Fantasy Heartbreaker: Eine Frage der Sprache.

m4lik

triebfeder
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(Keine Ahnung, ob das in dieses Board hier gehört, vielleicht wäre sowas wie eine entwicklungsunabhängige Werkstatt mal eine Idee.)

Ich bin gerade so nebenbei damit beschäftigt, eine saubere 0815-Fantasywelt (ich meine so, wie zum Beispiel in den D&D-Movies, wenn ihr versteht, was ich meine) auf Basis von BoL zu erschaffen. Ist kein Projekt, was veröffentlicht werden soll, vielmehr geht es um eine einfache Welt, in der sich Noobs schnell zurecht finden, ohne sich zu viele Informationen in die Birne packen zu müssen.

Zur Kernfrage: Normalerweise versuche ich immer für alles mögliche deutsche Begriffe zu verwenden. Sowas wie Adlerhort, Greifenstein, Geistermoor, etc. Ich persönlich bin der Ansicht, dass man sich unter solchen Begriffen schneller etwas vorstellen kann, als unter Kunstbegriffen, sowas wie Moor von Usagoran, Kelmar, etc.

Mein Problem ist, dass die Welt meinem Empfinden nach sehr schnell sehr kitschig oder sehr düster wird, wenn man durchgängig deutsche Begriffe benutzt (was vielleicht auch einfach an meiner Schreibart liegt). Wie seht ihr das? Benutzt ihr lieber Fantasiebegriffe? Gemischt? Oder wie oder was?

vG m4lik
 
AW: Fantasy Heartbreaker: Eine Frage der Sprache.

Was Namen von Örtlichkeiten angeht, bleibe ich lieber so lange wie möglich bei beschreibenden Namen in normalem Deutsch oder Englisch (wie Jollyburgh für die größte Stadt in meiner Hauptregion), oder aufgelockert mit in die Region passenden Fremdwörtern (wie etwa der Wasserkurort Uisgeburgh in meiner pseudoschottischen Kampagnenregion).
 
AW: Fantasy Heartbreaker: Eine Frage der Sprache.

Mein Sandalenfilm-auf-Crack-Setting hat einige Ortsnamen die sich an realen Orten und den Gründungsmythen / Geschichten bedienen.
So gibt es zb. Aksanduria, die große Stadt an der Mündung eines großen Flusses, die vom großen Herrscher Aksandur dem Weisen gegründet wurde.
Oder mein Vampirjäger-Osteuropa-auf-Crack (ja ich mag sowas) Setting hat als Hort des Bösen die Stadt am Isthmus im Süden, von den wahnsinnigen Heiden "Ishtarbaal" genannt. Während die Königsstadt "Bukapesht" heißt.

Aber zugegeben... Dieses um sich schmeißen mit semi-genretropen ist nicht jedermanns Sache...
 
AW: Fantasy Heartbreaker: Eine Frage der Sprache.

Carsultyal. - So etwas klingt für mich besser als irgendwelche "Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen"-Deutschtümelei in den Benennungen von phantastischen Welten.

Entweder total "unhistorische" Buchstabenansammlungen, die aber immer noch AUSSPRECHBAR sein müssen (man will ja schließlich am Spieltisch beim Versuch S'h'gròqc'htt zu sprechen nicht scheitern müssen), oder gleich an historisch-irdischen Vorbildern angelehnte Namen verwenden.

Midgard macht letzteres ganz gut vor. Die Namen wie Cuanscadan oder Mokattam gehen gut über die Zunge, wirken dabei immer noch phantastisch-fremdartig genug, um die Phantasie anzuregen.

In Sword&Sorcery-Fantasy-Settings sind Buchstabenansammlungen ohne erkennbaren irdischen Bezug eher üblich. Lankhmar, Carsultyal, Ashertiri, Lenortis, Melniboné, Imrryr, usw. - Das sind Namen, die sich einprägen, die fremdartig, die exotisch wirken, und dennoch auf archetypische Art vertraut.

Rabenhorst, Zweibrücken, Mützenheim, Entenhausen - das ist eher Kinderbuch-Stil, aber nichts, was für das ENTDECKEN geheimnisvoller, fremdartiger, phantastischer Welten geeignet ist.

Will man absichtsvoll eine "Gartenzwerg-Idylle" in seiner Phantasiewelt haben, dann ist das ja gut und schön. Nur ist das Spielen in solchen "Nett und Niedlich"-Settings meist wenig attraktiv.

Hier ist natürlich die Frage an sich: WAS FÜR EINE ART FANTASY, will ich denn in meiner Spielwelt überhaupt spielen?

