DSA 5 Ein englisches DSA 5?

Skar

Dr. Spiele
Teammitglied
#StandWithUkraine
Registriert
16. Januar 2003
Beiträge
69.713
Auf Facebook wurde von Ulisses schon mal die Frage gestellt, wie man englischen Produkten gegenübersteht und darin "versteckt" war auch die Frage nach eine englischen DSA 5.

( https://www.facebook.com/Ulisses.Spiele/posts/783503228347722 )

Natürlich unterstelle ich volle Absicht und dass das Kapitel "DSA international" noch nicht als abgeschlossen gilt.

Jetzt aber die Frage: Ist DSA überhaupt international erfolgreich zu vermarkten?
Zeichnet es sich durch irgendetwas aus, das auf dem internationalen Markt einschlagen könnte?


Vielleicht beworben auf Kickstarter mit dem Gütesiegel "größtes deutsches Rollenspiel"?


Kann man sowas wie den deutschen Nostalgiebonus überhaupt irgendwie aufwiegen?


(Nichts gegen die Qualität von DSA. Es ist meines Erachtens gut! Im Innern aber eher gefällig. Und das gut resultiert eher aus der Publikationsbreite- und tiefe.)
 
Das Made-in-Germany würde ich absolut nicht unterbewerten. Deutschland hat bei Spielen international einen recht guten Ruf. Hochwertige Autorenbrettspiele heißen da oft sogar German Board games, selbst wenn sie garnicht aus Deutschland kommen.

Auf der anderen Seite ist der englischsprachige Markt mit ODE-Rollenspielen völlig übersättigt. Ich würde mich da an Ulisses Stelle in andere Richtungen orientieren.
 
Das Made-in-Germany würde ich absolut nicht unterbewerten. Deutschland hat bei Spielen international einen recht guten Ruf. Hochwertige Autorenbrettspiele heißen da oft sogar German Board games, selbst wenn sie garnicht aus Deutschland kommen.
Daher wäre ich auch eher für nen Verdrängungswettbewerb durch DSA. :)

Eine Kickstarter-Werbekampagne kostet erstmal nichts (nicht viel) - außer dem Risiko zu failen.
 
Ich hab das gefühl das die Amerikaner ihre spielwelt öfter wechseln. Weiß nicht ob so ein EDO rollenspiel mit metaplot die lange binden würde.

Ach ja. Dann ist da noch der Name....der absolut nichts mit dem Spiel zu tun hat. Und der name des Kontinents ... "Abenteuria"...
 
Ich denke das interessanteste wäre noch das Argument "Deutschlands erfolgreichstes Rollenspiel" das dürfte einen gewissen, allerdings nicht gerade riesigen, Kreis an RPG Enthusiasten ansprechen.
Aber um dabei zu bleiben und die Linie langfristig zu etablieren? Dürfte schwer bis unmöglich werden.
 
Das hat man ja schonmal probiert. Das ist nur nicht gerade eine Errungenschaft um ein Rollenspiel zu verkaufen. Wenn mich einer fragt: "WARUM soll ich XY spielen?", dann kann ich nicht einfach sagen "Das ist Deutschlands erfolgreichstes Rollenspiel!".

Echte Gründe für DSA sind schwierig. Ich bin mit DSA groß geworden und habe eine spezielle Affinität zu Aventurien - hätte ich das NICHT, bin ich mir nicht sicher ob ich mir den Stress mit den Regeln jemals angetan hätte.
 
Also soweit ich weis heisst "Black Eye" im Grunde "Blaues Auge" - das reciht doch schon um es zu disqualifizieren, oder?
 
Jetzt aber die Frage: Ist DSA überhaupt international erfolgreich zu vermarkten?
Zeichnet es sich durch irgendetwas aus, das auf dem internationalen Markt einschlagen könnte?
Vielleicht beworben auf Kickstarter mit dem Gütesiegel "größtes deutsches Rollenspiel"?
Kann man sowas wie den deutschen Nostalgiebonus überhaupt irgendwie aufwiegen?
Meinung:
Nein, nein, bringt nichts, nein, in dieser Reihenfolge.
 
Bevor die DSA noch einmal international zu publizieren massakrieren versuchen, sollen sie das Geld lieber mir geben. Ich werde es unter Zeugen ehrlich versaufen. Somit bin ich dann ordentlich stralle, keine unschuldigen Bäume mussten sinnlos sterben und das Geld wurde einem ordentlichen und nutzbringenden Zweck zugeführt.

Prost!
 
Also soweit ich weis heisst "Black Eye" im Grunde "Blaues Auge" - das reciht doch schon um es zu disqualifizieren, oder?

