Der Pavillon [Graue Wirklichkeit 8]

Freako

Der Kriegerpoet
Registriert
4. April 2004
Beiträge
445
Ihr Gesicht sah atemberaubend schön aus in dem fahlen Licht der Parklaterne, unter der sie auf einer kleinen Bank saßen. Es war inzwischen dunkel geworden, doch die Luft war immer noch angenehm warm. Es roch ein wenig nach Regen, fand Steve.

Ein Glühwürmchen näherte sich langsam in einer schlängelnden Flugbahn und landete ohne Scheu nur wenige Zentimeter von Bobos Hand auf der Banklehne. Sie beobachteten es beide, wie es kurz sitzenblieb und sie anzusehen schien. Dann breitete es wieder seine Flügel aus und flog davon.

Es war ein wunderbarer Abend nach einem wunderbaren Tag. Jeder Augenblick mit ihr war wie ein Traum, ein unglaublich schöner Traum. Sie hatten sich in der Früh getroffen und waren die ganze Zeit über unterwegs gewesen. Sie hatten die Parks in Bobos Umgebung besucht, hatten alle Eisstände der Gegend abgeklappert und waren zum schluss im Kino gewesen. Er hatte mehr über sie erfahren als in der ganzen Zeit davor, die er sie gekannt hatte seit dem Battle; und er wusste mehr als je zuvor, dass er sich bis über beide Ohren in sie verliebt hatte.

Er musste es ihr sagen, aber wie? Sie war nicht wie die anderen... und er wollte sie auch nicht so behandeln. All seine Beziehungen waren nichts gewesen, das verstand er nun; er hatte nicht gewusst, was Liebe war, bis er sie kennengelernt hatte.

Er merkte, dass sie ihn ansah und wandte den Kopf, um ihren Blick zu erwiedern. Sie lächelte und sah dann rasch zu Boden. Ihre Wangen waren leicht gerötet.

Auch Steve musste nun lächeln. Er spürte, wie nervös sie war, doch ihm selbst ging es kaum besser. Da saßen sie nun und hatten seit über fünf Minuten kein Wort miteinander gesprochen.

"Bobo, ich muss dich was fragen." begann er schließlich. Sie sah ihn wieder an und fragte: "Was denn?"

"Damals beim Battle, als Craig mich hat rauswerfen und verprügeln lassen, bist du sofort rausgekommen und hast dich um mich gekümmert. Wieso? Ich meine- du hast mich noch nie vorher gesehen."

Bobo lächelte und sah gespielt nachdenklich nach oben.

"Hmmm, da muss ich überlegen... ich weiß nicht? Vielleicht bin ich nur zufällig rausgekommen weil ich die Luft da drinnen nicht mehr ausgehalten habe?"

Sie sahen sich kurz an und lachten dann leise. Ein weiteres Glühwürmchen flog zwischen ihnen hindurch, und Steve spürte einen einzelnen Regentopfen auf seinem Hals.

"Oh... es fängt an zu regnen." sagte er. "Schade... aber der Abend ist trotzdem noch zu schön, um ihn zu Hause zu verbringen, oder?"

Bobo nickte. "Lass uns etwas suchen, wo wir uns unterstellen können."

Sie standen aufund schlugen wahllos eine Richtung ein. Weitere Regentropfen fielen und wurden immer häufiger, so dass sie anfingen zu rennen. Bobo lachte laut, als Steve dazu ansetzte sie zu verfolgen und lief mit weit ausgreifenden Schritten voraus. So hetzten sie unter dem immer stärker werdenden Regen durch den Park und waren binnen weniger Augenblicke völlig durchnässt; doch die Tropfen waren erfrischend kühl, während die Luft angenehm warm blieb, so dass es sie nicht weiter störte. Schließlich erblickten sie einen kleinen Pavillon und hielten darauf zu. Sie erreichten ihn und blieben keuchend stehen. Steves Atem hatte sich schon nach wenigen Sekunden wieder beruhigt doch Bobo musste sich kurz auf die Knie aufstützen und rang nach Luft, so dass er ihr den Gefallen tat und ein wenig erschöpfter spielte, als er war. Sie ließen sich auf die kleinen sitzbretter des Pavillons fallen und betrachteten gemeinsam den Regen, der nun wie ein Sturzbach vom Himmel fiel, prasselnd in den Blätterdächern der kleinen Bäume niederging und die schmalen Kieswege des Parks im Schein der Lampen schimmern ließ.

Steve wollte etwas zu ihr sagen, doch er wusste nicht was. Mit einem Male war er mehr als aufgeregt, und seine Hände zitterten leicht. Als er sie ansah bemerkte er wieder, dass es ihr genau so ging. Verdammt, warum stellte er sich so unbeholfen an? Gerade als es anfing peinlich zu werden sagte Bobo:

"Ich war nach dem Battle nicht zufällig da."

