Rezension Dungeons & Dragons Monsterhandbuch [B!-Rezi]

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Dungeons & Dragon Monsterhandbuch 4. Edition


[A!-Rezi] von Infernal Teddy


Irgendwie habe ich bei dieser Rezension ein mulmiges Gefühl. Kurz nach meiner eigentlich recht positiven Besprechung des Spielerhandbuchs zu D&D4 wurde ja bekannt das F&S die Dungeons & Dragons Lizenz nicht verlängert bekommen würde. Ich kann also nur hoffen, das den Mannheimern nicht noch eine Schreckensmeldung ins Haus steht, nur weil ich dieses Buch bespreche... So, wo waren wir? Ach ja, D&D4 Monsterhandbuch.

Wir haben es hier wieder mit einem optisch recht ansprechenden Hardcover zu tun, auf dessen Titelbild der Dämonenprinz Orcus höchstpersönlich tobt. Während das Spielerhandbuch als „Bannerfarbe“ ein freundliches Blau nutzte haben wir hier ein Erbsen-und-Tarnhosen Gün, das mir persönlich nicht sonderlich gefällt. Einmal aufgeschlagen stellen wir fest, das alles, was zum Layout des Spielerhandbuches gesagt wurde auch hier wieder Gültigkeit erhält. Wir werden zunächst auf zweieinhalb Seiten in das Lesen und Verstehen des neuen Statblock-Formates eingewiesen, das sich eigentlich von selbst erklärt. Statblocks sind jetzt wesentlich kürzer als in D&D3.x, man könnte die Werte eines Monsters eigentlich problemlos auf einer Karteikarte unterbringen. Heißt das, wir bekommen jetzt mehr Hintergrund zu den einzelnen Monstern? Wartet mal ab... Jedes Monster wird jetzt mit Stufe und Rolle definiert. Stufe ersetzt das EL aus D&D3.x, und gibt an, welche Stufe eine Gruppe erreicht haben sollte, bevor er sich hiermit anlegt. Die Rollen entsprechen – wie auch schon die Klassen im Spielerhandbuch – den Funktionen, die das Monster in einer Begegnung übernehmen sollte, wie „Pirscher“, „Schläger“ oder „Artillerist“. Auch hier sieht man wieder den Einfluß von Spielen wie „World of Warcraft“ oder „Diablo II“.

Nach diesen Erklärungen kommen wir zum eigentlich wichtigsten Teil des Buches – die Monsterbeschreibungen. Leute, lasst euch sagen – hier wird es sehr unübersichtlich. Jedes Monster beginnt mit einem grünen Balken, ein Spalt breit, in dem der Name des Viehs steht, gefolgt von ein paar Zeilen mit einer groben Beschreibung des Wesens. Dann kommen Statblocks. Richtig gelesen, Statblocks. Kein Monster unter Stufe 20 kommt hier noch mit einem Statblock aus, sondern bekommt immer gleich eine „größer und böser“ Version mitgeliefert. Nach jedem Statblock wird dann noch ein Paragraph über typische Taktiken geliefert, in der erklärt wird wie man am sinnvollsten mit diesem Monster seine Spieler tötet. Im Anschluß daran befindet sich noch ein Abschnitt „Über...“, in dem eine kurze Tabelle vorgestellt wird, welche erklärt was ein Charakter würfeln muß um wieviel über das Monster zu erfahren. Den Abschluß bildet eine „Begegnungsgruppe“ - ein Beispielencounter mit diesem Monster, wobei diese nur daraus besteht zu sagen „Begegnunsstufe X, wirft Y XP ab, besteht aus folgenden Monstern.“ Abgerundet wird das ganze durch eine mehr oder weniger hübsche Illustration. Die vorgestellten Monster sind sehr abwechslungsreich, mit vielen alten Bekannten aber auch mit einigen Neuzugängen, zum Beispiel dem Schwertflügel, der aussieht wie einer dieser Käferdinger aus Rifts. Auch die Schwierigkeitsgrade werden recht gut abgedeckt – von meinen alten Freunden, den Kobolden (Stufe 1) bis hin zu Orcus himself (Stufe 33, und das ist noch zu freundlich) ist hier alle dabei.

Abgerundet wird das Buch durch ein Kapitel mit „Rassenmerkmalen“ (Hier werden bestimmte Monster ähnlich dargestellt wie die Rassen im Spielerhandbuch, theoretisch um dem Spielleiter zu ermöglichen, NSCs zu bauen, aber prinzipiell steht einem Kobold-SC nix im wege), ein Glossar mit spielrelevante Definitionen wichtiger Begriffe, und einer Liste der Monster nach Stufe.

Fazit:
Während ich beim Spielerhandbuch volle fünf Punkte geben konnte – trotz der Tatsache das mir D&D 4 nicht zusagt – kann ich das hier ruhigen Gewissens nicht tun. Es liegt nicht daran, das F&S etwa die Übersetzung vergeigt hätten (Ganz im Gegenteil), oder das die Auswahl an Monster schlecht wäre. Mein Problem ist die Übersichtlichkeit. Beziehungsweise der Mangel daran. Zwar hat man zu keiner Stelle zwei verschiedene Monster auf einer Seite, aber durch die eher schlechte optische Trennung (Der kurze grüne Balken) beginnen die Monster nach kurzer Zeit ein wenig in einander zu laufen, und es wird schwieriger das zu finden, was man sucht. Für ein referenzbuch, das ständig benutzt werden muß ist das in meinen Augen ein erheliches Manko. Ein weg an diesem Buch vorbei gibt es freilich nicht.Den Artikel im Blog lesen
 
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