Charisma und die Reaktionstabelle

Sohn des Südens

Der Narr
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Èine weitere kurze Frage:

GE, S. 211, Reaktionen/Überreden und Umhören: "Wenn ein Spielercharakter einen Nichtspielercharakter um etwas bittet oder versucht, seine Fertigkeiten Überreden und Umhören zu verwenden, dann würfle 2W6 auf der NSC-Reaktionstabelle (siehe unten) und addiere die Charisma-Modifikationen beider Charaktere auf den Wurf." (Hervorhebung von mir)

Ist das korrekt? Je charismatischer das Gegenüber ist, desto hilfsbereiter ist es? Ich habe es auch in der SWEX nachgelesen und verstehe es dort genauso, bin aber weiter ungläubig.
 
Grundgedanke ist wohl, daß Raphael The Rude Rapist erst einmal eine negativere Grundeinstellung hat, als Franky der freundliche Franzose.
In den Spieltechnischen Wert Charisma fließt ja einiges ein, wenn ein SCs etwa Charismatisch ist und gut aussieht, also über die beiden Talente/Edges verfügt, aber gleichzeitig dafür bekannt ist, nach gewonnen Kämpfen gern das lustige Aufgesetzter-Kopfschuss-Spiel zu spielen (Bloodthirsty). Dann ist sein Charismawert gegenüber den Leuten, die letzteres wissen, Null. Charisma ist vielleicht nicht unbedingt das perfekte Wort dafür, was der Charismawert abbildet, aber kürzer und prägnanter als, "der Wert der auf viele Soziale Aktionen angerechnet wird und sich vor allem aus Charisma, Aussehen, Ruf, Aufterten und anderem zusammensetzt". Aber ja, das klingt erst einmal ein wenig komisch. ;)
 
Ja, genauso ist es.
Allerdings wird die Reaktionstabelle, in meiner Wahrnehmung, nur selten und nur von wenigen genutzt.
 
Jo so isses und das klappt auch ganz gut, ich hab es an der Gammafront ein, zwei mal so gehandhabt - sollte die Gruppe als ganzes agieren kann man entweder ähnlich wie beim Gruppenwurf den durchschnitt abschätzen oder bei Charisma einfach eine 0 verwenden, was bei den meisten gruppen nah am durchschnitt liegen sollte ^^
 
Also es geht mir nicht um den Punkt, dass wer charismatisch ist, bei den anderen besser ankommt. Wenn jemand attraktiv ist oder charismatisch, sind die anderen freundlicher zu ihm, ok. Wenn jemand Bloodthirsty ist, sind die anderen weniger freundlich. Das ist nachvollziehbar.
Mir geht es darum, dass wer selber charismatisch ist, auch automatisch freundlicher zu anderen ist. Wenn die Spieler jemanden um Hilfe bitten wollen, empfiehlt es sich dann ja immer, die schönen und charismatischen zu fragen, weil die eher dazu bereit sind. In meiner Vorstellung hat das nichts miteinander zu tun. Aber gut, die Autoren von SW haben wohl andere Erfahrungen gemacht. Die Regeln sind ja anscheinend wirklich so gedacht.
 
Denke bitte auch daran, dass dies nur und ausschließlich gilt, wenn du als Spielleiter nicht schon festgelegt hast, welche Reaktion der NSC an den Tag legen soll. Es gilt also nur, wenn du als Spielleiter ganz absichtlich dem Zufall überlassen möchtest, wie ein NSC reagiert.
In allen anderen Fällen kannst du (und sollst du) selbst als SL entscheiden, dass/ob Raphael The Rude Rapist den Charakteren mehr als hilfsbereit gegenüber tritt, Franky der freundliche Franzose aber sowas von negativ eingestellt ist, sodass die Spieler sich wirklich etwas einfallen lassen müssen, um Franky wieder milde zu stimmen.

Somit ist es in der SWEX schon ganz sinnvoll gewesen, dass beide Charismamodifikatoren gewertet werden, da sie tatsächlich nur in den Fällen gebraucht werden, wenn du eine Reaktion auswürfeln möchtest.

Hochachtungsvoll,
Ollie
 
Auch Pinnacle hat eingesehen, dass die Modifikation der Grundreaktion nicht vom Charisma abhängig sein sollte. Es führte nämlich letztlich zu unrealistischen Ergebnissen, wenn das Charisma doppelt verrechnet wird - zuerst bei der Ermittlung der Grundeinstellung und dann beim Wurf auf Überreden/Umhören.

So war es möglich für einen richtigen Faceman einen "Feindlichen" Mob in ihrer Grundeinstellung und schließlich beim Überreden ohne Schwierigkeiten auf "Hilfsbereich" zu pushen.

Der Effekt des Charisma auf die Reaktionen war einfach zu stark und wurde zu recht abgeschafft!
 
