Ein lauer Sommerabend

T.Dorst

THE BIG RED GOD OF ANGER
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18. November 2004
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Es war einer dieser lauen Sommerabende, als ich den Strand entlangschlenderte und die turtelnden Päarchen verfluchte, die mich durch Ihr Glück zu geißeln schienen. Ich haßte Sie. Warum waren sie glücklich und ich nicht. Meine Geddanken kreisten darum ihren glücklichen Körpern einige erlesene Qualen zu Teil werden zu lassen. Aber ich konnte es mir gerade noch verkneifen und lies sie in der plätschernden Brandung zurück. Vielleicht wurden sie ja in ihrer Extase von der Flut erfaßt und aufs mehr hinausgetrieben, wo sie elendig ertranken. Wesentlich besser hätte mir allerdings eine noch obszönere Strafe gefallen: Die beiden in einem kleinen Ruderboot mitten auf dem großen weitene Ozean, durstig und Trilliarden Kubikmeter Wasser um sie herum, daß sie allerdings langsam tötet, wenn sie es trinken.

Ja, ja, das gute alte Salz. Die Natur kann so grausam sein. Unser bizarrster Lehrer.

Die Gedanken rotiern weiter und weiter, aber ich beherrsche mich nicht vollkomen durch zu drehen.

Oh, ich habe Michael Douglas in „Falling Down“ geliebt.

Nachahmenswert, meiner Meinung nach.

Ein Hoch auf Darwin.

Das Recht des Stärkeren ist in unserer durch die Exekutive kontrollierten Gesellschaft viel zu sehr in den Hintergrund gedrängt worden.



Ich glaube ich werde nach Hause gehen und das ändern .

Die Schrotflinte hängt über dem Kamin und sie sollte heute zum Einsatz kommen.



Eine Viertelstunde später befinde ich mich nun wieder an diesem verfickten Strand.

Wo sind diese verdammten Päärchen nur hin.

Ah ja, ich weiß, man hat sich aufgrund der Ungestörtheit in die Dünen zurückgezogen, aber das wird Euch nichts nützen.

Wer gibt Euch das Recht glücklich und zufrieden oder vielleichtsogar schon BE-friedigt zu sein?



Das Magazin umfaßt 8 große Slugger Patronen, eventuell sind auch ein paar Schrotpatronen dabei. Unwichtig. Das eine macht große Löcher und das andere verdammt große Löcher.



Dieser Blick dieser verdammten Hure war unglaublich, als ich ihren Macker von Ihr runterriss und ihm den Gewehrkolben so heftig gegen den Kiefer schlug, daß er unter einem imponierenden Knacken brach. Was für ein Wichser. Ficken kann er, aber glaubt ihr er hat den Mut sich zu wehren? Nein, er hat nur rumgewimmert“nein, nein , bitte nicht“ bla bla... Halt´s Maul, Du Wichser sonst wird Dein Tod noch schmerzvoller.

Eigentlich war ja was anderes für die kleine Schlampe geplant, aber ich war gezwungen ihr in den Rücken zu schießen, als sie nackt und kreischend davonzulaufen versuchte.

Schlampe, wen wolltest Du rufen?Eins von den anderen verfluchten Päarchen, daß sich in den Dünen Schweinereien ins Ohr flüstert und mich mit ihrer wahnsinnigen Selbstgefälligkeit qäulen will?

Sie sind alle nur gekommen um mich leiden zu sehen, aber ich werde ihnen zeigen, was wahres Leid ist.

Es war wie eine Befreiung, als die Ladung sie durchschlug und ihr den Brustkorb aufplatzen ließ. Der Schuß riß sie um und es war mir noch einmal kurz vergönnt in ihre schmerzerfüllten, verzweifelten Augen zu schauen. Nicht zu wissen warum man sterben muß ist wirklich ungerecht, aber ich konnte nichts dafür, daß sie es nicht erfahren hat.

Ich wollte mir die Zeit nehmen und es den beiden erklären, bevor ich sie abschlachte, aber diese Möglichkeit hat sie sich selbst genommen indem sie davonlief.

Da konnte ich dann leider auch nicht mehr helfen. Warum herrscht in unserer Gesellschft bloß diese Unvernunft vor?

Das muß doch nicht sein. Probleme kann man doch ausdiskutieren. Diskussionen versorgen einen mit Informationen und Wissen- und ja, Wissen ist Macht. Das sollte doch kausal nachvollziehbar sein, oder nicht?

Auf jeden Fall hat sie sich nur kurzweilig gewunden, da ich dann so gnädig war, ihr den kalten Metalllauf der Flinte an die Schläfe zu setzen und dem Leiden ein Ende zu machen.

