Aventurien Elf in Sklaverei aufgewachsen ...

Barak

Unterdrücker
Registriert
18. Juni 2004
Beiträge
445
Moinsen,

aus gegebenem Anlass stellt sich mir die Frage, was mit einem in Sklaverei aufgewachsenem Elfen geschieht, und da habe ich mir gedacht - Fragste mal im Forum nach. :>

Mir geht es da in erster Linie überhaupt nicht um Regeln oder Werte, sondern um die "charakterliche" Entwicklung des versklavten Elfen. Leider habe ich dazu nur wenig bis gar nichts gefunden, die meisten Themen schnitten das Thema nur an, oder drehten sich eher um wertetechnische Aspekte

Ist er dann "nur noch" ein Mensch mit elfischem Aussehen und entwickelt sich dem Umfeld entsprechend? Wie könnten sich seine magischen Fertigkeiten entwickeln, wenn überhaupt? Gibt es da überhaupt "offizielle" Informationen zu? Oder ist der Fall einfach nicht vorgesehen?

Wäre super, wenn sich da ein paar Infos zu sammeln würden :)

Besten Gruß

Barak
 
Er hat zumindest mal keine elfische Kultur. ;)
Der Rest hängt vom Sklavenhalter ab - den meisten ist wohl bekannt dass Elfen Magie haben und sie werden Maßnahmen ergreifen, diese zu fördern um sie für sich zu nutzen. Ob er dadurch zum Magier wird, als magischer Attentäter (und damit Dilettant) trainiert oder sonstige Dinge, hängt davon ab was dem Sklavenhalter am nützlichsten erscheint. Und natürlich auch von der persönlichen Neigung, dem Umfeld etc. Das lässt sich im Grunde auch über den Charakter sagen. Da hast du also freie Hand; wenn es die von dir erdachte Hintergrundgeschichte hergibt könnte er ein fanatisch loyaler Sklave sein, insgeheim an Flucht denken oder für seine Mitsklaven da sein wollen.. alles ist erlaubt.
 
Also wenn der Sklavenhalter den Elf wirklich früh genug findet um ihn ... loyal zu halten UND sich dabei schlau anstellt kann das ein mit der typisch elfischen Fokussiertheit EXTREM nützliches Sklave sein.
Wenn nur die geringste Chance auf Fluchtwille besteht sage ich mal ist die "Ausbildung" ls Magier fraglich und der Adler Wolf als sicherer Fluchtweg nicht drin.

Ansonsten habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht.
Coole Idee irgendwie. :)
 
Moinsen - danke erstmal für die Antworten soweit =)

Die Idee war, dass der Junge quasi schon in Sklaverei geboren wird*** und somit überhaupt keine Verbindung zur elfischen Weltsicht / Sippe hat. Soweit ich weiß sind Elfen ja eher "intuitive" Magiewirker und üben den Umgang mit Magie ja schon im extrem jungen Alter. Im "Aus Licht und Traum" steht auch, dass quasi das Neugeborene mit ins Salasandra aufgenommen wird. Bleibt die Magie "im Elfen" so überhaupt erhalten?

Ich finde es auch spannend zu wissen, was passiert, wenn diese enge Bindung zur Sippe nicht entsteht. Würden die Eltern (die in meiner Geschichte noch leben) aktiv mit ihrer Sippe nach dem Jungen suchen, auch über einen längeren Zeitraum hinweg/Jahre? Oder wird er irgendwann aus dem Salasandra geworfen, weil es zu schwierig wird die Harmonie aufrecht zu erhalten und er wird als verloren abgetan?

Spannend fände ich auch eine Wiedervereinigung nach einigen Jahren im Abenteuerverlauf zu spielen ...

Was meint ihr?


