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Im Oktober 2017 wurde Weinstein beschuldigt, eine große Anzahl Frauen vergewaltigt oder sexuell belästigt zu haben. Die Vorwürfe weiteten sich zum Weinstein-Skandal aus, der zu seiner Entlassung aus der Weinstein Company und dem Ausschluss aus der AMPAS führte.
Die Ermittlungen laufen teilweise noch. Der Witz, der New Yorker Generalstaatsanwalt sah sich, nachdem die erste Klage gegen Weinstein eingereicht wurde, nach Missbrauchsvorwürfen dazu genötigt, sein Amt aufzugeben.
Hollywood hat schon in den Anfängen Sex verkauft.
Der Begriff Besetzungscouch ist kein moderner und auch die Schauspielerei war schon im Mittelalter ein Beruf der mehr abenteuerlustige Gestalten anzog.
Als SchauspielerIn trägst Du Deine Schönheit zu Markte, Talent ohne gewisse optische Reize ist eine so kleine Lupe die musst Du mit der Lupe suchen.
Die gibt es, aber im Endeffekt ist Kino "Schöne Menschen tun schöne Dinge", Filme die das nicht tun sind eher die Ausnahme.
Die Ermittlungen laufen teilweise noch. Der Witz, der New Yorker Generalstaatsanwalt sah sich, nachdem die erste Klage gegen Weinstein eingereicht wurde, nach Missbrauchsvorwürfen dazu genötigt, sein Amt aufzugeben.
Tatsächlich reagiert die Privatwirtschaft sehr empfindlich. Ob man schuldig ist oder nicht, spielt keine Rolle. Hauptsache das Kapital ist gesichert.
Ich nehme jedoch stark an, dass die Beweislage in dem Fall erdrückend ist. Es gibt ja nicht nur einen Zeugen und ein Opfer. Bemerkenswert, aber auch typisch, dass man mit den Anschuldigungen erst auf den rechten Moment wartet, wenn man keinen oder wenig Schaden davon trägt.
Was ist bloß aus "Unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist" geworden?
Wie kann es sein, dass jemand seinen Job, seine Karriere, seinen Ruf etc. verliert aufgrund bloßer anschuldigungen?
Wieso reden wir in diesem Thread darüber als seien es Fakten, BEVOR die Ermittlungen abgeschlossen sind.
Guilty by the court of public opinion.
Naja, das sich Harvey Karriere-förderlich gegen sexuelle Gefälligkeiten gezeigt hat, das kann man wohl als gegeben annehmen.
Inwiefern es sich um Zwang handelte, sei dahingestellt.
In den USA sind die Gesetze dahin gehend recht streng das unerwünschte sexuelle Avancen bei "Machtungleichgewicht" strafbar sind.
Früher hatten Opfer einen Großteil des Makels (ungerechterweise)
war es so das ein Teil der Schuld auf das Opfer projiziert wurde, das war natürlich höchst unfair.
Opfer eines sexuellen Übergriffs zu werden war ein Makel und man hat das allerhöchstens im vertrauten Kreis, wenn überhaupt, erwähnt.
Inzwischen scheint Opfer-werden aber eine Auszeichnung zu sein. Was den tatsächlichen Opfern natürlich hilft.
Nur bringt das gleichzeitig auch diejenigen zum Vorschein die das aus Geltungssucht nutzen und falsche Anschuldigungen oder übertriebene Anschuldigungen bis hin zu lächerlichen Anschuldigungen zum vorschein.
Wer "Reue nach einem One-Night-Stand" mit echten Übergriffen vermengt tut den echten Opfern unrecht.
Inzwischen haben den die Täter, nur hatten wir in der Öffentlichkeit noch nie eine Unschuldsvermutung.
Deswegen gibt es zwar das juristische Prinzip der "Unschuldsvermutung", das schützt aber allenfalls vor ungerechter staatlicher Strafe, gesellschaftliche Folgen hatte so eine Anschuldigung schon immer.
