Der Bogen - WW blödsinn oder doch eine Waffe?

Marco Visconte

Schattenstürmer
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13. Januar 2010
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Ich spiele nun schon seit einigen Jahren Vampire, aber ich muss zu meiner Schande gestehen das wir nie wirklich mit Bögen gespielt haben.

Es kann sein, dass ich jetzt auch nach mehrmaligen lesen immer noch die Wichtigen stellen überlese oder falsch verstehe, aber ist nicht sogar ein Stein den man als Nahkampfwaffe führt ähnlich mächtig bis mächtiger?!

Der selbe Kritikpunkt richtet sich gegen geworfene Objekte jeder Art...

Oder bitte legt mir eine Situation da in der ein Pfeil(Bogen) mal effektiv Schaden macht ohne das man von seinen kainitischen Gegner ausgelacht wird.


Ich hoffe ihr rettet den Bogen.
Bis Bald
der Marco
 
Jede Nahkampfwaffe im WoD - Kampfsystem macht mehr Schaden weil sie mit Stärke modifiziert wird und das kann in Verbindung mit mit den Autoerfolgen der Vampirdiszplin Stärke eine ganze Menge ausmachen. Was mich an den Bögen stört ist das nicht berücksichtigt wird das man sie als panzerbrechende Waffe einschätzen kann - fragt mal das französiche Ritterheer bei Agincourt zu dem Thema. Wenn man diesen Modifikator berücksichtigen würde wäre der Bogen adequat berücksichtigt. Die Waffe ist genau wie moderne Schußwaffen im System deshalb auch so schwach weil die Damen und Herren Vampire deren Schaden widerstehen können - gegen normale Sterbliche ist der Bogen in der WoD schon tödlich.
 
Der Bogen pfählt dich bei einem Blattschuss - ich habe den Aufschlag gerade nicht parat. Alleine das macht ihn doch sympathisch...
 
Armbrüste und Bögen verursachen bei Dark Ages tödlichen Schaden. Die schwere Armbrust oder der Langbogen dann schon gerne mal 4 Tödliche pro Bolzen / Pfeil. Um den Schaden zu erhöhen, kann man Geschick pumpen (mehr Nettoerfolge beim Angriff) und Zielen (zusätzlicher Schaden für jede Runde).

Dazu kommt das genannte Pfählen / Pflöcken auf Distanz.

In den richtigen Händen haut das Dingen schon gut rein. Trotzdem ist ein Brujah mit ner Streitaxt gefährlicher. Und das ist auch gut so.
 
Okay was Magnus sagt ist wirklich mal ein Argument für mich.

ABER: Pflocken... ne. Nicht ohne ca. 5 willpower zu investieren.

Szenario: Hans will Bobo mit einen gezielten Schuss Pflocken.
Bobo wandert die Straße runter wie jede Nacht.
Hans hat ihn studiert und sich vorbereitet.
Er steht mit seinen Englischenlangbogen (+4) im Dunkeln und ziehlt (Wahrnehmung 4).
Er will Pflocken und das Ziel bewegt sich gemütlich also Schwierigkeit von 10 (7 + 2 +1).

Er hat sich vorher gepummt. Geschick ist auf 6. Er ist ein Meister mit dem Bogen (4) und er zielt (+4)

Der Pfeil macht sich mit 14 Würfeln auf den weg. Aber gegen eine Schwierigkeit von 10...
Also kommen (geraten) im Durchschnitt 1 bis 3 Erfolge dabei raus.

Aber er hat Glück und hat die benötigen 3.
Nun zum Schaden:
4 Englischerlangbogen
+3 Pfeile aus der Hand der Elfen des Düsterwaldes
_______
7 Würfel gegen Schwierigkeiten 6
Wieder Glück gehabt und 3 Erfolge.

Bobo der kränkliche Schreiber hat nur einen Widerstand und ein Nachthemt, das ihm noch einen Würfel verschafft. Mit seinen seinen zwei Würfeln schafft er einen Erfolg und Flieht mit zwei Schadenspunkten in seine Zuflucht.

Dort explodiert er jedoch wegen des verzauberten Elfenpfeils.


