Cons organisieren

Jan Hartmann

Halbgott
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15. April 2007
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Es ist ja nicht nur MART und Teck-Con, die auch beide wieder gesagt haben, dass es weniger Besucher sind. Es gibt kaum eine Convention, die steigende Zuschauerzahlen hat. Das mag allerdings auch an nichtprofessionellem Marketing bei manchen, nicht allen Cons liegen.

Wenn ich einen Monat vor Beginn der Con auf der website noch den Flyer der letzten Con finde, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn ich in ein Dutzend verschiedener Conkalender schaue und die Termine der Cons nicht eingetragen sind, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn keine Flyer an Spieleläden und andere Cons verschickt werden, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn in keinem Magazin (online und offline) auf die Con hingewiesen wird, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn auf Anfragen seitens der Orga nicht reagiert wird, sei es weil ich als Privatperson, Supporter oder Händler frage, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn ich konsequent meinen Termin seit Jahren auf das gleiche Wochenende wie eine erfolgreichere Con in der näheren Umgebung lege, brauch ich mich nicht über Besuchermangel wundern.

Das sind Erfahrungen, die ich mit Cons gemacht habe. Nicht jede Con macht diese Fehler und keine existierende Con macht alle Fehler, aber alle diese Erfahrungen tragen zu Besucherrückgang bei.
Wie man an der im Vorfeld viel gescholtenen RPC sieht geht es auch anders.

Mein Fazit: Rollenspiel und Rollenspielconventions sind nicht tot, die Organisation könnte aber etwas Professionalität vertragen.

Jan

P.S. Gibt es eigentlich irgendwo in den Weiten des Netzes eine Handreichung zur erfolgreichen Orga einer Con?
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

P.S. Gibt es eigentlich irgendwo in den Weiten des Netzes eine Handreichung zur erfolgreichen Orga einer Con?

Frag mal beim nexus-stuttgart an, die können sowas. Alternativ könnte man behaupten, dass die RPC mit > 10.000 Besuchern den richtigen Rahmen für eine Ecke/Halle mit Pen&Paper-Rollenspielern gehört. Elitendenken ("Eine Veranstaltung nur für uns!") ist dieser Lande dieser Zeit vielleicht nicht das richtige - wie es mit etablierten Großveranstaltung (nordcon, hspielt, feencon) weitergeht, zeigen die nächsten drei Jahre. Auf der hspielt habe ich immerhin Orga-Nachwuchs(!) gesehen - der ist nämlich auch rar gesät.
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Ach diese Handreichungen.^^ Man muss einfach auf Verbesserungsvorschläge von Conbesuchern hören, dann klappt das von alleine.

Über Con-Orga-Nachwuchs kann ich mich nicht beschweren. Wenn das örtliche Rollenspielpublikum Interesse hat und man hier und dam mal verbindende Treffen macht, dann kristallisieren sich schnell ein paar heraus, die mehr machen wollen.
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

@scar und oliof:
Es gibt z.B. einen Reader von Peter Reifsteck zur Organisation einer Lesung/Lesungsreihe.
Inhalt:
- Grundsätzliches zur Organisation wie Gesetze und Verordnungen, die Veranstalter beachten müssen und Informationen zu Versicherungen u.ä.
- Berichte erfolgreicher Veranstaltungen
- Checklisten und Zeitpläne, was man wann wo wie machen sollte
- Adressen von wichtigen Redaktionen, Ansprechpartnern bei Verlagen und erfolgreichen Veranstaltern und Netzwerken.

Mir ist klar, dass es so ein professionelles Werk für den Rollenspielbereich noch nicht gibt, aber vielleicht Teile oder Ansätze davon?
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Mein Fazit: Rollenspiel und Rollenspielconventions sind nicht tot, die Organisation könnte aber etwas Professionalität vertragen.
Die würde auch der ganzen professionellen (deutschen) RPG Branche gut zu Gesicht stehen. :D
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Mir ist klar, dass es so ein professionelles Werk für den Rollenspielbereich noch nicht gibt, aber vielleicht Teile oder Ansätze davon?
Man könnte so ein Werk ja mal in Angriff nehmen. Aber ich denke das wird schon umfangreicher. Und zu Versicherungen kann ich gar nicht mal viel sagen, da wir unsere Con über eine bereits bestehenden Location machen und die solche Dinge übernehmen.
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Ich würde bei so einem Projekt mitarbeiten und meine Erfahrung mit Lesungen und Buchpremieren einfließen lassen.
Nur fürchte ich, dass mir die Legitimation abgeht, sowas alleine auf die Beine zu stellen, da ich noch nie eine Con mit ihren spezifischen Problemen auf die Beine gestellt habe.
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Moin

Ansonsten gilt immer:
Sei nett zu den Supportern!
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

@Jan
So schwer ist das eigentlich nicht. Bei uns hat es mit ein paar größeren Stammtisch-Treffen angefangen mit Besucherzahlen um die 20 bis 30. Die MS07 war auch erst unsere zweite Con in der Größe und wir haben sicher noch einiges was verbesserungswürdig wäre. Es steht und fällt auf jeden Fall einiges mit der richtigen Location.

