Dhampire in Requiem

gflash

Drachling
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27. August 2005
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Beschreibung
Ein Dhampir ist ein Halbvampir, also ein Mensch, der mit seinem vampirischen Erbe zu kämpfen hat, der aber auch durch eben dieses Erbe über ein gewisses Maß an übernatürlichen Kräften verfügt. Diese Idee fand ich schon immer sehr faszinierend, und da es diese Kreaturen in Requiem (noch) nicht zu geben scheint, habe ich mir diese Regeln ausgedacht.

Entstehung
So genau kennt niemand der Herkunft der Halbvampire, jedoch ist es Fakt, dass es mehr Dhampire gibt, als man gemeinhin annehmen könnte; schätzungsweise kommt weltweit ein Dhampir auf 50 Kinder der Nacht, also wird es selbst in einer großen Stadt nie mehr als einen oder zwei Angehörige dieser unheiligen Abstammung geben.
Vampire sind mit wenig Aufwand in der Lage, Sex zu haben wie normale Menschen. Normalerweise sind sie allerdings nicht zeugungsfähig, jedoch mag es Ausnahmen von der Regel geben. Vielleicht ist es möglich, unter bestimmten Bestimmten Umständen wie z.B. Dass der Partner ein Ghul ist, bei bestimmten Sternenkonstellation oder wenn der Vampir ein besonders niedriges (oder hohes) Potestas hat, dass ein männlicher Vampir eine Sterbliche schwängert. Der umgekehrte Fall jedenfalls erscheint unwahrscheinlich, denn eine Vampirin müsste ja über die ganze Schwangerschaft ihre entsprechenden Organe am Leben erhalten. Andererseits könnte auch nichts von dem stimmten, vielleicht sind Dhampire das Erzeugnis bestimmter Blutmagie oder Thebanischer Rituale.

Gesellschaft
Aufgrund ihrer Seltenheit gibt es keine besonderen Gesellschaftsformen zwischen Dhampiren. Die meisten von ihnen sind sehr einsame Geschöpfe, die den Kontakt mit Menschen scheuen. Einige, die ihre Andersartigkeit erforschen und vielleicht auch von Vampiren erfahren haben, halten sich in ihrer Gesellschaft auf oder jagen gar Vampire.


Eigenschaften
Dhampire sind Menschen, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Sie werden durch ihr vampirisches Erbe vom Tier geplagt. Schon früh in ihrem Leben fallen die meisten Dhampire als sehr aggressiv, wenn nicht gar cholerisch auf. Sie spüren schon sehr früh, dass mit ihnen irgendetwas anders ist und in ihnen etwas böses lauert, dass in anderen Menschen nur Konkurrenz oder gar Beute sieht. Andererseits hatten sie im Gegensatz zu Vampiren das Tier von Kind auf in sich, so dass sie eine wesentlich stärkere Beziehung zu ihm haben und es viel stärker an ihr innerstes Wesen gekoppelt ist, wo es bei Vampiren eher wie ein Eindringling oder Fremdkörper ist. Man sollte beachten, dass ein Dhampir etwas völlig anderes ist als ein Ghul; ein Ghul ist ein Mensch mit Vita aber ohne Tier und ein Dhampir ist ein Mensch mit Tier aber ohne Vita. Daher hat ein Dhampir keinerlei Zugriff auf Disziplinen oder gar einen "Blutvorrat".

Körperliche Veränderungen
Der Samen eines Vampirs ist schwach gegenüber dem eines Menschen; deshalb leiden alle Halbvampire an Behinderungen. Regeltechnisch muss ein Dhampir über mindestens einen körperlichen oder geistigen Nachteil verfügen, wobei auch Geistesstörungen zählen; üblich sind aber durchaus mehrere Nachteile dieser Art. Viele Dhampire geben den körperlichen Attributen den Vorzug, denn das Tier ist ein Jäger und Killer; außerdem haben die meisten Entschlossenheit und Fassung auf einem recht hohen Wert, denn sie müssen von klein auf an den Umgang mit dem Tier erlernen. Durch die innige Verbindung mit dem Tier von Geburt an steigt das Attributsmaximum für körperliche Attribute auf 6, während das für gesellschaftliche Attribute auf 4 sinkt. Außerdem wird bei der Charaktererschaffung ein Punkt von den gesellschaftlichen zu den körperlichen Attributen transferiert.

