DSA 4 Darstellung Schlechter Eigenschaften

Hackfleischkannibale

Metzger ihres Vertrauens
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7. März 2007
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Die Idee für diesen Thread kam mir beim Lesen von Darklings "Geisteskrankheiten im Rollenspiel" (in Rollenspiele allgemein).

Ich habe bei DSA ständig und überall drangeklatsche schlechte Eigenschaften wie Eitelkeit, Neugier usw, aber gerade dann, wenn ich mir sie nicht selbst ausgesucht habe (wie die Eitelkeit meines Mirhamer Magiers) nicht immer Ideen, wie so was denn schön umzusetzen ist. Deshalb wollte ich hier mal fragen, was ihr so für Tips habt. Speziell wichtig ist mir, dass auch Sachen dabei sind, die nicht so den üblichen Klischees entsprechen, aber trotzdem passen (z.B. will ich meinen Magier definitiv nicht vor einen Spiegel zur Selbstbewunderung stellen; die Eitelkeit muss sich ja auch noch anders äußern können).

Ich bin an interessanten Ideen für alle schlechten Eigenschaften interessiert.
 
AW: Darstellung Schlechter Eigenschaften

Eitelkeit kann ja nicht nur im Gesamtbild auftreten, sondern sich auf viele kleine Dinge beziehen, z.B., dass sein Vollbart ja wohl eindeutig besser geschnitten ist als der der anderen anwesenden hier, oder dass allein seine Zaubergestik doch nun wirklich den richtigen Schwung hat. Wenn er damit andere zulabert oder seine Zauberprobe dann man ein wenig überspitzt und der Zauber danebengeht erntet er die Mißgunst oder die Lacher. xD

Naja. Irgendwie muss man die schlechten Eigenschaften ja schon darstellen. Manchmal ist es ja wirklich GP-Schinderei, aber man sollte sie schon versuchen auszuspielen. (In unser Gruppe haben voll viele Meeresangst. Eigentlich müssten wir mal ein Seeabenteuer aufgebrummt bekommen. xD)

Naja, waren jetzt nur Beispiele. Mal sehen, was noch gesagt wird. xD
 
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das was du beschreibst klingt wie Arroganz.
Eitelkeit (lat. vanitas) ist die übertriebene Sorge um die eigene körperliche oder geistige Schönheit, den eigenen Körper, das Aussehen und die Attraktivität oder die Wohlgeformtheit des eigenen Charakters. Das kann sich zum Beispiel darin ausdrücken, dass man immer die teuerste Kleidung tragen muss, die neuesten Schuhmodelle besitzen muss, häufig zum Friseur geht und sich übertrieben schminkt. ...schreibt wiki und ich stimme überein.
 
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was bei Eitelkeit auch immer sehr schön ist:
* Stunden vor dem Spiegel verbringen
* ob Mann oder Frau: ewige Anproben und Aussuchen von Kleidung
* Diskussionen darüber, welche Farbe einem besser steht ^^
* andere grundsätzlich als unter einem stehend betrachten (geht fliessend in Arroganz über)
* hysterische Anfälle, wenn etwas dreckig oder kaputt ist (passt auch zu krankhafter Reinlichkeit)
...
 
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Oder zu Jähzorn/Rachsucht wenns kaputt ist. Hatten da gestern so ein Szene, bei der unsere Hexe dem Kerl, der dafür gesorgt hat, dass sie in de Schlamm gefallen war kurzerhand die Nase brach (und ihn dann "ausversehen" mit ihre Hexenkrallen am Hals erstach, weil er sich ja ach so plötzlich schnell bewegte ;) )
 
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zu krankhafter Reinlichkeit würde Folgendes passen:
* regelmässig die blütenweisse Kleidung nach Flecken und Schmutz absuchen.
* nur von sauberem Besteck und Geschirr essen bzw. nur gewaschenes Obst und Gemüse
* nur in sauberer Umgebung nächtigen (wenn möglich) und bei Übernachtungen unter "dreckigen" Umständen exzessives morgendliches Waschen