Das hat sozusagen "biblisches" Alter und hat sogar als Achtes Gebot Einzug gehalten, was zeigt das das schon immer ein Problem war (wahr von unwahr zu trennen).
Guilty by the court of public opinion. --> Moses wusste das schon und hatte das kodifiziert (und man hat die falsch Anschuldiger genauso bestraft wie einen potentiellen Täter)
tl;dr:
Das Problem hier ist das, wenn es jemand ist den alle kennen, dann bleibt immer etwas hängen.
Bei Personen die niemand kennt ist das nur ein Problem in deren Bekanntenkreis. Konnte man früher durch Wechsel des Ortes umgehen.
Im globalen Dorf geht das nicht mehr.
Warten wir ein bisschen, und schauen wie sich das von selbst regelt wenn diejenigen die öffentlich Anschuldigungen erheben merken das das Internet nicht vergisst und inzwischen jeder Promi ist.
Mit Harvey habe ich mich nicht beschäftigt und kann über seine Schuld und Unschuld allenfalls spekulieren. Zutrauen würde ich ihm das. Einige der Anschuldigungen sind wohl nicht objektiv haltbar (subjektiv sind sie nicht unwahr, ich unterstelle hier niemandem karrierefördernde Absichten(Es wäre dumm jemanden anzuheuern der mit so etwas zu tun hatte, vielleicht lügt die Person ja))
Es ist zwar zynisch, aber für mich wäre auch nur die Nähe zu einem der Vorwürfe (egal ob Opfer oder Täter) in der Öffentlichkeit erhoben ein Grund keine der beteiligten Personen an einem Projekt wo ich Personalentscheidungen zu treffen habe mitwirken zu lassen. Nicht gemein, Risikominimierung, zumindest wenn man die Wahl hat.
Als SchauspielerIn trägst Du Deine Schönheit zu Markte, Talent ohne gewisse optische Reize ist eine so kleine Lupe die musst Du mit der Lupe suchen.
Die gibt es, aber im Endeffekt ist Kino "Schöne Menschen tun schöne Dinge", Filme die das nicht tun sind eher die Ausnahme.
Auch früher hat es Charakterdarsteller gegeben die Kraft ihrer Persönlichkeit überzeugt haben.
Dei Anzahl der Chancen auf Rollen die ein talentierter und reizvoller Schauspieler kriegt ist größer als bei einem Talent das hinter einem nicht-perfekten Körper steckt.
Gerade die Streamingdienste werden auf lange Sicht das Angebot an Rollen schmälern helfen.
Netflix und Co. sind in einer Experimentierphase die ausprobieren was geht. Die neue Märkte erschließen wollen. Was nicht "funktioniert" also keine Zuschauer bringt, wird gnadenlos sterben.
Amazon und Netflix gehen zum Teil ins Risiko weil sie Chancen wittern.
Nicht jedes Angebot (20%?) von neuen Formaten wird überleben.
Und manches ist nur Mode. Das ist so wie ein Buch das ein Bestseller ist, nicht weil das Buch gut ist, sondern weil Leute es kaufen weil es auf der Bestsellerliste ist und man drüber reden können möchte.
Nach ein paar Jährchen trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Abwarten!
Ich sehe auf Netflix&Co viel mehr Schauspieler, als früher auf der Kinoleinwand.
Dazu kommt, dass im Serienmilieu viel stärker am Charakteraufbau gearbeitet wird, als bei einem Film, der in 90 Minuten durch sein muss.
Und wenn ich so an "Love, Death, Robots" denke, dann glaube ich sogar, dass mittelfristig auch animierte "Darsteller" eine Zukunft haben, weil die bestimmte filmische Ausdrucksformen eben noch auf die Spitze treiben können. Die Technik dafür ist da.
Sobald sich der Markt sättigt fängt der Konzentrationsprozess an und dann gibt es ein Ausdünnen des Angebots.
