Rezension Cowboy Poker

Hoffi

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14. Januar 2003
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Cowboy Poker


Herausgeber: Pegasus Spiele
ISBN-Nr: 3937826963
Inhalt: 66 Karten + Anleitung
Spielzeit: ca. 20 min.
Spieleranzahl: 2-4

"Cowboy Poker ist ein extrem flottes Kartenspiel über Viehdiebstahl und Schießereien im Wilden Westen..." so wird es zumindest überall beworben. Nun, da liegt es nun vor mir, noch eingeschweißt, mal sehen, ob es hält was einem die Werbung verspricht.

Optisch gleicht die Packung sehr der restlichen Produktpalette an Kartenspielen von Pegasus. Das ist an sich nicht schlecht, aber trotz der schönen Aufmachung sticht Cowboy Poker aus einer größeren Masse an Spielen so nur schwer hervor.
Die Packung selbst weißt eine recht hohe Stabilität auf, so dass man das Spiel auch öfters mal transportieren kann. Im Inneren befindet sich ein eingeschweißtes, recht dickes Kartendeck mit schön und humorvoll gestalteten Karten sowie die auf schwerem Glanzpapier gedruckte Spielanleitung. Die Materialqualität ist für den Preis absolut Top.

Da die Regeln einfach und verständlich sind, und auch die Pokerhände erklärt werden, kann es auch gleich losgehen.
Nach mehreren Testspielen kann ich nur sagen es macht Spaß. Einen so starken Suchtfaktor wie Munchkin oder auch Chez Geek weißt es nicht auf, aber es ist ein sehr spaßiges und kurzweiliges und vor allem schnelles Spiel.

Im Spiel selbst erhält jeder der vier Spieler (alternativ kann auch mit weniger Spielern gespielt werden, die fehlenden Spieler werden dann durch sog. "Kaktusspieler" durch die restlichen Spieler mitgeführt) eine zufällig bestimmte Farbe sowie 5 Handkarten, die am Anfang seines Zuges wieder aufgefüllt werden. Nun wird reihum gespielt bis der Stapel aufgebraucht ist (und somit eine Runde zu Ende geht).
Das Prinzip ist recht einfach. Während seiner Aktion kann jeder Mitspieler eine Karte zu seiner ausliegenden Bande hinzufügen und dabei gegebenenfalls Spezialfertigkeiten der Karten nutzen. Das führt dann zu einem Viehtrieb oder zu einer Schießerei, wodurch jeder eine Karte ausspielen muss und die Wertigkeit der Karten verglichen wird. Die Karte mit dem höchsten Wert gewinnt und die ausgespielten Karten kommen auf den Ablagestapel (dem sog. "Keller") des jeweiligen Spielers.
Am Ende jeder Runde werden dann die Punkte verglichen. Dabei gibt es mehrere Punktebenen, es gibt Punkte für das bestmögliche Pokerblatt aus der Bande (den ausgespielten Personen die vor dem Spieler liegen), ein Pokerblatt aus den übrigen Handkarten sowie ein Pokerblatt aus dem jeweiligen Keller. In diesem Wertungssystem liegt auch ein nicht zu unterschätzender strategischer Knackpunkt des Spiels, da jede Karte auf mehrere Arten verwendet werden kann (Spezialfähigkeit, Basispunkte, Pokerhand, Viehtrieb oder Schießerei). Dementsprechend macht es auch bei der abschliesenden Wertung oft einen großen Unterschied, in welchem Stapel sich eine Karte am Schluss befindet. Daher ist auch geschicktes Ausspielen gefragt, da sich durch kluge Strategien wesentlich mehr Punkte erreichen lassen.

Entgegen dem Namen handelt es sich nicht wirklich um Poker, allerhöchstens eine recht entfernte Verwandschaft lässt sich erahnen. Dafür lässt sich das Spiel sehr schnell von jedem erlernen.
Am besten zum Einsatz kommen dürfte das Spiel wohl an geselligen Abenden mit Familie oder Freunden oder auch in der Kneipe als fröhliche Abwechslung vom üblichen Skat. Die durchschnittliche Rollenspielergruppe dürfte mit Munchkin auf Grund seines Bezugs zum Genre wohl besser dran sein. Alles in allem aber trotzdem sehr zu empfehlen.Den Artikel im Blog lesen
 
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