Hab ich eine Denkfehler gemacht?
Bitte sagt ja....
 
Senkt "Zielen" nicht die Schwierigkeit oder hebt zumindest die erhöhte Schwierigkeit für "kleines Ziel"
auf? Wenn nein, haben wirs wohl immer mit Hausregel gespielt...
 
Es heißt übrigens - und verzeiht wenn das jetzt wie der Wörternazi rüberkommt - "Pfählen". "Pflocken" ist das, was man mit Schafen macht, wenn man sie mittels eines Seils am Boden festpflockt. Das durchbohren eines Herzens mit einem "Pflock" nennt man "pfählen"... Es rollt mir jedesmal die Fußnägel hoch wenn ich pflocken lese...

Was das Beispiel angeht... die Basisschwierigkeit ist 6, für das Pfählen gibt's 3 Extra. Dunkelheitsmodifikatoren SOLLTE man über Disziplinen weg bekommen (ansonsten, vielleicht hat das Ziel eine Fackel?). Die langsame BEwegung gibt keinen Aufschlag. 14 Würfel gegen 9 ist machbar. Ärgerlich ist, dass man 5 Erfolge dafür braucht um zu Pfählen - aber gut, dafür haben wir ja die Willenskraft. Faires Geschäft, wenn man für 5 Willenskraft einen Vampir automatisch ausschalten kann...

Ansonsten - nein, Bögen sind in der Tat eher mäßig.
 
bei nicht realitsichen Kampfsystem kann man keinen realistsichen Ergebnisse erwarten. Die Bögen bei WW scheiden gegenüber den Realen viel zu schlecht ab. Ich persönlich finde dies nicht schlimm, da ich weder als Spieler noch als S L möchte, dass jeder Depp mit einen Bogen einen Anderen einfach plocken kann.
 
Mal ganz ernsthaft, um einen Vampir zu pflocken muss man das Herz genau im richtigen Winkel treffen. Kleines Ziel UND ein schwieriger Schuss. Da darf die Schwierigkeit schon groß sein.
 
Abgesehen davon sprechen wir hier von einem Regelmechanismus für ein Rollenspiel, nicht von einer hyperfeingranularen Simulation.
Das Angenehme am WoD-System ist nunmal, dass es relativ schnell und intuitiv funktioniert (und ja, es gibt Systeme, die sind bei beidem besser, darum geht
's grade nicht). Dafür bleibt aber dann natürlich der Realismusgrad ein wenig auf der Strecke.

Wer extrem starke Schusswaffen haben will, der muss halt nWoD spielen.
 
Gerade der "Realismusgrad", den du ansprichst, sorgt meiner Meinung nach dafür, dass Pfeile und Bolzen nicht so richtig reinhauen. Wie sollen sie auch, sie durchstoßen ja nur untotes Fleisch. So wie Kugeln (obwohl sie, wie gesagt, bei Dark Ages den Schaden ja sogar auf tödlich erhöht haben).

Ich finde, gerade bei der Armbrust handelt es sich aber um eine klassische Anti-Vampir / Jäger-Waffe. Deswegen erschwere ich Schüsse gegen vitale Regionen (Kopf und Herz) auch nicht bis zur Unmöglichkeit, in all den schönen Filmen und Geschichten ist es ja auch möglich, diese Schwachstellen zu erreichen. Und ich finds gut, wenn das Pfählen tatsächlich auch aus der Entfernung eine veritable Gefahr bleibt. Das lohnt sich vor allem, wenn man Jäger als Antagonisten einbaut.
 
Grade Bögen etc. find ich eigentlich da sehr gut abgebildet - wenn man manche Leute so liest könnte man denken der Langbogen wäre das Scharfschützengewehr des Mittelalters mit Panzerbrechenden Spitzen. Bei modernen Beschusstests der letzten Jahre unter realistischen Bedingungen d.h. Entfernungen von mehr als 10 Meter auf gewinkelte Rüstungsoberflächen statt direkt im 90° Winkel aufzutreffen lässt sich das alles nicht halten. Die Spitzen penetrieren manchmal, aber nicht tief genug um Wirkung zu zeigen. Gegen Kette und Leder sieht das nochmal anders aus.


