Curse of the Yellow Sign Act 1: Digging for a dead god

Skar

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Im Szenarion Digging for a dead god von John Wick, gibt John Wick bereitwillig Auskunft darüber, was Cthulhu für ihn ausmacht. Es geht für ihn nicht um Abenteuer, es geht nicht darum dem Mythos eine Opposition zu bieten, ja es gibt nicht einmal Gewinner, es gibt im besten Fall (vom Wahnsinn verfolgte) Überlebende.

Ich persönlich spiele Cthulhu nicht gerne und bügle das damit ab, dass man eben Opfer und nicht Helden spielt. Ich dachte immer so einer These kann man wenig entgegen setzen, aber John Wick sieht genau das als Qualitätsmerkmal.

Nun, ich wollte Cthulhu mal wieder eine Chance geben und nach mehreren Empfehlungen zu diesem Szenario hab ich es mir gekauft. Aber ganz ehrlich: ich verstehs nicht. Die Spielweise - wie soll ich das spielen?

Das Abenteuer an sich habe ich noch nicht gelesen, sondern es geht mir um John Wicks einführende Worte.
Was muss ich tun, um Cthulhu zu genießen? Kann ich echten Horror wirklich in einem provokant gesagt Gesellschaftsspiel erfahren?
 
AW: Curse of the Yellow Sign Act 1: Digging for a dead god

Geht. Aber nur mit sehr bestimmten Mitspielern, die auch alle das gleiche wollen. Dann geht auch Horro in hellstem Sonnenschein.
Hast du nur einen Spieler dabei, der nicht auf derselben Linie ist, kannst du es voll vergessen und besser gleich zu einem der Detektivrollenspiele greifen.
 
AW: Curse of the Yellow Sign Act 1: Digging for a dead god

Ich hab mir das Abenteuer dann gestern Abend doch noch durchgelesen und muss sagen, dass es gut aufbereitet ist, viele Spieltipps (aus Testspielen(*)) enthält und extrem stimmungsvoll ist.

Trotzdem müsste ich ja laut Wick die Spieler vorher drauf hinweisen, dass sie heute nur Taschenlampenfallenlasser sind, dass sie den Horror gefälligst mittragen sollen und dass sie sich am Ende des Abends bitteschön gegenseitig auf die Schulter klopfen sollen, wie creepy das heute wieder war.

Nicht falsch verstehen, das Abenteuer ist toll und ich könnte mir das sogar als gutes Erlebnis vorstellen. Aber wirklich nur in einer Runde ohne Witze, ohne blöde Sprüche und ganz ernsthaft. Das wäre definitv nichts für länger und mit unserer Gruppe - so denke ich - unspielbar.

(*) Ich glaube das mit den Testspielen hat Wick aber nur reingeschrieben, weil es doch ein paar Hinweise gibts, dass er das aus dem Kopf aufbereitet hat. Find ich jetzt nicht so schlimm, aber trägt dazu bei zu verwirren.
Erstens soll man mit Kerzenlicht (Grableuchte) gespielt werden, dann doch mit ganz Licht aus und Stiftlampen für jeden Spieler und dann soll man zu gegebener Zeit einem Charakter durch zunicken signalisieren, dass jetzt sein Auftritt angesagt ist. Das passt irgendwie nicht.

Caninus schrieb:
Geht. Aber nur mit sehr bestimmten Mitspielern, die auch alle das gleiche wollen. Dann geht auch Horro in hellstem Sonnenschein.
Hast du nur einen Spieler dabei, der nicht auf derselben Linie ist, kannst du es voll vergessen und besser gleich zu einem der Detektivrollenspiele greifen.
Du willst es nicht zufällig mal leiten? :rolleyes:
 
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Ich kann das gerne machen, wenn wir entsprechende Teilnehmer finden.
 
AW: Curse of the Yellow Sign Act 1: Digging for a dead god

Schau dir mal den 2. Teil an. Den finde ich persönlich noch gelungener als den ersten.

Wenn du auch mal Wick's "andere Seite" sehen möchtest dann kauf dir sein neues Shotgun Diaries.
 
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Gerade in Deutschland wird das Szenario schwer sein zu leiten. Weil wenn ich ingame die Hacken zusammenknalle und den entsptrechenden Militärgruß (man spielt Nazis) andeute, wird es wahrscheinlich eher unfreiwillig komisch.
Oder was habt ihr da für Enrfahrungen gemacht?
 
