Allgemein Früher war alles besser...

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Deleted member 317

Guest
Ne ganz so schlimm is nicht, aber mir ist letztens aufgefallen, dass ich zwar immer noch gern zocke, aber die Sache nicht mehr so ist wie früher. Natürlich kann man sagen: Alda, du gehst stramm auf die 40 zu. Du hast nen Job, ne Ehefrau und soziale Kontakte, die in deiner spärlichen Freizeit gepflegt werden wollen. Alles Quatsch, ich weiß worans liegt: es fehlen die Hymnen.
Jedes Zockerkind der 90er kennt die Hymnen. Starte ich Big Blue, dann erkennt jeder der FZero gespielt hat den Track. Mehr noch: alle wissen, dass dieser Track zur besten Strecke bei F Zero gehört - Hintergrund blau, orangene Streckenumrandung im rosa Gleiter. Läuft. Spiele ich den Track von Zelda Mario oder Tetris an, summt jeder mit. Ob Castlevania in den 80ern oder in den 90ern mit Symphony of the Night - sie alle waren einprägsam, allein durch ihren Soundtrack und da sind wir noch nicht mal bei Phantasy Star, Final Fantasy oder Chrono Trigger. Final Fantasy ist eigentlich die einzige Serie, die im Soundtrack bis heute Wiedererkennungswert hat, ansonsten fällt mir nichts ein.
Alles geht hin in Richtung orchestral. Das schafft Immersion. Ob die neuen Tomb Raider, God of War oder Dark Souls. Die Soundtracks passen wie die Faust aufs Auge und unterstützen das Gameplay. Sie sind aber auch gleichermaßen hintergründig und beliebig. Manchmal fühlt es sich an, als gebe es in allen AAA-Videospielen Exklusivverträge mit Hans Zimmer.
Was meint ihr? Seht ihr das auch so? Spinn ich?
 
Ich stimme dir zu das spielen heute nicht mehr "spielen" ist. Aber ich denke das liegt eher daran das man nicht mehr die Zeit hat sich so sehr damit auseinander zu setzen wie früher. Ja ich verstehe dich das man sich durch die Musik der alten Spiele direkt an die "gute alte Zeit" erinnert fühlt, aber ich schätze das nimmt man nur so wahr, weil man sich früher einfach viel mehr Zeit mit so etwas lassen konnte. Spiele haben heute keine schlechtere Musik, sondern tendenziell eher bessere.

Früher habe ich spiele auch einfach viel länger und intensiver gespielt. Heute in den Zeiten in denen ich viel mehr Geld habe und einfach auf Steam gehen kann um mir mal 3 oder 4 Spiele zu kaufen, bleibt ein wegen der eh schon geringeren Zeit die man zur Verfügung hat auch noch weniger Zeit pro Spiel über. Ich habe mir in diesem Jahr einige Spiele gekauft, aber keines durch gespielt. Viele davon sind Spiele die genau meinen Nerv treffen (zB Kingmaker), jedoch komme ich eigentlich immer auf das selbe zurück. Ich hätte mir also nichts kaufen müssen, da ich Dark Souls 1 und 3 ja bereits besitze ......... . Offenbar sind das Spiele die mich an die mütterlichen Anfänge des Spielens erinnern. ;)
 
Mir geht's nicht zwangsläufig um "gute Soundtracks" , sondern um einprägsam. Ich würde niemals auf die Idee kommen den Mario Soundtrack aufm Handy laufen zu lassen. Und trotzdem ist der für das Spiel großartig und knüpft direkt an. Final Fantasy, Chrono Trigger und Castlevania sind aber durchaus in der Playlist. Aber du hast Recht: Das Überangebot an Spielen ist auch n Thema. Durch den Job hats mehr Geld, wodurch man mehr kaufen, aber niemals spielen kann.
Zurück zum Soundtrack: früher hatte es Level. Im Idealfall hatte jedes Level einen eigenen Track in Schleife. Das gibbet heute so nicht mehr. Ich sag ja, alles geht auf Immersion und weniger auf Wiedererkennung. Ich find das schade.
 