***
grobe Details: Die Gefangennahme der Mutter von Sklavenjägern ist eine Auftragsarbeit eines reichen al'anfanischen Granden. Früh kommt raus, dass die Elfe schon schwanger war. Jetzt war meine Idee: Der Grande (den ich mir jetzt irgendwie als Jabba the Hutt vorstelle ... ) kann mit dem Kind nichts anfangen und möchte das es verschwindet. Die Mutter bietet ihm aber an, dass wenn der Junge leben darf, sie ihm treu ergeben sein wird so lange er lebt. Also willigt er ein. Bedingung ist, das dass Kind weg vom Granden und der Mutter als freier Elf aufwachsen wird, er aber jederzeit die Möglichkeit haben wird, den Jungen ausfindig zu machen und zu töten, wenn Sie ihren Teil der Abmachung nicht einhält. "Diese" Elfe hat sich damit einverstanden erklärt. In Wahrheit war es dem Granden egal wohin der Kleine kommt, Hauptsache weg. Also hat er ihn in eine Sklavenfamilie gesteckt, wo er aufgewachsen ist.

Das hat im Nachhinein gelesen, eine Menge Lücken :) und sicher gibt es elegantere Möglichkeiten das zu lösen. Wichtig für mich ist, dass die Mutter und/oder Vater noch leben, damit sich daraus eventuell später noch Optionen für den Spielleiter ergeben können. Ideen? :)
 
@ Salasandra: Da eigentlich schon erwachsene Elfen auf Reisen schnell nicht mehr im Salasandra ihres Stammes sind (sieh Badoc) und der kleine SEHR anders erzogen wird ist er sicher draußen.
Inwieweit Elfen mit ihrer Weltischt (und der nhicht wirklich vorhandenen Bindung zum verschwundenen Kind) auf die Idee kämen ihn überhaupt als wichtig zu sehen, speziell wenn die Mutter als Sklavin FREIWILLIG Menschen dient ist mM anch sehr fraglich.

Also ja, die Backgroundsache solltest Du anders regeln.
Vielleicht alà "Die Mutter war kurz Sklavin, dachte ihr Kind se tot und er wuchs daher in Sklaverei auf".
Wichtig ist dass kein Grande einen potentiellen Elfensklaven so behandeln würde. Die würden ihn etnweder umbringen oder STARK überwachen. Potential und so ^^

Magie ist den Elfen angeboren und hat erstmal soweit ich weiß nichts mit dem Salasandra zu tun (das sorgt nur für Verbundeheit und Reserven).
Auch wenn ich davon ausgehe dass der Elf mit Hilfe eines ihn gezielt unterrichtenden Hofmagiers einen massiv gefährlichen Spezialisten abgeben kann so slltest DU wie geschrieben bedenken dass er dafür SEHR loyal sein muss.
 
Elfen sind sehr schwer zu versklaven, daher dürften sie ziemlich gute Statussymbole abgeben, vor allem da sie ja auch bekanntermaßen alle Magie innehaben. Ein Sklavenhalter der den Jungen einfach weghaben will wäre sicher sehr exzentrisch.. aber warum auch nicht, auch unter denen muss es Verschrobene geben. ^^
Das Salasandra hat, wie schon erwähnt, nichts mit der Magiebegabung zu tun, die ist auf jeden Fall da. Wird sie nicht ausgebildet auf irgendeine Weise, wird der Elf eben zum Magiedilettanten. Eine elfische Weltsicht hat er so auf keinen Fall, er ist komplett vermenschlicht und verweltlicht --> auch Elfen sind zu einem guten Teil ein Produkt ihrer Umwelt. Mental unterscheidet er sich nicht groß von einem Menschen (nur die physischen Unterschiede, der herausragende Sinn, die Dämmerungssicht, der sensible Geruchssinn und natürlich die Magie sorgen für Unterschiede in der Lebensweise). Wie er letztlich drauf ist, hängt also nicht von seiner Abstammung ab, eher von den Umständen. Wer weiß, vielleicht bekommt er sogar Vorurteile gegen 'echte' Elfen, weil ihn seine Mutter (aus seiner Sicht) schließlich in voller Absicht im Stich gelassen hat. ;) Interssante Fragen aus meiner Sicht sind daher: Wo ist er gelandet, Plantage, Haussklave, sonstwo? Wie ist das Verhältnis zu den Vorgesetzten, wie das zu den Mitsklaven? Hatte er überhaupt noch Kontakt zu seiner Mutter?
 
