Corvis‘ Chronik: Llael in „Könige, Nationen und Götter“

Cygnar und Khador wurden ja in den vergangenen Wochen bereits beleuchtet, da ist es nur angemessen, wenn wir uns der Nation Llael zuwenden, dem größten Streitpunkt für den jüngsten Konflikt zwischen diesen beiden Reichen. Auch dieses verhältnismäßig kleine Land wird in Könige, Nationen und Götter, dem neuen Quellenband für das Iron Kingdoms-Rollenspiel, ausführlich präsentiert.

Vor gut vier Jahren, im Jahr 604 n.R., wurde Llael zum Ziel einer überwältigenden Invasion durch seinen Nachbarn Khador, der mittlerweile nahezu die Hälfte des Reiches bereits besetzt hält. Kurze Zeit später fiel auch die nördliche Kreuzzugsstreitmacht des Protektorats von Menoth dort ein und riss sich ein weiteres Viertel unter den Nagel, nachdem es zuerst den Llaelesischen Widerstand gegen die khadoranischen Invasoren unterstützt hatte. Cygnar, welches seinem Verbündeten zu Hilfe eilen wollte, kam zu spät, und seitdem ist das kleine Land, das einstmals idyllisch war und vom Weinanbau lebte, ein zerrüttetes Schlachtfeld, das nicht zur Ruhe kommen will.

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Auf fast 40 Seiten beschreibt der Quellenband Llael in ausführlicher Detailtiefe, von seinen Anfängen in den Reichen der Ryn und den Umbriern, über die verzwickten Verbindungen zu den Vorläuferstaaten Khadors, die Invasion der Orgoth bis zum Entstehen des modernen Llael im Zuge der Verträge von Corvis, bevor das Khadoranische Imperium seinen Invasionskrieg beginnt, um sich das Land zurückzuholen, das es als sein erachtet. Dabei entsteht das schillernde Bild einer Nation, die von außen äußerst kultiviert anmutet, auf den höchsten ebenen seiner Gesellschaft jedoch ein Schlangennest voller Intrigen und Egoismus ist: der Grund, weshalb die khadoranische Invasion erst so erfolgreich sein konnte. Auf den Seiten des Hintergrundteils erfährt man auch etwas über die gespaltenen Kulturen, die in Llael heimisch sind, ihre Religionen, die Besatzungszonen und vor allem den Llaelesischen Widerstand, eine kleine Gruppe verbissener Nationalisten, die die Souveränität des „Freien Llael“ gegen die einfallenden Mächte Khadors und des Protektorats verteidigen wollen. Die Tragik dieses Konflikts und der Gründe, die ihn ausgelöst haben, färbt jede Seite.

Der in Llael herrschende Konflikt mit all seinen vielen beteiligten Parteien ist der perfekte Nährboden für Abenteuer, bei denen Spieler in die Mühlen des Ringens um Macht und Land geraten, den Widerstand unterstützen oder einfach nur günstige Gelegenheiten suchen können, um sich zu bereichern.

Womit wir auch schon beim Spielerabschnitt dieses Kapitels angekommen wären. Llaelesische Charaktere können auf zwei nationsspezifische modifizierte Karrieren zugreifen: den Pistolenmagier der Amethystrose (der das Spiel mit einer doppelläufigen Magieschlosspistole beginnt und neue Runenmunitionszauber-Zauberkombinationen) und den Llaelesichen Warcaster (der sich dank neuer Zauber besser gegen Fernkampfangriffe schützen kann). Selbstverständlich werden diese Karrieren begleitet von neuen Zaubern.

Aus Llael stammende Charaktere haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich in zwei neuen Abenteurerkompanien zu organisieren. Als Helden des Widerstands kämpfen sie von einem Geheimversteck aus gegen die khadoranischen Invasoren und ihre Verbündeten, um Llael zu befreien. Als Vertrieben Adlige wiederum mussten die Spieler während der Invasion knapp 5 Jahre zuvor fliehen und versuchen nun, sich vor khadoranischen Häschern zu verbergen oder Mittel und Wege zu finden, an ihr zurückgelassenes Hab und Gut und Ansehen zu gelangen. Doch das tut man selten mit leeren Händen.
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Der Ausrüstungsabschnitt des Llael-Kapitels dürfte der exotischste des gesamten Buches sein. Hier findet man all die hinterhältigen Werkzeuge, mit denen man an Hof und in (mehr oder minder) feiner Gesellschaft sein Leben verteidigen kann: In Taschenuhren versteckte Garrotten, Giftdolche, Duellpistolen, Fächer mit scharfen Klingen, Giftringe und Stiftwaffen sind die bevorzugten Waffen, um sich seiner Feinde entweder stilvoll oder besonders unauffällig zu entledigen. Eine breite Auswahl an Giften und anderen alchemistischen Gebräuen darf ebenso wenig fehlen. Was Charakteroptionen angeht, ist der Waffen. Und Ausrüstungsabschnitt sicher das Herz des Llael-Kapitels. Llael ist heutzutage ein heißes Pflaster voller Spitzel, korrupter Zollbeamter und khadoranischen Polizeitruppen, und da sind all diese Spielzüge sicher äußerst nützlich.

Den Abschluss bildet auch hier der Abschnitt über Llaelesische Steamjacks. Da Llael seit jeher nur eine recht kleine Steamjack-industrie besessen hat, findet sich hier nur eine llaelesische Maschine – aber die ist dafür ein sehr ikonischer Bestandteil der Eisernen Königreiche und kann häufig auch auf Warmachine-Schlachtfeldern angetroffen werden: der Flankenwächter. Dies ist ein sehr vielseitiger ´Jack, der zwar in der Defensive sehr effektiv ist, mit seiner Turmschildkanone aber auch während eines Sturmangriffs feuern kann. Und mit einer Nahkampfwaffe bewaffnet zu sein, die über Verlängerte Nahkampfreichweite verfügt, hat auch seine Vorteile.

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Das Schicksal des kleinen Landes Llael steht auf Messers Schneide, zerrissen zwischen einem aggressiv expandierenden Kaiserreich und dem gnadenlosen religiösen Kreuzzug des Protektorats von Menoth. Dazwischen liegt viel Leid – und viele Möglichkeiten, Abenteuer zu erleben.

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