Einige Fragen³

Smokey Crow

Fear & Skaring in Münster
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11. September 2003
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Magi sind ja 'erwachte' Menschen, d.h. sie nehmen ihre Umwelt 'richtig', d.h. als verändernbar wahr.
Der Konsensus, soweit ich das verstanden habe 'Das-was-allgemein-gilt' gibt aber vor, das es keine Magie gibt => Paradoxon, wenn man zu frech oder zu offensichtlich an der Realität rumspielt.
Aber woher kommt der Konsensus und wie können die Magi überhaupt etwas verändern, wenn doch alles durch das bestimmt wird was die Menschen für wahr halten?
Habe die Magi 'mehr Stimmen' als der normale Mensch wenn es um die Bestimmung der Realität geht?
Oder sind meine Grundannahmen schon falsch?
 
Man kann sagen, dass Magi gelernt haben ihren Willen zielgerichteter einzusetzen während die normale Menschheit aus Unwissenheit, mangelnder Überzeugung und vielleicht sogar Bequemlichkeit hinter weit hinter ihren Möglichkeiten bleiben und nur in großer Anzahl und über einen längeren Zeitraum in der Lage sind die Realität zu verändern. Zudem dient ihr Avatar den Magi als Fokus ihres Willens.
Magi haben nicht "mehr Stimmen" als normale Menschen. Sie wissen nur welche Hebel sie betätigen müssen.

Ist quasi wie auf der Autobahn:
Man kann sich an die Gesetze halten und warten bis der Holländer mit Wohnwagen sich bequemt die linke Spur zu räumen oder man kann sich kurz über die Gesetze hinwegsetzen und mal fix rechts dran vorbei fahren.
Ist halt nur gewusst wie.
 
Burncrow schrieb:
Habe die Magi 'mehr Stimmen' als der normale Mensch wenn es um die Bestimmung der Realität geht?

Japp, schönes Bild. Menschen können nur in der Gruppe, verdammt großen Gruppen ;), die Realität biegen und brechen, aber Magi machen das viel schneller. Trotzdem muss die Mehrheit der Menschen eine Tatsache als erwiesen an sehen, damit ein Zauber ohne 'Dox funktioniert. Richtig eingebettet ist es aber erst wenn einem Schläfer das selbe auf unmagische Weise gelingt.
 
Wichtig ist vor allem das der Konsens ein örtlich begrenztes Phänomen ist.
Wenn an einem Ort viele Leute an eine Sache glauben dann kann es sein das die Magick eines Magus dort dem Konsens entspricht wenn er sich im Rahmen dieses Glaubens bewegt. Ich glaube das Beispiel im GRW war ein Vodooprister auf Haiti der tatsächlich Leute mit kleinen Puppen verzaubern kann ohne Angst vor Paradox zu haben. Er sollte diesen kleinen Trick aber nicht auf Schalke versuchen, da hier die Mehrheit Vodoo als Humbug abtut.
 
Sehr wichtig ist auch dass es darum geht was die Leute glauben - nicht um das was naturwissenschaftliche Realität ist.

Man kann also durchaus auch an einem sehr mundanen Ort(etwa auf Schalke ;) ) auch mit etwas extravaganterer Magick durchkommen wenn sie auf urbane Legenden und verbreitete Irrtümer passt. Hydrostatischer Schock und nur eine Fleischwunde, wir kommen.
 
Und niemand will wissen, was Ostersonntag auf dem Petersplatz möglich ist...
Und weil es so verdammt wichtig ist möchte ich Thoughtfulls "örtliche Begrenztheit" noch einmal unterstreichen.
Es ist auch nicht so, dass die "Naturwissenschaft" weltweit gültig unter allem liegt. Wenn man in Bereiche kommt, die durch andere Ideen geprägt sind, werden Krankheiten plötzlich wirklich durch Böse Geister hervorgerufen, nicht mehr durch Mikroben.
 
jo, grundsätzlich geht aber eine gewisse trägheit des örtlichen paradigma mit einher. d.h. ein paradigma und ich möchte sogar sagen, die wirklichkeit eines ortes ändert sich nur langsam und im fall von den gebeiten in denen das physikalische paradigma vorherrscht (konsensus genannt), gibt es rückkopplungen usw. (paradox eben).
 
That is open to debate ... Oder auch: Hier kommen wir in die nicht festgenagelten Bereiche.
 
jap, und, auch, wenn ich bc´s stil manchmal nicht mag, aber ich halte es für möglich, dass er einer der seltenen vampire-spielerexemplare sein könnte, der magustechnisch ein interessanter gesprächspartner werden wird, wenn er sich aussreichend intensiv mit der materie auseinandersetzt (wozu wir ja gerne helfen *ggg*)

in diesem sinne *ermunter* ;)
 
Vielleicht noch ergänzend: Welcher Konsens an einem bestimmten Ort gilt, ist veränderlich, aber (soweit ich weiß) nicht, dass es überall einen Konsens gibt. Es gibt keinen Ort, an dem gar kein Wirklichkeitskonsens existiert (wie sollte der auch aussehen?)