Darum wurde es ja auch bisher als "The Dark Eye" übersetzt. ;)
Zuvor allerdings, ich nehme an durch die Computerspiele, "Realms of Arcania" genannt. Sogar zwei (oder mehr) Romane sind unter dem Titel erschienen (The Charlatan hab ich sogar).
 
Spin-Off Topic: Man könnte ja einfach auch DSA beibehalten und eine neue (Englische) Bedeutung dafür finden. Böses Beispiel: "Dated Standard Adventures" ;)

Das ist nur nicht gerade eine Errungenschaft um ein Rollenspiel zu verkaufen. Wenn mich einer fragt: "WARUM soll ich XY spielen?", dann kann ich nicht einfach sagen "Das ist Deutschlands erfolgreichstes Rollenspiel!".

Nein, aber als Werbetext ist das schon nicht schlecht. Bei mir z.B. weckt es schon Interesse wenn ich höre das RPG XY das erfolgreichste Rollenspiel in Lummerland ist. Da versuche ich zumindest schonmal Infos zu bekommen warum es dort so beliebt ist, was es auszeichnet usw. Insofern würde es schon wirken (denn Werbung soll ja immer erstmal Interesse wecken). Man könnte ja die trockene Komplexität und den ...äh "eigensinnigen" Humor als deutsche Besonderheiten in den Vordergrund stellen um vielleicht das Interesse zu erhöhen.
 
Damit DSA erfolgreich ist müsste man die Folgeprodukte in hoher Schlagtaktung ebenfalls auf englisch veröffentlichen.
Derzeit glaube ich nicht das ein deutscher Verlag im Stande ist dies zu leisten.

Ansonsten kann man es über das zugängliche Thema (EDO), die Atmosphäre (Phantastischer Realismus) sowie das exotische Herkunftsland (Deutschland) verkaufen. Funktioniert schließlich auch bei Shadows of Esteren scheinbar recht passabel (Fantasy, Gothic, Frankreich). Da muss es nicht einmal das 'größte Rollenspiel Deutschlands' sein.
 
Spin-Off Topic: Man könnte ja einfach auch DSA beibehalten und eine neue (Englische) Bedeutung dafür finden. Böses Beispiel: "Dated Standard Adventures" ;)
Das... das ist... großartig! :)

Neu Damit DSA erfolgreich ist müsste man die Folgeprodukte in hoher Schlagtaktung ebenfalls auf englisch veröffentlichen.
Derzeit glaube ich nicht das ein deutscher Verlag im Stande ist dies zu leisten.
Ich glaube die Verlage sind sich mittlerweile bewusst, dass sie dafür ein zB amerikanisches Team brauchen und nicht "selber" übersetzen.
Das war bei The Dark Eye glaub ich noch anders?
 
Alles in allem denke ich, dass man eine Internationalisierung nicht unbedingt völlig abschreiben sollte, aber es derzeit interessantere Projekte gibt, um die sich Ulisses kümmern sollte.
 
Was mir beim Überfliegen der Beta aufgefallen ist, ist das es alles andere als Einsteigerfreundlich ist.
Mag jetzt am Layout liegen, aber die Beispiele in Kursivschrift gehören wohl auch noch in eine Box, ggf. farblich hervorgehoben.
Und das wird in einer nicht-deutschen Version wo man mehr Konkurrenz hat, wichtiger das man sich da positiv heraushebt.

Es hilft da nicht das das nach German-Over-Engineering aussieht (was es auch nicht ist, der Kampf erscheint mühsam!)
 
Jetzt aber die Frage: Ist DSA überhaupt international erfolgreich zu vermarkten?
Theoretisch ja, aber praktisch eher nicht.
DSA ist ein Fantasy Rollenspiel mit vielen Bücher und sogar Computerspieltiteln. Wenn Ulisses das ganze nicht selber machen und finanzieren will, brauchen sie einen größeren englischsprachigen Verlag als Partner, der bereits wäre möglichst viele DSA Publikationen zu übersetzen und das finanzielle Risiko dafür zu tragen. Es wäre auch eine Frage des Geldes, wie viel Ulisses für die englischsprachige DSA Lizenz verlangen würde und was sie dafür erwarten würden.
Da Ulisses viele Paizo Produkte übersetzt, wäre theoretisch ein Deal: Wir übersetzen eure Produkte und ihr im Gegenzug dafür unsere, denkbar, nur Paizo wird nicht gerade interessiert daran sein einen möglichen Rivalen ihres Pathfinder Rollenspielsystems zu übersetzen.

Der Stil der Zeichnungen ist "DSA-typisch". Ob internatinale Leser diesen Stil genauso mögen weis ich nicht.