Bei Sword&Sorcery als Antwort auf die obige Frage kommen natürlich gleich die Anforderungen nach Exotik, Mysterien, uralten Geheimnissen, kruden, ungeschliffenen Diamanten an Städten, Regionen, Personen auf. - Diese gilt es abzubilden.

Wenn ich mir unter diesen Gesichtspunkten mal das Zitat aus dem Eingangsbeitrag anschaue:
Zur Kernfrage: Normalerweise versuche ich immer für alles mögliche deutsche Begriffe zu verwenden. Sowas wie Adlerhort, Greifenstein, Geistermoor, etc. Ich persönlich bin der Ansicht, dass man sich unter solchen Begriffen schneller etwas vorstellen kann, als unter Kunstbegriffen, sowas wie Moor von Usagoran, Kelmar, etc.
... dann frage ich mich, was es denn BRINGT, wenn sich ein Leser statt eines exotischen, phantasievoll-fremdartigen Namens wie Carsultyal so etwas mundanes, minderbegeisterndes, und NORMALES wie Klippenhafen, Weststrand, Tiefwasser einverleibt?

Ja, man versteht sofort, was mit Tiefwasser gemeint ist. - Damit hat man ein GEHEIMNIS WENIGER! Damit ist alle Exotik FUTSCH! - Es bleibt eine zwar vielleicht in allen Namensteilen nachvollziehbare Benennung, die komplett verstanden wird, aber die KEINE BEGEISTERUNG zu wecken vermag.

Wenn schon, dann Cuanscadan (was sich Nerds auch übersetzen können, wenn sie mögen) oder gleich Carsultyal (wo man sich jegliche Analyse und Übersetzung gleich sparen kann).

Mein Problem ist, dass die Welt meinem Empfinden nach sehr schnell sehr kitschig oder sehr düster wird, wenn man durchgängig deutsche Begriffe benutzt (was vielleicht auch einfach an meiner Schreibart liegt).
Düster? - Weniger. - Kitschig? - JA.

Warum wird bei durchgängiger deutscher Bezeichnung eine Welt NICHT düster? - Weil das GEHEIMNISVOLLE bei durchgängig vollverständlichen Begriffen FEHLT.

Das Graugeistermoor, die Frau in Weiß, der Leichensee - oje. Das ist eher Heftroman-Stil, der mit einem Augenzwinkern absichtsvoll kitischige Formulierungen zelebriert. (Oder halt typisch deutsche Fantasy-Ware, die sprachlich leider nicht einmal die Klasse von Heftromanen erreicht, weil das Augenzwinkern fehlt, da sich deutsche Rollenspiel-"Autoren" leider zu ernst nehmen.)

Eine Welt namens Enwor. Eine Stadt namens Combat. - DAS ist packende deutsche Fantasy. - Hier ist Bekanntes mit dem Unbekannten und UNERKLÄRTEN! verbunden und ohne sich selbst allzu ernst zu nehmen dargeboten.

An sich sollte das einem Autoren, der über ein reiches Sprachvermögen verfügen sollte, wenn er sich denn als Autor bezeichnen möchte, NICHT SCHWERFALLEN. - Warum dann trotzdem sprachliche Tapsigkeit deutsche Fantasy-Welten (egal ob Roman oder Rollenspiel oder Übersetzung) bestimmt, entzieht sich meinem Verständnis - und meiner Toleranz.

Langweilig ist halt nur eines: LANGWEILIG.

Und daß es besser geht, daß es manche Autoren tatsächlich besser hinbekommen, zeigt nur, daß die tapsigen Langweiler sich halt einfach mal mehr anstrengen sollten, ihr Sprachvermögen mehren sollten, und vom hohen Roß des "Künstlers" mal auf den Boden der Sprachgestaltung für UNTERHALTUNGSZWECKE kommen sollten.

Zur Sprache bei Spielwelt-Entwicklungen kann ich nur bekräftigen, daß aus den Benennungen der Spielwelt-Elemente bereits hervorgeht, was das zugehörige Rollenspiel zu bieten hat. - Langeweile, Gartenzwerg-Idylle, Hartwurst mit Spielerkleinhalten und Möterplot-Kandarre, oder EXOTIK, ENTDECKUNGEN, GEHEIMNISSE, SPANNUNG, NEUGIER und PHANTASIE.
 
