Atmosphäre schaffen

KoppelTrageSystem

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16. September 2008
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Hey,
wie schafft Ihr denn so eine gewisse "passende Atmosphäre" an eurem Spieltisch?
Also zB Kerzen und verdunkeltes Zimmer bei nem Horror-Szenario oder bestimmte Musik etc pp.

Ich benutze gern Musik.
Bei Cthulhu haben wir zum Beispiel dieses Cryo Chamber Zeugs gehört und bei den gängigen Fantasy P&Ps kann man sich ja auch an einem reichen Fundus auf Youtube bedienen. :)
 
Wir nutzen selten Musik. Permanent zum Beispiel garnicht.
Mal wenn man z.B. nen Pub betritt oder sowas.
Unsere Atmosphäre kommt meist von alleine, was vermutlich einerseits an der SL liegt,aber auch an uns, da wir uns darauf einlassen und es uns interessiert. Es ist wohl die Kombination von den richtigen Leuten.

Erfahrungen habe ich damit aber schon gemacht. Wir hatten auch mal Runden, wo Musik, Videos, Sounds usw von der SL benutzt wurden. Wenn es dezent genutzt wird kommts echt ganz gut. Aber zuviel würde mich glaub ich davon abhalten einzutauchen.
Es könnte mir evtl. ne Atmo aufzwängen wollen, die ich so nicht empfinde, oder etwas anders empfinde. Is nicht leicht würde ich meinen.
 
Im großen und ganzen mache ich das auch über Musik, das klappt allerdings nur bei meinen Tisch-Runden. Demnächst steht online noch einiges an, da wird es deutlich schwieriger für mich.
Ich lasse eine Playlist im Hintergrund laufen und wechsele den Song nur wenn er grade aufdringlich stört oder für eine Action-Sequenz vielleicht zu ruhig ist.

Ansonsten habe ich für Deadlands (Weird Wild West Setting) den Vorteil dass das System selbst z.B. Pokerchips und Karten verwendet. Für letztere habe ich mir dann Pokerdecks mit Bildern aus dem Sezessionskrieg geholt, wo beispielsweise General Lee oder General Grant eine der Bildkarten ist u.ä.
Entsprechendes Essen oder auch Getränke können genauso die Atmosphäre beeinflussen. Es ist halt was anderes, ob ich die obligatorische Pizza bestelle oder aber einen rustikalen und soliden Eintopf esse, der in jedem Fantasy-Setting-Gasthaus ähnlich serviert würde.

Einer meiner Spieler hat z.B. auch mal Sporen getragen, einfach für das Feeling. Gut, zwei bis drei Stufen mehr Verkleidung und man steht mit einem Fuß im LARP. Aber ganz ehrlich: warum nicht? Wenn es dem Spieler hilft und Spaß macht, bin ich der letzte der was dagegen hat.

Ansonsten gestaltet sich die Atmosphäre auch im Spielverlauf durch Interaktion Spieler-SL.
Es gibt auf jeden Fall etliche kleine und große Schräubchen, an denen ich drehen kann.
Kommt aber auch auf die Gruppen an, was die wollen.

Kenne auch einige, die sagen, sie wollen gar kein so hohes Immersionslevel.
Unser Shadowrun SL hat zum Beispiel Handouts bei der letzten Sitzung gehabt und wir konnten 1W4 Handouts ergattern.
Dabei handelte es sich dann um News-Beiträge, Foreneinträge oder auch Szenen, die wir erlebt haben in der Zwischenzeit, die uns so ein wenig mit dem Geschehen aus der Welt um uns herum konfrontiert haben.
Ich und der eine Mitspieler fanden es super, der andere Mitspieler war genervt davon :/
 
Man muss sich vor Augen halten, dass jeder nur eine begrenzte Energie zur Verfügung hat und diese sollte man nicht zusätzlich durch Di-Stress abziehen. Da ich in letzter Zeit fast nur noch mit "Fremden" spiele, ist es wesentlich wichtiger, für eine vertrauensvolle Stimmung zu sorgen, als die Leute im Setting zu binden. Die Freiheit aus dem Fenster zu schauen, Licht in der Nähe zu haben, Essen und Trinken bereit zu stellen, sollte es den Mitspielern ermöglichen, sich soweit zu entspannen, dass sie sich nicht bedroht fühlen. Wenn sie dann freiwillig mehr Immersion verlangen oder man sich besser kennt, dann nehme ich gerne Musik und auch Geräusche mit in das Programm hinein.

Zudem kommt halt, dass jeder Mensch anders wahrnimmt. Für den einen ist das Körperliche, Anfassbare wichtiger als für den anderen. Ich lasse mich zum Beispiel gerne auf das Gehörte ein und stelle mir das vor. Andere mögen es lieber sehen und dazu vielleicht noch ein paar Erklärungen.
 