Arroganz:
* herabsetzende Bemerkungen
* die eigene Person und Können ins beste Rampenlicht stellen bzw. Personen, die einen anders behandeln ignorieren oder kalt behandeln
* distanziertes Auftreten
* Bestehen auf der eigenen Fehlerlosigkeit bzw. Schuld sind nur die Umstände (wenn was schief geht)
 
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Eitelkeit kann auch sehr gut der übetriebene Wunsch sein, in allem einen guten Eindruck zu machen oder würdevoll aufzutreten. Über kleine Peinlichkeiten ärgert man sich maßlos, wenn man bloßgestellt wird, lähmt einen das fast, bei einer Rauferei ist es besser, zu bluten als auf dem Hosenboden oder in der Pferdetränke zu landen etc. pp. Mit Arroganz (die sich ja immer auf andere richtet) hat das nichts zu tun.

Eine andere Möglichkeit, die wir in meiner Runde mal hatten: Der Charakter wollte immer im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit stehen, wie, war nicht so wichtig. Sie konnte sabbeln, was das Zeug hält (wir haben der Dame die SF "Todesstuss" angedichtet). Wenn ihr mal jemand die Show stahl, war Polen allerdings offen. Jeder kennt doch diese furchtbar mitteilsamen Personen, die immer noch eine viel bessere Geschichte zu erzählen haben, immer noch einen draufsetzen können und nie damit aufhören.
 
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(wir haben der Dame die SF "Todesstuss" angedichtet)

:ROFLMAO: :schildlol

Die SF will ich auch! Die will ich auch!!! :bravo:

Die Eitelkeit gerade eines Mirhamers kann sich auch noch ganz anders äußern. Mirhamer sind wie die Khunchomer Thaumaturgen und große Bastler wandelnden, künstlichen Lebens. Na, wenn DAS Amulett mal nicht extravagant aussehen muss. Ein Lederbändchen mit einem kleinen Säckel voller Rattendreck drin würden nur Khunchomer verzaubern. Da es sich um ein Artefakt, Einfluss auf das Gegenüber zu nehmen (z.Bsp.), handelt, muss es schon etwas hergeben und mindestens mit dem Halsschmuck eines Granden mithalten können. Und schnöde Silberringe taugen schon mal für gar nichts!

Der Hausdienergolem darf ruhig Ähnlichkeit mit einem selbst haben. Schließlich soll er gut aussehen. Und wenn man dafür auch vier oder fünf Modelle kreieren muss und die unperfekten Exemplare stets wieder zerstörte. Bleibt schließlich für die Ewigkeit und kann nicht irgendwie dahingeschludert sein.
Stiefel zur Beschleunigung sollten wenn überhaupt aus feinstem Schlangenleder der südaventurische Gelbkopfotter sein, denn das ist das einzige Schlangenleder, das auch nach zwei Monaten Tragezeit nicht wie der abgetragene Wanst eine Tapirs aussieht. Und welcher Mitstreiter würde schon bestreiten, dass jene Materialien für das erwünschte KK-verdoppeln-Artefakt unbedingt notwendig ist, wo der Magier höchstselbst doch eine Koryphäe auf diesem Gebiet ist und um die Wechselwirkungen von Material und Wirkung Kunde hat?
Ein fliegender Teppich mit einem darin gebundener Karakil wäre auch möglich, aber allein die silberdurchwirkten Invokationszeichen und die aus Brokat gefertigten Bordüren kosten ein Vermögen... :D
 
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@ Scaldor: Super Ideen, danke!:respekt: (Dem Rest auch, aber das trifft es wirklich.)
Wäre es ironisch, den geplanten Golems das eigene Aussehen zu geben, wenn sie Schreckgestalt I bekommen sollen?

