Bulldogs!

AW: Bulldogs!

Eigentlich ist's nicht so breit angelegt wie Starblazer ... und auch deutlich verdaubarer, was die Seitenzahl angeht.
Ich finde es super! Ist schön pulpy, definitiv kein Traveler-Ersatz wie Diaspora.

Ich würde es als das "Han Solo"-Rollenspiel beschreiben, Firefly oder Farscape müssten damit z.B. auch gut zu machen sein.
 
AW: Bulldogs!

Da gab es diese Tage eine Rezension auf Youtube, bei Game Geeks.

[video=youtube;rM05ekKt8h4]http://www.youtube.com/watch?v=rM05ekKt8h4&feature=feedu[/video]
 
AW: Bulldogs!

Nachdem ich gerade das PDF verfrühstückt habe...

Das Ding ist gut. Verdammt gut. Brauchbare Implementierung der FATE-Regeln ohne grossen Schnickschnack, die leidige Skillpyramide wurde entschärft (es ist jetzt ein Kegelstumpf ;)), die Skills sind angenehm breit und es gibt Optionen, als "Jack of all Trades" einzusteigen statt (verkrüppelnd) überspezialisiert wie in Diaspora.

Der Rassenbaukasten ist nicht ganz so üppig wie in Strands of Fate, aber durchaus brauchbar, da er sehr unkompliziert ist. Die Regeln für Roboter als "Spielerrasse" sind exzellent. Die "Standardrassen" sind mehr oder weniger pulpiger SF-Standard, inklusive lilafarbener Weltraumnazis. Nichts besonderes, ausser vielleicht den Ewok-Verschnitten (die als Rasse die Persönlichkeitsmerkmale von Jabba the Hutt haben und Zigarre rauchen...das Artwork ist klasse).

Das Setting ist nur kurz angerissen, aber durchaus brauchbar...Bulldogs! spielt primär im Niemandsland zwischen zwei verfeindeten Imperien, die sich seit längerer Zeit in einem kalten Krieg miteinander befinden. Standardprämisse ist, das die Gruppe aus verzweifelten Typen besteht, die auf einem Seelenverkäufer von einem Raumschiff angeheuert haben und nun für eine pangalaktische Transportfirma Risikofracht befördern (daß das Schiff für mehr versichert ist, als die Chars je erwirtschaften könnten spricht Bände über den Arbeitgeber...).
Es existieren allerdings weiter hinten im Buch eine ganze Latte von alternativen Kampagnenprämissen wie Sölder, Piraten, Forscher und Spione.

Abgerundet wird das ganze mit einem Baukastensystem für Waffen, Rüstungen, Ausrüstung, Fahrzeugen und Raumschiffen. Bei einem Umfang von gerade mal 170 Seiten und einem angenehmen Layout bin ich zugegebenermassen tief beeindruckt.

Rezi sobald ich mehr Zeit damit verbracht habe.

-Silver
 
AW: Bulldogs!

Rezi ist fertig, sollte demnächst online gestellt werden.

Gebastelt habe ich auch schon ordentlich mit dem System, und ich muss sagen: Das Teil rockt meine Welt derbst. Vergesst Diaspora (ausser ihr wollt wirklich harte, trockene SF, oder das Weltenbausystem klauen), vergesst SBA (denn das hat schlechter funktionierende Regeln, aber dreieinhalb mal soviele Seiten!), vergesst Strands of Fate (ausser ihr wollt noch was anderes als SF spielen...). Bulldogs! ist so geil, daß ich nach dem Konvertieren meiner alten Söldnerkampagnennotizen* frische Unterwäsche brauchte. Sieg durch brutales Zerfleischen der Konkurrenz. SciFi-FATE hat einen neuen Champion.

*= Fürs Protokoll: Bulldogs hatte mit folgenden Elementen keine Probleme und/oder sogar bereits fertige Regeln dafür: Power Armor, schwere Waffen, persönliche Energieschilde, Horden von gesichtslosem Kanonenfutter, überschwere tragbare Anti-Fahrzeugwaffen, Androiden mit kleinen Persönlichkeitsmacken, einem Tiergefährten der eine Mischung zwischen Wolf und Säbelzahntiger darstellt, mehreren schrottreifen Frachtern, einer gestohlenen Militärkorvette mit Jägerhangars und Bodenfahrzeugen, besagten Jägern und Bodenfahrzeugen, einem Predator-inspirierten Vibrofrisbee mit Rückholfunktion, mehreren Jetpacks, Nachtsichbrillen mit Multifunktions-HUD, dramatische Feldchirurgie unter verschärften Bedingungen sowie Haftladungen mit Fernzünder, eine bis ins Mark aufgemotzte Handfeuerwaffe, die definitiv NICHT Vera heist, das Abfeuern von Schiffsgeschützen auf charaktergrosse Ziele, Probleme mit Nachschub und Ersatzteilen, Freude am Zahltag und zuguterletzt noch persönliche Tarnschilde a'la Predator. Das und vieles mehr auf nur 170 Seiten, die netterweise auch noch in ein solides Hardcover verpackt wurden. Zeigt mir anderes verdammtes Regelwerk, daß sowas kann.

-Silver, wünscht sich er hätte so ein geiles Regelwerk schon 1998 kaufen können.
 
AW: Bulldogs!

Generell um längen besser.

Bulldogs! ist erheblich kompakter, flexibler was die Skillpyramide angeht, hat nicht seitenweise unnötige Stunts (es gibt die "übliche" Stuntliste und einen Regelabschnitt fürs selberbauen) und verregelt generell nicht mehr als unbedingt nötig.
Auf der Schattenseite ist alles gröber gezeichnet und weniger detailiert, ebenso gibt es keine Organisationsregeln (die ich allerdings zugegebenermassen mehr als überflüssig finde - das Meiste was sich auf dieser Ebene abspielt ist Hintergrundnarrativ und für die Spieler und ihre unmittelbaren Erlebnisse eher uninteressant).