Ok, dann hab ich das Salasandra wohl ein wenig fehlinterpretiert. Ich dachte, die Magie und das Salsandra-Zeug wären noch verwobener :) Also wächst er "ganz normal" auf, und bis auf die ihm gegebenen Vor- und Nachteile durch die Rasse ist er eher Mensch als Elf. Damit kann ich arbeiten ;)

Ich glaube der Kontakt zur Mutter wurde von Jabba, dem Granden unterbunden. Schließlich soll sich die Frau auf die vor ihr liegenden Aufgaben konzentrieren.

Wo ist er gelandet, Plantage, Haussklave, sonstwo? Wie ist das Verhältnis zu den Vorgesetzten, wie das zu den Mitsklaven?

Das sind gute Fragen die ich mir auch schon gestellt habe. Leider sind sie bisher unbeantwortet geblieben. Mir fehlt eine Idee wo er als Windelbomber gelandet sein könnte, bzw. wo er die ersten 10-15 Jahre verbracht hat. Der Sprung zu einer Profession danach ist denke ich das kleinere Problem, aber diese Lücke bereitet mir Kopfzerbrechen =) Der Junge wird ja nun nicht umgebracht, wo also bringt der gute Mann ihn am besten unter, so dass man noch Kontrolle über ihn hat um eventuell die Notbremse zu ziehen, aber dass er soweit entfernt ist, dass er nicht in einen Zusammenhang mit dem Kind gebracht werden kann bzw. dass die Mutter keinen Kontakt aufnehmen kann.

Vielleicht sogar das Balg aus der Stadt schaffen und ... ja ... wo unterbringen?

Der Charakter den ich dann im Endeffekt spielen möchte soll einer kämpfenden Profession angehören und die Magie kann von mir aus gern verkümmern. Gereizt hatte mich das Thema Gladiator (Zuviel Spartacus: Blood & Sand geschaut ;] ), aber warum sollte er ausgerechnet dort landen ... wobei so ein kämpfender Arena-Elf sicherlich auch seinen Reiz für den Plebs haben könnte. Möglicherweise hat der Grande einem befreundeten Lanista das Kind untergejubelt, der es dann von einer Sklavin hat aufziehen lassen, so wäre der Kontakt zur Arena gegeben. Vielleicht ist er auch selbst ein Lanista ... mhhh ... zu weit hergeholt?

*kopf zermarter*
 
Es gibt in einem DSA-Roman eine in der Arena kämpfende Elfe, sie scheint sehr jähzornig zu sein. Ausserdem ist es für Granden und andere reiche Leute ein Prestigeobjekt, sich Gladiatoren zu halten, zumindest jetzt in Al'Anfa. Es könnte also durchaus sein, dass Jabba den Kleinen dorthin abschiebt, wo er die ersten Jahre alle möglichen niederen Arbeiten zu tun hat, Putzen, Kochen, Schleppen, und wenn er alt genug ist selbst zum Gladiator ausgebildet wird. Wenn er da früh genug und regelmäßig genug eiserne Rüstungsteile bekommt, geht auch die Magie flöten.
Allerdings ist die Kampfweise eines Elfen von der Statur bedingt eher die des gewandten, ausweichenden Kämpfers, fette Rüstung wäre da kontraproduktiv.
 
Oha, den Titel des Romans hast du gerade nicht zufällig zur Hand? Das würde ich mir gern anschauen =)

Putzen, Kochen, Schleppen klingt gut, das wird sich auf jeden Fall auch in den Fertigkeiten wiederspiegeln *gg*

Was den Kampfstil angeht, kommt (zumindest mir) sofort ein mit zwei Waffen kämpfender Elf in den Sinn - und genau deshalb möchte ich das schon mal nicht. Mir steht der Sinn nach zweihändig geführten Waffen, ohne großartig Rüstung, offensiv ausgelegt mit wenig Rücksicht auf eigene Verletzung. Wuchtschlag, Hammerschlag, Meisterparade und Gegenhalten mit hoher Initiative durchsetzt mit dem waffenlosen Gladiatorenkampfstil um den Kampf unter Umständen etwas in die Länge zu ziehen. Dabei ist mir das Tuzakmesser ins Auge gesprungen (*ouch*). Rüstungstechnisch dachte ich an einen einfachen Lederharnisch samt Gladiatorenschulter.