Was für mich auch noch interessant ist: Was kann man so alles an Vorurteilen gegenüber Boronis hegen?
 
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Oh, verdammt. Ich weiß nicht, warum ich das immer falsch mache. Vielleicht weil ich eher nicht Eitel bin, aber arrogant? ^^ Daher kenn ich nur dieses Verhalten und stopf Schönheit dann irgendwie da hinein. Gut, dass ich Eitelkeit nie nehme. Danke und Sorry. >.<
 
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Wäre es ironisch, den geplanten Golems das eigene Aussehen zu geben, wenn sie Schreckgestalt I bekommen sollen?

Hähähähähä... in dem Falle hieße die Sonderfertigkeit des potentiellen Golems natürlich nicht "Schreckgestalt", sondern "Ehrfurchtgebietende Aura". :]

Was für mich auch noch interessant ist: Was kann man so alles an Vorurteilen gegenüber Boronis hegen?

Uih... als Mirhamer ist man ja mit einer besonderen Sorte Boronis vertraut. Das Streben nach weltlicher Macht über alveranischen Belangen könnte zum Beispiel ein solches Vorurteil sein (in einigen Fällen vielleicht gar Fakt statt Vorurteil), so dass jener Vorurteilbehaftete den Boronis gern (heimlich?) vorwirft, sie ergriffen das Amt des Geweihten nur aus habgierigem Interesse und wegen mangelnder Möglichkeit zum Erbschaftsantritt.

Ein anderes Vorurteil könnte sein, dass Boronis in Wirklichkeit nicht das Seelenheil und die Erfüllung eines glücklichen Lebens im Sinn haben, sondern das Sammeln von Seelen für ihren Gott und das Hoffen auf den baldigen Tod möglichst vieler Borongläubiger, auch wenn das nicht nur vorurteilsstark, sondern auch höchst naiv und frevlerisch zu denken wäre. Aber vielleicht hat der Zweifelnde mal jemanden unter der Obhut der Boronis sterben sehen und war sich sicher, dass die Perainegeweihten dem Siechenden noch hätte helfen können oder die Perainegeweihten gerieten gar in Streit mit der Boronkirche, weil letztere den Kranken bereits einsegnete und quasi für tot erklärte, während die Perainegeweihten die Hilfe noch nicht aufgeben wollten. So etwas könnte schnell bei Zweifelnden zu Denkweisen führen, dass Boronis den Tod unter die Gläubigen bringen WOLLEN zur Mehrung der Macht ihres dunklen Gottes, den man vielleicht lieber fürchten und nur in Notsituationen um Gnade bitten sollte als ihm bewusst viel Aufmerksamkeit zu schenken.
Eventuell hassen Boronis die Menschen ja auch und alles, was ihnen Spaß und Freude bereitet, weswegen sie stets streng, finster dreinblickend und schwarzgewandet auftauchen und sie wollen nur den Tod unter die Menschen bringen. Was tun sie den Menschen schon Gutes? In Al´Anfa opfern sie Boron ganz bewusst Menschenleben beim Flug der Zehn und das auch noch gegen den Willen der Geopferten!
Tod, Vergessen, Schlaf... ohne Tod göbe es ewiges Leben, ohne Vergessen könnten Hesindes Gaben leichter genutzt werden und ohne Schlaf ließe sich viel mehr Zeit mit sinnvollen Sachen verbingen. Welche Göttergaben wären also hinfälliger? ;)

Wichtig dabei festzuhalten wäre natürlich, dass der Mirhamer bestenfalls eine besondere Art Boronis kennenlernte und dieses Bild auf alle projeziert, denn ansonsten könnte es zum Puniner Ritus vielleicht weniger passen und man müsste sich andere Aspekte aussuchen.
 
