Rezension Caine 08 – Torrkan

Taysal

RSP-Gott
verstorben
Registriert
17. September 2008
Beiträge
2.009
Torrkan


CAINE 8


Der angeschlagenen Linda Watkins gelingt die Flucht vor Joel Grady und die smarte Agentin begibt sich auf den Weg zum Outpost 31. Die Basis wurde zerstört und Art Jeffries macht sich, zusammen mit Wachowski, auf die Suche nach ihrem Arbeitgeber Drake. Denn sollte Drake tot sein, dann steht eine große Katastrophe bevor.

Auch bei Caine zeichnet sich eine Katastrophe ab, denn der Einfluss von Kartaan wird immer stärker. Kartaan ist zwar in das Penumbra gebannt, Caines magisches Amulett, doch scheinbar hat der massenmordende Außerirdische noch ein Ass im Ärmel. Dafür spricht jedenfalls seine Verbindung zu Dhala'rin, die aufmerksam den Worten Kartaans lauscht …

Erneut schaltet Lausch einen Gang hoch und gibt ordentlich Gas. Immerhin ist die Serie auf zehn Folgen ausgelegt und da muss die Spannung zunehmen. Das gelingt hervorragend. Zum Einen sind da Linda und Jeffries, deren Handlungsstränge nun zusammenlaufen. Sie müssen in der zerstörten und von außerirdischen Invasoren überlaufenen Basis nach Collin Drake suchen. „Müssen“ ist dabei richtig gewählt, denn Drake ist an ein Computersystem gekoppelt, dass im Falle seines Todes eine Bombe zündet. Also muss der Mann gefunden werden. Die Zeichen für sein Überleben stehen auch ganz gut, doch sind die Monster schon auf den Fersen der Menschen. Das erzeugt große Spannung, vor allem weil auch von einer Figur aus dem Rettungstrupp Abschied genommen wird. Wo gehobelt wird, da fallen halt Späne. So bleibt die Neugierde jedenfalls groß, denn stets kann wieder etwas unvorhergesehenes passieren.

Auch die Handlungsfäden von Caine und Kilkenny laufen zusammen und werden miteinander verwoben. Regisseur Günter Merlau fügt die losen Enden zusammen und bereitet die Serie offensichtlich auf ihr Ende vor. Das sorgt für einen straffen Handlungsaufbau. Besonders gelungen ist dabei Steven Caines Rückblick auf die letzten Episoden. Dadurch werden dem Fan die zurückliegenden Ereignisse nochmals in Erinnerung gerufen und finden Neulinge leichter den Einstieg in die Serie. Ein guter Schachzug. Aber auch die Handlung um Caine und Kilkenny ist verdammt gut. Und Caine liefert sich auch weiterhin ein Willensduell mit Kartaan. Das wird durch erfrischende Dialoge präsentiert, die oft eine derbe Wortwahl beinhalten. Aber genau das macht „Caine“ ja aus. Also unbedingt die Altersempfehlung beachten!

Die Spannung zwischen Caine und Kartaan ist deutlich spürbar und liegt förmlich in der Luft. Aber auch zwischen Kilkenny und Dhala'rin existiert eine Verbindung, die immer spürbarer wird. Die Seherin kocht zudem offensichtlich zusammen mit Kartaan ihr eigenes Süppchen. Die beiden haben einen Plan und der steht kurz vor seinem gelingen. Da schaudert es einem richtig und überschlägt sich die Spannung zum Ende der Folge hin.

Das liegt natürlich an den Schauspielern, die hier Höchstleistungen zeigen und mit hörbarer Spielfreude bei der Sache sind. Diese Freude überträgt sich auf den Zuhörer und reißt ihn förmlich mit. Eine gelungene Sache. Vor allem Torsten Michaelis (Caine) und Lutz Riedel (Kartaan) sind ein Genuss für die Ohren. Wie bereits in der vorangegangenen Episode, verschwimmen ihre Dialoge öfter miteinander oder spielen sich blitzschnell ab. Vor allem die boshafte Stimme von Herrn Riedel jagt einem einen eiskalten Schauer über den Rücken. Michaelis' kontert dagegen mit Caines steigender Hilflosigkeit und Verwirrung. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Profikiller Caine nachgibt und Kartaan vollends die Kontrolle übernimmt. Das wird mit jedem Satz, mit jedem Wort immer deutlich. Und gleichzeitig ist auch der unbeugsame Wille Caines hörbar und auch spürbar. Ganz großes Kino für die Ohren, ganz großes Kompliment an die Sprecher!

Auch das Sounddesign von Günter Merlau überzeugt, der die unterschiedlichen Schauplätze gelungen mit passenden Geräuschen und Musikstücken unterlegt. Dadurch ist die Hörerschaft stets im Bilde, wo sich die Figuren gerade befinden. Dabei kommt die Klangkulisse auch richtig griffig zum Tragen. Sie unterstützt die Sprecher regelrecht und sorgt für eine gute Tiefe der einzelnen Szenen. Die harte Musik ist dabei ebenfalls sehr behilflich. Diesmal zeigt sich Devil's Gift dafür verantwortlich und steuert einen Bonustrack bei. Einfach klasse. Dahinter folgt übrigens auch ein Hidden Track, in dem Art Jeffries (Günter Merlau selbst) eine tragende Rolle spielt. Unbedingt anhören!

Mit „Caine 08 – Torrkan“ (der auch vorkommt, aber eigentlich vernachlässigbar ist) präsentiert Lausch eine weitere Folge dieser Ausnahmeserie, die einfach nur begeistert. Heftige und ausgeklügelte Dialoge, ein derber Humor, eine griffige Fäkalsprache und dazu eine übergreifende Rahmenhandlung, die auf ihren Höhepunkt zusteuert – einfach gelungen. Auch die Präsentation der CD ist mal wieder ein Knaller und kommt im gewohnten Caine-Design daher. Unbedingt anschauen, einlegen und anhören!

Caine 08 – Torrkan

Lausch; CD
Dauer: ca. 57 Minuten
Hörspiel von Günter Merlau
Nach einem Exposee von Günter Merlau
Drehbuch, Regie und Produktion: Günter Merlau
Musik von Mnemic, Günter Merlau, Devil's Gift
Empfohlen ab 16 Jahren

Sprecher: Sprecher: Torsten Michaelis (Caine), Lutz Riedel (Kartaan), Klaus Sonnenschein (Torkaan), Karl Schulz (Kilkenny), Claudia Urbschat-Mingues (Linda Watkins), Reinhilt Schneider (Dhala’rin), Wolfgang Berger (Wachowski), Rainer Schmitt (Nicolas Kilkenny), Martine Sabel (Joel Grady), Art Jeffries (Günter Merlau)


Copyright © 2009 by Günther Lietz

Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
Zurück
Oben Unten