Dann gibt es doch noch Regelfragen:

Wie rechne ich den in Rasse und Kultur der Elfen eingebauten Vollzauberer raus? :)

Und schlussendlich noch ein paar andere wissenswerte Dinge:

Sind die im "Aus Licht und Traum" erwähnten Nahrungsrestriktionen Rassen- oder Kulturbedingt? Wie sieht es mit dem sensiblen Geruchssinn aus, der stumpft sicherlich sehr schnell ab ^^

Danke soweit erstmal fürs Brainstormen :)
 
Gib ihm doch nen Klingenspeer.
Bedenke: Gladiatoren kriegen ihre Waffen/Rüstungen nach anderen Gesichtsüunkten gestellt (Und als Elf wird man sicher seine Exotik fördern wollen).
Wenig Rüstung und die Auslegung auf Manöver finde ich gut, statt Wuchtschlag vielleicht eher was wie gezielter Stich oder Finten, aber das ist Geschmackssaache und waffenabhängig.

@ Vollzauberer rausrechnen: ich glaube ich ahbe irgendwo mal eine Bauanleitung für eigene Kulturen gesehen, müsste also in einem der Regelwerke stehen.
Falls dem nicht so ist so würde ich einfach wenn Du wirklich keinen Vollzauberer willst (das kann sich ja durchaus ausgebildet haben, musst nur mit den Zaubern aufpassen, und mit Eisen) für einen Magiedilettantelfen aus dem Rassenpaket 11-13 Punkte rausrechnen.

@ Nahrung: Ich sehe das (außer dem Geruchssinn) als kulturell. Die nehmen eben nie gegärtes Zeug zu sich, wenn ein Mnesch das wirklich NIE tut wird er ähnlich anfällig sein....
 
Einer meiner letzten Charaktere war eine Art Schwertgeselle mit der ganzen Palette an SFs die dafür nötig sind, daher wollte ich eigentlich davon weg, ähnlich wie vom beidhändigem Kampf :) Die Finte muss ich wohl als essentielles Manöver reinnehmen um eine Chance gegen die den ganz normalen Paradewahnsinn zu haben.
Ein elf mit Zweihandwaffe in der al'anfanischen Arena scheint mir auf den ersten Blick exotisch genug ;)

@ Vollzauberer: Ich hab ihn jetzt drin gelassen und ein wenig bei den Sonderfertigkeiten gespart. Nicht alles muss von Anfang an drin sein - lieber noch ein wenig "tragischer Elf-Flair" mitnehmen, zusätzlich zum Kochen und Putzen.

@ Nahrung: Ja, da hast du wohl Recht. Bin mal gespannt auf den Thorwaler wenn der Elf mit ihm einen Heben geht - oder so ähnlich ;)

@Geruchssinn: Den Wert werd ich denke ich noch etwas senken da er ja im Grunde von Klein auf in einer Kloake aufgewachsen ist. Irgendwann stumpft man (hoffentlich^^) ab.
 
Du kannst ihn auch schlicht ersetzen. Sensibler Geruchssinn raus, Eingeschränkter Sinn Geruch rein. Wenn schon abstumpfen dann richtig. *g*
 
Hm das find ich gut =) der arme ist wahrscheinlich direkt neben einer Gerberei aufgewachsen *schauder*

Das ändern wir mal ^^
 
Also daran hätte ich nicht gedacht, obwohl es so naheliegend ist.
Gefällt mir!

Sag mal, hast Du schon entschieden ob er eher alleine "Semielfische Magie" entwickelt/instinktiv erlernt oder man ihm einen ... Lehrer stellt? Macht ja doch nicht nur kostentechnisch einen Unterschied.
So wäre ein Elfengladiator mit Hartes Schmelze eher schwer zu halten, , zB. Ebenso wie mit Adler Wolf, während DInge wie Axxel, Armatrutz und Eiseskälte Kämpferherz bzw. Sensattacco sicher sehr helfen).
 
Leider ist der Spielleiter nicht sehr zuverlässig gewesen, so dass wir insgesamt nur 2x gespielt haben ... Das Konzept ist noch da und ich würde mir wünschen es mal richtig spielen zu können. Aber so wie es aussieht, bin ich auf ewig zum leiten verdammt :)
 
alles ist erlaubt.