AW: Curse of the Yellow Sign Act 1: Digging for a dead god

Och, ich kann Nazis schon so spielen, daß da keiner drüber lacht bzw. Lachen nur als Übersprungshandlung vorkommt, nur unproblematischer wird das dadurch noch lange nicht.

Trotzdem, gebe ich zu, daß ich das Szenario bislang nicht mitspielen wollte, weil ich mir Sorgen mache, den anderen Mitspielern durch Albernheiten und "Unernstigkeit" das Szenario zu versauen. Aber auch das ist völlig unabhängig von der ganzen Nazithematik, denn es galt und gilt auch noch nachdem mindblasted das Szenario in den Vietnamkrieg transponiert hat.

Sylandryl
 
AW: Curse of the Yellow Sign Act 1: Digging for a dead god

Och, ich kann Nazis schon so spielen, daß da keiner drüber lacht bzw. Lachen nur als Übersprungshandlung vorkommt, nur unproblematischer wird das dadurch noch lange nicht.

Trotzdem, gebe ich zu, daß ich das Szenario bislang nicht mitspielen wollte, weil ich mir Sorgen mache, den anderen Mitspielern durch Albernheiten und "Unernstigkeit" das Szenario zu versauen. Aber auch das ist völlig unabhängig von der ganzen Nazithematik, denn es galt und gilt auch noch nachdem mindblasted das Szenario in den Vietnamkrieg transponiert hat.

Sylandryl

Auf der Ratcon wurde das Szenario von Stefan D. geleitet und die Handlung in den 1. Weltkrieg verlegt. Außerdem wurden die dämlichen deutschen Namen mit besseren ersetzt.

Dadurch, dass jeder Charakter eine eigene Agenda hat, die er im Spiel durchsetzen will, hängt viel von den Spielern ab. Bei uns hat das zumindest sehr gut funktioniert.
 
AW: Curse of the Yellow Sign Act 1: Digging for a dead god

Ich persönlich spiele Cthulhu nicht gerne und bügle das damit ab, dass man eben Opfer und nicht Helden spielt.

Ich sehe den persönlichen Grusel, der sich aus der Atmosphäre des Abenteuers ergibt, im Vordergrund. Es ist dann für mich auch nicht so wichtig, mit welchem Charakter ich es erlebe - auch - aber es ist nicht vorrangig.

Der Ansatz, der gefühlten Atmosphäre mehr Gewicht beizumessen, als dem Charakterspiel ist für mich die eigentliche Motivation im Cthulhu-Rollenspiel. Das kann vielleicht nicht jeder nachempfinden.

Reine Opfer sehe ich in den Charakteren auch nicht unbedingt. Eher tragische Persönlichkeiten, die dennoch - möglicherweise eher zufällig - das Ruder der Vernichtung herumreißen könnten ;)

Sorry, das war jetzt nicht zum eigentlichen Thema beigetragen, aber es war mir eine Herzensangelegenheit, meine Sichtweise zu umreißen.
 
AW: Curse of the Yellow Sign Act 1: Digging for a dead god

Der Ansatz, der gefühlten Atmosphäre mehr Gewicht beizumessen, als dem Charakterspiel ist für mich die eigentliche Motivation im Cthulhu-Rollenspiel. Das kann vielleicht nicht jeder nachempfinden.
Genau das gleiche (allerdings aus der gegenüberliegenden Sichtweise) habe ich letztens auch Frank Heller gesagt.

Bei Cthulhu spielt man eher das Setting/das Szenario als den Spielercharakter. Den diesen muss ich dort so spielen, wie es das Setting/Szenario erfordert. Spiele ich ihn selbstbestimmt im Sinne des Spielers, dann funktioniert es nicht. Denn echten Horror kannst man mir als Spieler wohl nur schwer bieten - wenn überhaupt dann aber nicht über Stunden. Also muss man bei Cthulhu den Charakter in den Dienst des Szenarios stellen (und nicht in den Dienst des Spielers).

Reine Opfer sehe ich in den Charakteren auch nicht unbedingt. Eher tragische Persönlichkeiten, die dennoch - möglicherweise eher zufällig - das Ruder der Vernichtung herumreißen könnten
Die Opfersicht entsteht ja aus der altgewohnten Sicht, die die Spielerinteressen (über das Vehikel des Charkters) in den Vordergrund stellt. Um das anders zu sehen muss man ja erst mal begreifen, dass Cthulhue ben anders funktioniert als herkömmliche "Helden-Rollenspiele". ;)
 
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