Was aber durchaus auf einem Niveau stehen bleiben kann das höher ist als VOR den Streamingdiensten.
Das geht aber nur wenn wir mehr Geld für Medien (also Film) ausgeben.
Bei mir ist das leicht rückläufig.
Kann aber nicht sagen ob ich hier Repräsentativ bin.
Gerade die Streamingdienste scheinen momentan doch eher in die Richtung der Diversität zu gehen während das Nichtprogrammkino eher in die Richtung möglichst viele Blockbuster zu zeigen geht.
Das ist aufgrund der Bezahlmodelle auch logisch.
In einen Kinofilm kriege ich die meisten Menschen max. 1 mal im Monat, eher alle 2 - 3 Monate. Also muss ich was bieten, dass über einen mehrwöchigen, idealerweise mehrmonatigen, Zeitraum garantiert viele Menschen anlockt, z.B. jetzt Endgame. Und da ein Filmstudio am Ende irgendwie Geld einbringen muss, wird dann eher auf diese Filme gesetzt.
Bei einem Streamingdienst muss ich nicht darauf achten, dass mein Film möglichst viele Leute anlockt, sondern dass mein Gesamtpaket so konzipiert ist, dass ich meine Zuschauer möglichst lange auf meiner Plattform halte. Das schaffe ich aber nur über Diversität, weil es sonst langweilig wird und meine Kunden ja unterschiedliche Geschmäcker haben.
Klar helfen Leuchtturmprojekte wie "Ballad of Buster Scruggs", "Roma" oder "The Irishman", weshalb Netflix ja auch mit den Cohens und Scorcese zusammenarbeitet, aber wenn der Film auf der Plattform ist ist er darauf und nimmt keinen realen Raum ein, wie ein Kinosaal, den es zu füllen gilt.
Da kann ich mir als Streamingplattform eher erlauben, einen kleinen Film zu produzieren bzw. zu kaufen als ein Filmstudio, das die Erstverwertung über den Kinoverleih stemmen muss, so lange den irgendwer sehen will und ich meine Abogebühr bekomme hat es funktioniert.
Das bedeutet nicht, dass die Qualität bei den Streamingdiensten jetzt sofort durch die Decke geht, aber momentan bedeutet es, dass es für Filmschaffende mittlerweile Alternativen zum "allmächtigen Produzenten in Hollywood" gibt und damit Menschen die diese Macht missbrauchen (wie auch immer) zumindest einen Hebel nicht mehr so einfach ansetzen können.
Und das ist erst mal eine gute Sache. Was es nicht ersetzt, ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einem System, das einen solchen Machtmissbrauch zugelassen hat (allgemein und unabhängig von dieser einen Person gesprochen). Und ich denke da liegt der Hunde begraben.
Denn sicher ist nicht jeder einflussreiche Filmschaffende ein Schwein, das nur darauf wartet über seine Darsteller/innen herzufallen, aber das es möglich ist eine Möglichkeit zu viel.
Du meinst jetzt die Investments, die man auf Weinsteins Besetzungscouch tätigt?
Wir sind ja noch in den fetten Jahren, da können die Kinos noch "nehmen". Wenn ich mit der family ins Kino gehe, 4 Leute + Dbox-Sitze + Popcorn und Getränke sind 100 € weg.
Der Materialeinsatz beim Popcorn liegt vermutlich 25 Cent...
Trotzdem glaube ich ein wenig an den Markt: Die Kinos nehmen nicht die Preise weil sie im Geld schwimmen wollen, sie nehmen die Preise, die sie zum Überleben brauchen + ein kleines "x".
Gehen die fetten Jahre nun vorüber (man höre auf den Finanzminister) kann sich einiges ändern. Dann geht man maximal noch am Familientag ins Kino oder gar nicht mehr. So ein kleines Streaming-Abo für 7,99 €, monatlich kündbar, geht immer...