OT:
Meine bisherigen Observierungen der allgemeinen DSA-Community legen nahe, dass diese - in vielen Teilen der Welt bereits in vollem Umfang akzeptierte - soziale Norm, bis zu dieser noch nicht vollständig durchgedrungen ist. Im Gegenteil scheint erstaunlich viel Zeit darauf verwendet zu werden, in ausgebreiteten Debatten zu klären, warum selbst in minimalen Größen von der durch den Kanon Aventuriens festgesetzte Norm abweichende Charakterkonzepte das eigene Spiel, seine Basis als Weltsimulation und Franchise und vor allem das Spiel völlig fremder aber in der DSA-Lore sehr involvierter Spieler nachhaltig negativ beeinträchtigen und letztlich sogar vollends vernichten können. Faszinierend.

Er hat zumindest mal keine elfische Kultur. ;)

Spaß bei Seite - eine kurze Frage dazu, weil ich damit bisher immer Probleme hatte: ich verstehe, dass ein Sklave, der nie in nennenswerter Weise mit seiner "Ursprungskultur" Kontakt hatte, eine quasi-menschliche Kultur annimmt. Ich versteh auch die Regelgrundlage davon.

Trotzdem, das Kulturkonzept ist irgendwie strange: verstehe ich das richtig, dass Charaktere in der Regel nur eine Kultur besitzen? In vielen Diskussionen über Elfen, die eine gewisse Zeit in der Zivilisation verbracht haben bin ich auf Forderungen oder Vorschläge gestoßen, die entsprechende Kultur eines solchen Charakters in eine "menschliche" zu tauschen. Während ich bisher davon ausging, dass die langsame Eingliederung in eine fremde Kultur das spannende Wechselspiel zwischen alter (und ursprünglicher) und neuer Kultur beinhält, scheint es hier nur schwarz oder weiß zu geben - stimmt das? Verliert ein Elf seine eigenständige Kultur und wird zum "Menschen mit spitzen Ohren" sobald sich herausstellt, dass er intelligent genug ist, nach einer gewissen Zeit begriffen zu haben, wie Geld funktioniert?
 
Auch mir ist im Grunde die Settingtreue noch wichtiger als die Regeltreue, aber Aventurien lässt imo viel mehr zu als die 'DSA ist ja sooo eingeschränkt!'-Schreier immer sagen. Versklavte Elfen wie hier im thread beschrieben dürften sehr selten sein, aber wenn es ein oder zwei gibt reicht das doch für den Spieler. ;)
Klar, irgendwo gibt es Grenzen. Den schwarzhäutigen Nachtalben namens Drizzt der mit zwei Nachtwinden und einem magischen Panther aus dem Unterreich unter Gareth hervorkommt würd ich auch in meiner Runde nicht zulassen. Im Allgemeinen denk ich mir aber eher 'Wie ist es mach- und in Aventurien vorstellbar?' und notfalls müssen Spielerwunsch und Setting halt ein paar Kompromisse miteinander eingehen.

Kultur: Du siehst es richtig, dass sowas wie 'Mischkulturen', sofern sie nicht schon als solche beschrieben werden (z.B. die Maraskanerviertel und Elfische Siedlung) nicht vorgesehen sind. Hab ich trotzdem auch schon gemacht, aber ist ganz schön was zum Knobeln. Das ist aber eine Sache der Charaktererschaffung. Ein Elf wird z.B. wenn es um Geld, Götterglauben, Adelshierarchie etc. geht auch wenn er beide Seiten kennt sich für eine entscheiden die er mehr zuneigt, und diese Kultur würde ich ihm dann auch geben. Oder soll ich das so verstehen dass du einen spielen willst der sich noch nicht entschieden hat? Dann hat er eher seine Ursprungskultur und der Rest ist Rollenspiel.