Da bin ich gänzlich anderer Meinung.

Ich fand die alte Regelung gut, richtig und bestens anwendbar. Der Wegfall des Charisma-Bonus beim Reaktionswurf für NSC ist eine der - leider zahlreichen - BLÖDEN Ideen der SWDE.
 
Da bin ich gänzlich anderer Meinung.

Ich fand die alte Regelung gut, richtig und bestens anwendbar. Der Wegfall des Charisma-Bonus beim Reaktionswurf für NSC ist eine der - leider zahlreichen - BLÖDEN Ideen der SWDE.

Da gehe ich mit.
Denn beim Feindlichen Mob ist die Grundeinstellung schon klar. Feindlich. Keine Notwendigkeit, auf der Tabelle zu würfeln. Kein Zufall erforderlich.

Umgekehrter Fall, ich begegne Richard Löwenherz zufällig. Angenommen ich würde total nett sein (Tach!) und er ist auch supersympatisch. Nu will der SL wissen, wie ihr beide aufeinander reagiert. Das will er dem Zufall überlassen. Da ist doch die Wahrscheinlichkeitviel höher, dass man prima miteinander klarkommt, als würden Prinz Georg und Ekel Alfred sich hinterm Bierzelt begegnen. Eher pissen sich die beiden doch gegenseitig an, als dass sie beschließen, den restlichen Abend gemeinsam Lüttje Lage hinter die Binde zu gießen.

Wenn ich nun als SL der Meinung bin, Richard sollte nicht durch einen geglückten Wurf von Mrs. Smile Cleavage darnieder sinken, um ihr den ganzen Abend zu Füßen zu liegen, dann gibt es keinen Zufallswurf. Dann hat S. C. die eine Chance, durch ihr Verhalten (und das, was auch immer sie in die Waagschale zu werfen hat) den König für sich milde zu stimmen. Hierzu nutzt sie Überreden. Punkt. Dadurch kann die Kathegorie um ein oder zwei Einstellungen nach oben gehen, mehr nicht; nicht heute. Wo sie sich ursprünglich befand, entscheidet der Spielleiter allein.

Ich finde auch, dass die ursprüngliche Regel iO war.
 
Bin da auch eurer Meinung, die Regel war für Zufälle und hat gleichzeitig extreme Ausreißer abgefangen indem das Charisma eingepflegt wurde, so konnte man sich nicht selten sogar den Überredenwurf direkt sparen
 
Da bin ich eben anderer Ansicht. ;)

Ausreisser werden schon durch die Verteilung auf der Reaktionstabelle gut genug abgepolstert.

Wenn aber schon zwei gutaussehende Adelige mit +4 Charisma das zufällige Ergebnis von ausgewürfelt Feindlich (2) auf Freundlich (10) pushen, wo dann ein simpler Erfolg das ganze auf Hilfsbereit (12) drückt, dann stimmt imA einfach was nicht mit dem simplen Aufrechnen. Es ist zu einfach einen Typen, der einem lt erster Reaktion spinnefeind ist zu seinem BFF zu machen.

Selbst wenn es nur EIN adliger Schönling ist, ist das Endergebnis ähnlich. Da wird der Zufallswurf von 2 auf 6 gepusht, also Neutral. Da ein Überreden-Wurf jetzt nicht einen Bonus oder Malus auf der Reaktionstabelle gibt, sondern um GANZE STUFEN erhöht, rutscht er mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Freundlich (ca. 50%) bzw. Hilfsbereit (ca. 25%) selbst wenn er nur d4 in den Fertigkeiten hätte.

Bei Typen mit +6 Charisma und höher, die beim Einkauf der Talente über mehrere Ränge bluten mussten (weil es anderswo fehlt), sag ich ja nix, aber doch nicht bei relativ "normalen" Typen!
 
Wollte ich auch vorschlagen... :oops:

@Moderation: Könntet ihr bitte die Diskussion nach der 2. oder 3. Antwort auslagern. Danke!
 
Huch, hatte bisher nur das Charisma des Charakters eingerechnet. Man lernt ja nie aus.

Ob ich die Regel in Zukunft "richtig" anwende... mal sehen. Es macht schon Sinn, dass "Blutrünstige" und "Fiese" NSCs weniger hilfsbereit sind, und dass sozial "geschulte" NSCs zumindest höflich bleiben, aber nach dieser Anwendung der Regel dürfte es dann keine fiesen, willkürlichen Adligen und hinterfotzigen Models mehr geben, was ich etwas seltsam finde. Werde wohl per "case-by-case" entscheiden, ob das Charisma des NSC in den Wurf einfließt.
 
Wenn der SL sagt dieser Adelige ist fies oder dieses Supermodel hinterfotzig, dann ist es so... kein Würfeln für die Grundeinstellung nötig.
 
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