Erzähler-PCs

Midwinter

Kainskind
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1. Dezember 2008
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Ich bin sowohl Erzähler als auch Spieler, und ich gehe mal davon aus, daß es bei vielen von euch ähnlich ist. Andererseits haben wir auch Spieler in unserer Gruppe, die ausschließlich spielen, aber niemals gar nie nicht eine Erzählung leiten. Das hat über die Jahre zu einem gewissen Ungleichgewicht innerhalb der Spielgruppe gesorgt, denn die einen sacken eben jedesmal Erfahrungspunkte ein und können ihre Charaktere voranbringen, während die anderen - manchmal für Monate - auf der anderen Seite des Tisches sitzen und leer ausgehen.

Wir sind deshalb vor einiger Zeit dazu übergegangen auch dem Erzähler Erfahrungspunkte zuzugestehen (i.d.R. die Hälfte der Punkte, die die Spieler bekommen), davon ausgehend, daß auch der irgendwie "geparkte" Charakter des Erzählers in der Zeit der Erzählung irgendetwas Sinnvolles tut. Das beseitigt die Unterschiede zwar nicht gänzlich, reduziert sie aber ein wenig.
Wie geht ihr mit dem Problem - falls ihr es überhaupt als solches betrachtet - um, daß Erzähler-PCs sich gewöhnlich langsamer entwickeln können (rein wertetechnisch gesehen)?

Und Stichwort "geparkt": Wenn ihr auf dem Erzählerstuhl Platz nehmt, werden eure PCs dann irgendwie in die Handlung integriert, laufen sie einfach stumm und unauffällig nebenher, oder werden sie aus welchen fadenscheinigen Gründen auch immer aus der Stadt geschickt, um dann am Ende der Erzählung wieder aufzutauchen?
 
Wir sind zur Zeit bei 1:1, euren 50:100 Ansatz würde ich auf 150:100 umdrehen ( doppelt ist übertrieben ).
Das belohnt, die Spieler, die sich die mühe machen tatsächlich sich hinzusetzen und auch Arbeit in den Spaß der Gruppe zu investieren und nicht nur ein kleiner leech zu sein.

Auf deine Frage zurückkommend, wir vergeben 1:1 XP, womit kein Charakter hintendran bleibt, was ich als sehr fair empfinde;
jedoch kann man damit nicht verhindern, dass andere mehr Arbeit leisten als andere, was man mit mehr XP für einen gut geleitete Runde machen kann.
Vampire arbeitet ja schon so ähnlich und vergibt für gutes Rollenspiel +1XP, wieso also nicht einem guten Spielleiter 2 XP geben ?

Ich baue meinen Charakter nur als Bote ein, sonst ist er für die Story mit Dingen beschäftigt.
(Finanzen, Rituale, generell Training, etc)
 
Ich bin sowohl Erzähler als auch Spieler, und ich gehe mal davon aus, daß es bei vielen von euch ähnlich ist. Andererseits haben wir auch Spieler in unserer Gruppe, die ausschließlich spielen, aber niemals gar nie nicht eine Erzählung leiten. Das hat über die Jahre zu einem gewissen Ungleichgewicht innerhalb der Spielgruppe gesorgt, denn die einen sacken eben jedesmal Erfahrungspunkte ein und können ihre Charaktere voranbringen, während die anderen - manchmal für Monate - auf der anderen Seite des Tisches sitzen und leer ausgehen.
Shit happens.

