Rezension Die Orks - Blutrache [B!-Rezi]

Odin

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Die Orks - Blutrache


Stan Nicholls


„Die Orks – Blutrache“ ist die direkte Fortsetzung von Stan Nicholls 2004 erschienenen Romanes „Die Orks“. Der Erscheinungstermin wurde über ein Jahr lang immer wieder verschoben, da der Autor in der Zwischenzeit noch seinen Bhealfa-Zyklus beenden musste.

Inhalt:
Die Handlung setzt vier Jahre nach dem Ende von „Die Orks“ ein. Stryke, der Anführer der Orktruppe Die Vielfrasse, ist inzwischen Familienvater und beginnt sich in Ceragan, der neuen Heimat der Orks zu langweilen. Das Schicksal in Form eines Boten des Magiers Seraphim bringt ihm jedoch Nachricht von einer Welt namens Acurial in der merkwürdigerweise Orks von Menschen beherrscht und geknechtet werden. Bemerkenswert daran ist, dass die Menschen anscheinend von der todgeglaubten Jennesta angeführt werden, der alten Erzfeindin der Vielfrasse.
Natürlich machen die Vielfrasse sich sofort mit Hilfe der Instrumentale, mächtiger magischer Artefakte, mit deren Hilfe man zwischen verschiedenen Welten reisen kann, auf den Weg, um ihren Brüdern und Schwestern beizustehen.
Unterwegs wird noch ein kurzer Abstecher nach Maras-Dantien unternommen, der Welt aus der die Orks vor vier Jahren vor Jennesta geflohen sind. Hier werden der ehemals zu den Vielfrassen gehörende Zwerg Jup samt seiner besseren Hälfte sowie notgedrungen die beiden Menschen Pepperdyne und Standeven eingesammelt bevor die Truppe, wiederum mit Hilfe der Instrumentale, nach Acurial reist.
Dort angekommen stellen die Vielfrasse fest, dass die Orks dieser Welt sich ungewöhnlich pazifistisch verhalten und sich ohne großartige Gegenwehr von den Menschen schikanieren und unterdrücken lassen.
Die einzige Ausnahme scheint der orkische Wiederstand zu sein, mit dem die Vielfrasse sich kurzerhand zusammentun und eine Reihe von Kommandounternehmen gegen die menschlichen Besatzer durchführen, die schließlich Jennesta selbst auf den Plan rufen.
Als wiederholt Aktionen und schließlich ein Attentatsversuch misslingen, müssen die Orks sich mit der Frage nach einem eventuellen Verräter in ihren Reihen auseinandersetzen.
In einer Nebenhandlung wird von einer Versammlung aus Weltenwächtern erzählt, die mit überragenden magischen Fähigkeiten und Mitteln ausgestattet, die Orks beobachtet und verfolgt.

Bewertung:
Dieser Roman erzählt, wie schon sein Vorgänger, in einer enormen Geschwindigkeit. In gewohnter Manier schlachten und hacken sich die Vielfrasse durch Alles und Jeden, der sich ihnen auf ihrer Queste, immerhin gibt es diesmal ein klares Ziel, in den Weg stellt. Furchtlos und ohne Rücksicht auf Verluste geht es wie gewohnt am laufenden Band zur Sache, im schlimmsten Fall stirbt mal einer der gewöhnlichen, nur dem Namen nach bekannten Mannschaftssoldaten. Dass aber durch eine solche, scheinbar unbesiegbare Kampftruppe nicht mal eine Ahnung von Gefahr und damit auch nur ein Hauch von Spannung aufkommt scheint dem Autor jedoch egal zu sein.
Stattdessen schildert er lieber seitenlang möglichst brutal Gemetzel und Blutvergießen, das sich seitenlang zäh wie Kaugummi zieht und so nicht unbedingt zum Weiterlesen motiviert. Genauso wenig wie die völlig platten Charaktere, die nicht einen Ansatz von Tiefe aufweisen und völlig austauschbar sind.
Wenigstens verzichtet Nicholls dieses Mal auf das Auftauchen möglichst vieler, möglichst exotischer Fantasyrassen an völlig unpassenden Orten.
Auf der Haben - Seite wäre zu erwähnen, dass die Geschichte sich dank großer Schrift und simpler Sprache (ab und zu mal ein Nebensatz ist schon das komplexeste grammatische Konstrukt) recht schnell und flüssig lesen lässt, so dass man das Buch auch nach einem halben Tag schon wieder wegstellen und auf den nächsten Teil warten kann. Das Ende ist doch sehr offensichtlich auf eine Fortsetzung ausgelegt.
Dieser Roman ist wirklich nur Fans des Autors oder des ersten Bandes ans Herz zu legen. Alle anderen sollten vermutlich besser die Finger von diesem Buch lassen.Den Artikel im Blog lesen
 
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