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Du solltest dir als erstes klar sein, was für ein Flair in deinem Setting herrschen soll.
Für ein von den Highlands Clans inspirierten Volk passen keine deutschen Barocknamem für die Siedlungen.
Düstermoor und ähnliches finde ich alleine nicht so schlimm, da kann sich gleich jeder was drunter vorstellen und hat somit eine Vorstellung von dem Ort. Solche Namen darf man natürlich nur dort verwenden, wo man keine Exotik, Geheimnisse haben will. Zu viele Düstermoor und Konsorten lassen eine Welt auch kitschig erscheinen.
Alles irgendwie nur Fantasynamen, die mehr oder weniger aussprechbar sind finde ich auch nicht gut. Wie auf einer normalen Weltkarte sollten die Siedlungen auch in einer Fantasywelt unterschiedliche Sprachen reflektieren.
 
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Mannomann. Da stellt man eine harmlose Frage, und dann kommt so ein ellenlanger Post. :D

Es soll nur eine kleine Spielwelt sein, ich brauche ein etwas zugänglicheres Setting als Lemuria selbst, das für sich genommmen für Neueinsteiger sehr fordernd ist. Sowas wie zum Beispiel Willow oder so.

Entweder total "unhistorische" Buchstabenansammlungen, die aber immer noch AUSSPRECHBAR sein müssen (man will ja schließlich am Spieltisch beim Versuch S'h'gròqc'htt zu sprechen nicht scheitern müssen), oder gleich an historisch-irdischen Vorbildern angelehnte Namen verwenden.
Genau so eine grundlegende Tendenz hat mich interessiert.

Eine Welt namens Enwor. Eine Stadt namens Combat. - DAS ist packende deutsche Fantasy. - Hier ist Bekanntes mit dem Unbekannten und UNERKLÄRTEN! verbunden und ohne sich selbst allzu ernst zu nehmen dargeboten.
Interessantes Beispiel, weil anders interpretiert. Ich dachte immer, das wäre Hohlbeins ernst gemeinte Art den Kreis zu schließen...
Da die Götter von den "Sternen" stammen war ich bislang der Ansicht, dass Hohlbein bewusst die englischen Begriffe als mystifizierte Technikweltsprache für alles Urtümliche in die Welt eingebracht hat. Ich meine, Skar als Hauptcharakter, Combat als Stadt, etc. - dazu im krassen Gegensatz die gewachsene Sprache der Spielwelt Enwor. Aber man kann es natürlich auch anders interpretieren.

Wenn ich mir unter diesen Gesichtspunkten mal das Zitat aus dem Eingangsbeitrag anschaue ... dann frage ich mich, was es denn BRINGT, wenn sich ein Leser statt eines exotischen, phantasievoll-fremdartigen Namens wie Carsultyal so etwas mundanes, minderbegeisterndes, und NORMALES wie Klippenhafen, Weststrand, Tiefwasser einverleibt?
Keine Ahnung, das ist denke ich aber auch Geschmackssache. Ein erklärender Name ist oft einfacher, weil ich ihn schneller lerne (daher wird diese Technik gerne in Kinder- und Jugendbüchern verwendet, bzw. irdisch angelehnte Namen bei Büchern für andere Zielgruppen). Fantasiebegriffe können gut gemacht sein, müssen sie aber auch nicht. Ich finde gerade Spiele, die es mit Fantasiebegriffen übertreiben, ehrlich gesagt anstrengend. Das ist fast wie auswendig lernen, bzw. erfordert ein gutes Register:
Ja, Reisende, Koltar grenzt an Menigion, dazwischen fließt der Dipal, über den es eine Furt bei Galengar gibt, so dass ihr nur noch die Pellaronberge überwinden müsst, um nach Tygal zu gelangen. Eine Reise von siebzehn Caldihn, werte Streiter von Alenkmar. - Öhm, sag mal, war Tygal die Stadt mit den Vogelmenschen, oder lag die in den Bergen bei diesem Fluss da? - Man, Tygal heißt in der Sprache der Galgyron Himmelsblatt, 'türlich leben da die Galgyron. - Waren Galgyron nicht diese Ziegen-Minotauren? - Hm. Moment, hießen die nicht Galgaron?
Geht natürlich auch, wenn man es mag. Mir ging es aber eher um die Frage, ob man sich sowas als Neuling (ich meine Leute, die a) wenig Fantasy lesen und b) noch nie Rollenspiele gespielt haben) gut merken kann, oder ob erklärende Begriffe besser sind. Aber darauf habe ich jetzt ja ein paar Antworten. :)
 
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Mehr Mut zu Deutschen Namen. André Sapkowski macht das ganz gut vor (Der Autor von "The Witcher"), dessen Namen im Original natürlich polnisch sind - aber als Deutsche Übersetzungen genauso gut funktionieren. Tolkien hat das ja teilweise ähnlich gemacht. Anders als die Ritalinkinder dir glauben machen wollen wird dadurch die Spielwelt nicht "nett und niedlich", sondern, wenn man es richtig macht, eher "Grimms-Märchen-gruselig".