Zu den Con-Kalendern sag ich mal lieber nichts, bei zweien wurde trotz mehrmaliger Anfrage per Mail unser MS07 Termin nicht eingetragen. Anscheinend haben andere Rollenspiel-Seiten was gegen die Blutschwerter.
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Anscheinend haben andere Rollenspiel-Seiten was gegen die Blutschwerter.
Wo ich noch nichtmal was gegen habe. Möge der bessere gewinnen.

Wünschenswert wäre ja eine Zusammenarbeit aller Splittergruppen, um mehr bewegen zu können. Aber heuchlerisch einen offenen Conkalender anzubieten und dann Beiträge nicht freizuschalten ist unterste Schublade. Aber das nur am Rande.
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Ein gewisses Maß an Absprache zwischen den Veranstaltern in einem bestimmten Umkreis würde auch nicht Schaden. Wenn an einem Wochenende im Umkreis von 50km drei Cons stattfinden, sollten sich die Veranstalter nicht wundern, wenn der Besucherkreis relativ überschaubar bleibt. Ich war letztes Jahr auf zwei Cons, die deshalb ne Menge Besucher verloren haben. In nem freundlichen Gespräch mit ein oder zwei Leuten von der Orga kam von denen nur ein planloses "wer konnte denn ahnen, dass die Leute alle zum anderen Con gehen?". :ROFLMAO:
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Wie wäre es für den Anfang, wenn wir eine Liste aller bekannten Con-Kalender erstellen?
Das würde es a) für mich als Supporter/Händler/Spieler erleichtern zu entscheiden auf welche Con ich geh
b) den Veranstaltern zeigen, wo sie posten können und
c) dem Blutschwerterforum, da die Kalenderübersicht hier im Forum wäre.
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Dann mach mal ein Thema dazu auf. :)
 
AW: Wie tot ist Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich?

Es ist ja nicht nur MART und Teck-Con, die auch beide wieder gesagt haben, dass es weniger Besucher sind. Es gibt kaum eine Convention, die steigende Zuschauerzahlen hat. Das mag allerdings auch an nichtprofessionellem Marketing bei manchen, nicht allen Cons liegen.

Wenn ich einen Monat vor Beginn der Con auf der website noch den Flyer der letzten Con finde, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn ich in ein Dutzend verschiedener Conkalender schaue und die Termine der Cons nicht eingetragen sind, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn keine Flyer an Spieleläden und andere Cons verschickt werden, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn in keinem Magazin (online und offline) auf die Con hingewiesen wird, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn auf Anfragen seitens der Orga nicht reagiert wird, sei es weil ich als Privatperson, Supporter oder Händler frage, weiß ich nicht ob die Con stattfindet.
Wenn ich konsequent meinen Termin seit Jahren auf das gleiche Wochenende wie eine erfolgreichere Con in der näheren Umgebung lege, brauch ich mich nicht über Besuchermangel wundern.

Das sind Erfahrungen, die ich mit Cons gemacht habe. Nicht jede Con macht diese Fehler und keine existierende Con macht alle Fehler, aber alle diese Erfahrungen tragen zu Besucherrückgang bei.
Wie man an der im Vorfeld viel gescholtenen RPC sieht geht es auch anders.

Mein Fazit: Rollenspiel und Rollenspielconventions sind nicht tot, die Organisation könnte aber etwas Professionalität vertragen.

Jan

P.S. Gibt es eigentlich irgendwo in den Weiten des Netzes eine Handreichung zur erfolgreichen Orga einer Con?


Sorry, aber manches von dem was du schreibst ist gar nicht so leicht wie es von aussen scheint...

Es ist nicht einfach passende Lokalitäten zu finden, noch schwerer wirds, wenn diese ein bestimmtes Budget nicht überschreiten dürfen. Noch ne Nummer ärger wird das ganze dann, wenn es auch noch in einem bestimmten Zeitrahmen sein soll - denn auch andere Veranstaltungen wollen ihren Platz haben. ;)

Nächstes Problem ist vielerorts einfach die Finanzierung. Die meisten kleineren bis mittleren Cons werden über Privatleute oder kleinere Vereine organisiert. D.h. das Geld kommt aus der Vereinskasse oder eben dem Privat-Geldbeutel. Das ist leider fast immer gleichbedeutend mit wenig bis gar keinem Budget.

Das gilt z.B. für das erwähnte "professionelles Marketing". Klar, man kann da viel machen, würde auch unter Umständen etwas bringen. Frage hierbei ist allerdings a) die Finanzierbarkeit (Gründe s.o.) und b) der Kosten-Nutzen-Faktor.