Wir sind deshalb vor einiger Zeit dazu übergegangen auch dem Erzähler Erfahrungspunkte zuzugestehen (i.d.R. die Hälfte der Punkte, die die Spieler bekommen), davon ausgehend, daß auch der irgendwie "geparkte" Charakter des Erzählers in der Zeit der Erzählung irgendetwas Sinnvolles tut. Das beseitigt die Unterschiede zwar nicht gänzlich, reduziert sie aber ein wenig.
Das mach ich als SL sogar bei meinen wichtigen NSCs so.
Wie geht ihr mit dem Problem - falls ihr es überhaupt als solches betrachtet - um, daß Erzähler-PCs sich gewöhnlich langsamer entwickeln können (rein wertetechnisch gesehen)?
Ich akzeptiere es - bzw. würde es, wenn es bei mir vorkäme.
Allerdings interpretiere ich in meinem SL-Stil überhaupt die Chronik weniger als zu bewältigendes Abenteuer und die EPs weder als Belohnung, noch als notwendiges taktisches Mittel. Stattdessen simuliere ich mit ihnen den Lernprozess und verwende sie eher als eine Art Gedächtnishilfe, damit man sich nicht merken muss, wann welcher SC Italienisch-Vokabeln gelernt hat.
Da sagt der Spieler während der Spielsitzung 3mal "Und dann, bevor die Sonne aufgeht, lerne ich noch 2 Stunden Vokabeln.", am Ende der Sitzung gibts dafür nen zusätzlichen Punkt und irgendwann ich nächster Zeit, wird damit dann "Sprachen" gesteigert.

Für einen geparkten SC - oder eben wie gesagt: bei mir auch wichtige NSCs - hieße das dann:
Hat der SC währenddessen seinen persönlichen Meister Yoda besucht um Gestaltwandel 4 zu lernen oder hat er nur ne Woche am Pool gelegen. Und je nachdem, gibt es halt Punkte. Wenn ich sage "Gestaltwandel 4 zu lernen erfordert neben langjährigen Erfahrungen im Umgang mit Gestaltwandel 3 noch 4 Monate konzentriertes Üben.", dann vergeb ich eben so viele Punkte, dass er sich nach 4 Monaten Pause wenigstens Gestaltwandel 4 leisten kann.

Aber, wie gesagt: Ist vermutlich ein grundsätzlich anderer Umgang mit diesem Regelmechanismus - andere SLs vergeben nach erfolgreicher Blutjagd mit Diablerie-Finale Punkte, die dann direkt zur Erhöhung des Menschlichkeitswerts verwendet werden...
So allgemein lässt sich zum Thema EP-Vergabe also schwer was sagen.

Und Stichwort "geparkt": Wenn ihr auf dem Erzählerstuhl Platz nehmt, werden eure PCs dann irgendwie in die Handlung integriert, laufen sie einfach stumm und unauffällig nebenher, oder werden sie aus welchen fadenscheinigen Gründen auch immer aus der Stadt geschickt, um dann am Ende der Erzählung wieder aufzutauchen?

Würde ich SCs parken - und ich fände das sehr unschön - dann würde ich von vornherein die Chronik dementsprechend designen.
D.h. alle SCs, die flexibel sein müssen, weil ihr Spieler so ausfallen könnte, brauchen irgendwelche Hintergrundaktivitäten, die sie häufig und unregelmäßig ablenken. Mein Favorit wären hierbei Verpflichtungen im menschlichen Rahmen. Eine sterbliche Familie, ein unregelmäßiger Beruf, eine Beziehung/Affäre etc.
Sterblich deshalb, damit auch für den Charakter ein wesentlicher Grund besteht, diese Dinge von seinem sonstigen Unleben getrennt zu halten und das Klüngel da nicht mit reinzuschleppen.
Und dann hängt man eben nach der Sitzung noch ne 15-30 Minuten an, in der ein anderer SL, mit dem SL der heutigen Sitzung kurz durchgeht, was bei ihm passiert ist.
 