Früher hat man vieles besser wahrgenommen. Das eine Spiel, an das ixh als Kind/Jugendlicher die Finger bekam waren alleine durch die Tatsache, dass ich sie besaß, für mich von Wert. Daher würde ich gerne mal wissen, ob das heute immernoch so ist oder ob auch der 6.-Klässler bereis 30 bis 100 Spiele auf seinem Steam-Account hat.

Ich nehme Spiele daher mit einer nostalgischen Verklärtheit wahr. Super Mario World, F-Zero und Super Mario Kart liebe ich, gehören distanziert betrachtet gar nicht in mein Gaming-Profil. Aber ich habe sie als Kind besessen und wie versessen gespielt.
Und ohne passende Hardware lebt man als Gamer immer etwas rückwertsgewandter. Ich habe lange nur ein Netbook und mein Super Nintendo gehabt. Auf dem Netbook lief höchstens Neverwinter Nights. Also habe ich mich dem Verbunden gefühlt. Auf meinem 'neuen' Laptop von 2014, der schon damals nichts drauf hatte, konnte Tomb Raider 2013 und später Witcher 3 auf Minimaleinstellung und etwas getrikse abspielen. Ab da an war also eine größere Auswahl möglich. Skyrim,, Witcher 3, Metal Gear 5, Mad Max und einige neuere andere Sachen liefen so gerade. Schnell lebte ich wieder Zurückgewandt. Aber die Spiele wirkten durch meine gewachsene Auswahl beliebiger. Jetzt hab ich ne PS4 und es wird noch beliebiger. Red Dead Redemption 2 mag genial sein, aber durch meine immense Auwahl an Spielen bin ich überkritisch.

Heute hat man ein Überangebot und als Erwachsener, der nicht jeden Pfennig umdrehen muss und/oder tausende an Discounts gleichzeitig zur Auswahl hat, nicht mehr die Verbundenheit zu einem einzelnen Spiel.

Beispiel:
Divinity Original Sin (Teil 1) soll ja wohl ganz gut sein... ich habs mit meiner Frau im Koop spielen wollen. Wir kamen nach kurzer Zeit in eine Stadt in der sich das ganze Gelaber ätzend zog. Ein vielleicht nur kleines Pacing-Problem, dass es uns aber direkt vermiest hat - gibt ja noch genug Spiele...
Traurig? - Vielleicht...

Dazu kommt es, dass Spiele einem das Denken abnehmen. Geringe Schwierigkeisschwelle und blinkende Questmarker machen Spiele zu Selbstläufern. Früher musste ich mich in Spiele reinknien. Kein Internet mit Lösung oder Händchenhalten. Deswegen genieße ich Souls-like so gerne... Ob Lösung oder nicht, sie verlangen meine volle Aufnerksamkeit.

Früher war es bestimmt nicht besser, geschweige denn heute. Früher wie Heute kann ich Dinge finden, die mich nerven, die ich toll finde oder sie ich vermisse.

  • Früher waren Spiele fordernder: Gothic und Morrowind haben von mir verlangt, Karte und Umgebung abzugleichen und mir Routen zurechtzulegen. Heute finde ich das in kleinem nur noch in Souls-like.
  • Heute sind Spiele zugänglicher und verbreiteter. Ich habe überall eine große Auswahl und immer mehr erleichtern mir das reinkommen.

  • Die junge 3-D-Grafik konnte man qdamals schon als grottig bezeichnen. Zwischen ausgereifter 2D-Optik und ausgereifter 3D-Optik ist ein optisches Spiele-Mittelalter. Keiner kann mir sagen, das Kotor geil aussah, dass Gothic hübsch anzuschauen war oder Ocarina of Time optisch heute noch gut ist.
  • Mit der jungen 3D-Grafik kam auch ein Tief an Steuerung, bis sich die heutige Verbreitung etabliert hat. Jeder der früher nicht Ocarina of Time spielte kann es nicht glücklich nachholen, da sie Steuerung allein Abgrund für sich bildet. Ohne Nostalgievrille völlig unspielbar - Link to the Past wiederum schon - etablierte Steuerung und ausgereifte 2D-Grafik machen es Zeitlos, insbesondere auf der modernen Pixel-Welle.

