DSA 5 Der Vampir von Havena - Mein Eindruck

Elsurion

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Am Wochenende habe ich mir den "Vampir von Havena" vorgeknöpft. Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich echt gut unterhalten wurde. Die Geschichte ist wirklich spannend, amüsant, enthält einige überraschende Wendungen und wartet mit einem netten... nun ja, Cliffhanger ist zu viel gesagt, nennen wir es: Teaser, der einen Ausblick auf ein zukünftiges Szenario liefert.

Das Abenteuer ist gut ausgestattet: Vollständiges Heldendokument mit Hintergrundgeschichte, Gebäudekarten und eine knappe Information zu Havena nebst Stadtplan.

Was ich als größte Stärke empfinde, nämlich die Geschichte, ist zugleich auch die größte Schwäche: Ich hätte mir vom ersten DSA5-Soloabenteuer eigentlich erwartet, dass noch mehr der neuen Regeln hätten ausprobiert werden sollen. Was "auszuwürfeln" war, waren lediglich einige wenige Talentproben (normal, erschwert, erleichtert) und ein "angedeuteter" sowie ein "richtiger" Kampf (zumindest in meinem bisher einzigen Durchlauf). Die Probenmechanismen wurden an der jeweiligen Stelle wirklich ausführlich erklärt, allerdings bezweifle ich dennoch, dass ein Laie ohne Grundkenntnisse damit schon zurecht käme.

Die Geschichte verläuft sehr geradlinig, ein Scheitern ist quasi kaum möglich. Das geht so weit, dass der Ausgang des ersten Teils eigentlich bereits gesetzt ist. Langweilig wurde es aber trotzdem nicht: manche Entscheidungen, die getroffen werden, führen dazu, dass gewisse Optionen verschwinden. Weiter ist bei manchen Abschnitten zu vermerken, wie oft man dort bereits war und dass es bei einem wiederholten (oder beim 5.) Besuch zu einer bestimmten Folge kommt. Interessant waren auch die "Lärmpunkte", die beim Durchsuchen eines Lagerhauses gesetzt werden mussten, wenn man sich tolpatschig verhalten hat.
Schade nur dass sich anschließend herausstellt, dass das Ergebnis der Durchsuchungsaktion bereits gesetzt ist, spannend war die Passage dennoch!

Und dann gibt es (natürlich!) noch einige Fehler bei der Nummerierung -wie könnte es anders sein. An einer Stelle zumindest fällt es zwar auf, aber nicht ins Gewicht. Manche Beschreibungen sind auch fehlerhaft (Raum im Nordosten, der aber doch im Nordwesten ist usw.). Ich habe meine Notizen gerade nicht zur Hand, kann die fehlerhaften Stellen, die mir aufgefallen sind, gerne nachreichen.

Müsste ich Schulnoten vergeben, bekäme der Band von mir eine 2. Ich wurde wirklich extrem gut unterhalten, man konnte ein paar mal die neue Probenmechanik ausprobieren und zu guter letzt finde ich die Illustrationen sehr stimmig und passend (und erotisch ansprechend;)). Den geradlinigen Verlauf bemerkt man eigentlich erst hinterher, so dass man das dem Abenteuer gerne verzeiht. Wer also eine "gute Geschichte" spielen möchte und weniger ein Abenteuer, der kann hier zugreifen. Als einstimmung auf die neuen Regeln bietet es allerdings zu wenig (wie ich früher mal gehofft hätte: http://blutschwerter.de/thema/dsa5-soloabenteuer-der-vampir-von-havena.87720/#post-1877425). Hätte man auf Biegen und Brechen noch mehr "Regeltests" eingefügt, hätte sicherlich die Handlung etwas gelitten.
 
Oh es gibt wieder Solos. :)
Kann man das auch mit älteren Regeln Spielen (DSA1 bevorzuge ich bei DSA Solos), oder benötigt man dafür DSA 5 Regelwerke oder, noch besser, sind die notwendigen Regeln im Solo integriert heist werden erklärt?
So ein Solo wäre zuindest was nettes für meinen nächsten Urlaub nachdem ich alle DSA 1 und 2 Solos jetzt bereits durch hab und ich mit den Spielbüchern irgendwie nicht warm werde. ^^
 
Die Regeln sind drin und werden auch ausführlich erklärt. Wenn du weißt, wie ein 3W20 Probe läuft und was die Abkürzungen auf dem Heldendokument bedeuten (da gehe ich bei dir einfach mal davon aus;)), kannst du einfach so damit loslegen. Ganz ohne GRW.
 
Das PDF zum Vampir von Havena hat ein Update bekommen: So wie es sein sollte, sind jetzt klickbare Verweise enthalten. Ob auch andere Fehler bereinigt wurden, kann ich gerade nicht sagen, das muss ich mir erst noch ansehen. Was natürlich nicht funktioniert sind die Marker, wie oft man schon einen bestimmten "Ort" zuvor besucht hat.
 
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