Steve sah sie fragend an, und mit einem Male wurde ihm heiß und kalt zugleich. Er musste sich bemühen, das zittern in seiner Stimme zu unterdrücken als er fragte:

"Sondern?"

Es schien Bobo schwer zu fallen, das auszusprechen, was sie sagen wollte, doch sie hielt an sich.

"Du bist mir aufgefallen. Wie du einfach hereinkamst und vor den ganzen Leuten alleine getanzt hast, wie du dich bewegt hast... aber vor Allem... du..." sie stockte kurz und begann dann neu.

"Das hat auch Yasmine gesagt... deine Augen..."

Steve verstand, was sie meinte. Dieses so seltene, ungewöhnliche Jadegrün, das ihren Augen gemeinsam war. Doch er sah sie nur weiter an, unfähig etwas zu sagen.

"Du bist mir... einfach aufgefallen. Und als sie dich rausgezerrt haben hatte ich auf einmal... einfach Angst um dich. Du warst... mir nicht egal. Und... und das bist du mir auch jetzt nicht."

Sie atmete erleichtert aus; es schien sie große Überwindung gekostet zu haben, diese wenigen Worte zu sprechen Steves Herz schlug auf einmal wie wild, als er ihr fest in die Augen sah.

Er wollte etwas sagen, IRGENDETWAS verdammt, doch er brachte nichts heraus. In seinem Kopf wirbelten die verschiedensten Dinge umher und schienen ihn erdrücken zu wollen. Sie sah ihn an und erwartete sichtlich eine Antwort.

"Ich... ich..." stammelte er, doch sie legte ihm in einer unschuldigen Geste den Zeigefinger auf die Lippen, beugte sich zu ihm herüber und küsste ihn.

Es war so anders sie zu küssen als alles andere, was er zuvor erlebt hatte. Er spürte sofort, dass es ihr erster Kuss war und wie nervös sie sein musste. Als er seine Hand hob und sanft an ihrem Hals entlangstrich spürte er, wie heftig ihr Herz schlug. Und es schlug im selben, rasenden, hämmernden Takt wie sein eigenes. Sie waren füreinander geschaffen, das spürte er in diesem Augenblick mit einer Klarheit und Sicherheit wie nie zuvor.

Er dachte nicht mehr, kostete nur den süßen Geschmack ihrer Lippen und ihrer Zunge, strich durch ihr seidiges, glattes Haar und berührte ihre weiche, warme Haut. Sie schlang vosichtig ihre Arme um ihn und ihre Finger kitzelten ihn leicht am Nacken. Er spürte, wie er am ganzen Körper eine Gänsehaut bekam.

Lange saßen sie so da, vereint in einem einzigen, langen Kuss, der so erleichternd war nach den Monaten, die sie sich schon kannten und in denen sie insgeheim von anfang an gewusst hatten, dass sie zusammengehörten. Der Regen wurde immer stärker und hämmerte mit Gewalt auf das Dach des kleinen Pavillons ein, und die Äste der Bäume bogen sich unter der Flut aus kühlen, schweren Tropfen.

Als sie sich voneinander lösten zuckte ein Blitz am Himmel auf, und Steve sah in ihre Augen. Er wusste, dass er sich darin verlieren würde, wenn er nur lange genug hineinsah. Er wollte nie wieder wegsehen. Wie lange sie so da saßen wusste er nicht, doch dann ergriff sie ihn am T-shirt und zog ihn langsam mit sich zu Boden.

Als er sanft ihre Bluse ein Stück nach oben schob, um ihren Bauchnabel zu küssen, erbebte ihr Körper förmlich. Sanft strichen seine Finger über ihren Körper, und als sich iher Lippen wieder berührten krallten ihre Finger sich in sein Haar und sie vergaßen für die nächsten Stunden alles andere auf der Welt. Es gab nur sie beide, sie beide und den Regen, alles schöne auf der Welt war um sie herum und doch gleichgültig für sie, denn diese Stunden gehörten nur ihnen.

Nur ihnen beiden.
 
Sag mal...

Sowas dreistes *g*

Ich habe dir doch Postverbot erteilt Bekomm, meine Albernheit bitte nicht in den falschen Hals

Schluss. Aus...ENDE jetzt hier *g*

Ach ja...

Gefällt mir....wie immer
 
tschuldigung... ich kann nichts dafür... es ist angeboren, gehört zu meiner natur ;(

ES TUT MIR LEEEID ;)
 
DAS will ich auch hoffen

Und nun geh Buße tun

die neun Schwänzige Peitsche zur Selbstgeißlung reicht
 
demütig das haupt verneigt und sich in ein stilles kämmerchen zurückzieht, um sich selbst für seine frevelei zu strafen
 
Zurück
Oben Unten