Erzählt mir von Microscope

RockyRaccoon

Social Justice Warrior First Class
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Hi,

Bei Ausgespielt wurde gerade dieses Spiel erwähnt.
Das klingt mordsmäßig interessant.
Hat das schon wer gespielt und kann was berichten? Ich überlege gerade, ob ich mir das nächsten Monat mal anschaffen soll.
FIASCO ist in meinen Augen das beste Spiel der letzten Jahre. Ich liebe dabei die Tatsache, dass ich nix weiter tun muss, um eine interessante Story zu erschaffen, die dann aber nach ein paar Stunden auch durch ist. Hier scheint es ähnlich zu sein. Nur mit Weltenbau und riesigen Zeitsprüngen. Also das, was mich bei Vampire in der Theorie schon ewig anzeckt (die selbe Welt durch die Zeitalter zu bespielen), was dort aber immer an Dingen gescheitert ist.
Mal so als Verortung meiner Interessenlage.

Also: Kennt das wer?

Taugt es was?

Wird es mir (FIASCO + Epochen als Erwartungshaltung) vorraussichtlich Spaß machen?
 
Ich habe es zu Hause liegen aber noch nicht durchgelesen.
Als Setting-Generator ist vielleicht Kingdom besser geeignet?
Ist vom selben Macher und gab es beim Kickstarter als Doppelpack.
 
Na es soll schon als so richtige abendfüllende Spielrunde funktionieren. So wie eben auch Fiasco.
 
Konnte nicht wiederstehen und habe mir die PDF zu Microscope geholt. Lohnenswert !

Da ich Fiasko nicht sehr gut kenne kann ich die beiden allerdings nicht vergleichen. Aber bei Fiasko geht es ja schon darum, das man Charaktere hat, die in irgendeiner Form ein Ziel erreichen wollen (soweit ich das verstanden habe). Bei Mircoscope hingegen gibt es kein Ziel. Man entwickelt gemeinsam einen Geschichtsabschnitt von... etwas. Das kann eine Welt, ein Kontinent, ein Volk oder was auch immer sein. Und der Geschichtsabschnitt kann so groß sein wie man will.

Die Regeln dafür sind geschickt aufgebaut und sorgen dafür das es für alle spannend bleibt. In Kürze: Wer ein Idee für einen Geschichtsabschnitt hat, der legt fest was das Ergebnis ist (z.B. Die Kräfte des Guten besiegen Sauron). Das ist nun Fakt und daran kann man nichts mehr ändern. Aber was auf dem Weg dahin passiert (oder gar danach) kann vom nächsten Spieler festgelegt werden. Und da wirds halt interessant.

Ich habe es noch nicht gespielt, aber ich könnte mir vorstellen Microscope das nächste Mal zu benutzen, wenn wir uns gemeinsam eine Kampagne überlegen wollen.

Der Vorteil: Wenn man sich normalerweise zusammensetzt und gemeinsam irgendwas ausarbeitet, dann einigt man sich oft nach langen Diskussionen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner (der oftmals niemanden so richtig glücklich macht, aber halt auch niemand so richtig unglücklich). Bei Microscope hingegen ist alles möglich und die klaren Regeln helfen dabei das niemand unglücklich wird (denke ich jedenfalls... ausprobiert habe ich es ja noch nicht).
 
Ah danke. Das deckt sich doch sehr mit einem Spielbericht, den ich vorhin noch gelesen habe.
Scheint wirklich eine lohnende Anschaffung zu sein. :D

@Teylen: Wie viele Seiten hat es denn? Und wie ist denn so die Qualität des Drucks und der Bindung und so? Und ist es farbig?
Ist es in der Hinsicht mit Fiasco vergleichbar? Oder besser oder schlechter?
 