Eine Großherzigkeit, wie ich den Inhalt Ihres Kopfes über den noch von der Sonne gewärmten Sand verteilte.

Das Innere eines Menschen hat einen ganz sonderbaren Geruch.

Ihre Eingeweide und ihr aufgeplatzter Kopf verströmten genau so einen Geruch in diesem Moment.

Ja, sonderbar, aber nicht abstoßend, wie man nun vielleicht meinen könnte.



Ich atmete einmal tief ein und ließ die, von dem Geruch eines toten Körpers geschwängerte Luft durch meine Bronchien und Lungenflügel zirkulieren.

Es war atemberaubend, Es beflügelte zu großen Taten. Ich glaube von diesem Moment an war ich süchtig. Und ich war nicht mehr sehr weit davon enfernt meine Geruchsnerven erneut mit diesem puren Geruch beglücken zu können, denn da war ja noch.....

Richtig, der kleine Schwanzlutscher.

Eigentlich hatte er es garnicht verdient, daß ich seinen unnützen, unwürdigen kleinen Körper in etwas derart zauberhaftes verwandelte, auch wenn der zauber nur für einen kleinen Moment lang anhielt.



Doch die Gier war stärker.

Ich schlug erneut mit dem Kolben auf seinen immer noch am Boden liegenden Körper ein.

Schlag um Schlag, immer mehr, immer schneller. Der Schädel verlor nach und nach seine menschlichen Züge. Der Kiefer, das Jochbein brachen. Zähne splitterten. Kein schöner Anblick, aber es diente einem höheren Ziel.

Ich schlug und schlug, jedes mal ein weiteres Knacken.

Ich schätze er war schon lange tot, als ich von seinem Kopf abließ und mein Werk betrachtete. Es gab keine Stelle mehr, die nicht aufgeplatzt war und mir strömte dieser besänftigende Geruch entgegen, der alles gut zu scheinen ließ.

Ob ich Hormone einatmete, die der Körper des anderen kurz vor seinem Tod ausschüttete?

Was war es, daß mich so berauschte.

Ich mußte es genauer wissen.

Mit einem Messer schnitt ich den Bauchraum der vor mir liegenden Gliedmaßenansammlung auf.

Ich griff hinein, meine Finger glitten durch Organe und Därme hindurch. Er war noch warm. Mindestens noch 36 grad, würde ich schätzen, aber ich habe nicht nachgemessen.

Ich zerlegte alles sehr sorgfältig, aber das Geheimnis wollte sich vor meinem geistigen Auge nicht enträtseln lassen.

Schließlich ließ ich von dem Haufen ab, nahm mein Gewehr und verließ den Strand.

Ich hatte Hunger. So viel Arbeit macht hungrig. Das weiß doch wohl jeder.

Auch wenn ich die Lösung des Rätsels nicht gefunden hatte, so war ich doch zufrieden und legte mich in meinen kuscheliges Bett, das ich ganz für mich alleine hatte, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bedauerte, sondern als sehr angenehm empfand.

Wer braucht schon Frauen?

Mein Käsesandwich kann ich mir auch alleine machen.

Ich wichste noch schnell und schlief ein.



Um 4.30 klingelte das Telefon. Was für eine unchristliche Zeit. Schlaftrunken griff ich zum Hörer und brachte ein leises „Ja?“ hervor.

Der Mann am der anderen Ende der Leitung stammelte irgendetwas von Leichen, Massaker und Exekution.

Aufgrund meiner Müdigkeit begriff ich erst garnicht so recht, was er mir sagen wollte, ich fragte aber noch wo er sich befände und machte mich schließlich 10 Minuten später auf den Weg zur besagten Stelle.

Als ich am Strand ankam beleuchteten schon Scheinwerfer und Blaulich die Szenerie.

Ich schlängelte mich zwischen den Absperrungen hindurch, ohne das mich jemand aufhielt und gelangte schließlich an den Ort des Geschehens.

Was ich da sah verschlug mir den Atem. Blanker Ekel erfüllte mich. Oh, mein Gott, wer tut nur so etwas?

Plötzlich ergriff jemand meine Schulter und ich hörte eine Stimme sagen:

„Wir haben nichts angefaßt, Inspektor. Wir wollte warten, bis sie den Tatort in Augenschein genommen haben....“





 
Hab ich selbst geschrieben.
Hab eines Nachts lange wach im Dunklen gelegen.
So gegen 2 bin ich dann wieder aufgestanden und hab die Geschichte geschrieben.

Clive Barker hat mich dazu inspiriert, glaube ich!
Schon mal was von ihm gelesen?
Ich empfehle die Bücher des Blutes.
Damit hat er sich sich selbst ein Denkmal gesetzt.
 
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