Renard
Blutsauger für Blutsauger
- Registriert
- 13. Februar 2009
- Beiträge
- 1.807
Langsam erwachte Thürmer wieder. Sein Schädel dröhnte noch schlimmer als gestern. Er war matt, steif und fühlte sich auch sonst wie ausgespuckt. Auch seine Zunge fühlte sich pelzig an, und lag im Mund wie ein Backstein. Apropos Backstein: Warum lag er auf dem Boden ? Hatte er sich nicht auf die Bank gelegt ? Verwirrt versuchte er die Augen zu öffnen, aber es gelang ihm erst nach mehreren Versuchen, seine Lider waren wie Blei. Einfach liegenbleiben schien ihm attraktiver als sich ans Nachtgeschäft zu machen. Allmählich aber rang er sich zu der Erkenntnis durch, daß er nicht hier liegenbleiben konnte, egal, wie bequem ihm selbst der Boden schien, ihm Vergleich zu dem, was noch bevorstand.
Ächzend setzte er sich auf und tastete sich zum Lichtschalter, den er betätigte. Das künstliche Licht stach ihm unangenehm in die Augen und ließ seinen Kopf noch schmerzhafter pochen, als er es ohnehin schon tat. Er schloß die Augen, ließ sich an die Wand gelehnt zu Boden sinken und saß einige Minuten einfach nur da und ordnete seine Gedanken. Als er sich einigermaßen vorbereitet wähnte, öffnete er die Augen wieder und ging trotz des unangenehmen Lichtes zum Kleiderstapel, wo er seine Brille herausfischte.
Als er sie aufsetzte und sein Blick dabei auf seine Hände fiel, erschrak er. Sie waren bis zu den Ellenbogen mit geronnenem Blut, Haaren, und kleinen Fetzen von etwas bedeckt, das er für Innereien hielt. Waren da nicht sogar Knochensplitter ? Unter den Fingernägeln dasselbe. Ein Blick an sich herunter bestätigte die Befürchtungen: Auch seine Unterwäsche und die Mullbinden, die diese ergänzten, waren mit allerlei organischen Resten, Blut, Dreck und Unrat geradezu vollgesogen. Während er sich aus den verdreckten Kleidungsstücken und Binden pellte, und diese vor das Waschbecken auf den Boden warf, rasten seine Gedanken: Gott alleine wußte, was, wen oder wieviele er abgeschlachtet hatte, es wäre jedenfalls kein schöner Anblick ! Trotz (oder gerade wegen) seines Zustandes mußte er jetzt Schadensbegrenzung betreiben. Außerdem wollte er sein Gewissen beruhigen, indem er nachsah, was hier unten an Kadavern herumlag. Eilig wusch sich, dann warf er die verdreckten Stücke ins Waschbecken und weichte sie ein. Er zog sich an und verließ den Bunker...
Eine Zeit lang hatte er sich jetzt in der Kanalisation umgesehen, und dabei bislang nur zerfetzte Rattenkadaver gefunden. Ob deren Anzahl machte er sich allmählich begründete Hoffnungen, daß sich der Schaden in Grenzen hielt. Als er nach dem nächsten Kanaldeckel ausspähte, sah er einen Schatten in einem dunklen Seitengang. Von einer bösen Ahnung getrieben näherte er sich. Er hatte genug Leichen gesehen, um eine zu erkennen, wenn er sie vor sich hatte...
Die Gestalt vor ihm auf dem Boden war wohl einmal ein recht ansehnliches Mädchen von ungefähr 17 Jahren gewesen. Allerdings war davon nicht mehr viel zu sehen: Die welligen, hellblonden Haare waren zum größten Teil blutverkrustet und klebten in Strähnen im Gesicht und der Blutlache am Boden oder hingen wirr in alle Richtungen. Eins der grauen Augen war weit aufgerissen und starrte zur Decke, das andere fehlte. Da das Gesicht ansonsten unversehrt war, konnte man den überraschten Ausdruck darauf noch gut erkennen. Vom ungewöhnlich kurzen Hals des Mädchens war hingegen kaum etwas übrig geblieben, es fand ich allerdings unangenehm wenig Blut auf dem Boden. Die blaue Jacke war vorne dunkel verfärbt und zerrissen, ebenso der graue Pulli. Durch die zerfetzte Kleidung hindurch waren das zerschmetterte Brustbein und die ebenfalls gesplitterten und mit Gewalt auseinandergebogenen Rippen zu sehen. Die aufgerissene Bauchdecke enthüllte ebenso wie der offene Brustkorb, daß die wahllose und irrsinnige Berserkerwut des Angreifers auch vor den Innereien der Toten nicht haltgemacht hatte, die in kleinen Stücken über die Umgebung verteilt waren. Auch hier fand sich derart wenig Blut, daß kaum ein Zweifel bleiben konnte, wo es geblieben war.