Bulldogs! hat brauchbare Regeln für's aufmotzen und selberbauen von Equipment (siehe meinen Erguss etwas weiter oben) und deckt Raumschiffe grob-funktionell ab (was mir persönlich lieber ist als haarklein auseinanderklamüsern zu müssen, ob das Schiff jetzt noch Platz für ne medizinische Station und einen Laderaum hat - ausserdem hat SBA die Regelmacke das große Schiffe schneller und beweglicher sind als kleine, was sämtlichen Space Opera-Klischees zuwiderläuft). Alien und Roboterbaukästen sind in etwa vergleichbar, wobei die von Bulldogs knapper und eingängiger sind.

SBA ist eine tolle, aber leider unorganisierte Sammlung von Ideen und mehr oder weniger gut funktionierenden Subsystemen. Bulldogs! ist eine knappe, kohärente Umsetzung von FATE unter Berücksichtigung der gängigsten SciFi-Klischees bei der ein Teil nahtlos ins nächste greift. Ich persönlich hatte nichts vermißt, und einige Dinge wie Blasterwummen und Raumschiffe funktionierten wesentlich besser unter Bulldogs als unter SBA.

Wenn ich Bulldogs! mit irgendwas vergleichen sollte, dann am ehesten mit Hard Nova - beide sind kompakt, simpel und konzentrieren sich auf das wesentliche. Du wirst ziemliche Probleme haben, mit Bulldogs! eine Fantasy-Kampagne zu spielen, weil es dafür nicht ausgelegt ist. Aber für Space Opera in Richtung von Farscape, Firefly oder "klassischem" Star Wars* gibt es IMHO nichts besseres. Selbst wenn ich meine rosarote FATE-Fanbrille absetze ist das Ding immer noch ein verdammt gutes Produkt, wo SBA zwar mit viel guter Absicht und Material punkten kann, als "Spiel" dann aber aufgrund der wenig kompatiblen Einzelteile und dem mangelnden Streamlining eher versagt.

TL; DR:
Kauf Bulldogs!, kann alles was SBA kann, aber besser, und ist wesentlich kompakter.

-Silver
 
AW: Bulldogs!

Hab mir das auch besorgt und bin begeistert.

Allerdings hab ich ein Fragezeichen offen. Was kosten Schiffschilde? Oder überhaupt Schiffsupgrades? Aber bleiben wir bei den Schilden. Das Beispielschiff soll ja 4 kosten und wenn man Schilde dazu will, soll die Crew sie selber kaufen. Wenn man beim Schiffdesign Schilde einbaut so erhöhen sie die Kosten um 1. So weit so gut. Aber was kosten die beim Nachrüsten?
1 wäre ja zu wenig, das könnte sich dann ja jeder zu Spielbeginn mit nur wenig Glück leisten. Aber wie dann? Es kann ja auch nicht sein, dass sie dann 5 (Schiff 4 + Schilde 1) kosten, da könnte man sich ja gleich ein komplett neues Schiff bauen, bzw. wäre es dann billiger sich ein extrem billiges Schiff mit Schilden zu kaufen (sagen wir nen langsamen Jäger der 1 kostet mit Schild 2, käme also 3) die Schilde aus und bei sich einbaut (Engineering Wurf) und dann sagt, das man die Jägerschilde im Rating um 1 verringert, da der Frachter ja größer ist. In diesem Beispiel ist man mit Kosten 3 dabei und hat hinterher noch nen Fighter übrig. Kann auch irgendwie nicht stimmen... Jemand ne Idee?
 
Mh, es gibt da einige Eigenwilligkeiten bei den Raumschiffpreisen. Ein Raumschiff liegt in etwa in der gleichen Preisklasse wie eine richtig dicke Wumme - der Unterschied ist, daß das Raumschiff laufende Kosten verursacht, die Wumme hingegen nicht. Ebenso sieht es bei Fahrzeugen aus - ein Auto oder ein kleines Raumschiff kosten Ressourcenmässig das gleiche, bis eben auf die laufenden Kosten.

Realistisch? Keinen Meter. Aber die Alternativen sind dann entweder Schiffspreise wie bei Traveller (40 Jahre abbezahlen und eine Anzahlung in Höhe des Bruttosozialprodukts einer kleinen Kolonie - mit dem Nebeneffekt das die Chars sich problemlos "billige" Dinge wie tragbare Fusionskanonen leisten können) oder komplettes Improvisieren a'la Star Wars (der Schmuggler hat ein Schiff, und keiner weiß warum oder wie). Ich finde die Abstraktion die Bulldogs! verwendet nicht unbedingt schlecht, aber erbsenzählerisch veranlagte Hartwurstfetischisten kriegen von so einem System sicher Schwächeanfälle.

Von daher würde ich den Preis für einen Satz Schilde niedrig ansetzen - so 2-4 als Schwierigkeit, oder gerne auch über den Plot (irgendwo erbeutet, geklaut oder als Gegenleistung für einen windigen Deal bekommen). Die laufenden Kosten für die Weltallschleuder der Chars werden natürlich hochgesetzt, und DAS wird das eigentliche Problem werden. Ein ordentlich gepimptes Schiff kann schonmal epische (+7) Kosten pro "Monat" verursachen, und diese zu blechen setzt einen ordentlichen Cashflow vorraus.

-Silver
 
Zurück
Oben Unten