Bögen waren brutal- vor allem gegen Leicht- und Ungepanzerte Ziele. Und sie waren nicht brutal weil so genau geschossen wurde sondern weil man mit einer Wolke von ein paar Hundert Pfeilen alle 5-10 Sekunden immer mal welche in die Weichteile setzt. Und zwar ein paar, nicht den Großteil, nicht viele. Vor allem die psychologische Wirkung betroffen zu werden ohne sich wehren zu können hat gegen diese leichten Einheiten Wirkung gezeigt.
 
Ich denke ohnehin, dass der Robin Hood - Mythos den Langbogen in der heutigen Vorstellung zu diesem Scharfschützengewehr des Mittelalters überinterpretiert hat - und zwar wie Du bereits zurecht sagst, vollkommen haltlos.
 
Wie oft kommt es denn in dem Setting vor, dass der Feld- und Schlachteinsatz des Bogens interessant ist? Da geht es doch eher darum, dass man sich in Maskerade nen Vampir-Hawkeye baut, Jäger n Stück gefährlicher (und old-schooliger, deshalb gabs in Shadowrun ja auch noch Bögen) macht oder in Dark Ages dann eben den Robin Hood. Da darf der Bogen dann auch schonmal reinhauen, wenns gewünscht ist, würde ich sagen.

Tut er ja auch nach den Regeln, mit genug Geschick und ein bisschen Zeit erst recht.
 
Ich finde man muss sich in der Verwendung von Bögen halt auf Situationen beschränken, wo sie auch Sinn machen, dann sehen sie gar nicht so schlecht aus.
Das heißt, wenn ich mit dem Bogen angreife, muss ich die Reichweite zu meinem Vorteil nutzen können und als Bogenschütze kann ich völlig gefahrlos einen Nahkämpfer beschießen.
z.B. in einer offenen Feldschlacht läuft der schwer gerüstete Infanterist (Helm, Kettenhemd, Schild) los um meinen Bogenschützen (nur leichte Kleidung) anzugreifen.
Mein Langbogen hat eine maximale Reichweite von 240 Yards, der Soldat macht im Sprint wegen Geschick-Abzügen durch die Rüstung 23 Yards pro Runde. Ich kann wenigstens 5x schießen bis er mich erreicht.
Bekomme ich 4 Schaden durch, halbiert sich seine Geschwindigkeit und ich bekomme entsprechend mehr Angriffe. Ab 5 Schaden wird er so langsam, dass er mich nicht mehr erreichen kann.

Gegen Vampire sind Waffen, die nur wenig Schaden machen natürlich sehr benachteiligt.
Trotzdem bleibt immer der Vorteil, dass ich erstmal ein bisschen Schaden austeilen kann, bevor mein Gegner mich erreicht. Dann kann ich immer noch auf eine Nahkampfwaffe wechseln, um es zu Ende zu bringen.

Ob der Bogen alleine ausreicht, einen Vampir aufzuhalten ist von vielen Faktoren abhängig. Wenn ich ein Assassine bin und meine Pfeile schwer heilbaren Schaden machen ist das Opfer ohne Seelenstärke aber nach 2-3 Schuss vernichtet. Das gleiche gilt für die in Weihwasser getauchten Pfeile der Inquisition oder eventuell auch brennende Pfeile.
Als Thaumaturge kann ich Pfeile benutzen mit Schutzzeichen gegen Kainskinder oder einen Schaft der verspäteten Ruhe zum Pfeil machen.

Wenn ich mein Opfer pfählen möchte, kann ich mich ja jede Nacht woanders auf die Lauer legen, aufs Herz zielen, schauen ob er umfällt und es ansonsten nächste Nacht wieder versuchen.

Der Punkt ist einfach, meinem Opfer kann viel passieren. Vielleicht würfel ich gut und er landet nach zwei Schüssen in Starre trotz des geringen Basis-Schadens. Vielleicht fällt er in Raserei und macht irgendeinen Unsinn. Völlig egal. Mir passiert nichts, solange er nicht auf Nahkampf-Entfernung rankommt.
 
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