Rezension Das Schicksal der Zwerge [B!-Rezi]

Odin

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Das Schicksal der Zwerge


Markus Heitz


„Das Schicksal der Zwerge“ ist der vierte und, nach Aussage des Autors, vorerst letzte Roman aus der Zwergen-Reihe von Markus Heitz. Er knüpft inhaltlich an die Vorgänger („Die Zwerge“, „Der Krieg der Zwerge“ und „Die Rache der Zwerge“) an und wurde, ebenfalls laut Aussage des Autors im Nachwort, vor allem auf das beständige Drängen der Fans hin geschrieben.

Inhalt:
Die Handlung setzt 250 Jahre nach den Ereignissen aus „Die Rache der Zwerge“ ein. Seit Tungdil Goldhand in der Schwarzen Schlucht verschwand hat sich im geborgenen Land einiges getan. Das Königreich der Zweiten ist gefallen und ermöglichte es einem Albae-Volk aus dem Süden ins geborgene Land vorzudringen und dort sesshaft zu werden. Nach dem Durchzug der Albae ließ sich der abtrünnige Magier Lot-Ionan in den verlassenen Stollen nieder um die hier vorhandene Magiequelle zu nutzen. Etwas später tauchte der Drache Lohasbrand auf und eroberte die westlichen Königreiche, wobei die großen Seen von Weyurn durch den heißen Feueratem des Drachen nahezu austrockneten. Die Zwerge vom Stamm der Dritten haben sich mit den Albae verbündet und knechten die östlichen Königreiche der Menschen und bedrohen das Zwergenkönigreich der Vierten. Der Kordrion der entkommen konnte, bevor sich die Barriere um die Schwarze Schlucht schloß hat sich mittlerweile im Königreich der Fünften eingenistet und vergiftet die Zwerge dort schleichend mit seinem Hauch.
Zu allem Überfluss hat sich nun auch der magische Kristall verbraucht und die Barriere um die Schlucht fällt. Sofort beginnt ein riesiges Heer von Bestien die Festung Übeldamm zu belagern, die inzwischen von Zwergen, Menschen, Ubariu und Untergründigen rings um die Schlucht herum errichtet worden ist.
Doch auch Tungdil Goldhand kehrt aus der Schlucht zurück. Aus dem einstigen Held aller Zwerge ist durch Jahrhunderte des Kampfes jedoch ein wesentlich düsteres Abbild seiner selbst geworden. Damit nicht genug warnt er vor einer noch viel größeren Bedrohung, die bald aus der Schlucht steigen wird und die nur mittels enormer Zauberkraft besiegt werden könne.
So zieht er mit seinem alten Gefährten Boindil Zweiklinge los, seinen alten Ziehvater Lot-Ionan, der mächtigste Magier des geborgenen Landes, dazu zu bewegen dem Übel aus der Schwarzen Schlucht ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.
Das dieses Vorhaben nicht ganz wie geplant verläuft versteht sich eigentlich von selbst. So wird Tungdil nebenbei Hochkönig aller Zwerge, hetzt den Kordrion auf die Albae, setzt dem Terror Lohasbrands und seiner Schergen ein Ende, vernichtet die drei Götter von Dsôn und vereint die Dritten mit dem Rest der Zwergenvölker.
Dabei bekommt er Hilfe von den Prinzessinnen Mallenia und Coira, einem Nachfahren des berühmten Rodario und einer Schar Elitezwergenkrieger.
Schlussendlich kommt es vor der Schwarzen Schlucht zur Schlacht, die über das Schicksal der Zwerge entscheidet.

Bewertung:
In diesem Roman geht es, wie man es von Markus Heitz gewohnt ist ordentlich zur Sache. Sehr actionlastig erzählt er die Geschichte der Zwerge weiter, ohne dabei jedoch auch nur einmal Langeweile aufkommen zu lassen. Dabei liegt ein Hauptaugenmerk wieder auf den sehr detailliert und plastisch geschilderten Kampf- und Schlachtszenen. Auch wird auf viele Orte, Personen und Begebenheiten der Vorgängerromane eingegangen und dabei geschickt altbekanntes mit neuem verknüpft. Diese Weiterentwicklung des Gesamthandlungsbogens dürfte vor allem den Fans der Serie eine große Freude sein. Neue Leser dürften hingegen ein wenig überfordert sein, da sich Zusammenfassungen der Ereignisse, der vorherigen Bände lediglich versteckt in Erzählungen der Hauptfiguren finden.
Das spektakuläre Ende des Buches ist dieses Mal sehr viel endgültiger und macht diesen Band zu einem würdigen Abschluss der Reihe. Lediglich das doch sehr plötzliche Ende wirkt ein wenig so, als wären dem Autor zum Schluss noch die Seiten ausgegangen.
Wie immer findet sich zu Beginn des Buches eine ausführliche Karte des Geborgenen Landes und ein umfangreiches Personenverzeichnis, die aufgrund der Fülle an Personen- und Ortsnamen sehr hilfreich sind.
In einem Nachwort bedankt sich der Autor bei seinen Fans und betont noch einmal, dass der vierte Band lediglich auf drängen von Fans entstanden sei und die Reihe für ihn nun definitiv abgeschlossen sei. Er erwähnt außerdem, dass er sich nun erst mal den Albae widmen werde, man darf also gespannt sein.
Insgesamt handelt es sich bei „Das Schicksal der Zwerge“ um einen hervorragenden Fantasyroman, der vor allem die Fans der Serie ansprechen dürfte. Neue Leser in der Welt von Markus Heitz Zwergen sollten sich vielleicht jedoch erst mit den vorherigen Bänden befassen.Den Artikel im Blog lesen
 
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