Rollenspieltheorie Definition: Setting und Hintergrundgeschichte

Supergerm

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Meinen diese beiden Begriffe im Rollenspielbereich eurer Ansicht nach das selbe, gibt es teilweise Überschneidung oder muß man sie voneinander abgrenzen?

Ist mir gerade so eingefallen, da es bei manchen Systemen (vor allem FATE und Savage Worlds) auch Settingregeln gibt.
 
Setting ist der aus der Spielwelt, dem Spieluniversum für das eigentliche Spielen herausgeschnittene Teil.
Dieser kann eine Hintergrundgeschichte haben, muß er aber nicht.
Settingregeln beziehen sich auf die Regeln, die für das eigentliche Spielen in dem Teil der Spielwelt, des Spieluniversums, gedacht sind.
Es gibt Spieluniversen, in denen mehrere Settings verfügbar sind mit jeweils unterschiedlichen Settingregeln (Deadlands Weird West, Noir, Hell on Earth, Lost Colony z.B.).
 
Ich habe für mich schon länger zwischen Setting und Welt unterschieden. Ein Setting ist dabei meist eine Untermenge der Welt, muss aber nicht, wenn man das Setting mit wenigen Worten beschreibt, ohne dabei auf die Welt als ganzes einzugehen. Ich kann z.B. losspielen, wenn ich sage "Ihr seid die Crew eines Raumschiffs und gerade auf der Suche nach einer Möglichkeit Geld zu verdienen.", ohne dass ich mehr über die Welt weiß, in der das angesiedelt ist.

Andersherum kann ich eine Welt beschreiben ohne ein Setting zu benennen. Viele Rollenspiele machen den Fehler leider, dass sie eine tolle Welt liefern, aber bei mir dann immer die Frage bleibt "Und was soll ich jetzt damit machen?" Und genau die Frage wird für mich vom Setting beantwortet. Das Setting gibt mir einen Fokus vor, sagt mir worum es gehen wird, wer die Charaktere sein werden, usw. Ich kann im Star Wars Universum spielen und vollkommen unterschiedliche Settings haben. Ich kann Schmuggler, Jedi Ritter, Senatoren usw. spielen, alles in der gleichen welt aber alles sehr unterschiedliche Settings.
 
Das Setting ist für mich immer die Welt gewesen, bzw der spieltechnisch relevante Ausschnitt der Welt.

Die Hintergrundgeschichte (des Settings) hat, wie die Bezeichnung "Geschichte" schon andeutet was mit erzählerischen Stilmitteln zu tun, sei es ein Spannungsbogen, ein Plot, offene Enden, an die man anknüpfen kann. Dazu können auch Charaktere oder wichtige Ereignisse in der Spielwelt gehören.

Mittlerweile benutze ich aber den Begriff "Storywelt" für beide Aspekte, auch weil man sie oft kaum trennen kann.

Ich muss aber zugeben, dass da auch mein leiser Wunsch mitschwingt, eine rundere Sache aus nem Spiel zu machen. So ist für mich eine Storywelt eben relevant fürs Spiel. So im Gegensatz zu lexikalisch bis ins Kleinste ausgearbeitete und vor allem ausgewalzte Welten. Sowas brauche ich eher nicht.
 
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