Charaktererschaffung basierend auf nationalen Klischees

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Wer kennt das? Eine Gruppe von Protagonisten verschiedenster Nationen, und jeder von ihnen auf die eine oder andere Art ein Abziehbild, nicht lächerlich oder gar vorsätzlich bösartig, sondern einfach bloß plakativ, mit grobem Pinselstrich gezeichnet.
Allen voran aus älterer Science Fiction, in der sich der Wunsch nach einer vereinten, friedlichen Weltgemeinschaft in solchen Konstellationen wiederspiegelt, ist mir persönlich das vertraut - da haben wir dann den amerikanischen Raumschiffpiloten, die französische Bordärtzin, den deutschen Wissenschaftsoffizier, den russischen Raketentechniker. Und natürlich ist der Amerikaner direkt, die Französin schön, der Deutsche korrekt, und der Russe kann viel trinken. ;)

Eigentlich sollte diese Art der Charakterisierung über solche Vorurteile eine ideale Grundlage für die Charaktererschaffung eines (passenden) Rollenspiels sein. Immerhin ist auch schon im Beispiel oben "französische Bordärztin" bereits eine vollständige Beschreibung der Figur, mit der praktisch alles wichtige gesagt wurde - denn weitere Eigenschaft ergeben sich dann zwangsläufig aus der Angabe der Nationalität.

Was mir nun kürzlich dazu durch den Kopf schoss (und was ich dann noch einige Minuten lang hin- und herwendete), das war zu jeder Nation jeweils eine Liste von Eigenschaften zusammenzustellen. Ein Charakter könnte nun entweder ein Idealbild sein und besitzt alle Eigenschaften die seiner Nation zugeordnet sind, oder er ist durch seine Familie oder Vorgeschichte zweistaatlich, mit einigen Eigenschaften einer und weiteren Eigenschaften einer anderen Nation, insgesamt aber weniger Eigenschaften als sie ein Idealbild vorzuweisen hat (dafür mit mehr Wahlmöglichkeiten), oder aber er ist Kosmopolit, und kann eine nochmals kleinere Anzahl an Eigenschaften von beliebigen nationalen Listen wählen.

Wozu nun das ganze? Im Zweifelsfall um mir eine Raketenbesatzung für ein atomgetriebenes Raumschiff zusammenzustellen. :)

mfG
lev
 
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Dann sollte der Russe so wahnsinnig, wie brilliant sein (so etwas wie Scotty-McGyver-Hybrid nur extremer und deutlich besoffener).....während der Brite exzentrisch, wie eine Koryphäe auf seinen Gebiet (er kann ja der Schiffskanonier oder der Arzt sein) ist....ansonsten gäbe es noch den polnischen Versorgungsoffizier........den japanischen Techniker, der jedesmal mit dem Russen aneinander gerät, aufgrund dessen Disziplinlosigkeit
 
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Ich denke die Idee ist nicht neu aber gut für ein passendes Setting/Spiel.

Woran haperts denn?
Einer Liste der Eigenschaften?
 
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Spanische rassige Komunikationsoffizierin......streitsüchtige italienische Bordköchin genannt Mama......rothaariger irischer Sicherheitsoffizier (der den polnischen Versorgungsoffizier auf den Kicker hat).......kampfeslustige Schottin ("Ay, yu wanna fought, yu getta fought") als Crewmitglied, die regelmäßig Trinkwettkämpfe mit dem Russen macht (die immer enden, das sie zusammen nackt im gleichen Bett aufwachen).

Irgendwie erinnert mich das Atomgetriebene Raumschiffsetting an einen russischen/ostdeutschen Weltraumcomic aus den 70igern...mit Eisbeinpillen, wo ganze primitive Gesellschaften zum Kommunismus bekehrt wurden und überall Kohlekraftwerke auf den Planeten gebaut wurden und die Agrargesellschaft der DDR eingeführt worden ist.
 
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Auf welcher Basis eigentlich denn? Schreit ja gradezu nach Risus Klischees.
 
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Das erinnert mich jetzt irgendwie an die alten Star Trek Sachen... :p

Das mit den RISUS-Klischees stimmt übrigens auffallend.
 
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Spock ist also Deutscher.:D
(Mir ist aufgefallen das verdammt wenige Deutsche in Star Trek eine Rolle spielen.....wahrscheinlich wurden sie durch Vulkanier ersetzt)
 
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Vielleicht sollte Trunkenheit als Klischee gestrichen werden.
Zumindest in Miltons Auflistung bisher war jeder 2. stockbesoffen ...

