Rund um Bücher Feder & Schwert & Die neue Rechtschreibung

Nepharite

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Nach dem ich gerade den maßlos entäuschenden Roman der "Das Jahr der abtrünnigen Drachen"-Trilogie, Der Zorn (von R.L.Byers), hinter mich gebracht habe, treibt mich gerade auch angesichts der minderen inhaltlichen Qualität die Frage um, wieso Feder & Schwert sich in diesen Mainstream-Romanen ohne jede künstlerische (oder sonstige) Tiefe konsequent der neuen Rechtschreibung verweigert. Für mich ist es ein Grund -neben den inhaltlichen Defiziten- diese Romane nicht mehr zu kaufen.
Gibt es von Verlagsseite irgendeine offizielle Verlautbarung darüber (link, Text), weshalb man diesen lächerlichen, elitären Habitus an den Tag legt?
 
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hmm gute frage. ich hab nur mal mitbekommen, dass einige firmen mit der axel springer ag mitgezogen haben, die sich zuerst der neuen rechtschreibung verweigert haben (siehe auch den wikipedia-eintrag unter orthographie).

vielleicht hat es was damit zu tun?
 
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Wieso elitärer Habitus? Nachdem sich jetzt so langsam abzuzeichnen scheint, dass man in Erechenbahren Abständen mit einer vollständigen Überarbeitung der Rechtschreibung rechnen muss kann man sich doch wie man lustig ist auf irgendeiner Variante ausruhen. Die, an der man gerade dran ist wird eh veralten.
 
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Orakel schrieb:
Wieso elitärer Habitus? Nachdem sich jetzt so langsam abzuzeichnen scheint, dass man in Erechenbahren Abständen mit einer vollständigen Überarbeitung der Rechtschreibung rechnen muss kann man sich doch wie man lustig ist auf irgendeiner Variante ausruhen. Die, an der man gerade dran ist wird eh veralten.

Vom einem Verlag erwarte ich, dass er in seinen neuen Publikationen immer auf Höhe der Zeit ist (nicht nur inhaltlich, sondern auch formal; Ausnahme mögen Werke von einer gewissen künstlerischen Bedeutung sein, bei den die verwendete Schriftsprache Rückschlüsse auf die Entstehung zulässt und damit zur Roman-/Buch-Atmosphäre beitragen kann).
Im Zweifelsfall heißt das eben, die Rechtschreibung in gewissen Zeitabständen anzupassen. Die meisten der Großverlage und auch die Mehrzahl der Kleinverlage hat damit keine Probleme. Insofern sehe ich in diesem Abheben von der Masse (ohne nachvollziehbare Begründung) tatsächlich so etwas wie elitäres Gehabe.
 
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Das mag vielleicht auch daran liegen, dass die neue Rechtschreibung Oliver Hoffmanns "Gunst" nicht findet... In der früheren "Bio" hat er sich auch als "einsamer Rufer in der Wüste gegen die Rechtschreibreform" oder so ähnlich bezeichnet.

Aber ansonsten ließe sich zum Thema auch vortrefflich streiten oder spotten. ;)
 
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Also mal ehrlich.. die Rechtschreibung macht mir da weniger Sorgen, als die offensichtlichen Schreibfehler, die zum Teil arg gehäuft in den Büchern auftreten.
 
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Ich bin dafür, die neueste Rechtschreibung zu verwenden. Geschieht das nicht, erwarte ich ein entsprechend begründetes Vorwort. Alles andere gleicht Augenverschließen und Nichtbeherrschen.

Und nein, ich kenne auch nicht die gesamte Rechtschreibreform, muss ich aber auch nicht. :]
 
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Prisma schrieb:
Das mag vielleicht auch daran liegen, dass die neue Rechtschreibung Oliver Hoffmanns "Gunst" nicht findet... In der früheren "Bio" hat er sich auch als "einsamer Rufer in der Wüste gegen die Rechtschreibreform" oder so ähnlich bezeichnet.