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Als Mirhamer neige ich dazu den Rondrageweihten (Oder was auch immer Geweihten - man muss es ja nicht auf Boroni beschränken) der Gruppe mit einer gewissen Selbstverständlichkeit für alles mögliche was seine religiöse Pflicht ist zu bezahlen. Nichts beunruhigt den stolzen Praiosknecht mehr als einen blinkenden Dukaten für seine wirklich, wirklich flammende Rede zu bekommen.

Vorurteile gehen allerdings noch eine Ecke weiter als das bloße kulturelle Mißverständnis...
 
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@Scully: Versuch doch mal das einem Golgariten oder Rabengardisten zu erklären! :D
 
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Darum habe ich ja auch einmal ein "(heimlich?)" mit eingeführt, denn auch mit Vorurteilen muss man sie ja nicht stets hinausposaunen, sondern könnte auf solche Leute reserviert bis ablehnend reagieren. Liegt aber natürlich am jeweiligen Spieltyp... :D
 
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Und an der Koppelung mit anderen Nachteilen ;)
Der arrogante Magier sagt das vielleicht ehr rundheraus... immerhin weiß er ja alles und man kan ihm für gewöhnlich ja nur dan was, wenn er das irgendwie auch erlaubt ;)
 
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Na, den Thread hab ich mal wieder zu spät gesehen... naja:
Dass du für die beiden Zwillingsgolems unbedingt Mohagoni kaufen musstest, obwohl der Char die 460D gerade nicht hatte, ist an sich schon mal ein richtig gutes Beispiel für Arroganz (Geld? Ich soll mich mit sowas ordinären abgeben?!?) und Eitelkeit (das edelste Holz UND schicke Zwillinge nach Vinsalter Vorbild statt irgendwelche tumben Klötze).
Ergänzend zu dem, was vorhin schon geschrieben wurde fällt mir nur noch ein:
Du könntest auch mal darauf achten, dass Gaiomo entsprechend seines Standes (SO) behandelt wird, also mit Titel begrüßt und mit Achtung angesprochen wird, dass seine Begleitung wirklich nur als Begleitung betrachtet wird...

Allgemein ein Tip zu schlechten Eigenschaften:
Ich bastel gerade ein ausführlichere Hintergrundgeschichte für den Char, den ich hochgepunktet habe, damit er zur Gruppe passt. Man hält dann in 3-4 Situationen fest, WARUM er oder sie so geworden ist und wie sich das typischerweise bei ihm/ihr äußert. Das ist zwar im ersten Moment was nervig, aber ich stelle fest, dass es mir beim spielen echt hilft. Meine Hexe hat ein deutlich anderes Verhältnis zu ihrem Vertrauten asl unsere andere Gruppenhexe, weil mir vor Augen steht, was ihr die Bindung damals bedeutet hat. Ich habe konkrete Beispiele vor Augen warum sie Rachsucht und Gerechtigkeitswahn erhalten hat und wie sich das äußert/wie sie ihre Rache typischerweise vornimmt.
Ist zwar, wie gesagt, etwas Mühe, lohnt sich aber!
 
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Übertreib es aber andererseits mit dem Ausspiel der schlechten Eigenschaften auch nicht. Gerade Arroganz und Jähzorn sind schlechte Eigenschaften, die häufig auch die Mitstreiter in unmittelbare Schwierigkeiten bringen. Das kann mal ganz lustig und manchmal eine "rollenspielerische Herausforderung" sein - ist aber manchmal auch einfach nur echt störend. Vor allem wenn es soweit geht, daß sich Helden ernsthaft fragen müssen, warum sie sich mit dem Mistkerl oder der Zicke eigentlich abgeben sollen...
Gaimo muß nicht unbedingt so eitel oder arrogant werden wie Hialli und Ranica rachsüchtig sind - nachher ist Belizeth noch das einzige liebe Mädchen in der Gruppe, wenn Benjaminus abreist ;)
 
AW: Darstellung Schlechter Eigenschaften

Ähh.... genau! Wollte ich auch zu bedenken geben!
Achtet bloß auf Belizeth... oder so! :]
 
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