Rund um Bücher Fotografisches Lesen

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1350 Euronen?
In meinen Augen ist das Abzocke.

Ich habe mal was über Photo Reading aus der Wikipedia kopiert. Die können das besser formulieren als ich:
PhotoReading
Das von Paul R. Scheele entwickelte PhotoReading propagiert einen Wahrnehmungsprozess, der dem von Menschen mit fotografischem Gedächtnis ähnelt: Eine ganze Seite soll als Bild im Unterbewusstsein gespeichert werden und die Informationen daraus ohne größere Zwischenverarbeitung direkt gewonnen werden. Die Augen sind während der Aufnahmephase nicht fokussiert, der Leser muss sich in einen speziellen Zustand der Entspannung versetzen. In der anschließenden sog. "Aktivierungsphase" sollen die Informationen aus dem aufgenommenen Bild "aktiviert", d.h. verfügbar, gemacht werden. Die Lesetechnik beinhaltet zusätzlich die konventionellen Ansätze des Kusorischen und Diagonalen Lesens in Hinsicht auf das Verschaffen eines Überblicks gefolgt von einer Phase der Reflexion des Gelesenen. Siehe auch unten den Abschnitt Kritik an den Schnelllesetechniken.

Kritik an den Schnelllesetechniken
Entgegen aller Versprechungen einiger Anhänger wird bei der Verwendung einer Schnelllesetechnik der Text weniger exakt aufgenommen. Erwiesenermaßen wird aus Bereichen, in denen keine Fixation stattfindet, auch keine Information extrahiert. Es ist somit unmöglich, eine ganze Zeile Text mit nur einer einzigen Fixation in der Zeilenmitte zu erfassen. Komplizierte und ineinander verschachtelte Sätze verlangen zeitaufwendiges Nachdenken zur Entschlüsselung ihrer Struktur. Beim normalen Lesen finden aus diesem Grund Regressionen statt; der absichtliche Verzicht auf diese Rücksprünge führt dazu, dass teilweise nicht genug Zeit da ist um über einen Satz nachzudenken und ihn völlig zu verstehen. Das Verzichten auf die Subvokalisierung ist ein besonderer Streitpunkt, denn Gegner dieser Anwendung halten das Lesen ohne Subvokalisierung prinzipiell für unmöglich oder zumindest höchst ineffizient. PhotoReading muss sich den Vorwurf gefallen lassen, es sei eine esoterische Anwendung, die keinen Bezug zu wissenschaftlichen Fakten habe. In der Tat gibt es keinen experimentellen Beleg dafür, dass diese Technik funktioniert, geschweige denn dafür, dass sie eine Steigerung der Lesegeschwindigkeit herbeiführt. Bedenklich erscheint den Kritikern im Allgemeinen, dass Schnelllesetechniken Verbesserungsvorschläge für einen Prozess machen, der noch lange nicht komplett verstanden ist.


Ich lese Texte in der Regel diagonal bis ich auf etwas wirklich wichtiges stoße und lese diesen Absatz genauer durch. Diagonales Lesen erfordert einfach nur Übung, denn nicht die Geschwindigkeit ist entscheidend, sondern die Fähigkeit wichtiges nicht zu überlesen und einigermaßen flexibel zwischen dazwischen hin und her wechseln zu können.
Die meisten Vielleser machen schon von alleine. Ich musste es mir nach 6 Jahren Arbeit auch wieder erst für die Uni angewöhnen. Hat höchstens ein paar Wochen gedauert.

Gibt bessere Möglichkeiten sein Geld auszugeben und sei nur für Koks und Nutten ;)
 
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Antalas schrieb:
Gibt bessere Möglichkeiten sein Geld auszugeben und sei nur für Koks und Nutten ;)

Was soll man mit Koks, wenn man keine Kohlheizung hat? :D

In deiner Kritik gebe ich dir recht. Für den Hausgebrauch -sprich das Studium- reicht "diagonales" Lesen vollkommen und bedarf nur verhältnismäßig wenig Übung.
 
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Ich hab sowas nicht nötig.
Es sind sowieso schon immer alle verwundert dass ich doppelt so schnell lese wie sie.
Wenn ich noch schneller lesen würde, würde es zu teuer für Büchernachschub zu sorgen.
 