Wir haben es in unserer 1. Runde so gemacht das wir uns bei der exp Vergabe ans Buch gehalten haben.Mit Lernkurve und soweiter.Dann kam der Punkt "Was hat dein Charakter gelernt".An dieser Stelle muß der Spieler erklären was der SC neues gelernt hat.Das ging am Anfang noch ganz gut weil immer neue Situationen für den SC aufgetaucht sind.Irgendwann kam jedoch der Punkt das die SC´s nichts wirklich neues gelernt hatten die Spieler aber gerne den exp Punkt gehabt hätten und sich irgend etwas aus der Nase gezogen haben.Das wurde dann schon etwas komisch.
Dann haben wir es seinlassen mit der Lernkurve und haben pro Spielabend feste Punkte vergeben.Dann tauchte das oben beschrieben Problem auf das der SC vom SL mit den exp hinterher gehinkt ist.Wir hatten auch wechselnde SL´s aber auch welche die nie SL gemacht haben.
Dann haben wir gesagt der SL bekommt ein exp weil er anwesend war.Laut GRW ist es ja so das man einen bekommt auf Grund reiner Anwesenheit.
Das hat dann aber rein exp technisch auch nicht zu irgendwas geführt da alle die nie SL machen trotzdem weit ab vom Schuß mit ihren exp waren.
Jetzt machen wir es so das pro Spielabend 4 exp und am Ende des Abenteuers 6 exp verteilt werden.Für die Spieler SC´s und den SC des jeweiligen SL.
Damit kommt jeder gut klar und alle sind mit ihren exp auf auf dem gleichen Stand.
 
Hinsichtlich der Erfahrungspunkte halten wir es so das nach der Punkte Vergabe an die Spieler, der Spielleiter das Mittel bildet (ggf. aufrundet) und die Punkte dem eigenem Charakter zu schreibt.

Wie der eigene Charakter agiert hängt vom Spielleiter ab.
Das heißt es gibt sowohl die Variante das der Charakter in der Gruppe mit geführt wird, als auch das er geparkt wird.
Da wir stark Stadt bezogen spielen hat man beim parken nicht das Problem das der jeweilige Charakter nach dem Abenteuer nicht erreichbar ist.
Normalerweise lassen sich für die Nicht-Anwesenheit, dem Charakter entsprechend gute Gründe finden. Das heißt sowohl allgemeine, das sich der Charakter derzeit mehr mit der Arbeit, dem eigenen Clan, eigenen Projekten, Tagungen beschäftigt, als auch das er durch handlungsrelevante Elemente ausfällt. Durch bspw. eine Verstärkung des Clannachteils bei Malkavianern.
Das ein Charakter geparkt wird heißt nicht zwangsläufig das er nicht mehr erreichbar ist, so könnte er durchaus angerufen werden.
 
Möglichkeit 1: Fester SL, der keinen Charakter spielt.

Möglichkeit 2: Feste Anzahl XP pro Spielabend pro Person.
Vermeidet viele unnötige überlegungen über gerechte Verteilung

Möglichkeit 3: Der 150:100 Ansatz, also SL Charaktäre bekommen mehr XP. Gleicht dann auch aus, dass sie während der Zeit keine gelegenheit haben, Kontakte und Ähnliches zu Knüpfen.

Möglichkeit 4: Ein Spielleiterloses RP spielen.
 
Ich persönlich finde die Lösung, dem SL-SC einfach genau so viele XP zu geben, wie allen anderen SC's, am besten. (Falls die einzelnen SC's nicht alle genau gleich viele XP bekommen, würde ich dem SL-SC einfach den Durchschnitt geben, der bei einem Termin verteilt wurde.)
So sollte sich eigentlich keiner ungerecht behandelt fühlen. Dem SL-SC entstehen weder Vor- noch Nachteile.

Und Stichwort "geparkt": Wenn ihr auf dem Erzählerstuhl Platz nehmt, werden eure PCs dann irgendwie in die Handlung integriert, laufen sie einfach stumm und unauffällig nebenher, oder werden sie aus welchen fadenscheinigen Gründen auch immer aus der Stadt geschickt, um dann am Ende der Erzählung wieder aufzutauchen?
Das ist meiner Meinung nach reine Geschmackssache. Ich persönlich mag es gar nicht, wenn SC's aus irgendwelchen, total sinnfreien, Gründen auf einmal verschwinden, nur weil ihr Spieler gerade nicht da ist (oder eben SL ist).
Daher bevorzuge ich irgendetwas zwischen "laufen stumm und unauffällig nebenher" und "werden in die Handlung integriert". Bei uns ist es meist einfach so, dass solche Charaktere sich ein wenig im Hintergrund halten. Sie sind aber ansprechbar und handeln "auf Zuruf". (Alle Spieler wissen, dass "Herrenlose-SC's" nicht von sich aus aktiv werden und Probleme für sie lösen. Das wurde einfach OOC so vereinbart.)
 