  • Früher mussten Spiele mit der technischen Limitierung auskommen. Alte Soundtracks waren/sind ikonisch, weil sie mit den Limitierungen kämpfen mussten. Heute kann man mehr und macht mehr. Allerding muss ich hier einwerfen, dass es immernoch markante Soundtracks gibt, ebenso wie früher. Halo, Dark Souls (Majula), Dragon Age Origins, Skyrim, Morrowind, KOTOR und so viele mehr. Es ist halt keine minimalistische Musik zum mit pfeifen mehr.
  • Die heute technische Leistung erlaubt nicht nur das grafische Darsatellen von Details, sondern auch das Interagieren untereinander. Systamic Game Design oder dynamisches Sounddesign war früher einfach unmöglich.
 
Früher hat man vieles besser wahrgenommen.

Ich hätte das nicht ganz so scharf ausgedrückt. Ich würde nicht "besser" sondern "anders" sagen. Als Kind nimmt man einfach anders wahr.
Ich habe mir zum Beispiel vor ca. nem Jahr Sonic Mania gekauft, weil ich das als Kind suuuuper gern gespielt habe. (Und ich mag bis heute den rasanten Soundtrack ;) ) Aber mehr als einmal durch spielen hab ich einfach nicht geschafft. Früher habe ich das 100x spielen können und so, heute habe ich da einfach keine Zeit und keinen Bezug mehr zu...
 
Du wünscht dir also statt orchestralem aber atmosphärischem Bombast lieber einprägsame Themen-Musik die hervorsticht ? Also ich für meinen Teil bevorzuge ganz klar ersteres.

Ich bin allerdings auch Sicher das wenn das Angebot eingeschränkt wäre und wir denselben Titel viel länger spielen würden (bzw müßten weil es wenig anderes gibt) würde man sich auch diese Musik besser einprägen. Und es gibt sie ja noch, die Titel mit ihrer eigenen ganz speziellen Musik. Witcher 3 ist da so ein Kandidat dessen Musik man leicht wiedererkennt. Und das obwohl die Musik auch hier "groß" rüberkommt. Ist also durchaus möglich beides zu vereinen.
 
joa, Musik spielt eventuell eine Rolle. Die Titelmelodien von Stunts (LINKhttps://youtu.be/-hKK4_gvOS0?t=39) oder Special Forces (LINKhttps://youtu.be/In7ZMRG614c) kann ich bis heute vorsummen (vorpiepen?).

Schlussendlich glaube ich aber, es liegt an der Vielfalt des Gameplays und an der Kürze der Spiele. Heute regt man sich auf,wenn ein Spiel nur 100 Stunden dauert. In der Zeit kann man 5-10 "lange RPGs" aus den 90igern durchspielen, das kam uns halt nur so elendig lange vor, weil man teilweise 20 Anläufe brauchte.
Und das war auch gut so, denn VIEL LÄNGER trägt so ein eintöniges Gameplay nicht.

Viele heutige Spiele haben ähnlich eintönige (sprich gleichförmige) Gameplays, die hat man dann nach 30min. drin und danach wiederholt sich das Ganze weitere 100 Stunden lang. Uuuunerträglich. Manchmal reißt es die Graphik oder die Story raus, aber das funktioniert auch nicht immer.

Außerdem vermisse ich viele Genres, die es heute nur noch in Nischen gibt. Am "Anfang" hat man halt noch mehr ausprobiert.

Trotzdem gibt es heute genug Perlen, wenn man sucht.
 
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Diese Endlos Games gehen mir auch auf den Zwirn. Resi 7 fand ich großartig. Ein Durchlauf 7 oder 8 Stunden. Aber dafür ein durchweg fesselnder Horrortrip. Das find ich gut. Und immer wieder spielbar wenn man mag.
 
