Cthulhu 1920 Das Leben im Berlin der 20er

Sycorax

uninterested.
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Hallo!

Mich würde interessieren, wen man im Berlin der 20er so alles antreffen könnte. Eine Liste berühmter Musiker, Varieteekünstler, Wissenschaftler, Politiker, Maler, etc. schwebt mir vor. Der Band zu Berlin bietet ja schon einige Beispiele, etwa Einstein wird genannt, aber vielleicht hat ja jemand von Euch darüber hinausgehende Infos oder einen informativen Link- oder Buchtipp.
Auch Cafes, Restaurants, Theater etc., die zu Treffpunkten bestimmter Gruppen wurden, würden mich interessieren.

Vielen Dank im Voraus,
die Syco
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Eine Liste berühmter Töchter und Söhne der Stadt findest du bei WIKIPEDIA:
Liste der Söhne und Töchter der Stadt Berlin – Wikipedia

Ansonsten kann ich zu Leben und Kultur in der Weimarer Republik noch folgendes empfehlen:
- http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/index.html (Artikel zum Leben in der Weimarer Republik
- http://www.daserste.de/bildgalerie/...dest,~edesc,~hurl,~hdest,~hdesc,~pic,4~cm.asp (Hintergrundinfos zu einer Doku zu den 1920ern)
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Hallo!

Hm, die Liste der Töchter und Söhne ist leider nicht ganz so gut zu gebrauchen, weil viele ja "nur" in Berlin geboren wurden, aber gar nicht dort gelebt haben. Ich suche aber ja auch nach Leuten, die ganz woanders geboren sind, und in den 20edr in Berlin lebten und wirkten.


Ich habe heute gelesen, dass Lovis Corinth in den 20ern in Berlin war. Von Einstein weiß ich es wie gesagt auch, dass er dort war, und dann, mal sehen...
Max Reinhard, Gerhard Hauptmann, Erika Mann, Gustav Stresemann, Walter Hasenclever, Carl Sternheim, Georg Kaiser, Kurt Tucholsky, Bert Brecht (reiste oft nach Berlin), Otto Dix (zwischen 25 und 27), Alfred Flechtheim, Arnolt Bronnen, Max Liebermann, Carl Zuckmayr, Ernst Bloch, George Grosz, Johannes Baader (?), Hannah Höch, Raoul Hausmann, Carl Diem, ...

Aber was ist mit Kurt Schwitters, Bix Beiderbecke, Paul Whiteman (23 auf Europatounee, aber wo?), George Gershwin, Strawinski, El Lissitzky, Josephine Baker und so vielen anderen Größen der Goldenen Zwanziger? Waren die zumindest mal auf einen Besuch in Berlin oder so gar nicht?
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Die Liste, wie du sie dir wünscht, wirst du wahrscheinlich nur schwerlich finden...

Aber bei den meisten musikalischen Größen ist es anzunehmen, dass wenn sie in Deuschland waren, sie wohl auch in Berlin eine Aufenthalt hatten (so z. B. Josephine Baker 1926 (sie begegnete damals Tucholsky und Max Reinhardt (Berliner-Lindenblatt - Baker Josephine)).
El Lissitzky hielt sich 1920/ 21 in Berlin auf (El Lissitzky).

Ansonsten würde ich mich an der Stelle aber im Einzelfall nicht sklavisch an die Historie halten, wenn es dem Plot hilft...
So habe ich in einem Abenteuer z. B. Ian Flemming 1939 nach Gibraltar reisen lassen, damit er dort auf die Charaktere trifft (ohne dies vorher biographisch zu eruieren?!).
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Dank Dir!

Klar werd ich mich nicht immer an die Geschichte halten, aber ich wüsste einfach gern, wo ich abweiche. ;)
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Davon ab. Berlin der 20er. Wer da war? Jeder Kokser der Welt. Berlin war die Welt-Kokain-Hauptstadt zu der Zeit (leichte Übertreibung, aber wirklich leichter als man denkt).

Ansonsten haben sich eigentlich alle interessanten Autoren des Expressionismus und Dadaismus in der Bärenstadt rumgetrieben. Allerdings muss man dann natürlich nochmal die Geburtsjahre überprüfen, nicht dass man einen Kästner auftauchen lässt, der eigentlich 13 hätte sein müssen...
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Warum sich überhaupt den Streß geben, warum nicht einfach eigene Figuren auftauchen lassen, die an bestimmte Archetypen der Zeit angelehnt sind? Das hab ich schon bei den ganzen Deutschen Abenteuern nicht so recht kapiert.
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

hmmm,
weil es IMHO mehr Potenzial und Spannung hat EINSTEIN zu begegnen statt irgendsoeinem Physiker, der sich mit der Geschwindigkeit des Lichts beschäftigt?!
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Das hat vor allem viel Potential dafür ganz groß peinlich und doof zu werden...
Es sei denn, man macht das ganze ordentlich Pulpig...
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Planck, Laue, Haber, Ermann, ... und ziemlich viele andere Physiker, Chemiker, Mathematiker etc. waren zumindest zeitweise mal in Berlin. Kann man ja vielleicht als Aufhänger für was okkultes nehmen und oder als Hilfe gegen die Alten bzw. zur Berechnung von bestimmten Sternenkonstellationen.
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Da Berlin zu deiser Zeit nicht nur der Nabel Deutschlands war, sondern vieleicht sogar der Europas, kannst du davon ausgehen, daß von den Deutschen alle wichtigen

- Politiker (immerhin war hier die Regierung und der Parlamentssitz)
- Künstler, Schauspieler, Autoren, Regiseure (neben der Ufa, hatte Berlin viele kleine Theater/ Bühnen/ Verlage)
- Forscher, Ärzte, Wissenschaftler (hier trafen man sich zu Kongressen oder um Gelder zu aquirieren)
- Fabrikanten, Unternehmer, Investoren
- Adligen
- ....

zumindest zeitweilig da waren.

