Geschicklichkeit) ist KEIN Bonus "irgendwie" zu treffen, sondern der Bonus dafür einen WIRKUNGSTREFFER zu erzeugen.

Im Nahkampf entscheidet die Wirkkraft einer Angriffsaktion, ob sie die Defensive (inklusive Rüstung) des Gegners überwindet. Daher der To-Hit-Bonus auf Basis der Stärke.
Im Fernkampf entscheidet die Präzision einer Angriffsaktion, ob sie die Schwachstellen des Gegners (inklusive Rüstung) ausnutzen kann. Daher der To-Hit-Bonus auf Basis der Geschicklichkeit.

Ein geschickter aber nicht starker Charakter landet auch im Nahkampf deutlich häufiger Treffer als ein ungeschickter Charakter. Nur: Es sind KEINE häufigeren WIRKUNGSTREFFER, wenn nicht auch die Stärke entsprechend da ist, um mit reiner Körperkraft einen Gegner zu schädigen.

(Im Fernkampf werden vornehmlich "Kraftmaschinen" betrachtet, die einen geringeren oder gar keinen Einfluß der Körperkraft des Schützen aufweisen. Ein Bogen mit 50 Pfund Zug macht auch in den Händen eines enorm kräftigen Schützen nicht mehr Schaden. - Hier finde ich es jedoch wenig plausibel, daß der Schadensbonus durch die Stärke nicht auch auf WURF-Waffen angewandt wird. Denn da macht es schon einen Unterschied, wie wuchtig jemand eine solche Waffe schleudern kann. => Eventuell Kandidat für eine Hausregel.)

Zum Hausregelvorschlag Des Roten Barons: Wenn man den Trefferwurfbonus mal auf STÄ, mal auf GES basieren lassen möchte, ist dies deutlich aufwendiger, als einen Bonus für ALLE Angriffe einer bestimmten WEITEN Kategorie zu verwenden. - Vor allem: Wenn man sich leichte Stichwaffen anschaut, dann wäre hier m.E. eher auch ein Schadensbonus auf Geschicklichkeitsbasis zu vergeben, denn ein wohlplazierter Rapierstich erwischt innere Organe mit solcher Präzision, daß dies durchaus als mehr Schaden umgesetzt werden kann. - Ich würde solch eine Hausregel trotzdem NICHT einführen.

Warum?

Weil Stärke als Attribut NICHT nur rohe Muskelmasse, eingeölte Fleischberge, usw. darstellt, sondern welchen EFFEKT der Charakter aus seiner Körperkraft ziehen kann. Und damit steckt hier schon noch einiges an Koordination des Krafteinsatzes drin ("Lift from your legs, not from your back."). Ein Bruce-Lee-Typ an Kämpfer hat eine Stärke im oberen Bereich (17 oder 18), stellt aber KEIN "Muskelschwein" wie die AnaboliCatcher dar.

Somit ist hohe Stärke NICHT gleichbedeutend mit dicken (und daher sehr langsamen!) Muskeln, sondern mit EFFEKTIVEM Körperkrafteinsatz. Und wenn jemand bei Hand-Auge-Koordination im Fernkampf noch so geschickt sei mag: Ihm wird es NICHT AUTOMATISCH leichter gelingen, den Krafteinsatz für einen Wirkungstreffer im Nahkampf aufzubringen.

Ein sehr persönliches Beispiel:
Als ich vor ca. 8 Jahren Langbogenschießen erlernte, da wollte mein Lehrer auch Unterweisung im Fechten in Schwert und Schild sozusagen "zum Tausch". Er konnte außerordentlich präzise und schnell(!) sauberste Treffer auch auf indirekte Ziele (Weitschüsse) erzielen, hatte aber im Nahkampf nicht nur die mangelnde Gewöhnung an die Waffenführung als Handicap, sondern er war es NICHT gewohnt seine eigenen Angriffe auch "stehen" zu können, d.h. sich nicht von einer gegnerischen Verteidigung quer durch den Saal zurückschleudern zu lassen, sich nicht die Waffe aus der Hand prellen zu lassen, usw. - All dies passiert einem Fernkämpfer nicht. Darauf muß er sich nicht einstellen. - All dies sind STÄRKE-Anwendungen, Stärke im Sinne von koordinierter Körperkrafteinsatz.
Umgekeht nutzte mir meine Schrittarbeit, mein sicherer Stand, mein Gleichgewichtsgefühl auch unter Krafteinwirkung NICHTS beim Versuch genau EINE an sich sehr simple Bewegung, das Verschießen eine Pfeils vemittels eines Bogens, auch nur annähernd so auszuführen, wie ich es bewußt wollte und wie es mein Plan war.
Es sind schon DEUTLICH unterschiedliche Dinge, der Nahkampf unter Einwirkung gegnerischen WIDERSTANDS und der Fernkampf unter alleiniger Bedeutung der Präsision und Koordination.

Daher sehe ich den Bedarf nach einer Änderung bei den To-Hit-Modifikationen (in LL) überhaupt nicht.
 
AW: Frage zu Treffermodifikationen

Das ist ja ein ganzer Mund voll Antworten ;)
Erst mal Danke an den roten Baron.

Interessant finde ich den Ansatz von Zornhau in so fern, dass die Stärke detailierter beschrieben wird. Ich muss aber hierzu auch mein Veto einlegen.

Ich habe bei Geschick auch so Sachen im Kopf, wie Reaktion zB. Wie währe es mit der sich für einen Augenblick entblösenden Schwachstelle einer Rüstung? Eine schnelle reaktion, ein gu gesetzter Stich usw...

Da gingen meine Gedanken eher bei hin.
 
AW: Frage zu Treffermodifikationen

Du willst das 3.X Feat Weapon Finesse in OD&D einführen? Mit der hohen Dex, die bei deiner Regelung auch noch eine hohe Chance eines Nahkampftreffers bedingen, werden Diebe noch tödlicher, da sie nun noch öfter treffen. Der Waffenschaden mag zwar wegen der geringen Stärke nicht so hoch sein, aber Sneak Attack, Gift und sonstige Effekte kommen öfter zum Tragen.
 
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