Ein Char von mir läuft meistens mit bzw. sammelt EP wie der Rest auch. Der Char gibt keine Ratschläge, ist merkwürdig ruhig, aber auf bitten hin nutzt er Wissen und Fähigkeiten. Es gibt einen Mitspieler, der selten auch mal kurze Episonden leitet. Dann benutze ich ihn mal richtig. Soll jetzt nicht arrogant klingen, aber ich würde lieber mit mir als SL spielen- geht aber leider nicht.

Ich verteile grundsätzlich an alle die gleichen EP- ansonsten kann ich mir anhören, weshalb der eine schlecht war und der andere besser. Nach dem zocken gibts dann schlachtfest, wo sich alle gegenseitig zerlegen und runtermachen. Wenn aber alle die gleichen EP bekommen, dann arbeiten alle an der Stimmung und freuen sich über eine dichte Atmosphäre anstatt danach zu sehen, wer sie genau herbeigeführt hat.
Daher hat der SL- Char genausoviele EP wie alle anderen auch.
 
Würde ich SCs parken - und ich fände das sehr unschön - dann würde ich von vornherein die Chronik dementsprechend designen.
D.h. alle SCs, die flexibel sein müssen, weil ihr Spieler so ausfallen könnte, brauchen irgendwelche Hintergrundaktivitäten, die sie häufig und unregelmäßig ablenken. Mein Favorit wären hierbei Verpflichtungen im menschlichen Rahmen. Eine sterbliche Familie, ein unregelmäßiger Beruf, eine Beziehung/Affäre etc.
Ja, so ähnlich machen wir das auch. Wir haben beispielsweise einen begnadeten Torrie-Jazzpianisten, den wir, sobald sein Spieler zum Erzähler wird, ab und an mal auf Tournee schicken, dann ist er für einige Zeit versorgt. Und unsere Gangrel ist Biologie-Professorin, und als eine der führenden Koryphäen auf dem Gebiet der Fledermäuse ;) gibt sie halt gelegentlich abendliche Vorlesungen bzw. unternimmt Exkursionen mit ihren Studenten. Oder es müssen halt Arbeiten benotet werden.
Sterblich deshalb, damit auch für den Charakter ein wesentlicher Grund besteht, diese Dinge von seinem sonstigen Unleben getrennt zu halten und das Klüngel da nicht mit reinzuschleppen.
Guter Gedanke. Das hat tatsächlich was für sich. Schwierig wird es an der Stelle, wo ein Erzähler-PC so sehr in die kainitische Welt involviert ist, daß er nur noch wenige Bindungen an sein sterbliches Leben hat.
Ich stehe derzeit vor dem Problem, daß ich für die nächste Zeit den Erzähler gebe, mein Charakter aber vom Prinzen ausdrücklich und hochoffiziell zum Leibwächter eines anderen PC bestellt wurde; seine Abwesenheit würde also massiv gegen die prinzliche Order verstoßen (prinzipiell keine gute Idee), und da die zu beschützende Person obendrein auch noch die beste Freundin meines Charakters ist und ihm an ihrem Wohlergehen sehr gelegen ist, muß mir zu seiner Abwesenheit echt noch was geistreiches einfallen - bei meiner nächsten Erzählung wäre die ständige Gegenwart eines Bodyguards nämlich echt störend...
 
Aber angesichts mancher Posts hier werde ich die Diskussion über die Höhe der EPs für Erzähler(charaktere) vermutlich nochmal bei uns einbringen. Vielleicht sind 50% der vergebenen Punkte wirklich ein wenig knapp bemessen...
 
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