Insofern hast du Recht, deutsche Namen machen eine Spielwelt irgendwo spukig schaurig.

Wenn man natürlich D&D kopieren möchte (mal wieder), dann empfehle ich englische Namen. Da ist eine Stadt Namens "Combat" sicherlich auch nicht "doof und posig" (zwei Begriffe mit denen ich mein Augenrollen akkustisch untermalen würde) sondern "nicht so ganz ernstgemeint".
 
AW: Fantasy Heartbreaker: Eine Frage der Sprache.

Keine Ahnung, das ist denke ich aber auch Geschmackssache. Ein erklärender Name ist oft einfacher, weil ich ihn schneller lerne (daher wird diese Technik gerne in Kinder- und Jugendbüchern verwendet, bzw. irdisch angelehnte Namen bei Büchern für andere Zielgruppen). Fantasiebegriffe können gut gemacht sein, müssen sie aber auch nicht. Ich finde gerade Spiele, die es mit Fantasiebegriffen übertreiben, ehrlich gesagt anstrengend. Das ist fast wie auswendig lernen, bzw. erfordert ein gutes Register:
Recht hat er.

Ich bevorzuge die "logischen" Namen ebenfalls aus dem einfachen Grund, dass sie leichter zu merken sind (Genau wie bei meinen Göttern und Sprachen, die ebenfalls eher in Richtung "Der Flüsterer" und "Ostländisch" tendieren). Das mag trivial klingen, ist aber unglaublich wichtig, wenn man mit der Welt drauflosspielen können soll, ohne sich 50 oder gar 300 Seiten Setting durchzulesen und zu verinnerlichen. Besonders wichtige Orte haben dann auch mal "Fremdwörter", die aber zu großen Teilen ebenfalls jeder herleiten kann - sowas wie Leonoras, Cisario, Viridia. Gabs alles schonmal, ist aber nicht so wild, wenn das Spiel dafür weiter in den Mittelpunkt rückt, nicht die Frage "wer weiß am meisten über das Settingbuch?".

Wobei ich sagen muss: Ist gewaltige Ansichtssache, jeder einzelne Punkt, der hier im Thread genannt oder als Tatsache hingestellt wurde. Die Exotik ist schließlich auch ein nicht zu unterschätzender Punkt, und den Mittelweg muss jeder für sich entscheiden.
 
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....vielmehr geht es um eine einfache Welt, in der sich Noobs schnell zurecht finden, ohne sich zu viele Informationen in die Birne packen zu müssen.

Ob deutsch oder englisch oder Fantasynamen hängt ab vom
- persönlichen Geschmack
- der Stimmung die die Welt transportieren soll

Für Neulinge die sich schnell zurechtfinden sollen würde ich - egal welche Variante man wählt - eigentlich die Namen (Informationen) entsprechend klein halten.
D.h. die Welt, die die Neueinsteiger als Information vermittelt bekommen, sollte auf ein paar Hauptnamen zusammenkürzt sein, die Weltbeschreibung ganz grob umrissen nur (ins Detail geht man wenn später Interesse da ist). Das klappt mit jeder Variante.
 
AW: Fantasy Heartbreaker: Eine Frage der Sprache.

ich glaube hier ist Aventurien gar nicht das schlechteste Beispiel. Gute Mischung aus deutschen Namen (Trollzacken, Uhdenberg, Neunaugensee, Greifenfurt, Ochsenwasser) und gut aussprechbaren Fantasynamen (Andergast, Nostria, Lowangen, Warunk, Festum).
Dass Neulinge damit gut zurecht kommen kann man wohl aus der DSA Historie ablesen.

Von englischen Namen halte ich absolut nichts. Genauso schlimm sind Fantasynamen im Stil "Dughor'turg'Vomher" oder "Shaa'Yr'Cras". Da kriege ich Kopfschmerzen beim Lesen.
 
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Das ist halt eine Frage der Zielgruppe. Sword&Sorcery ist ja per se schon mal eher etwas für die älteren Semester. Ein 12 bis 16jähriger kennt wenns hoch kommt Conan und weiß vielleicht auch, dass das S&S ist, dann ist aber auch Schluss.