Nächster Punkt sind die Organisatoren selbst, in vielen Fällen handelt es sich um 1-3 Leute die ihre Freizeit! damit verbringen sowas auf die Beine zu stellen mit mittelmässiger bis keiner Unterstützung durch wenige andere. Das ist durchaus ne Menge Arbeit: Versicherungen, Ämter, Rotes Kreuz, Lokalität, Bestuhlung/Tische, Turniere&Gewinne, Speisen&Getränke, etc... Das läppelt sich!

Alles in allem ist es leider gar nicht so einfach sowas mit wenigen Leuten, kaum Budget und mittelmässiger Unterstützung hinzukriegen.

Natürlich muss ich dir in vielen der erwähnten Punkte durchaus recht geben. Gerade der komunikative Faktor wird leider meist vergessen oder geht einfach in der Menge der Arbeit unter. Und das ist, da hast du recht, ein sehr großes! Problem.

Das sollte man wirklich angehen! Ich denke, sich (sprich die "Szene" und die damit verbundenen Händler, Verlage, Autoren, Illustratoren etc.) besser zu organisieren bleibt die einzige Möglichkeit da eine Verbesserung zu erzielen.

Ein Manuskript zur Orga wäre da genauso von Bedeutung wie (aktuelle und offene! - nicht nur der MS ging es so, kann da auch ein Lied zu singen) Con-Kalender oder eine einsehbare und organisierte Liste von Händlern und Verlagen (mit aktuellen Kontakt-Infos sowie Sortierfunktion zwecks regionaler Übersicht).

Oben genannte Dinge haben allerdings einen Nachteil: sie bedeuten Arbeit, nicht gerade wenig und nicht einmalig sondern auf Dauer. D.h. man braucht Personen die bereit sind die notwendige Arbeit zu übernehmen und sich auch längerfristig um so etwas zu kümmern. (...und wenn es von denen so viele gäbe, wären z.B. viele Cons besser organisiert...) ;) Aber grundsätzlich fände ich (und bestimmt auch einige andere) solcherlei Dinge großartig und hilfreich.
 
AW: Cons organisieren

@Ehron
Hast du ein paar Beispiele? Ich weiß, dass unsere MS07 sich dieses Jahr mit dem Klingen-Con überschnitten hat, aber da sind die Entfernungen eigentlich groß genug um sich nicht die Leute abzuziehen. Als wir einen Termin gesucht haben haben wir sehr genau geschaut wo schon ähnliche Veranstaltungen lagen um möglichst keine Überschneidungen zu haben. Jetzt haben wir uns eigentlich auf das Wochenende nach Ostern eingeschossen, und für nächstes Jahr fällt auch die Überschneidung mit dem Klingen-Con flach, die haben sich nämlich das Wochenende VOR Ostern ausgeguckt. :D
 
AW: Cons organisieren

Ich kann mir vorstellen, das das alles schwer zu realisieren ist, da niemand in einem idealen Umfeld arbeitet. Aber manche Sachen wären sehr einfach zu realsieren, z.B. Flyer in Spieleläden der Umgebung auslegen, sich mit der Con in der Nachbarschaft absprechen.
Ich weiß, dass solche Projekte langen Vorlauf haben und dass es zu Überschneidungen im Termin kommen kann, aber ist es denn so schwer, dass man sich mal anruft und fragt, wann die nächste Con geplant ist? Oder Termine für mehrere Cons im voraus festzusetzen? Die Teck-Con beispielsweise hat jetzt die Termine für die nächsten drei Cons schon bekanntgegeben. Natürlich juckt das Cons wie die RPC nicht aber kleinere Cons der Nachbarschaft können sich daran orientieren.
 
AW: Cons organisieren

Wie ich bereits sagte, in vielen Punkten stimme ich dir durchaus zu. Zum Beispiel die Sache mit den Flyern. Wobei es da durchaus wiederrum hilfreich wäre, wenn man wüsste wo es denn überall Händler gibt (s.obige ausführung zum Thema organisation)... Bevor ich nach HD gezogen bin wußt ich vom Fun-Fiction auch nix. ;)

Zum Thema festsetzen der Termine kann ich nur sagen, dass zu der Zeit als ich bei KaRoTa noch mitgeholfen hab, es teilweise gar nicht so einfach war einen Termin zu finden, an dem a) keine anderen Cons in der Nähe stattfinden (ja, wir haben das schon von jeher im Auge behalten) und b) eine Lokalität überhaupt zeitlich verfügbar ist. Folge davon war, das es meistens mit Werbung und Flyern schon knapp wurde, bis wir selbst wußten wann die Con jetzt eigentlich stattfindet. ;)
 
AW: Cons organisieren

Schöner Thread - Ich hoffe, der setzt sich noch ein bißchen fort.....eventuell kann man aus dem heraus ja vielleicht auch mal einen Workshop für Interessierte auf einer größeren Con entwickeln....
 
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