Forenzwänge beim Erzählspiel

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Hallo :)

Ich hatte mir gestern Gedanken über die Form des Erzählens im Forum gemacht und kam zu dem Schluß, daß es unendlich schade ist, daß man nicht zusammen an einem Dokument arbeiten kann - so wie zum Beispiel bei Google Docs.

Man ist gezwungen das Heft immer vollständig abzugeben, kann niemals die Geschichte richtig ineinander verpflechten, muß auf die Reaktionen der anderen Spieler warten und diese müssen mit dem umgehen, was ihnen angeboten wird.

Ein Dialog (wie auch ein Kampf bzw. Körperlicher Dialog) kann sich auf diese Weise sehr stark ausdehnen.
Man muß erst mit dem Spieler reden, daß er seine Einträge korrigiert.
Eine geschlossene Geschichte wie in einem Buch ist nicht möglich.

Was für Ideen habt Ihr, um dem abzuhelfen?
Kennt Ihr ein Forum, wo es so eine Funktion gibt, daß mehrere Nutzer auf die Einträge zugreifen können? (Wäre so eine Art Dokument hier implementierbar?)
 
Es gibt natürlich Google docs wie du schon selber schreibst und viele ähnliche Lösungen, aber etwas das man auch nur Forum nennen könnte und das so funktioniert? Ich denke eher nicht.
 
Ich halte die Idee in einem Foren-RPG in den Beiträgen des anderen rumzupfuschen für so richtig schlecht.
Wobei ich auch nicht sehe wieso man die Geschichte nicht verpflechten kann.
Man schreibt halt bis zu dem Punkt wo man darf, und dann übernimmt ein anderer, es wird gewürfelt oder was anderes, dann schreibt der nächste, und so weiter. Es entsteht eine Geschichte.

Natürlich muss man dann auf die anderen Spieler warten und auch Rücksicht nehmen, aber deswegen spielt man ja mit anderen.
Nun und schreibt nicht nur einfach ein Buch bei dem man "Co-"Autoren hart den Ellebogen in die Seite rammt sobald der etwas schreibt was man korrigieren will oO;
 
Ich fände es mehr als eine Verunstaltung der Geschichte und vorallem des Spiels wenn mir wer seine Einfälle mit in meine Spielzüge schieben zu müssen.
Gerade wenn dann im Hinterkopf ist das man dort nicht einfach nur einen Einfall in den Beitrag als Einlauf bekam, sondern es sich dabei schlichtweg um Anmaßung einer Korrektur handelt.

Also mir persönlich würde das so etwas von gar nicht gefallen.
Dir vielleicht? Gibt es da welche die das in Ordnung finden?

Zumal man sich damit ja nur den Weg abkürzt den anderen einfach anzuschreiben und fragen ob es recht ist.


Ansonsten rein technisch.
Mach ein Forum und gib allen Nutzern die Rechte alle Beiträge zu editieren.
 
Stell Dir vor, Du willst einen zügigen Dialog zwischen zwei Hauptcharakteren haben - da ist doch schnell die Luft raus, wenn einer nur ein Wort schreibt oder einen Satz und dann wieder ein neuer Beitrag kommen muß
 
Normalerweise sehe ich da weniger das Problem.
Entweder man postet entsprechend schnell oder man sucht sich halt einen Chat, wenn man möchte.
Möchte man es auf der selben Seite wie das Forum halten könnte man ggf. auch einen ShoutCast einbauen.

Daneben werden viele RPG-Runden auf Animexx munter im Einsatz Ping-Pong gespielt ^^;
 
Wobei das Gespräch auch nicht schneller geht, wenn ich einen Satz schreibe, der andere einen Satz und dann ich einen Satz.
Denn ob ich auf abschicken klicke oder nicht ist dabei nicht das behindernde. Was einen behindert ist das der andere nicht online ist.