Als Kunde und als Elter, dessen Kinder in der Schule die neue Rechtschreibung völlig problemlos lernen, möchte ich jedenfalls nicht mit solchen Missionierungs-Fantasien belästigt werden.
 
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Finde die neuen Rechtschreibung auch einleuchtender und einfacher.

Warum F&S die Fahne der alten Rechtschreibung hochhält...tja wer weis? Sie mögen die neue halt nicht. Zu mindesthaben die das irgendwann mal so im Forum erwähnt, oder auf der HP.
 
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Absimilliard schrieb:
Finde die neuen Rechtschreibung auch einleuchtender und einfacher.

Warum F&S die Fahne der alten Rechtschreibung hochhält...tja wer weis? Sie mögen die neue halt nicht. Zu mindesthaben die das irgendwann mal so im Forum erwähnt, oder auf der HP.

Naja ... ich hab heute erstmal meine F&S-Roman-Vormerkungen bei meinem Buchhändler bis auf Weiteres storniert. Wird dem Verlag zwar nicht wehtun, aber es beruhigt mein "Gewissen".
 
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Also wenn ihr mich fragt: Mir kommt es eher darauf an, ob das Buch gut ist als darauf, ob sich der Verlag nun nach der alten, der neuen oder der Rechtschreibung von 1874 richtet. Ist das Buch mies, dann nutzt auch die neue Rechtschreibung nichts - davon würde es nicht besser werden.
 
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Waldviech schrieb:
Also wenn ihr mich fragt: Mir kommt es eher darauf an, ob das Buch gut ist als darauf, ob sich der Verlag nun nach der alten, der neuen oder der Rechtschreibung von 1874 richtet.

Wären die Bücher gut -was die letzten F&S-D&D-Romane nicht sind-, fiele mir nur das Verzichten schwerer.
Ansonsten treffe ich meine Kaufentscheidungen zunehmend auch nach politischen Gesichtspunkten und bin dabei, mir die "Scheißegal-Hauptsache-ich-hab-Spaß"-Haltung abzugewöhnen (...keine Müller-(Milch)-Produkte, nix Coca Cola, kein ratiopharm ... usw.).
Mag sein, dass ich das Ganze als Vater zweier grundschulpflichtiger Kinder etwas zu verbissen sehe, aber da ich meinen Kleinen keine Kinderbücher kaufe, die noch in der alten Rechtschreibung verfasst sind, halte ich es nur für angemesen, an meine Bücher dieselben formalen Maßstäbe anzulegen, gerade auch weil sich Feder & Schwert ohne jede ökonomische Notwendigkeit so missionierend verhält.
 
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Tut mir ja leid, wenn ichs dir nun so direkt sagen muss, aber es ist doch nun wirklich ganz egal, wie ein Verlag doch seine Bücher druckt.
Wie in diesem Thread bereits erwähnte wurde, sollte eine Kaufentscheidung vom Inhalt abhängen und nicht davon, ob ein Buch deinem "politischen Denken" entspricht, was deine Kinder mit deinen Büchern zu tun haben, bleibt mir schleierhaft.

Zur "Rechtschreibreform" allgemein kann ich nur sagen, dass sie ein riesengroßer Schwachsinn ist und wieder mal ein Fall absoluter Zeitverschwendung- ein Versuch den Bürger von wichtigeren Dingen abzulenken.
Anstatt unsere Rechtschreibung zu verändern und somit angeblich alles leichter zu machen, sollte man in solch höchst wichtigen Konferenzen lieber dafür sorgen, dass das Schulsystem allgemein endlich mal verbessert wird.
Geld genug zum Raushauen findet sich immer, nur leider hilft das nicht unbedingt, wenn man dabei sein Hirn nicht nutzt* denkt da an den welches-Attribut-ist-das-wichtigste-Thread*
 
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Cécile le Doux schrieb:
Tut mir ja leid, wenn ichs dir nun so direkt sagen muss, aber es ist doch nun wirklich ganz egal, wie ein Verlag doch seine Bücher druckt.