Thürmer erstarrte. Sollte er dieses Gemetzel angerichtet haben ?
'Großer Gott' dachte er entsetzt...
Ächzend setzte er sich auf und tastete sich zum Lichtschalter, den er betätigte. Das künstliche Licht stach ihm unangenehm in die Augen und ließ seinen Kopf noch schmerzhafter pochen, als er es ohnehin schon tat. Er schloß die Augen, ließ sich an die Wand gelehnt zu Boden sinken und saß einige Minuten einfach nur da und ordnete seine Gedanken. Als er sich einigermaßen vorbereitet wähnte, öffnete er die Augen wieder und ging trotz des unangenehmen Lichtes zum Kleiderstapel, wo er seine Brille herausfischte.
Als er sie aufsetzte und sein Blick dabei auf seine Hände fiel, erschrak er. Sie waren bis zu den Ellenbogen mit geronnenem Blut, Haaren, und kleinen Fetzen von etwas bedeckt, das er für Innereien hielt. Waren da nicht sogar Knochensplitter ? Unter den Fingernägeln dasselbe. Ein Blick an sich herunter bestätigte die Befürchtungen: Auch seine Unterwäsche und die Mullbinden, die diese ergänzten, waren mit allerlei organischen Resten, Blut, Dreck und Unrat geradezu vollgesogen. Während er sich aus den verdreckten Kleidungsstücken und Binden pellte, und diese vor das Waschbecken auf den Boden warf, rasten seine Gedanken: Gott alleine wußte, was, wen oder wieviele er abgeschlachtet hatte, es wäre jedenfalls kein schöner Anblick ! Trotz (oder gerade wegen) seines Zustandes mußte er jetzt Schadensbegrenzung betreiben. Außerdem wollte er sein Gewissen beruhigen, indem er nachsah, was hier unten an Kadavern herumlag. Eilig wusch sich, dann warf er die verdreckten Stücke ins Waschbecken und weichte sie ein. Er zog sich an und verließ den Bunker...
Eine Zeit lang hatte er sich jetzt in der Kanalisation umgesehen, und dabei bislang nur zerfetzte Rattenkadaver gefunden. Ob deren Anzahl machte er sich allmählich begründete Hoffnungen, daß sich der Schaden in Grenzen hielt. Als er nach dem nächsten Kanaldeckel ausspähte, sah er einen Schatten in einem dunklen Seitengang. Von einer bösen Ahnung getrieben näherte er sich. Er hatte genug Leichen gesehen, um eine zu erkennen, wenn er sie vor sich hatte...
Die Gestalt vor ihm auf dem Boden war wohl einmal ein recht ansehnliches Mädchen von ungefähr 17 Jahren gewesen. Allerdings war davon nicht mehr viel zu sehen: Die welligen, hellblonden Haare waren zum größten Teil blutverkrustet und klebten in Strähnen im Gesicht und der Blutlache am Boden oder hingen wirr in alle Richtungen. Eins der grauen Augen war weit aufgerissen und starrte zur Decke, das andere fehlte. Da das Gesicht ansonsten unversehrt war, konnte man den überraschten Ausdruck darauf noch gut erkennen. Vom ungewöhnlich kurzen Hals des Mädchens war hingegen kaum etwas übrig geblieben, es fand ich allerdings unangenehm wenig Blut auf dem Boden. Die blaue Jacke war vorne dunkel verfärbt und zerrissen, ebenso der graue Pulli. Durch die zerfetzte Kleidung hindurch waren das zerschmetterte Brustbein und die ebenfalls gesplitterten und mit Gewalt auseinandergebogenen Rippen zu sehen. Die aufgerissene Bauchdecke enthüllte ebenso wie der offene Brustkorb, daß die wahllose und irrsinnige Berserkerwut des Angreifers auch vor den Innereien der Toten nicht haltgemacht hatte, die in kleinen Stücken über die Umgebung verteilt waren. Auch hier fand sich derart wenig Blut, daß kaum ein Zweifel bleiben konnte, wo es geblieben war.
Thürmer erstarrte. Sollte er dieses Gemetzel angerichtet haben ?
'Großer Gott' dachte er entsetzt...