Btw, Elfen können durchaus begreifen wie Geld funktioniert und es trotzdem lächerlich finden, denn das entspringt einer anderen Weltsicht. Jaja, Wert und Gegenwert, ich tausch ja gern mit dir was du brauchst gegen etwas was ich brauche, aber diese Menschen die geschlagenes Holz verkaufen wollen allen Ernstes das verschwendete Potential des jungen Baums der vor allem mit Unterstützung durch Magie noch so viel hätte werden können in irgendwelchem dummen Metall aufwiegen das zu weich ist um was zu taugen? WTF?
Wenn er anfängt in den typisch menschlichen Begriffen von Wert und Gegenwert zu denken und das was er als Elf gelernt hat (und mit seinen Sinnen plus Magie erfährt) zu ignorieren, dann ist er wirklich mehr ein Mensch mit spitzen Ohren.
Mit Intelligenz hat das nichts zu tun.
 
Klar, irgendwo gibt es Grenzen. Den schwarzhäutigen Nachtalben namens Drizzt der mit zwei Nachtwinden und einem magischen Panther aus dem Unterreich unter Gareth hervorkommt würd ich auch in meiner Runde nicht zulassen. Im Allgemeinen denk ich mir aber eher 'Wie ist es mach- und in Aventurien vorstellbar?' und notfalls müssen Spielerwunsch und Setting halt ein paar Kompromisse miteinander eingehen.

Klar. Das ist natürlich auch ein extremes Beispiel. Man muss auch in einer Dark Ages Vampire Chronik keinen Jedi-Ritter spielen und ich kann den Gedanken der Settingslogik durchaus verstehen, allerdings scheint die Funktion von Stereotypen bei vielen DSA-Menschen, zumindest bei denen, mit denen ich zu tun hatte, nicht ganz gegriffen zu haben. Die gingen davon aus, dass es nur die Stereotypen gibt und alles abseits davon ist ein Überexot, der eben nur vor kommt, wenn die Sterne richtig stehen, der Kaiser in die richtige Richtung niest und die Hexen dreimal um den Baum gelaufen sind - und eigentlich passt das ja dann auch gar nicht mehr nach Aventurien.

So eine Reaktion habe ich zumindest schon auf Gedanken bezüglich minimal abweichende Konzepte bekommen. Ein Hügelzwerg, der zwar faul und heimelig und verfressen und ganz hobbitartig ist, aber eben auch ein wenig missmutig und ab und an aggressiv bis brutal (quasi ein feat seiner Familie) -> Antwort: "ne, passt nicht. Spiel lieber einen Ambosszwerg, die können auch aggressiv sein." Natürlich, ich nehm' einen völlig anderen, kulturellen Hintergrund, weil eine Charaktereigenschaft aus der Norm fällt, is klar.

Ich muss da gleich den Vergleich ziehen. "SL, kann ich einen Ventrue spielen, der kein Anzugträger und Firmenboss ist? Ich denke mehr an eine Art Freiheitskämpfer. Ich dachte mir, das Anführerprinzip greift da auch ganz gut, gepaart mit einer Ablehnung der größeren Ordnung und mit dem Gedanken, es selbst besser zu wi-" - "Nein, nimm dafür einen Brujah. Das passt zu einem Ventrue nicht"... und wir spielen alle schön nach Schablone, yeah (y)

Kultur: Du siehst es richtig, dass sowas wie 'Mischkulturen', sofern sie nicht schon als solche beschrieben werden (z.B. die Maraskanerviertel und Elfische Siedlung) nicht vorgesehen sind. Hab ich trotzdem auch schon gemacht, aber ist ganz schön was zum Knobeln. Das ist aber eine Sache der Charaktererschaffung. Ein Elf wird z.B. wenn es um Geld, Götterglauben, Adelshierarchie etc. geht auch wenn er beide Seiten kennt sich für eine entscheiden die er mehr zuneigt, und diese Kultur würde ich ihm dann auch geben. Oder soll ich das so verstehen dass du einen spielen willst der sich noch nicht entschieden hat? Dann hat er eher seine Ursprungskultur und der Rest ist Rollenspiel.