Wenn der Verlag eine missionarische Aufgabe darin sieht, alte Rechtschreibung zu verbreiten, dann sollte es einem Leser jawohl frei stehen, auf die gute alte Art und Weise mit dem Geldbeutel abzustimmen.

Dass jemand Prinzipien hat, und diesen auch folgt zum Beispiel um den Kindern ein Vorbild zu sein, halte ich ja eher für positiv.

Rechtschreibreformdebatten sind fein, nur nützen sie denjenigen, die jetzt die neue Rechtschreibung lernen, gleichzeitig aber in verschiedenen Medien mit konfuser Vermischung neuer und alter Rechtschreibung konfrontiert werden, herzlich wenig. Wobei ich sagen muss, dass die neue Rechtschreibung weder einfacher noch besser ist, bestenfalls ist sie anders. Man hätte sie sich sparen können, aber dafür ist es nun ein wenig zu spät.
 
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Du glaubst also wirklich,dass Kinder im Grundschulalter oder überhaupt Kinder sich dafür interessieren in welcher Art von Rechtschreibung die Bücher ihrer Eltern geschrieben sind? Tut mir leid, aber das bezweifle ich doch mal ganz stark.

Wenn der Verlag eine missionarische Aufgabe darin sieht, alte Rechtschreibung zu verbreiten, dann sollte es einem Leser jawohl frei stehen, auf die gute alte Art und Weise mit dem Geldbeutel abzustimmen.

Dass jemand Prinzipien hat, und diesen auch folgt zum Beispiel um den Kindern ein Vorbild zu sein, halte ich ja eher für positiv.

Klingt so,als ob es ein Verbrechen sei so zu schreiben,wie es einem beliebt.
Was allerdings ein Vorbildverhalten daran ist einfach und ohne hinterfragen der staatlichen Willkür zu folgen und solche Proteste zu boykottieren, ist eine andere Frage...
 
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Nepharite schrieb:
Als Kunde und als Elter, dessen Kinder in der Schule die neue Rechtschreibung völlig problemlos lernen, möchte ich jedenfalls nicht mit solchen Missionierungs-Fantasien belästigt werden.

Amen....


EDIT:
Aber, handelt es sich bei dem F&S Buch vielleicht um eine Neuauflage einer älteren Version?
 
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Cécile le Doux schrieb:
Du glaubst also wirklich,dass Kinder im Grundschulalter oder überhaupt Kinder sich dafür interessieren in welcher Art von Rechtschreibung die Bücher ihrer Eltern geschrieben sind? Tut mir leid, aber das bezweifle ich doch mal ganz stark.

Die Kinder lernen neue Rechtschreibung. Ihr Leben wird nicht leichter, wenn parallele Rechtschreibwelten aufgebaut werden.

Cécile le Doux schrieb:
Klingt so,als ob es ein Verbrechen sei so zu schreiben,wie es einem beliebt.
Was allerdings ein Vorbildverhalten daran ist einfach und ohne hinterfragen der staatlichen Willkür zu folgen und solche Proteste zu boykottieren, ist eine andere Frage...

Klingt so, als sei es ein Verbrechen, das zu kaufen, was einem beliebt.

Wieso sollte jemand Proteste unterstützen, deren Hintergrund und Ziel er nicht teilt? Und ob es staatliche Willkür ist, sei mal dahin gestellt. Das ist wenig mehr als deine persönliche Meinung. F&S kann ja protestieren, keine Polizei verschleppt die Autoren in der Nacht, es gibt keine Schikanen. Nur sollte man so nett sein, den Personen, die anderer Meinung sind, diese ebenfalls zu gewähren, mit der gleichen Berechtigung zu erlaubten Formen des Protestes. Alles andere wäre nämlich Willkür.
 
