AW: Dogs in the Vineyard
Horror schrieb:
Weiter oben stand, das Hexerei und Dämonen vom Setting sehr wahrscheinlich real sind.
Und ich mag nun mal kein: "NSC haben Zugang zu Fähigkeiten, die SC auf immer verwehrt sind!" oder ähnliches!
Deswegen meinerseits halt auch die Frage nach Equivalenten auf SC Seite!
Nun hier ist es ja unmoralisch, verwerflich und dem guten, wahren, rechten Glauben widersprechend, wenn sich ein normaler Mitmensch in einer Stadt mit Hexerei und Dämonen befaßt. Das ist eine Manifestation des Problems der mangelnden Rechtgläubigkeit des Hexers oder Dämonenbeschwörers. Somit gehören diese Personen zum PROBLEM.
Die "Dogs" sind hingegen von Gott gesegnet mit dem einen, wahren, rechten Glauben, mit uneingeschränkter Judikativ- und Exekutiv-Befugnisse (das Gesetz ist die heilige Schrift), mit guten Waffen, der breiten Unterstützung aller normaler, gläubiger Menschen und mit den (je nach Wunsch oder Notwendigkeit) übernatürlichen Fähigkeiten, die es braucht, um einen Hexer oder Dämonenbeschwörer wieder zurück in die Herde oder fort in die ewige Verdammnis zu befördern. Sie gehören zur LÖSUNG.
Insoweit haben die SCs durchaus Fähigkeiten, die denen der NSCs in nichts nachstehen. Nur kommen diese dann eben von der Guten Macht, statt von der verderbten dunkelen Seite.
Es muß ja, so meine Auffassung, in einem Rollenspiel nicht gleich gegeben sein, daß die Eigenschaften der Problemseite in gleichem Maße auch auf der Lösungsseite (den SCs) verfügbar sind. Sonst müßten ja Cthulhu-Investigatoren mit nie fehl gehenden Tentakeln ihre Kultistengegner vernichten können, die Kultisten müßten beim Anblick von Investigatoren ihre Sanity einbüßen etc. - Ich kann mir nicht vorstellen, daß man das als Ausschlußkriterium für ein Rollenspiel heranziehen sollte.
Hingegen kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn einem der dick-triefende religiöse Balsam, den SCs praktisch unvermeidbar von sich geben müssen, um in den Grenzen dieser Laborumgebung zu bleiben, nicht behagen mag. Man kann hier keinen Gunslinger, der nur sich und seinen Colt respektiert, spielen. Man kann aber sehr wohl einen religios-fanatischen Gunslinger spielen, der aus Respekt vor dem Herrn ständig einen nervösen Abzugsfinger hat. Hier geht es nicht nur darum, WAS man tut, sondern ganz wesentlich WARUM man es tut und WIE man es tut. - Halt so wie bei Engel. Ich finde - mal losgelöst vom Buckets-full-o'-Dice-System bei DitV gegenüber den Arkana-Karten bei Engel - die Settingideen in weiten Bereichen ähnlich orientiert (wobei ich bei Engel auch GANZ andere Geschichten spielen kann, als die üblichen DitV Städte und ihre Sünden und Unmoral).