Ich mag ja an sich lange Spiele...
Klar, mal was kurzes wie Life is Strange, das hat was. Aber trotz meiner begrenzten Zeit mag ich es, wenn ein Spiel mich lange fesselt, und ich viel an für mich tollem Gameplay habe. Und das über 100 und mehr Stunden.
Ist doch toll, wenn ich so lange Spaß dran habe.

Insgesamt haben sich Spiele natürlich verändert seit meiner Kindheit. Genau wie ich mich auch verändert habe.
Manches fand ich früher besser. Anderes nicht. Ein ganz normaler Prozess.

Die Soundtracks - ich weiß nicht.
Sowohl alte als auch neue OSTs höre ich gerne einfach so. Da gibt es immer wieder Songs, die ich herausragend finde, und die so emotional aufgeladen sind - toll!
Oft dann aber eher richtige Lieder, und weniger einfach nur orchestrale Hintergrundmusik.
Beispiele die mir hervorragend gefallen:
Far away bei RDR, die Musik bei Life is Strange, das Lied beim Endkampf von Far Cry Primal, das Theme von Mystic Quest,... Gibt viele herausragend schöne Songs :)
 
Hm... Ich spiele, indirekt angefixt durch Harekrishna (oder so ähnlich - ich werde mir den kompletten Namen leider nie merken können, sorry) und seiner CRP-Umfrage, nach Jahren der Abstinenz 'mal wieder Fallout 2. Ich bin nach wie vor immer noch von diesem Spiel begeistert und kann sowohl den Soundtrack als auch die Story nur in allen Maßen loben. Das Spiel hat so etwa zwei Dekaden auf dem Buckel und kann zumindest mich immer noch in vollem Umfang begeistern, wow!

PS: Ursprünglich wollte ich ja noch viel weiter zurück gehen und Pool Of Radiance spielen, aber für DosBox bin ich anscheinend zu doof oder aber habe nicht den richtig konfigurierten Rechner mit sowieso zuwenig Speicherplatz. Über das angebotene Quasi-DOS von Windows XP auf dem Uralt-Lappy läuft es allerdings auch nur bis zum zweiten Start-Schirm, heul!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Khans of a New California ist immer noch ein wunderschöner Track!
Der gesamte Soundtrack läuft bei uns noch häufig.
Auch nebenbei beim Rollenspiel.

Einfach ein herausragendes Spiel :love:
 
Ich schätze alte Soundtracks sind "nur so prägnant" weil man sie so häufig hören musste. Mal abgesehen davon waren das ja auch relativ kurze Loops die in alten Spielen recht häufig wiederholt worden sind. Entsprechend finde ich heutige Soundtracks eigentlich wesentlich besser da sie mehr Abwechslung haben. Der Ornstein und Smough Track (DarkSouls 1) macht seit um die sieben Jahren schon das meine Stirn Schweiß gebadet ist ... :X3:

Edit: Ich weiß nicht wieso, aber ich musste gerade auch an den Gascoigne Track von Bloodborne denken. |:)
 
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Was mir zu dieser Diskussion einfällt, ist Rundenstrategie bzw. Rundenkämpfe (z.B. Divinity Original Sin, XCOM) die gerade eine Renaissance erleben.

Ich sehe Runden-Systeme in erster Linie aus einer technischen Limitierung heraus und frage mich, warum so viele Franchises daran festhalten, obwohl es diese Limitierung nicht mehr gibt.

Die hochtaktischen Kämpfe aus Final Fantasy Tactics oder auch Fire Emblem sind für mich zwei gute Beispiele für vernünftige Umsetzung, die Möglichkeiten der Computertechnik sehen, anstatt sich Limitierungen zu ergeben. Das klassische Rundensystem, aus z.B. JRPGs, mit abwechselnde draufhauen a la Pen&Paper-Systeme ist für mich jedoch ungerechtfertigt künstlich am leben gehalten worden. Ich finde es sogar in Pen&Paper ermüdend, aber da hat man die Limitierung halt noch. Selbst Chrono Trigger, mit seiner revolutionären Rundenkämpfen, ist heute nicht mehr vertretbar - meine Nostalgiebrille sagt was anderes, aber die lege ich hier mal ab.
 
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