Grüße
Hasran
 
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Milton ist ja auch zu 1/2 Russe, passt da doch also, das jeder 2te besoffen ist. Das russische denken hat halt bei ihm bei jedem zweiten Klischee zugeschlagen. ;)
 
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Schotten, Iren und Russen gelten nach dem nationalen Klischee als allgemein trinkfreudig....Russen gelten als Meister der Improvisation, klassisch als wahnsinnig, wie genial.........Iren (in New York) als latente Rassisten....Schotten als rauflustig......Deutsche als korrekt, aber humorlos (also wie Spock)........Japaner als Technikfreaks.......Walisier als Schafliebhaber......usw.

Außerdem bietet sich so der Cliquencharakter an (auf einem Raumschiff unvermeidlich):
Chaotische Spassvögel (Schotten, Iren und Russen)
Disziplinierte Spassbremsen (Deutsche, Briten und Japaner)
Die Restsparte oder Vermittler (Polen, Franzosen, Spanier)
Italiener- weiblich: Spassbremse....männlich: Spassvogel

Und Trunkenheit ist immer ein Problem bei der Schifffahrt gewesen (man ist monatelang auf See: Trinken und den Schiffjungen zu schänden, der einzige Freizeitspass), also wird es ähnlich in einem längeren Raumflug sein.

@Hasran: Sei dankbar, das man nicht mit dem nationalen Klischee der Araber und den Maximalpigmentierten ausgelassen wurde.;)
 
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Und jetzt das Ganze als Tabelle, so dass man es für alle RPGs, die auf der Welt spielen, nutzen kann. :)
 
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Wieso bekomm ich das bild von Spock mit Oberlippenbart nicht mehr aus meinem Kopf?
 
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Charaktereigenschaften nach Nationalität gab's zumindest schon in den Playtest-Dokumenten von Shadow Nations, dem Sequel-RPG zu Obsidian. Fand ich in dem Fall allerdings ziemlich daneben.
 
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lasst mich nicht lügen, aber ist "nationalität" (bzw. volkszugehörigkeit) nicht DER erklärende faktor bei so ziemlich allen RPGs die sich nicht auf die erde beziehen - ich denke da z.b. an diese middle earth völker, die dann alle genau so und so sind. und das funktioniert, mal mehr mal weniger, so fast überall.
selten das die beschreibung der völker länger als eine seite ist (inkl. DEM bild eines solchen volkskörpers).

ich denke diese klischees funktionieren bei den erd bezogenen RPG weniger gut weil wir so "viel" über die einzelnen länder und kulturen wissen. je mehr das ist, desto absurder wird ein einteilen in simple klischees und schubladen.
ich war beispielsweise ungemein von 7th sea generv. dort wurde sich klar auf länder und kulturen der erde bezogen (mit, im vergleich, einigem an hintergrundmaterial), und dennoch wirkte das meiste so platt, gestückelt und bemüht das mir persönlich jeder spielspass abhanden gekommen ist.

naja, allerdings kann es zuweilen auch eine ungemeine hilfe sein einem charakter noch eine bestimmte nationalität anzuhängen, einfach um ihm noch das nötigen quentchen schub in die richtung zu geben die er braucht um überzeugend zu sein. die frage ist vielleicht wie sehr wird der charakter von diesem (nationalem) klischee getragen. genauso ist beispielseise der beruf oder das geschlecht ein bestimmtes klischee, aber reicht das für einen überzeugenden charakter. ich denke den meisten schon - warum auch nicht. je nachdem wie psychologisch man an seine charaktere herran geht.

ich hab garnichts gegen klischees (also schon, aber nicht so), denn sie machen es einfacher und bilden eine erste grundlage des verstehens. ich nutze sie dauernd - gebe mir im bedarfsfall aber mühe etwas mehr als nur gefähliches halbwissen parat zu haben. naja, mal so mal so.

shalömchen auch.

Wieso bekomm ich das bild von Spock mit Oberlippenbart nicht mehr aus meinem Kopf?

ja, warum nur?

spock-hitler.jpg
 
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ich denke diese klischees funktionieren bei den erd bezogenen RPG weniger gut weil wir so "viel" über die einzelnen länder und kulturen wissen.

Und trotzdem hat jeder Raumschiffsoffizier indianischer Abstammung, den wir in der Zukunft treffen, schon einmal zusammen mit Großvater Peyote sein Totem besucht...

mfG
lev
 
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Wobei ich mir gerade denke, so eine Liste mit Klischees wäre dennoch mal ganz lustig, um sie umzukehren oder das deutsche Klischee mit einem Zwergen darzustellen, oder den Briten mal als Schweizer zu spielen... :D
 
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Wenn es ein richtiger Indianer ist, sollte er zumindestens Alkoholiker sein.:D

Zwerge sind typisch Deutsch.
 
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Die feigen Elfen sind am besten mit Franzosen vergleichbar.:D
 
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