Flügel zeichnen 2

Arki

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[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Das Tutorium stammte ursprünglich aus der Feder-Galerie, darum nicht wundern, wenn die Rede hin und wieder von Engelsflügeln und -federn ist.[/FONT]



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Achtet bitte auf die unten angehängten Bilder, die zum Tutorium gehören. Die einzelnen Bildervweise sind im Text immer kursiv und rot markiert.[/FONT]


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Flügel zeichnen 2[/FONT]


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Dieser Teil des Tutoriums soll sich ausschließlich mit dem Material beschäftigen, aus dem Engelsflügel hauptsächlich bestehen: den Federn.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]In Ermangelung echter Engel und deren Federn mußte ich mich leider mit denen von Nymphensittichen begnügen. Genauer gesagt, meine beiden Schopflinge Sally und Perlchen, von denen alle Federn die in diesem Teil des Tutorials benutzt werden, stammen.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Diese Feder-Abhandlung ist nicht wirklich für jeden lesenswert. Aber für die, die mehr und vergrößernde Einblicke in die Welt der Federn gewinnen möchten, könnte er sich als interessant erweisen.[/FONT]


[BREAK=Flügelschema]
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Flügelschema[/FONT]​


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif](Bild 1)[/FONT]​


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Mit dem unten zu sehenden Schema eines Flügels (Ansicht Außenseite) lassen sich die farblich markierten Federproben unten zuordnen.[/FONT]​







  • [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Rot: Hand- und Atschwungfedern,[/FONT]
  • [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Grün: Primäre und sekundäre Deckfedern,[/FONT]
  • [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Blau[/FONT][FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]: Deckfedern am vorderen Flügelsaum,[/FONT]
  • [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Gelb: Achsel- und Schulterfedern.[/FONT]
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Es sind bei Weitem nicht Federproben für alle Federpartien des Flügels vorhanden. Beispielsweise gibt es keine für die Daumenfittiche (violett), weil diese Federchen extrem schwer zu bekommen sind. Sie sind selten, klein und außer mit ausdrücklicher Anstrengung einfach nicht zu haben.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Naja, ihr könnt euch wohl vorstellen, was ich damit sagen will - ich werde sie den Nymphen nicht ausrupfen gehen ;-) Aber genug der Vorrede, kommen wir endlich zu den Federn...[/FONT]​

[BREAK=Schwungfedern]
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Schwungfedern[/FONT]​



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Kiel und Fahne[/FONT]


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif](Bild 2)[/FONT]​



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Hier haben wir es mit Schwungfedern zu tun. Deutlich ist die Aufteilung der Federfahne entlang des Kiels zu erkennen. Nach links hin, zum vorderen Saum, befindet sich nur knapp ein Drittel der Fahne; nach rechts dagegen ist sie wesentlich breiter.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Charakteristisch ist auch der sanfte Schwung der schmalen Fahnenpartie, die den vorderen Abschluß dieser Federsorte bildet. Schwungfedern besitzen verhältnismäßig lange Kiele [1], aber auch eine lange Fahnenpartie [2].[/FONT]​



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif](Bild 3)[/FONT]​


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Auf dieser Detailaufnahme unten kann man deutlich eine Gliederung des Kiels erkennen.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif][1] Unteres Kielende. Dieses ist unten mit einer feinen Öffnung versehen, durch den beim Wachstum der Feder Blutgefäße bis ins Innere des Kielinnern reichen. Die bräunlichen oder rötlichen Verfärbungen, die sich nach oben ziehen, sind Reste dieser Blutgefäße. Wir haben es hier mit einer relativ "jungen" Feder zu tun, die nicht auf normalem Wege durch Mauser abgestoßen wurde.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif][2] Früherer Blutkiel. So weit reichte der Blutkiel, das Vorstadium der damals im Wachstum befindlichen Feder. Blutkiele sind recht kurz und bestehen eigentlich nur aus einer hornigen Hülle, in deren Inneren sich die spätere Feder entwickelt. Spiralig zusammengerollt und noch teleskopartig ineinander verschachtelt, wird dieses Vorstadium noch mit Blut versorgt. Nervenbahnen innerhalb des Blutkiels sorgen dafür, daß dieser recht berührungsempfindlich ist. Manchmal beißt sich ein putzender Vogel versehentlich auf einen Blutkiel - einer meiner Nymphen ist ein echter Spezialist dafür, was meistens in lautem Protest- und Schmerzensgeschrei endet...[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif][3] Hier wuchs die Feder aus der Haut. Junge Federn, die nicht so bald der Mauser zum Opfer fallen werden, sind fest in der Haut des Vogels eingewachsen. Je älter sie aber werden, desto weiter schieben sie sich heraus - bis sie schließlich ausfallen. Die deutlich sichtbare doppelte weiße Linie kennzeichnet Hautreste um den Federkiel.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif][4] [/FONT][FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Hier endet der durchsichtige Teil des Federkiels im Übergang zum pigmentierten Schaft. Hier setzen auch die ersten flaumigen Ausläufer [5] der Federfahne an.[/FONT]​



