[FANTASY][NEW HOPE] Der Abschied

Sanguis

Sanguis de Alá
Registriert
30. Oktober 2003
Beiträge
617
Zärtlich küsste Elrhion Kleewiese seine Frau auf die Stirn. Seine himmelblauen Augen bedachten sie mit einem strahlendem Lächeln. Doch sie war immer noch traurig über den Abschied ihres Mannes. Mit einem leichten Seufzen nahm Elrhion die goldene Kette ab, welche er über seinem Mithrilkettenhemd und dem weiß-rotem Waffenrock trug. Mit einer vorsichtigen Bewegung hängte er seiner Frau die Kette um. Der goldene Phönix hing nun um ihren weichen Nacken.

"Sei unbesorgt, Genya. Ich kann auf mich aufpassen und wir Bogenschützen halten uns den Feind schon auf Entfernung. Die Göttin ist mit uns. Es besteht kein Grund sich zu Fürchten."

Traurig blickte Genya ihn aus ihren dunklen Rehaugen an. Ihr kastanienrotes Haar viel sanft über die Schultern. Sie schluckte und hielt Elrhion fester in ihren Armen. Sie versuchte etwas zu sagen, doch ihre Lippen zitterten und sie brachte kein Wort hervor. Freundlich lächelnd schüttelte Elrhion seinen Kopf und drückte ihr sanft einen Finger auf die Lippen.

"Es gibt nichts mehr zu sagen, Liebling. Du weisst, dass wir uns den Gefahren stellen müssen, die auf uns lauern. Der Großteil des Verbandes sammelt sich schon, und wenn unser Dorf nicht so nahe am Ziel wäre, dann hätte ich schon längst gehen müssen."

Er blickte sie leicht traurig an. Seine Augen schienen sie zu bitten ihn zu verstehen. Genya war eine Priesterin der Cyrra, und sie wusste sehr gut, dass ihr keine andere Wahl blieb, als ihren geliebten Mann in die Schlacht ziehen zu lassen. Doch ihr Herz sorgte sich um ihn. Diesmal waren es nicht nur Orks, sondern auch Untote, die ihrem Mann nach dem Leben trachteten. Sie seufzte, schürzte ihre Lippen und küsste ihn tief und innig.

"Versprich mir nur, dass Du als Sieger zurückkehren wirst."

Elrhion lachte kurz und hell auf. Dann drehte er sich um. Schulterte Köcher und Bogen und ging zu den anderen, die schon auf dem Dorfplatz warteten. Sie alle scharten sich um einen Reiter, gekleidet in die Farben des Ordens. Er hob sein Schwert und die Bogenschützen setzten sich in Bewegung. Nach einer Weile konnte man sie mit blossem Auge nicht mehr erkennen.

Genya stand an der Tür ihres Hauses und blickte sehnsüchtig in die untergehende Sonne. Wie ein Feuerball sank die Sonne hinter den Horizont. Wer wusste, was dort auf Elrhion warten würde?
 
Schöne Stimmung. Gefällt mir.

Nur ein "weicher Nacken" erscheint mir irgendwie unpassend. Vielleicht besser: "schlanker Hals"?
 
Zurück
Oben Unten