Will ich S&S also einem jugendlichen Publikum ans Herz legen, muss ich vielleicht etwas weniger Hürden in den Weg stellen. Ich glaube nicht, dass es an Ortsnamen unebdingt hapern muss, wenn die Story stimmt. Zwar würde ich kurze und gut sprechbare Namen generell bevorzugen, aber mehr Wert würde ich auf die Rassennamen (und "Klassen"namen) legen. Hier sollte der Leser etwas haben, was ihm direkt ein Bild vor Augen gibt. Die "Vestalinnen" sagt einem da eben weniger als eine "Amazona".
Und mit der Amazona hast du auch gleich etwas verbildlichte Attraktivität im Namen, was man schön als sexappeal auf den Leser wirken lassen kann.
Das funktioniert natürlich nur bei eben dieser Zielgruppe. und stößt bei erfahreneren Lesern vielleicht schon wieder auf Ablehnung.
 
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Die "Vestalinnen" sagt einem da eben weniger als eine "Amazona".
Und mit der Amazona hast du auch gleich etwas verbildlichte Attraktivität im Namen, was man schön als sexappeal auf den Leser wirken lassen kann.

Ja, geilo. Eine fantasy-technisch aufgemotzte Vestalin würd ich sofort spielen: Niemand kann dich auch nur anfassen. - Oder nen krassen Auguren.
 
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Wenn ich einen Namen aus dem Hut ziehen muss, ist er meist deutsch und eher beschreibend, oder an einen bekannten NPC angelehnt.
Beispiele:
Weißwasser -> nach dem schäumenden Wasserfall, der neben der Stadtmauer von einer Klippe rauscht
Markusan -> Nach General Markus(Intro vom PC-Spiel: Fantasy Wars, das auch eine nette EDO-Welt als Hintergrund nutzt)
Munz -> Zwergische Hauptstadt, abgeleitet von Münze

Hab ich Zeit und Lust, erfinde ich gern vertraut klingende Namen(nicht immer ganz ernstzunehmende, man denke an die Oase Hayabeth/"Heiabett" in DSA^^).
Beispiele:
Pyrhanc -> Hier herrscht Pryxes der rote Drache, Vorbild in Architektur und Grundstimmung der Stadt ist Byzanz
Meruvia -> Hauptstadt des gleichnamigen Reiches, Vorbild hier eine europäische Stadt um 500-700 n.Chr., der Name ist aus "Merowinger" abgeleitet.

Genauso gehe ich vor bei

Völkern:
Njördmannen -> Wikinger/Normannen, abgeleitet von Njörd einem Wassergott aus der nordischen Mythologie
Skytaer -> Reiternomaden, abgeleitet von den Skythen(ca. 1.000 v.Chr. im nahen Osten)

und Charakteren:
Draken Scifar -> ein Piratenkapitän, Buchstabenumstellung von Francis Drake
Pyrxes -> Ein roter Drache, der wie Xerxes über ein Reich herrscht
 
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Stimme meinen Vorrednern zu. Wenn ich Städtenamen erfinde,dann sind es meist "sprechende" Namen wie Ungolheim (eine finstere Stadt voller bleicher gestalten) oder Glastyrm (das Mekka aller Glasbläser,bekannt für seine wunderbaren Kunstwerke aus Kristallglas). Das merken sich die Spieler aber auch fast sofort.

BTW: Ich suche noch immer einen Namen für einen d20-Kontinent den ich grade gestalte.Der Kontinent ist von Meer vollkommen umschlossen,nicht besonders gross. Früher war er grösser aber nachdem sich einige Götter udn Magier darauf ausgetobt haben ist vom Kontinet nicht mehr soo viel übrig.Vorschläge sind herzlichst willkommen :)
 
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@Soma:
Katal? Wenn ein Kontinent kleiner wird muss das "Austoben" wohl ein Katalysmus gewesen sein^^
Ruyn? Ist die Ruine eines Kontinentes

Musst Du dir nur noch ausdenken, wie man den Kontinent von seiner Verkleinerung nannte(meine Spieler würden genau das fragen, wenn man ihnen die Info aus Deinem Post gibt:rolleyes:)
 
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Ist Fantasy besser, wenn die Namen schon nach "weit weg und exotisch" klingen? Hm, da ist schon was dran. Wir spielen ja nicht Verstecken im Gemüsegarten von Nachbar Backes.

Wegen der angesprochenen Verwechslungsgefahr: Interne Konsistenz hilft natürlich. Wenn ich mit Leuten, die keine ostasiatischen Sprachen können, ein dort angesiedeltes Abenteuer spiele, sollten die dann nicht nach einiger Zeit sagen können dass "Shanxan" nicht japanisch klingt? Jetzt ist nicht jeder Linguist wie Tolkien, aber ein bisschen Vorbereitung hilft.

Und auch wenn "Rabenhorst" oder "Tiefwasser" für manche doof klingen: Bei manchen Begriffen funktionieren deutsche Namen IMO schon. "Die Tränenwüste" oder "das kochende Meer".
 
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