International hat DSA nicht die Vorteile, die DSA in Deutschland hat. Einige der Konkurrenten von DSA sind nicht in Deutsch erhältlich, haben kein so gutes Vertriebssystem wie DSA und sind als Marke nicht so lange und so gut bekannt wie DSA. Der Nostalgiefaktor von DSA wirkt vielleicht noch bei Migard, viele der anderen Systeme gab es in der Jugend der Rollenspieler nicht.
So wie

Die aktuelle Edition habe ich mir noch nicht angeschaut. In der älteren Edition brauchte es zum Spielen einige Bücher: GRW, Wege des ..., etc.
WotC hat für 3.X zwar viele Bücher produziert, doch deren Konzept sah etwas anders aus. Zwar konnte man mit den GRW spielen, doch die neuen Bücher enthielten neue Feats (Vorteile) und neue Prestigeklassen, die jeweils sehr oft mächtiger als die bisherigen waren. Hinzu kamen noch magische Gegenstände und Zauber. Wer also einen mächtigeren Charakter haben wollte, würde sich also diese Bücher kaufen. Es ist ja offizielles Material, wogegen der SL eher selten etwas sagen konnte. Der musste sich zwangsläufig auch die Bücher kaufen, damit er weis, was die Spieler alles spielen können. Spielt man nur mit dem Grundregelwerk von D&D sind einige Klassen dort gegenüber anderen benachteiligt, also kaufen sich Spieler dieser Klassen und SLs die weiteren Bücher in der Hoffnung, dass durch diese Bücher ihre Klasse weniger benachteiligt bzw. die Balance zwischen den Klassen wieder hergestellt wird (was aber ein Trugschluss ist und nie eintritt).

Zeichnet es sich durch irgendetwas aus, das auf dem internationalen Markt einschlagen könnte?
DSA hat ein Attacke Parade System, was den Konkurrenten D&D und Pathfinder fehlt.

Rollenspiele werden u.a. auch durch Illustrationen verkauft. DSA hat dort seinen eigenen Stil, wie der international ankommt müsste man sehen.
DSA beschreibt vieles bis ins kleinste Detail daher eignet es sich für Personen, die nicht so viel Kreativität haben. Diese Personen müssen aber die Zeit besitzen möglichst viele der DSA Publikationen lesen und die Fähigkeit sich die darin enthaltenen Informationen merken können. Viele der englischsprachigen Fantasyabenteuer sind Dungeons. DSA hat neben Dungeons auch noch andere Abenteuer zu bieten. Wenn DSA die Schienen aus den Abenteuern entfernen und die Plotimmunität von MeisterNSCs aufheben würde, könnten sich die Abenteuer auf dem englischsprachigen Markt (und auch in Deutschland) gut verkaufen. Drehbücher für Filme, bei denen die Spieler wenig bis keine Einflussmöglichkeiten haben, werden sich auf dem englischsprachigen Markt schlecht verkaufen.

Vielleicht beworben auf Kickstarter mit dem Gütesiegel "größtes deutsches Rollenspiel"?
"größtes deutsches Rollenspiel" ist kein Gütesiegel, es ist nur eine reine Aussage, die entweder auf der Anzahl der Bücher pro System oder den Verkaufszahlen basiert.
Wenn in den USA viele Amerikaner als Auto einen Pickup kaufen, heißt das noch lange nicht, dass der meistverkaufte Pickup der USA in Deutschland als Auto ein (Verkaufs)Erfolg wird.
German Boardgames ist ein Gütesiegel, weil es einen bestimmten Typ von Brettspielen beschreibt. Dieses Gütesiegel haben sich viele Spiele durch ihren Typ erarbeitet und damit etabliert.
Wie hoch ist das Interesse z.B. bei Amerikaner an Deutschland außerhalb von Brettspielen, Fußball?, Brot? und Bier?

(Nichts gegen die Qualität von DSA. Es ist meines Erachtens gut! Im Innern aber eher gefällig. Und das gut resultiert eher aus der Publikationsbreite- und tiefe.)
Für dich ist der Verkaufserfolg bzw. die Quantität der Publikationen ein Zeichen von Qualität? Ich sehe das anders. Nur weil etwas ein Verkaufshit ist muss es nicht unbedingt gut sein. Wenn ein Verlag viele Bücher zu einem System herausbringt zeigt das nur, dass der Verlag das Geld hat diese Publikationen in Auftrag zu geben.


Eine Kickstarter-Werbekampagne kostet erstmal nichts (nicht viel) - außer dem Risiko zu failen.
Das ist ein Trugschluss. Eine Kickstarter-Werbekampagne, die nicht halbherzig durchgezogen werden soll, kostet Zeit und im Endeffekt auch Geld. Es müssen Konzepte entwickelt werden, Texte geschrieben, Bilder gezeichnet, Interviews gegeben werden, Supporter rekrutiert werden und während der Kampagne immer wieder Updates gemacht werden. Das alles kostet mindestens Zeit. Arbeitszeit, die der Verlag bezahlt und in der der Mitarbeiter dem Verlag für andere Dinge nicht zur Verfügung steht. Die Mitarbeiter des Verlages müssen die Zeit für diese Kickstarter-Werbekampagne haben und währenddessen ihre anderen Arbeiten liegen lassen können.
Die Konkurrenz des Verlages beobachtet natürlich auch den Kickstarter, da sollte sich der Verlag keine Blöße geben und diese nur zusammenstümpern. Vor allem wenn das Netz nicht vergisst. In einer späteren wichtigen Kickstarter-Kampagne kann sich dann möglicherweise ein früher Fail, weil man da zu dilettantisch dran gewagt hat. negativ auswirken.