@Teylen: Wie viele Seiten hat es denn? Und wie ist denn so die Qualität des Drucks und der Bindung und so? Und ist es farbig?
Ist es in der Hinsicht mit Fiasco vergleichbar? Oder besser oder schlechter?
Insgesamt hat es 80 Seiten und ist damit deutlich dünner als Fiasco (deutsch) mit 142 Seiten.
Das Cover glänzt etwas und fühlt sich glatt an. Mir persönlich gefällt das vom Gefühl beim halten und von der Klavierlackoptik. Man kann sich etwas im Cover spiegeln, wobei das jetzt kein beabsichtigter Effekt ist. Denk ich.
Das Buch ist schwarz-weiß und hat keine Grafiken. Das Layout ist ordentlich, keineswegs so "fancy" wie bei Fiasco.
Die Schriftgröße ist etwa gleich, aber die Buchstaben sind etwas dünner. Allgemein ist das Layout einspaltig.
Zur graphischen Auflockerung finden sich dort "Karten" die wohl Sachen vedeutlichen und ab und an steht der Text in Kästen.
Ebenso hat man durch die Markierung am Rand einen kleinen farbigen Index nach Setup, Play, Play + Setting sowie Advice.
Die Bindung halte ich für normal und gut. Kenne mich damit weniger aus und benutze meine Bücher eh mit normale, gebotenen Respekt.
 
Ich hatte das Glück, Microscope einmal ausprobieren zu dürfen. Im Forum der Drachenzwinge läuft es ebenso als Forenspiel, was gut und vielleicht sogar besser funktionieren dürfte.

Wie oben schon erwähnt, beschreibt man einen Geschichtlichen Ablauf von einem Rahmenthema, daß vorher gewählt wird. Dann sagen alle noch, was sie drin haben möchten und stringend was nicht - letzteres darf dann auf keinen Fall in diesem Thema auftauchen. Vermieden werden die Themen Zeitreise und Unsterblichkeit, weil die erfahrungsgemäss Schwierigkeiten bereiten.

Dann geht es los mit dem Festlegen des Anfangs und des Endes.
In den Nächsten Phasen werden erstmal Perioden und Ereignisse gesetzt.
In den Nächsten Runden gibt immer einer ein Thema vor, an das sich die folgenden halten müssen, dazu dürfen Perioden, Ereignisse und - neu - auch Szenen entworfen werden, die dann mittels der Spieler ausgespielt werden. Zu den Szenen entwirft der Spieler eine Frage, die durch die Szene beantwortet werden muß, das ist dann das Ende der Szene.

So geht es immer Reih' herum.

Dazu gibt es dann noch diese zweifelhaften Bewertungen in "Gut" und "Böse", die nach unserer Meinung nicht funktionieren. Mein Vorschlag wäre eine Klassifizierung nach konstruktiv (hinführend) und destruktiv (wegführend) als Werte für den Rahmen einzuführen, die sich mehr auf das Konzept, als auf die Geschichte beziehen sollten.

Ihr solltet in jedem Falle erstmal mit dem Teil ganz allgemein üben, um nicht mit einer Szenariokonstruktion an den Regeln zu scheitern. Es bedarf schon eines gewissen Feingefühls, einer gemeinsamen Schnittmenge, und nicht wenig Toleranz sonst wird es schnell enttäuschend oder lächerlich.

Eines sollte im Vorfeld jedem klar sein: Es kommt garantiert nicht das bei raus, was man sich ursprünglich vorgestellt hatte. Dafür gibt es viel zu viele Variablen :D
 
Teylen, was würdest du sagen?
Lohnt sich eher das Buch (20€ Sphaerenmeister) oder das PDF + in der Uni ausdrucken? (10$ driverthrurpg)
Also hat das Buch irgendetwas, was nur gekauften Buch rüberkommt (irgendwelche Diagramme, die im S/W-Ausdruck nicht zu lesen wären, besondere Gimmicks aus Pappe, besondere Layout-Kniffe, die nur im Buch funktionieren oder so)?
Wenn es nur einen guten Grund für das Buch gibt, würde ich das ja vorziehen, 20€ sind nicht die Welt und Sphaerenmeister unterstütze ich auch gern. Aber soweit ich das bisher beurteilen kann, scheint es ja sehr sehr spartanisch zu sein, oder ?
 
Das PDF hat ein sehr schlichtes, einspaltiges Layout, keine Illustrationen abseits von aufrecht oder quer plazierten Kästchen, welche die Karteikarten, die man im Spiel verwendet, darstellen sollen. Es gibt keine "besonderen Layout-Kniffe" oder dergleichen. Es ist "von Haus aus druckerschonend". Und mit dem wenigen Text und den breiten Rändern kann man es auch noch im Ausdruck von zwei Seiten nebeneinander auf einer Blattseite gut lesen. Der Umfang von 80 Seiten führt dann zu einem sehr handlichen dünnen Ausdruck.
 
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