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*g* Das Problem kenne ich. U.a. deshalb hatte ich dann keine Lust mehr die Perry-Rhodan-Romane zu lesen (nach 15 Min: Argl, und nächste Woche geht es erst weiter. Grumpf!)
 
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ich halte davon eigentlich nix.
es geht heut sowieso das meiste viel zu schnell und wenigstens wenn ich lese will ich mir zeit nehmen, abschalten und mich entspannen. auch wenn ich nen text fürs studium lese (da les ich zwar meist schneller) aber die besten ideen kommen mir nun mal während des lesens und nur so kann ich eine wissensverknüpfung aufbauen.
wenn ich mein hirn derart überfrachte dann kommt da nix mehr kreatives raus. kreativität braucht zeit - jedenfalls meine ;)

just my 2 cent
 
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Bei mir ist es eher, daß ich immer "more input" will. Deshalb lese ich eben schneller, dann kann ich in derselben Zeit mehr lesen ^_^
 
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Ich weifele an den Ergebnissen von einem solchen Training, aber als schlechter Leser wie mich, habe ich trotzallem Interesse an diesen Kursen. Ich habe mich zwar noch nie zu einem durchgerungen, aber im Inner, trotz dem Weifel, hoffe ich das sie etwas bringen. Von 225 WpM kann ich nur träumen.
Den Preis dafür sehe ich in keiner Relation zum möglichen Ergebniss. Zumal andere Kurse, in wie fern diese sich von dem oben genannten unterscheiden weiß ich nicht, in der Uni teilweise kostenlos angeboten werden.
Hat schon jemand von euch einen ähnlichen Kurs besucht und was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
 
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Als ich noch gearbeitet habe, hatte ich mal an einem "Effektiver Lernen"-Kurs teilgenommen. Sonderurlaub für Weiterbildungsmaßnahmen sind ja zum Glück gesetzlich verankert und die Veranstaltungsräume konnte ich morgens ohne Probleme mit dem Fahrrad erreichen => zusätzlicher Urlaub :D

Von dem Kurs habe ich mir eigentlich nicht viel versprochen, da ich wie gesagt in erster Linie keinen Bock auf Arbeit hatte. Zu meiner Überraschung gefielen mir ein paar Themen aber doch ganz gut. Unter anderem haben wir uns auch einen Nachmittag lang mit verschiedenen Lesentechniken beschäftigt und geübt beim Lesen wichtiges von unwichtigem zu trennen. In erster Linie ging es darum mehr System ins Lesen zu bekommen. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich durch den Unterricht wesentlich schneller wurde, da ich schon immer recht fix im Lesen war. Aber einige konnten im Laufe eines Nachmittags ihr Lesetempo und das Textverständnis schon deutlich steigern.

Prinzipiell bin ich nach der Teilnahme an dem Kurs solchen Angeboten gegenüber recht positiv eingestellt. Was ich von der Tante, die den Kurs geleitet hat, sehr sympathisch fand war, dass sie offen zu gegeben hat, dass man noch gar nicht richtig herausgefunden hat, wie das Gehirn nun genau Informationen aufnimmt, verarbeitet und daraus lernt. Das einzig sinnvolle was man tun kann, um die Lese- oder Lernleistung zu steigern, sei in den Prozess ein System reinzubringen. Also quasi die Tatsache ausnutzen, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist.
In bin mit der Tante abends noch mal ein Bier trinken gegangen und da hat sie von einigen ihrer Studienkollegen erzählt, die heute ihr Geld mit Methoden wie PhotoReading, NLP und was es sonst noch gibt verdienen. In erster Linie sollen das Methoden zum Gelddrucken sein. Allerdings muss man sich auch häufig erst in diverse Vereinigungen teuer einkaufen, um den Kram unterrichten zu dürfen, was das ganze noch mehr in ein dubioses Licht taucht.

Ich würde sagen, wenn die Uni so einen Kurs anbietet und man meint dass man Probleme auf dem Gebiet hat, sollte man ruhig daran teilnehmen.
Nur viel Geld dafür auf den Tisch zu legen, lohnt in meinen Augen nicht.
 
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