Was das bei den anderen reinpfuschen angeht:
Doch in einem echten Erzählspiel macht das Sinn wenn man am Ende ein schönes Ergebnis haben will (lies so ne Art Roman).
Dann kann ich nämlich wenn ich in der dritten Kampfrunde in Fate festlege, dass der Gegner der wiedergeborene Mörder meiner Oma ist, das direkt ein die Exposition dieses Gegners mit reinschreiben.
DAs ergibt halt wie gesagt ein schöneres und runderes Ergebnis. Das es den "workflow" verbessert finde ich aber nicht.
 
Ich bin mir nicht sicher welches Erzählspiel nun "echt" ist, aber in diesem Fall ging es doch um Forenbasierte Rollenspiele.
Das heißt wenn man dort einen Punkt hat wo es einen Eingriff geben kann [Möchte Twist einbringen! Veto!] sollte man es entsprechend einfach vorher abwickeln, bevor man es macht. Genauso beschreibt man ja auch nicht einen Schaden und würfelt anschließend.
 
Technisch gesehen, wäre so etwas hier möglich, in dem Hoffi allen Teilnehmern dieses Forenrollenspiels zu Moderatoren in dem Forenrollenspielboard macht.
Ich würde aber trotzdem empfehlen, so etwas über GoogleDocs zu machen, denn GoogleDocs hat eine Versionskontrolle. Wenn in Forum ein Text geändert wird, gibt es die alte Version nicht mehr.

@Hare: Was du wünscht ist eher kolloboratives Geschichten schreiben. Dafür braucht es keine Rollenspielregeln, sondern Regeln, wer, was, wann, wie ändern darf. Die Gesamthandlung wird abgesprochen. Es braucht auch keine Kampfregeln, denn es ist klar, dass der oder die Protagonisten nur in den seltenesten Fällen sterben. Solche Sterbefälle kann man auch noch absprechen.

In wie weit soetwas noch Rollenspiel ist, kann jeder selber entscheiden.

Stell Dir vor, Du willst einen zügigen Dialog zwischen zwei Hauptcharakteren haben - da ist doch schnell die Luft raus, wenn einer nur ein Wort schreibt oder einen Satz und dann wieder ein neuer Beitrag kommen muß
Falls es immer noch nicht klar ist, ein Forenrollenspiel ist Rollenspiel in Zeitlupe. Es wird immer egal von wem auf den nächsten Beitrag gewartet. Es wird sogar passieren, dass ein Mitspieler (im Forum) online ist und nicht!!! den nächsten Post verfasst, sondern etwas anderes macht. Als Forenrollenspieler brauchst du viel Geduld. Dir wird es so wie mir ergehen, während der Intime hatte ich haufenweise Ideen für weitere zukünftige Abenteuer, Plothooks oder NSCs der Intime, aber das Tempeoeiner Intime ist nun mal sehr langsam. Wer ein Forenrollenspiel als Ersatz für einen PnP Rollenspielrunde nutzen will, wird enttäuscht werden. Was eine Runde am Tisch an einem Abend schafft, dafür braucht die Intime sehr, sehr lange.

Für schnelleres Rollenspiel online nimmt man einen Chat oder eine Runde in Hangout.
 
Aber man kann die Geschichte doch extrem aufmöbeln, wenn einer einen Einfall hat, dann schiebt er ihn einfach dazwischen
In diesem Forum ist das zwar möglich, aber nicht wirklich sinnvoll, denn A! zeigt nicht das Datum an, wann ein Post das letzte Mal editiert wurde.
Was du beschreibst klingt wie redigieren bei einem Roman.

In einem Forenrollenspiel möchte ich nicht früherige Posts wieder lesen müssen, weil irgendein anderer Spieler oder der SL irgendwelche gravierenden Änderungen in diese Posts eingefügt hat. So etwas hält eine Intime massiv auf. Die geposteten Informationen sollten nicht verändert werden. denn bei jeder größeren Änderung der Handlung oder der Informationen in einem Post muss jeden nachfolgenden Post auf Stimmigkeit überprüft werden. Das ist zu viel Arbeit.
 
