Die Dunklen Zeiten Bosparan sehen – und sterben?

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Herr der Legionen von Judith C. Vogt
Herr der Legionen hat gemogelt und seine Premiere bereits vor der eigentlichen Geburtsstunde gefeiert – nämlich auf der RatCon 2011, wo ich nach einer Lesung aus meinem Erstling Im Schatten der Esse die Gelegenheit nutzte, ein wenig zu teasern – Teile dieser Lesung haben ihren Eingang in einen Podcast von André Wiesler gefunden und den modernen Mythos begründet, dass Krustentiere und Orgien untrennbar miteinander verbunden sind. Doch ich sollte von vorne beginnen.
Ja, 2012 wird es einen Roman aus den Dunklen Zeiten geben, der zudem mit einem der Abenteuer aus der kommenden Abenteuer- Anthologie Legenden aus Dunklen Zeiten verknüpft ist, und ich hoffe, dass das eine Nachricht ist, die einige von euch Romanjunkies und/oder DDZ-Fans freuen wird. Was noch besser ist: Es ist zwar ein Roman – aber es sind zwei Bücher. Herr der Legionen wird voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2012 erscheinen und Herrin des Schwarms folgt dann wenige Monate später.
Was ist das für ein Roman?
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Die Dunklen Zeiten sind ähnlich breit gefächert wie die Aventurische Gegenwart, daher könnte man vermutlich einhundert Romane darüber schreiben, ohne das gleiche Thema zu erwischen. Daher spezifiziere ich an dieser Stelle: Herr der Legionen beginnt im Jahre 385 v. BF, zur Zeit Dalek-Horas‘, Herrin des Schwarms wird zwei Jahre später enden.
Warum habe ich diese Zeit gewählt?
Ich kann mich gar nicht so genau daran erinnern, warum meine Wahl gerade auf diese Zeitspanne, auf diesen Horas gefallen ist. Vielleicht waren es die Querelen um die ins Barbaricum zurückfallenden Nordprovinzen, vielleicht der Niedergang Shinxirs, das Verbot der Nekromantie, der drohende Untergang des alhanischen Reiches. Diese Dinge spielten eine Rolle, aber viel mehr als die äußeren Gegebenheiten entrollten sich zu Beginn der Romanplanung die Protagonisten vor meinem geistigen Auge und wollten, dass ein Buch über sie geschrieben wird. Zwei Bücher. Protagonistinnen sollte ich wohl sagen, denn die drei Handlungsstränge des Romans werden von drei Damen getragen. „Oh nein“, höre ich euch stöhnen – „drei Damen?“
Ja, und die Beweggründe dafür werden sich nur durch die Lektüre des Romans nachvollziehen lassen, und ich werde sie auf keinen Fall vorher verraten. Doch, eine Ausnahme mache ich:
Vorhang auf für Dame Nummer 1:
Eiria Punina – Miles der ruhmreichen Legio V Shinxiria
Eiria trat in Punin mit sechzehn Jahren der Legion bei – in Gratia Lapis einer beinharten Ausbildung unterzogen, ist ihr nichts wichtiger als die Treue zur Legion. Darüber hinaus schätzt sie die einfachen Dinge des Lebens, und würde gerne irgendwann in zivilisierte Gefilde zurückkehren. Vielleicht irgendwohin, wo es wärmer ist als in Garetia; wo Oliven und Zitronen wachsen und man das Meer rauschen hört. Aber bis dahin ist es ein langer Weg, und was an dessen Ende steht, ahnt wohl nur Shinxir selbst.
(Aber ich wollte verraten, warum ich einen weiblichen Legionär gewählt habe. Ja, Eirias Funktion hätte ebenso gut ein Mann erfüllen können, und dann würde der Roman ein wenig mehr Gender-Kompetenz beweisen. Aber ein männlicher Legionär wäre so geworden wie alle männlichen Legionäre der Film- und Buchgeschichte, und ich liebe einfach das Spiel mit Klischees. Also, Eiria ist die Dame Nummer 1 und darüber hinaus ein Macho par excellence.)
Ist es möglich, dass ich euch dennoch hartnäckig nach den anderen beiden Damen fragen höre? Nun gut, für die Neugierigen unter euch ein paar Sätze:
Dame Nummer 2:
Puella ist als Sklavin auf einer Latifundie außerhalb Bosparans aufgewachsen. Als sich ihre magische Begabung Bahn bricht, wird sie in die Hunderttürmige verfrachtet. Das Mädchen träumt davon, bei einem gelehrten Dominus zu dienen oder gar Sklavin in der Academia Arcomagica zu werden, doch es erwartet sie ein anderes Schicksal: Einem im Verborgenen agierenden Nekromanten in die Hände gespielt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich dem zu fügen, was die Götter sich für sie erdacht haben. Doch Puella findet in sich wider Erwarten einen Widerspruchsgeist, der sie zu Höherem bestimmt.
Dame Nummer 3:
Sahina von den Venetern – eine vom Leben und von Bosparan verzogene Patrizierin. Die Familie der Veneter ist stets um Haaresbreite an einem Aufstieg zu den Mächtigen Bosparans, den Comites, vorbei geschrammt. Sahina weiß jedoch mit untrüglicher Sicherheit, dass sie es sein wird, die die Veneter zur Gunst des Horas‘ führen wird. Und wenn dieser Weg auf einer Orgie beginnt, bei der kostbare Gläser zerdeppert und Krustentiere zertreten werden, dann ist ihr das auch recht und sie wäre die Letzte, die sich deswegen beschwert. Zumal es nicht ihre Gläser sind und ihr auch nicht gerade viel an Krustentieren liegt.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig für meine drei bosparanischen Damen begeistern und werde euch bald mit mehr Infos füttern.
In diesem Sinne: Bosparan victor!
JCV

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Na... wer von euch ist schon gespannt auf die Geschichte? Ich muss ja sagen, dass ich den letzten Roman mit einer Szene aus der Vergangenheit ziemlich mies fand, aber das muss ja nicht jedem so gehen. Zumal die gute Autorin ja schon in ihrem ersten Werk, meiner Meinung nach, gezeigt hat, dass sie Charaktere ausarbeiten und auch mit Wörtern umzugehen weiß.
 
Ich weiß nicht, bei dem Wort "Gender-Kompetenz" hab ich aufgehört mich dafür zu interessieren - ab da ist nämlich die Chance gut das man nicht einen angenehm zu lesenden Trash Roman hat sondern den Versuch der Autorin irgendwas "wichtiges" (oder was sie für wichtig hält) kund zu tun - und das hat bislang noch NIEMALS in einem Roman zu einem Rollenspiel gut geklappt.

Warum kann man nicht einfach mal nette, ganz unspektakuläre Abenteuerromane schreiben?
 
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