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Zweige und Ästchen[/FONT]​



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Federfahnen bestehen nicht aus einer einzigen großen Fläche (oder zwei, je eine links und eine rechts vom Kiel), sondern sind "modular" aufgebaut.[/FONT]​



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Auf dem Bild [/FONT](Bild 4)[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif] erkennt man grob, daß die Fahne sich aus mehreren strähnig wirkenden Elementen aufbaut. Die Vergrößerung (Bild 5) zeigt den genaueren Aufbau der Flügelfahne.[/FONT]​



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Kiel (K) und Fahne (F) sind aufgebaut wie ein kleiner Baum, wobei der Kiel den Stamm bildet und die Fahne die Zweige.[/FONT]​



[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Tatsächlich besteht die Federfahne aus kleinen Ästchen, die sich mittels seitlicher Häkchen und Ösen ineinander verhaken. Dieses "Klettverschluß-Prinzip" ist es, was der Federfahne ihren Zusammenhang verleiht.[/FONT]​


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Durch die Dehnbarkeit der Federästchen kann die Federfahne gebogen und auch verdreht werden, ohne Schaden davonzutragen.[/FONT]​


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Wird die Fahne einmal aufgespalten, kann der Vogel sie beim Putzen mit Schnabel und Zunge wieder wie einen Reißverschluß zusammenfügen.[/FONT]​


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Probiert es selbst einmal aus! Nehmt eine Feder, zerpflückt die Fahne und versucht danach, die getrennten Äste wieder zusammenzufügen. Es funktioniert mit etwas Übung - und bei Vögeln darf man wohl annehmen, daß sie genug Übung besitzen ;-)[/FONT]​








[BREAK=Deckfedern und Flaumfedern]
Deckfedern und Flaumfedern


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Anders als die festen Schwungfedern bilden die Deckfedern eine Gruppe relativ loser, flauschiger Federn. Ihr Flaumanteil am unteren Kielende ist relativ hoch, und der Übergang vom Flaum zu festerer Flügelfahne fließender (Bild 1). [/FONT]​

[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Deckfedern haben nicht die Aufgabe, dem Vogel das Fliegen zu ermöglichen, sondern sie tun das, was ihr Name sagt: sie decken die Ober- oder Unterseite eines Flügels oder Vogelkörpers dachziegelartig ab und schützen ihn gegen Nässe und Kälte.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Wo Schwungfedern stabil sein müssen, wird von Deckfedern eher Masse als Klasse verlangt. Ihre stumpfen, abgerundeten Federenden bilden neben- und übereinander einen regelrechten Schuppenpanzer, der glatt und fugenlos nach außen hin abschließt.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Kleinere Deckfedern wie die am vorderen Flügelsaum sind weiter aufgefächert (Bild 2). Ihr Flaumanteil ist noch höher, denn sie sitzen tiefer innen im Federkleid, wo sie die Aufgabe übernommen haben, den Vogel warmzuhalten.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Der Flaum speichert in seinen weitverzweigten Zwischenräumen Luft, die die Körperwärme unter den Federn festhält.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Es gibt viele verschiedene Sorten von Deckfedern, die fugenlos übergehen in Flaumfedersorten (Bild 3 und 4).[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Prinzipiell kann man sagen, daß eine Feder näher an der Haut des Vogels sitzt, je mehr Flaum sie besitzt und je fransiger ihre Fahne ist.[/FONT]

[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Flexibilität von Federn[/FONT]

[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Schungfedern - oder Federn generell - sind erstaunlich zäh und flexibel. Ihre "Baumasse", das Keratin, aus dem bei uns auch Haare und Fingernägel bestehen, ist in Form von Federn zu erstaunlichen Dingen in der Lage.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Ein Federkiel ist durch seine Struktur fest und gleichzeitig elastisch. Die Hohlröhrenstruktur erlaubt beispielsweise Schungfedern ein gewaltiges Maß an Elastizität, das aber auch in anbetracht der großen Belastungen beim aktiven Flug nötig ist.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Die beiden untenstehenden Bilder (Bild 1 und 2) zeigen, was eine Schwungfeder alles durchhhalten kann. Sicher könnte sie noch weiter gebogen werden und würde erst sehr viel später beginnen, einzureißen.[/FONT] [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Neben dem elastischen Kiel fällt auch das Verhalten der Fahne auf. Die kurze Seite (Abbildung 9) verformt sich weniger stark als die lange Seite (Abbildung 10), die regelrecht beginnt, Falten zu werfen. Diese charakteristischen "Runzeln" kann man beispielsweise bei Vögeln im Landeanflug an Hand- und Arschwungfedern beobachten, wenn der Wind diesen Teil der Feder deformiert.[/FONT]


[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]->> Hier könnt ihr schließlich noch das Tutorium als gezipptes PDF herunterladen. <<-[/FONT]
 

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