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Die Kinder lernen neue Rechtschreibung. Ihr Leben wird nicht leichter, wenn parallele Rechtschreibwelten aufgebaut werden.

Parallele Rechtschreibwelten mit Grundschulkindern?
Also ich würde mich eher fragen,ob Vampirebücher geeignetes Material sind,um von Kindern dieses Alters gelesen zu werden.

Im Übrigen werden auch in Schulen noch alte Bücher verwendet, die garantiert nicht immer die neue Rechtschreibung aufweisen. Dass die Rechtschreibung eh wieder überholt werden wird,lass ich hier mal außen vor.

Klingt so, als sei es ein Verbrechen, das zu kaufen, was einem beliebt.

Wieso sollte jemand Proteste unterstützen, deren Hintergrund und Ziel er nicht teilt? Und ob es staatliche Willkür ist, sei mal dahin gestellt. Das ist wenig mehr als deine persönliche Meinung. F&S kann ja protestieren, keine Polizei verschleppt die Autoren in der Nacht, es gibt keine Schikanen. Nur sollte man so nett sein, den Personen, die anderer Meinung sind, diese ebenfalls zu gewähren, mit der gleichen Berechtigung zu erlaubten Formen des Protestes. Alles andere wäre nämlich Willkür.

Sicher kann jeder kaufen,was er will. Ich finde es allerdings etwas kleinkariert,wenn man ein Buch aufgrund seiner Rechtschreibung nicht kauft.
Achja, es ist meine persönliche Meinung-trefflich erkannt.
 
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Cécile le Doux schrieb:
Im Übrigen werden auch in Schulen noch alte Bücher verwendet, die garantiert nicht immer die neue Rechtschreibung aufweisen. Dass die Rechtschreibung eh wieder überholt werden wird,lass ich hier mal außen vor.

Aehm, wenn die Kinder Dinge so schreiben, wie sie in den Büchern stehen, egal welchen, solange die Rechtschreibung falsch ist, WEIL sie in Büchern stehen, kriegen sie schlechte Noten. Wem ist damit geholfen? Falls Feder&Schwert und wer auch sonst immer noch, aus Protest oder aus einer Laune heraus oder warum auch immer, Bücher in der alten Rechtschreibung drucken wollen dürfen sie das. Wenn wer auch immer keine Bücher mit RECHTSCHREIBFEHLERN kaufen mag, dann darf der das auch. Und abseits aller Proteste und Ideologien: In Deutschland ist nunmal Rechtschreibung was der Duden sagt. Sprache an sich ist Entwicklungen unterworfen, stimmt. Rechtschreibung immer eine Momentaufnahme, stimmt auch. Trotzdem, um ein übersteigertes Beispiel zu bringen: Würde jemand ein Buch der Popkultur rausbringen und es einfach aus Protest in althochdeutsch abfassen, müsste er wohl auch damit leben, dass 90-99% des Marktes das Buch nicht kaufen, weil es ihrer Meinung nach MANGELHAFT, weil nicht lesbar ist. So ist das.

Nur weil etwas vom Staat kommt, ist es nicht automatisch schlecht (auch nicht zwingend gut). Nur weil etwas aus Protest geschieht, muss man das nicht unterstützen (man darf aber, wenn man will).

Für diejenigen, die JETZT Schreiben lernen ist die neue Rechtschreibung nicht die neue sondern DIE Rechtschreibung. Mit Verlaub: Bücher sind ein Kulturgut, dass auch ein wenig mit der Zeit gehen sollte. Ich kanns gut verstehen, sowas nicht zu kaufen.

Apocalypse

P.S.: Für mich wäre es kein Hinderungsgrund. Zumal in meinem Haushalt auch weiterhin ne Menge Bücher stehen, die, Oh Wunder, noch in der alten Rechtschreibung verfasst sind.
 
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Naja, derzeit kann man (soweit ich weiß) noch schreiben wie man will
 
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