Zum Knobeln im Sinne der Werte, oder? Ja gut, dass das System kompliziert ist, weiß ich. Um Entscheidung geht es da rein hintergrundtechnisch nicht, mehr um den "clash of cultures". Ich stell' mir vor, dass ein Elf, der z. B. in einer Stadt lebt und einer sehr menschlichen, vielleicht sogar verruchten Profession nachgeht, graduell klassisch "elfische" Züge vernachlässigt und verliert, gleichzeitig menschlichere annimmt. Aber, dass seine natürlichen Charakterzüge in Kombination mit der fremden Location eben auch zu Reibungen führen. Ein gutes Beispiel ist ein Konzept aus einem anderen Spiel: der Veteran, der aus einem sehr kriegsgebeutelten Land in "die Zivilisation" kommt. Er kannte davor nichts anderes als Krieg, das hat sein Gemüt entsprechend angepasst - auch wenn er versucht, sich an die friedliche Zivilisation zu gewöhnen, fällt auf, dass er Probleme weitaus pragmatischer und unempathischer angeht, weniger Probleme mit Gewalt hat oder generell eine sehr hohe Toleranz, was das angeht. Vielleicht versteht er auch aufgrund seines Pragmatismus die Zurückhaltung seiner Mitmenschen in einigen Belangen nicht und eckt so an.

So ähnlich könnte ich mir das bei etwas exotischem wie einem Elf vorstellen und das macht das Konzept - zumindest für mich - gerade erst spannend. Wenn man gleich die Kultur "switched" und sagt "jo, alles klar: der denkt und handelt jetzt wie ein Mensch, denn das ist seine Kultur. Er ist jetzt ein Mensch mit spitzen Ohren, hättste auch gleich nen Menschen machen und dir die GP sparen können" wirkt das auf mich völlig unsinnig.

Btw, Elfen können durchaus begreifen wie Geld funktioniert und es trotzdem lächerlich finden, denn das entspringt einer anderen Weltsicht.

Natürlich können sie das, warum auch nicht? Das ist ja gerade das, was mich immer so irritiert hat in den dementsprechenden Diskussionen, wenn, die sich darüber beschweren, dass Elfen die nicht wirklich alle klassischen Elfenzüge besitzen ja nur noch "Menschen mit spitzen Ohren" sind, dann erzählen, dass ihre Elfencharaktere auch nach Jahren der Reise mit einer menschlichen Abenteuergruppe Dinge fragen wie

"Was ist dies für ein goldenes, glänzendes Ding, das ihr dort aus der Hand gibt und warum will euch der Wirt dafür ein Bier geben? Das hat doch gar keinen Wert!"

DAS wirkt verblödet auf mich. Und unnötig. Elfen sind doch nicht dämlich. Natürlich verstehen sie das Konzept und möglicherweise lehnen sie es nachhaltig ab, erachten es als unnötig. So wie ein Dothraki, der zwar versteht, warum die Westerosi sich immerzu bedanken, wenn ihnen was gegeben wird, es aber irgendwie immer noch nicht einsieht.

Wenn er anfängt in den typisch menschlichen Begriffen von Wert und Gegenwert zu denken und das was er als Elf gelernt hat (und mit seinen Sinnen plus Magie erfährt) zu ignorieren, dann ist er wirklich mehr ein Mensch mit spitzen Ohren.

Aber was genau heißt das? "Dann ist er ja nur noch ein Mensch mit spitzen Ohren" wirkte immer so, als implizierte es die Überflüssigkeit des Konzepts, teilweise sogar verbunden mit dem Vorschlag "ja dann mach doch gleich nen Menschen draus, oder zumindest einen Halbelfen". Das Korsett der "korrekten Darstellung" eines bestimmten Volkes, einer Klasse, sogar einer Profession oder regionalen Eigenart scheint mir so eng gespannt, das alles, was darüber hinauswächst als unpassend empfunden wird.

on a semi-related note:
Ich glaube ich habe auch gelesen, dass im Augenblick darüber nachgedacht wird, den Kontinent von Aventurien zu vergrößern, weil man drauf gekommen ist, dass sich die Kulturen bei der jetzigen Größe nicht plausibel oder genug vermischen. Anstatt nun hin zu gehen und das zum Anlass zu nehmen, an einer kreativen Vermischung kultureller Prägungen zu arbeiten und die Welt zu bereichern, geht man lieber hin und dehnt es alles ein bisschen, damit alles schön abgegrenzt in seinen vorgefassten Grenzen verläuft. Kann doch nicht sein, dass alles outside of the box gleich als immersionsbrechend wahrgenommen wird.
 
Zurück
Oben Unten