Ein bedeutungsloser Brief

SiebenSiegel

Nomael (Raphaelit)
Registriert
29. Januar 2004
Beiträge
587
Out of Character
Lest und sagt mir, ob ich ihn ihr geben soll? Ich weiß es nicht. Ist das gut genug?


Ein bedeutungsloser Brief

Weißt du, jedes Mal wenn ich dich sehe, entdecke ich neue Seiten an dir, die mich erneut faszinieren, die mich begeistern. Wenn du dann Weg bist, spüre ich eine seltsame Leere in mir, die nichts zu füllen vermag, an das ich denken könnte und dann fühle ich den Schmerz der ganzen Welt und ich sehe mein Leben in Trümmern und zerstört, als das, was es in diesem Moment, da ich so fern von dir bin, zu sein scheint. Dennoch bringe ich kann ich dir nicht sagen, wie sehr ich dich bewundere und wie sehr ich dich mag.
Ja. Sicherlich könnte ich noch sagen, dass du die schönste Frau auf dieser Welt bist, aber das vermag ich nicht, denn ich habe noch nicht alle Frauen dieser Welt gesehen, aber ich komme nicht umhin festzustellen, dass etwas an dir mich fasziniert, mehr als an allen anderen Frauen, die ich kenne. Nicht so sehr, wie du aussiehst, sondern vielmehr das was du für mich zu sein scheinst. Deine Gedanken, wenn du sie mit mir teilst scheinen oft den meinen so ähnlich, dass ich sie kaum auseinander halten kann, du scheinst oft so traurig, wie ich es bin, und trotzdem verwagst du zu Lachen, und wenn du das tust, und ich für dich da sein kann, damit wir gemeinsam Lachen und gemeinsam traurig sind, dann bin ich glücklich. Du bist schön, und jeder, der mir das abspricht, wird mir dafür geradestehen müssen, denn deine Schönheit zeigt sich einem nicht gleich in ihrem vollen Ausmaß, nein, vielmehr versteckst du sie tief in dir, doch manchmal sehe ich sie leuchten, wenn du die Masken hinter dir lässt und mir einen kleinen Blick hinter deine Maske erlaubst. Dies sind die Momente, in denen ich genau weiß, warum ich bin, in denen ich einen kleinen Augenblick, nur einen Bruchteil einer Sekunde lang glaube, ein Stück des Universums zu verstehen. Wenn du mir nur öfter einen solchen Blick gewähren würdest.
Wir kennen uns nun doch schon so lange, aber ich habe dich noch niemals gefragt ob du mit mir ausgehen würdest nicht? Warum? Weil ich Angst hatte und habe, dass du nein sagen würdest. Weshalb ich dir diesen Brief auch erst jetzt geben werde. Mein Herz schmerzt, wenn ich daran denke, dass du vielleicht das hier, meine geheimsten Gedanken über dich nicht verstehen würdest, noch schlimmer, wenn du darüber lachen würdest, aber das Glaube ich nicht. Füge ihn nur bitte nicht in die Geschichten ein, die du erzählst und über die du lachst, wenn du ihn schon nicht weiterer Betrachtung für würdig erachtest.
Ich glaube nicht, dass du auch nur annähernd so über mich denkst, wie ich über dich denke, aber ich hoffe, dass unsere Freundschaft auch weiterhin bestand haben kann. Ich habe mich heute wirklich überwunden, das hier zu schreiben, und es entspringt mir und meinen Gedanken allein. Ich kann nicht wissen, was du darüber denkst, wenn du mich nicht daran teilhaben lässt und ich möchte das zu gerne.
Dich habe ich mit mir auf eine Stufe gesetzt, und du weißt, was das bedeutet für jemanden, der sich so wichtig nimmt wie ich? Auch wenn ich mich gleichzeitig verachte, was sich seltsamerweise nicht auszuschließen scheint. Seltsam eigentlich nicht? So stolz und so dickköpfig, doch so voller berechtigter Selbstzweifel, so schwach?
Ich dachte, du hättest ein Recht darauf, dass ich dir das sage, was ich denke und ich musst es tun, um mir selbst die Möglichkeit zu geben die Wahrheit zu sehen, nach einem halben Jahr habe ich endlich genug Mut gefunden um das zu schreiben.
Ich bitte dich um nichts und erwarte noch weniger. Solange du nicht über mich lachst, ist mir alles gleich. Wir stehen auf einer Stufe, deshalb hab ich dich als Adressaten auch nicht groß geschrieben, sondern genauso klein wie mich. Natürlich hätte ich auch mich groß schreiben können, aber das wäre schon sehr vermessen gewesen oder? Wie auch immer. Nimm das als das wertvollste Geschenk, das ich dir jemals machen kann, nämlich meine eigenen Gedanken und Gefühle.


In Liebe.
Florian




Out of Character
Wenn du das gelesen hast, sag mir, ob ich ihn ihr wohl geben soll? Ich weiß es nicht. Ist das gut genug? Was würdet ihr denken, wie würdet ihr reagieren, wenn ihr soetwas bekommt? Teilt eure Gedanken mit mir. Ich brauche euren Rat. Danke.
 
Er ist gut. Ich würde ihn nicht anders schreiben. Er sagt alles, offen und ehrlich.

Einziger Fehler: Du hast ihn ihr nicht gleich gegeben. Hör auf dein Herz und tu's. Wenn sie dich wirklcih so lange und gut kennt weiss sie wie sie damit umzugehen hat.

- no more words.-

(Ach ja, und seltsamerweise schreibt man zusammen ;-) )
 
imo:

wenn du wirklich so empfindest, wie du schreibst, ist es höchste zeit, ABER, ich würde raten, auch mit dir selber ins gewissen zu gehen, ob es so ist. ins besondere, ob du wirklich damit klar kommen würdest, zurückgewiesen zu werden.
(zurückgeweisen zu werden ist eine der grössten schmerzen, die man erleben kann, ich kenn mich damit aus ;) )
wenn es dazo führen würde, dass du dir ne brücke oder nen strick suchst, dann lass es vielleicht lieber, abwer wenn es so ist, wie du geschrieben hast, dass du damit (irgendwie) klar kommen würdest, dann möchte ich dir den mut wünschen, es auch zu tun.
 
ich wäre sprachlos, wenn ich so einen brief bekommen würde.
trau dich, hab den mut ihr den brief zu geben. er ist schön und ausdrucksvoll.
 
Du kennst meinen Rat... was hast du zu verlieren?

Du solltest dich vorher aber noch um die Rechtschreibung kümmern... das macht einen besseren Eindruck.

Viel Glück!

Lg
 
Trau dich!

Ich hab auch mal bei so einer Gelegenheit gezögert... und mich durchgerungen. Es hat vieles geklärt... so wie sich das anhört, hast du nichts zu verlieren! So schon ist es auch nicht, mit diesem Gefühl im bauch - unglücklich verliebt zu sein - zu leben... klär es, dir wird's so oder so danach besser gehen... ich sprech aus Erfahrung!
 
Zurück
Oben Unten