AW: Einstieg
Ich würde nicht so viel of DonGnoccis Tiraden geben.
Es sollte einem klar sein, dass D&D 4e - wie alle D&D Editionen - darum geht, als Helden loszuziehen und schreckliche Ungeheuer zu bekämpfen. Schließlich ist eines der 3 Kernbücher ein Monsterhandbuch. Das macht schon klar, um was es geht...
Und D&D 4e spielt sich sehr gut mit Figuren und Battlemap - ob man jetzt irgendwelche Counter hat oder Miniaturen bleibt sich gleich - aber die Spieler sitzen halt um eine Karte herum, auf der ihre Figuren und Gegner inmitten von phantastischem Terrain spielen.
Das kann ein Segen und ein Fluch sein - je nachdem, was einem gefällt. D&D Charaktere sind regeltechnisch in erster Linie durch ihre Kampffähigkeiten definiert - denn darum geht's halt im Spiel. Im Dungeon Master Guide finden sich aber auch viele Beispiele und Tipps, wie man Rollenspiel außerhalb der Kämpfe gestaltet - aber diese Elemente sind - wie bei jeder Edition von D&D - nicht wirklich in feste Regeln gefasst.
Dein Charakter kann sich zwar einen Hintergrund als Stadtbewohner wählen und soll der Sohn eines berühmten Schmieds sein. Kein Problem, aber erwarte nicht, dass er dadurch Kampfvorteile oder irgendwas bekommt - das braucht's nicht.
Der Unterschied von D&D 4e zu den vorherigen Versionen und dem vorherrschenden Rollenspielparadigma ist folgender: D&D simuliert keine phantastische Welt mit phantastischen Naturgesetzen: D&D 4e emuliert Action-lstige Fantasy-Filme und Helden in coolen Fantasy-Computerspielen mit abgefahrenen Fähigkeiten, die zu coolen, filmreifen Szenen führen. Und wenn man das mal kapiert hat, dass D&D 4e sich in erster Linie als Spiel und nicht als Simulation versteht, dann kann man sich auch auf das konzentrieren, um das es eigentlich geht: ums Spielen.
Und das macht das Spiel hervorragend: Der Spielleiter wird entlastet und kann Begegnungen und Szenen mit sehr geringem Aufwand erschaffen und sich selbst auf den Plot, die Darstellung etc.. konzentrieren - und auch sehr leicht improvisieren, da er ziemlich gut einschätzen kann, ob eine Begegnung zu hart oder zu leicht ist.
Und die Spieler freuen sich jeden Spielabend, weil immer was neues passiert: Alle paar Spielsitzungen steigen sie auf, in fast jeder Spielsitzung kriegen sie neues Spielzeug und in jeder Begegnung sind sie irgendwie anders gefordert und müssen neue Strategien und Taktiken entwickeln.
Und niemand ist gezwungen, "Rollenspiel" zu machen. Wenn einer deiner Spieler einfach seine Figur von außen spielen will, ohne sich groß mit der Figur auseinanderzusetzen - kein Problem: Die Spielfigur wird dennoch die eine oder andere große Szene liefern - einfach weil jede Figur was richtig cooles kann.
Kurz gesagt: Wenn du mit dieser Art von Rollenspiel klarkommst, dann wäre es auf jeden Fall einen Versuch wert. Und was toll ist: D&D kannst du kostenlos ausprobieren:
D&D Test Drive
Hier findest du zwei Abenteuer und den Character Builder, mit dem du Charaktere der Stufe 1-3 bauen kannst - inklusive Power Cards zum Ausdrucken, was das Spiel sehr viel bedienerfreundlicher machst: Du hast jede deiner Fähigkeiten auf einer eigenen Karte und siehst so immer, was du gemacht hast und was du sonst noch auf Halde hast.
Einfach mal reinschauen und ausprobieren...