Gruß Ospero
 
Das ist auch einer der eher schwammigen Bereiche. Theoretisch könnte eine Gegend in der noch nie ein Mensch war keinen Konsens haben. Aber das fällt unter "was wäre wenn..".
Genau so wie die Frage ob sich bestimmte Konsensmerkmale durch Mehrheitsentscheid verdrängen, z.B. die Erde: Kugel oder Scheibe?
Ich meine mich jedoch erinnern zu können das im alten SoE Tradbook erzählt wurde das die Technokratie durch Lächerlich machen der dazu gehörigen Theorien den Ätherraum in den Horizont verbannt hat. Also läge das im Bereich des Möglichen.
 
Ospero schrieb:
Vielleicht noch ergänzend: Welcher Konsens an einem bestimmten Ort gilt, ist veränderlich, aber (soweit ich weiß) nicht, dass es überall einen Konsens gibt. Es gibt keinen Ort, an dem gar kein Wirklichkeitskonsens existiert (wie sollte der auch aussehen?)
Ich denke mal: Sobald jemand da ist, den Ort wahrzunehmen, wird er automatisch seinen eigenen Konsens, sein Paradigma mitbringen und auf die "rohe Masse" anwenden - ganz unbewußt, einfach als Reaktion auf die Existenz des Ortes.
Oder andersherum: Der Ort nimmt das Paradigma des ersten Besuchers auf und erscheint entsprechend. Aber das ist wohl die berühmte Frage mit dem Huhn und dem Ei, nur in grün ;)
 
@AGS
Wobei ein Besucher natürlich nicht ausreicht um das Paradigma zu prägen. Da gehört mehr zu. Der zweite Besucher kann das Paradigma schon wieder umwerfen. Erst ein längerer Zeitraum und ein gleichbleibender Bewohner kann das Paradigma fest machen.
 
Das ist wohl richtig. Ich könnte mir vorstellen, daß ein einigermaßen verbreitetes Wissen um die Eigenarten des Ortes vorhanden sein muß, ehe er "fest" wird, und bis dahin er sich jedem neuen Besucher vielleicht noch "ähnlich" zeigt.
 
Doomguard schrieb:
jap, und, auch, wenn ich bc´s stil manchmal nicht mag, aber ich halte es für möglich, dass er einer der seltenen vampire-spielerexemplare sein könnte, der magustechnisch ein interessanter gesprächspartner werden wird, wenn er sich aussreichend intensiv mit der materie auseinandersetzt (wozu wir ja gerne helfen *ggg*)

in diesem sinne *ermunter* ;)
So, so...Sollte mir das jetzt zu denken geben?


Die Frage in wie weit ein Ort von seinen Besuchern beeinflußt wird, ist doch eher theoretischer Natur, da es wenige bis keine Orte auf der Erde gibt, an dem noch nie ein Mensch war. Vor allem muß man, dann auch die Frage nach den Grenzen eines Paradigmas stellen (örtlich nicht inhaltlich meine ich). Sollte man das wirklich mit dem Lineal ziehen oder eher freier? Ich meine sollte man wirklich bei Orten wie dem Amazonas oder dem Südpol, wo sich eigentlich weniger Menschen aufhalten, sagen hier herrscht dieses Paradigma und drei Meter weiter herrscht ein anderes?
 
AW: Re: Einige Fragen³

Eva schrieb:
So, so...Sollte mir das jetzt zu denken geben?

also, denken schadet meistens nicht ;)

im übrigen, drei meter vermutlich nicht, aber zwischen z.b. den kontinenten zu unterscheiden, oder z.b. der wüste in australien und den küstenstädten, macht imo schon viel sinn.

desweiteren gibt es eine menge orte, an denen noch kaum oder gar nicht menschen waren. (in gebirgen, wüsten, oder im hohen norden)
 
AW: Einige Fragen³

Gut es gibt Orte, die weniger stark besucht sind, aber jetzt kommen wieder die Grenzen mit ins Spiel. Nehmen wir das Gebirge von mir aus. Wahrscheinlich waren relativ wenig Leute auf dem Gipfel, aber eine Menge Menschen werden die Täler besucht haben, vielleicht die Hänge bestiegen haben usw. Beeinflußen die das Paradigma des gesamten Gebirges? Oder will man hier jetzt doch lieber das Lineal ansetzen und sagt ab 3000 Höhenmetern gilt ein anderes Paradigma, weil zu wenig Menschen da oben waren?
 
AW: Einige Fragen³

Nein, die werden garantiert von der umliegenden Bevölkerung beeinflusst.

Der einzige relativ Paradigma-freie Ort dürfte die Tiefsee sein.
 
AW: Einige Fragen³

Was ist mit den Menschen die in den Städten unten in der Tiefsee leben???
Haben die nichts zu melden?
 
AW: Einige Fragen³

Das dürfte die gleichen Effekte haben, wie die Leute, die auf dem Mond leben. Im Zweifelsfall gibts die Tiefsee dann mehrmals.
 
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