Raserei
Die Regeln für Zornraserei werden im vollen Umfang auf Dhampire angewendet. Dhampire können auch „die Welle reiten“ und sich so übernatürliche Vorteile verschaffen; tatsächlich stellt das faktisch den einzigen „Vorteil“ eines Dhampirs gegenüber einem Sterblichen dar. Da Tier und Mensch bei Halbvampiren einander viel stärker vertraut sind, fällt es dem Dhampir etwas leichter, sein Tier unter Kontrolle zu halten. Er benötigt für alle Widerstandswürfe gegen Rasereien einen Erfolg weniger als in der Tabelle angegeben ist, dies gilt auch für andere Formen der Raserei. Für den Ritt auf der Welle benötigt er sogar nur einen einzigen Erfolg, was ihn im Kampf zu einem schrecklicheren Gegner machen kann als manchen Vampir.
Auch Furchtraserei kann Besitz von einem Halbvampir ergreifen, wenn sein Leben durch irgendetwas, gegen das er sich nicht wehren kann, stark bedroht wird. Anders als bei Vampiren lernt das Tier mit der Zeit, dass Sonnenlicht keine Gefahr für seine Existenz ist, weshalb sich ein Dhampir in direktem Sonnenlicht nur unwohl fühlt (-1 auf alle Würfe). Aber auch dieser Umstand trägt dazu bei, dass sich Dhampire irgendwie anders fühlen als andere Menschen. Feuer löst allerdings sehr wohl noch die Urängste des Tiers aus.
Ein Dhampir kann auch in Hungerraserei verfallen, was allerdings recht selten ist, wenn er nicht gerade Hunger leidet. Wenn es aber doch passieren sollte, ist es ein besonders erschreckendes Ereignis, denn das Tier in einem Dhampir giert nach Fleisch und hat auch keine Probleme mit dem Konsum von Menschenfleisch.
Ein Dhampir in Raserei kann nicht bewusstlos werden, erleidet keinerlei Abzüge durch Verwundung bis das letzte Kästchen mit tödlichem Schaden ausgefüllt ist. Dann bricht er zusammen und verblutet wie ein Mensch. Alle anderen Boni, die durch Raserei entstehen, wirken wie bei Vampiren.

Menschlichkeit
Dhampire folgen wie Vampire der Menschlichkeit statt der Moral; die meisten Regeln in diesem Abschnitt werden auch auf Dhampire angewendet, inklusive der erhöhten Schwierigkeit beim Umgang mit Menschen bei niedriger Menschlichkeit und der größeren Schwierigkeit, Menschlichkeit zu erhöhen. Natürlich gilt alles, was mit dem Tagschlaf von Vampiren zu tun hat, nicht für Halbvampire, ein Dhampir hat dasselbe Schlafbedürfnis wie ein Mensch. Sollte ein Dhampir eine Menschlichkeit von mindestens 9 erreichen, hat er das Tier besiegt. Er kann, so lange er die Menschlichkeit auf diesem Level hält, nicht mehr unfreiwillig in Raserei fallen, aber auch nicht mehr die Welle reiten. Jedoch wird das Tier unweigerlich zurückkehren, denn kaum ein Mensch kann diesen Wert lange halten.

Das Makel des Raubtiers
Da Dhampire ein Tier haben, rufen auch sie bei Vampiren und auch bei Ihresgleichen eine Reaktion hervor. Statt mit Potestas wird bei Dhampiren mit einem Wert von (10-Menschlichkeit) verglichen um das überlegende Tier zu ermitteln. Das führt dazu, das Dhampire über ein stärkeres Tier verfügen als junge Vampire, was jedoch in Anbetracht der Tatsache, dass das Tier sozusagen mit ihnen aufgewachsen ist, logisch erscheint. Dies spiegelt auch die im Vergleich zu (jungen) Vampiren stärkere Verbindung zwischen Mensch und Tier wieder, die ja bei Vampiren erst mit der Erhöhung ihrer Potestas stärker wird. Die Auswirkungen von Verdunkelung 2 und Gestaltwandel 1 wirken auf Dhampire normal.
Dhampire können auch gegenüber Menschen(und Tieren) ihr Tier offenbaren, was normalerweise starke Furcht hervorruft. Ähnlich wie Vampire durch das Entblößen ihrer Fänge und einem bösen Zischen angst einflößend wirken können, kann das Gesicht eines Dhampirs zu einer völlig unmenschlichen Fratze werden, die zwar ohne Fänge auskommen muss aber dennoch mindestens genauso fürchterlich ist.


Dhampire und Vita
Vita wirkt auf Dhampire völlig normal, man kann sie also theoretisch auch zu Ghulen machen. Allerdings wird kein Dhampir durch den Biss eines Vampirs in eine lähmende Ekstase fallen, denn ihr Instinkt warnt sie. Der Kuss führt bei einem Dhampir zu einem schnellen, aber qualvollen Tod, denn ein zweites Tier im Körper kann kein Wesen aushalten.


Die Dhampir-Schablone
Nachdem die normalen Punkte zur Charaktererschaffung abgearbeitet sind, bleibt nur noch wenig zu tun. Von den sozialen Attributen wird ein Punkt zu den körperlichen transferiert. Statt Moral wird Menschlichkeit verwendet, und ein Dhampir hat wie ein Vampir die Möglichkeit, bei der Charaktererschaffung Menschlichkeitspunkte gegen Erfahrung einzutauschen. Als letztes kann man noch den äquivalenten Potestaswert für den Makel des Raubtiers aufschreiben.
 
AW: Dhampire in Requiem

Persönlich kann ich dem Konzept von Halbvampiren nix abgewinnen (konnte ich nie), aber trotzdem danke für die wirklich gelungene Ausarbeitung und dass du sie zur Verfügung stellst. ;)

AAS
 
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