Wenn Ulisses DSA in Englisch herausbringen möchte, sollte sich der Verlag erst einmal klar sein, was genau will er damit in Zukunft erreichen. Reichen ein paar Hundert verkaufte Bücher oder will man ähnlich groß wie Pathfinder und DD& werden? Will man alles alleine stemmen oder sucht man sich einen englischsprachigen Partner?

Bevor man diese Fragen stellt sollte Ulisses sich klar sein, was sind die Kernkompetenzen von DSA, was der Unique Selling Point? Wenn man diese Sachen klar herausgearbeitet hat, sollte Ulisses sich mit Experten (am besten natives, die auch dort leben), die den englischsprachigen Rollenspielmarkt und den englischsprachigen Rollenspieler mit seinen Vorlieben genau kennen, zusammensetzen und das Potenzial von DSA im englischsprachigen Ausland analysieren.
 
Verrückte Idee: Anstatt DSA International zu machen könnte man ja auch erstmal nur das Setting nach anderen Regeln rausbringen. Z.B. D20. Nur um zu sehen ob denn das Setting und die Spezielle DSA-Art überhaupt jemanden Reizt. Falls das fruchtet kann man dann immer noch das "Originalsystem" nachträglich rausbringen. Kling Wahnsinnig, aber es gibt einige Settings die zunächst als D20 Variante rauskamen um dann später (bei Erfolg) ein eigenes System zu bekommen.

Oder man bringt DSA-Abenteuer mit Werten für D20 und DSA heraus. Dann könnten Interessierte erstmal mit den vertrauten Regeln die Welt beschnuppern um bei Gefallen dann umzusteigen.
 
DSA hat ein Attacke Parade System, was den Konkurrenten D&D und Pathfinder fehlt..


Das hat GURPS auch, und da ist es m.M. nach auch deutlich besser gelöst als in DSA.
Und selbst bei GURPS hast Du Würfelorgien, nur zum Glück nicht so lange wie bei DSA
(es hat zumindest den Anschein, lass mir das gerne bestätigen oder widerlegen von jemandem der DSA besser kennt als ich. GURPS kenn ich gut genug.)

Rollenspiele werden u.a. auch durch Illustrationen verkauft. DSA hat dort seinen eigenen Stil, wie der international ankommt müsste man sehen.

Also die DSA Bilder haben schon eine besondere Note, das könnte sogar gut ankommen. Nicht MEIN Ding, aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden.

Bevor man diese Fragen stellt sollte Ulisses sich klar sein, was sind die Kernkompetenzen von DSA, was der Unique Selling Point?

Ja. Was ist es?
Am Anfang hat es ja Dinge besser als D&D gemacht, aber heute (mal von D&D abgesehen, das ist ein besonderes Monstrum, da machen viele vieles anders und deshalb fairer)?

Verrückte Idee: Anstatt DSA International zu machen könnte man ja auch erstmal nur das Setting nach anderen Regeln rausbringen. Z.B. D20. Nur um zu sehen ob denn das Setting und die Spezielle DSA-Art überhaupt jemanden Reizt. Falls das fruchtet kann man dann immer noch das "Originalsystem" nachträglich rausbringen. Kling Wahnsinnig, aber es gibt einige Settings die zunächst als D20 Variante rauskamen um dann später (bei Erfolg) ein eigenes System zu bekommen.

Oder man bringt DSA-Abenteuer mit Werten für D20 und DSA heraus. Dann könnten Interessierte erstmal mit den vertrauten Regeln die Welt beschnuppern um bei Gefallen dann umzusteigen.

Gerade was gute und umfangreiche Settings die sich vom Ansatz her anders anfühlen als Forgotten Realms, World of Greyhawk und andere in D&D oder D20 stattfindende Settings ist es schlechter gestellt. Der Vorteil eines neuen, dafür in der Muttersprache aber umfangreichen Settings ist das man aus der Fülle schöpfen kann und NUR Übersetzungskosten anfallen.

Und bei Warhammer ging es ja auch immer mit deutschen Namen, da sollte man nicht zu viel Übersetzen, das schafft Flair, zumindest wo es kein Zungenbrecher ist.
 
Zurück
Oben Unten