Für die Ausländer solltest du, wenn dich einer besonders interessiert in dessen Biografie schauen. Zumindest aber die wichtigen Außenminister waren alle hier. Dazu jede Menge Botschafter und Konsule. Der europäische Adel wird auch öfter vorbeigekommen sein, je adliger desto eher, weil die ja irgendwie sowieso alle miteinander verwandt sind. Künstler aus Europa waren fast alle mal da - allerdings von den großen US-Stars nur wenige, wenn sie sich nicht auf Europatournee befanden - und da war Berlin ein muß.

Wie geschrieben, schau in die Biografien derer, die dich interessieren.

Allerdings würde ich mich Tellurianns Tip anschließen und die Personen nicht als handelnde auftrten lassen - als nettes Beiwerk im Hintergrund - aber nicht als zentrale Figuren. Das fände ich irgendwie "eigenartig". Deine Hauptpersonen sollten fiktiv sein - finde ich.
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Apropos fiktiv: Was ist mit fiktiven Prominenten? Würde jemand Caligari, Mabuse oder vielleicht sogar Graf Orlok einbauen?

-Autor obigen Posts ist noch ganz im Bann von Anno Dracula - The Bloody Red Baron, in dem sich obige Gestalten (und Dracula und Richthofen und Poe und und und ...) ein Stelldichein geben
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Im Hexer-Setting auf jeden Fall ;)
Ansonsten eher weniger...
Da aber bereits Indy in einem offiziellen Abenteuer drin war, wieso nicht?!
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Also ich denke ja selbst auch, dass die Charaktere die "Promis" eher von Weitem sehen sollten, aber es ist einfach nett, wenn ein Freund eines Charakters völlig aufgeregt verkündet: "Die Baker ist in der Stadt, die müssen wir unbedingt sehen!", und da passiert dann irgendetwas. Wenn es bei irgendeiner Aufführung passiert, hat es eben eher etwas Banales.
Oder ein Vortrag irgendeines Physikers gegen einen von Einstein, eine Ausstellungseröffnung "irgendeines berühmten Malers" gegen eine von George Grosz, oder oder oder.... ;)
Ich denke auch, berühmten Personen, die heute nicht jeder sofort von Zunge-raus-Plakaten oder so kennt, kann man schon eine Sprech-Rolle zumuten. Brecht oder Tucholski würde ich mir jetzt als Spielleiter nicht unbedingt zutrauen, aber warum nicht Lovis Corinth ein paar Worte sagen lassen? Finde ich schon in Ordnung, wenn man nicht so ein festes Klischee einer Person hat wie bei Einstein zum Beispiel, und wenn der Spielleiter sich ein wenig mit der Person beschäftigt hat.

Fiktive Gestalten finde ich toll für ein Setting, das genau darauf abgestimmt ist, aber irgendwie platt, wenn sie nur zufällig am Rande vorkämen, wie ich es für die meisten "echten" Promis richtig finde.

Leider sind ja trotz der Stellung Berlins eben nicht alle Künstler, ... der Zeit dort. Schwitters zum Beispiel ist in Frankfurt (glaub ich... jedenfalls woanders ;) ) und ganz so einfach ist es nicht.

Trotzdem ganz vielen Dank für die Anregungen! Ich werde in jedem Falle weiter forschen. :]
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

Wo du schon Dichter erwähnst, Dr. Gottfried Benn lebte in den Zwanzigern in Berlin. Dichter, Berlin, Zwanziger Benn und Cthulhu: Da könnte man was draus machen...

Sylandryl
 
AW: Das Leben im Berlin der 20er

@ sycorax: Ich meinte auch nicht, das alle die ganze Zeit in Berlin waren, aber zumindest einen Besuch haben sie der Reichshauptstadt gegönnt - und bei Kurt Schwitters bin ich mir da auch relativ sicher, jedenfalls sagt seine Biografie das aus.

Als Gast bei Kongressen, Ausstellungseröffnungen oder einfach nur Freunden oder Kollegen werden sie wohl mal vorbeigeschaut haben.

Auch die Baker war nur eine begrenzte Zeit dort:

1927
Erster Leinwandauftritt im exotischen Kinofilm "La Sirene des Tropiques".
In diesem Jahr verdient Baker mehr als jeder andere Entertainer in Europa.
Baker gastiert mit ihrer "Charleston Jazzband" in Berlin. Auch in der deutschen Kunst- und Kulturszene erregt sie mit ihren Auftritten und ihrem "wilden" Tanzstil großes Aufsehen.

Ein paar weitere "Berliner"

Gerhart Hauptmann, der häufig im Hotel Adlon wohnte
Gustav Stresemann
Erika und Klaus Mann
Max Reinhardt baute seine beiden eleganten Theater am Kurfürstendamm
Ernst Toller, Georg Kaiser, Carl Sternheim, Walter Hasenclever (Expressionisten)
 
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