Du unterschätzt den Zeitaufwand. Wenn man alle Posts einmal gelesen hat und dann seinen neuen Posts verfassen kann ist das ein deutlich geringerer Zeitaufwand, als wenn man bei irgendwelchen Edits ältere Posts wieder lesen muss und auch noch eine Stimmigkeitsprüfung machen muss, was Zeit kostet. Vielelicht mag man wegen der Änderung die eigenen Posts auch noch verändern, was auch wieder Zeit benötigt. Es mag wenig Zeit sein, aber diese Zeit addiert sich zur sonstigen Zeit, die man für die Intime auch noch braucht. Wenn der Gesamtzeitaufwand für die Intime zu hoch ist, wird der Spieler aussteigen, weil er neben dem Forenrollenspiel sicher auch noch andere Dinge im Leben hat, die ihre Zeit brauchen.
 
@Hare: Was du wünscht ist eher kolloboratives Geschichten schreiben. Dafür braucht es keine Rollenspielregeln, sondern Regeln, wer, was, wann, wie ändern darf. Die Gesamthandlung wird abgesprochen.
Das ist zu kompliziert gedacht. Man braucht keine Gesamthandlung abzusprechen.
Man gibt eine Situation vor und lässt danach jeden Spielzüge machen.
Als Regeln reicht so etwas wie "Führe keine anderen Spieler Charaktere, bringe keine anderen Spieler Charaktere ohne Übereinstimmung um, sei kein Arschloch".
Wenn man eine einheitliche Geschichte haben will kann man noch sowas sagen wie "Benutze Rechtschreibprogramme, es wird aus der Dritten Person geschrieben, mindestens X Wörter, Maximal X+Y Wörter. etc.".

Das funktioniert in einer halbwegs homogenen Gruppe so bis zu sieben Jahre lang.
 
Wenn Dialoge oder Duelle ausgetragen wurden, hab ich meine Spieler früher einfach zum ICQ- oder Skypegespräch geladen. Meiner Erfahrung nachführt das dazu, dass die Spieler anfingen, sich auch untereinander abzusprechen, wenn ihre Charaktere Dialoge führten. Das ging dann in etwa so:
Spieler A schreibt Spieler B an, die beiden spielen in-Charakter einen Dialog durch, und einigen sich z.B. darauf den Dialog auf zwei Posts zu verteilen, dann wird jeweils die hälfte des Dialogs von einem Spieler gepostet (natürlich in korrigierter, und für die Erzählform passend aufbereiteter Form), und beide haben die Gelegenheit, ein bisschen die Gedanken ihres Charakters mit einzubringen, in ihrer Hälfte, dennoch ist der Dialog ein normaler Austausch, ohne dass einer der Beiden gezwungen wäre, aufgrund der Forenstruktur, zu monologisieren.

Das klappte gut. Verlangt allerdings, dass Leute gleichzeitig online sind. Das muss zwar bei GoogleDocs nicht sein, dafür dauert es dort dann potenziell ewig.
 
Mir geht es primär um die Qualität des Textes, weniger um die Schnelligkeit
Die Qualität des Textes steigerst du, in dem du nur mit Personen spielst, die ihre Texte vorher durch eine Rechtschreibprüfung schicken und ihre Texte vor dem Posten auch noch redigieren.
Qualität ist subjektiv. Du solltest mit solchen Usern spielen, die ähnliche Qualitätsansprüche und auch die gleichen Ansichten haben wie du, was gute Qualität ist.

Ein Forenrollenspiel auf Romanniveau zu heben ist wohl eher utopisch. Selbst beim kollaborativen Schreiben von Geschichten wird man in der Regel merken, dass der Text von mehr als einem Verfasser verfasst wurde, denn jeder Schreiber hat seinen eigenen Schreibstil. Das könnte man verhindern, wenn nach dem Ende ein Autor den gesamten Text auf seinen Schreibstil umschreibt.
 
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