Mittlerweile ist die Atmosphäre (am Spielstisch) das Letzte, über das ich mir Gedanken mache, weil es ist, wie das Pferd von Hinten aufzuzäumen. Ich benutze nur sehr selten Musik und Lichtstimmungen und Handouts.
Wenn die Spielrunde gut harmoniert und die Spieler eigene Entscheidungen treffen können, mit der sie tatsächliche, spürbare Veränderungen im Spielverlauf hervorrufen, dann kommt auch Atmosphäre auf.

Ich bemühe mich, ein gut ausgearbeitetetes Setting zu haben, um das zu erreichen. Es ist also eine Menge Vorarbeit und Nebensächlichkeiten erforderlich, die schlussendlich zu der Spielatmosphäre führen, die man eigentlich beabsichtigt. Sie aus dem Stehgreif zu erzeugen finde ich schwieriger und nutzt sich auch sehr schnell ab.
 
Wer nen Snoozleraum will, der sollte nicht bei mir spielen. Ich bin Gamist, spiele ein Spiel. Herausforderungen sind zwar in der Spielwelt verortet, adressieren sich aber eigentlich an die Spieler.
 
Wer nen Snoozleraum will, der sollte nicht bei mir spielen. Ich bin Gamist, spiele ein Spiel. Herausforderungen sind zwar in der Spielwelt verortet, adressieren sich aber eigentlich an die Spieler.

Bin mir nicht sicher, ob ich deine Ausführung richtig verstanden habe :x von daher korrigiere mich bitte, wenn ich was falsch wiedergebe!

Aber meinst du damit (übertrieben natürlich jetzt, um es zu verdeutlichen), dass bei dir keiner die Augen schließen wird, sich zurücklehnt und von netter Musik und einer gute-Nacht-Geschichte eingelullt wird?

Hoffe das kam bei meinem Post nicht so rüber, dass ich das mache oder gar möchte :eek:
Es ist nur etwas, was mich unterstützt, den Jungs (und gelegentlich auch Mädels) ihr fiktives Umfeld zu verdeutlichen. Weil nicht alle lassen sich grade am Anfang sofort voll in die Welt und das Spiel fallen sondern wollen lieber noch von Film XY erzählen, den sie letzte Woche gesehen haben.
Und da hilft mir dann, die Musik einzuschalten und somit das akustische Signal zu geben "Obacht, Partner! Wir reiten wieder in den Weird West. Bleib aufmerksam und Hand an der Hüfte, sonst liegst du bald 6 Fuß tiefer."
Wenn das so "unauffällig" passiert ist es besser als wenn ich sage "Gandolf Merlin Chantalle, konzentrier dich hier doch jetzt bitte mal auf das Spiel!"

Außerdem ist Orks schnetzeln einfach epischer wenn Two Steps From Hell im Hintergrund läuft :cool:
 
Musik für den Hintergrund hat für mich was von Räucherstäbchen und da will ich nicht hin. Wir haben ja nen Spiel, was wir spielen und das bringt sein Spielmaterial mit.

Was ich mag, ist Patronenhülsen als Bennies zu nutzen oder ein passendes Pokerblatt, sofern es denn zum Spiel gehört. Wenn man die Konzentrationsphasen beeinflussen will, taugen Handouts wie Karten, Bilder, Briefe auch sehr gut. Und natürlich der gute alte Zettel, der nur den Namen eines Spielers trägt. Aber das ist halt auch direktes Spielmaterial.

Außerdem lenkt es mich als SL ab, wenn ich mich auch noch um ne Playlist kümmern muss. Ich versuche (ohne SL-Allmacht) die Spieler an die Wand zu spielen und kann natürlich auch von ihnen an die Wand gespielt werden. Wenn ich SL bin, läuft mein Hirn die ganze Zeit auf Hochtouren und ich brauche keinen Kaffe, um wach zu bleiben. (Noradrenalin machts möglich.)
 
Dann bist Du ein haptischer Mensch, weder audiell noch visuell und Du sagst halt noch, dass das so gemacht gehört und nicht anders.

@Rächerstäbchen: Gerüche sind zum Beispiel extrem starke Reize, weil die direkt am Gehirn sitzen und damit schnell und unbewusst zu einer "Einstimmung" führen können. Auch wenn ich wahrscheinlich eher Öle nutzen würde. Man muss aber aufpassen. Nicht jeder verträgt Gerüche gleichermaßen gut. Manchen wird schlecht oder sie werden in anderer weise "gestört". Da gehört schon etwas Erfahrung dazu. Oder man nimmt Gerüche, die jedem gut bekannt sind, wie zB. von Seifen oder aus der Drogerie irgendwelche "Auffrischer". Auch das funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
das Einzige, was Musikeinspieler bis jetzt bei mir hervorgerufen haben, war Fremdscham. Wir haben das zuletzt bei einer Firefly Kampagne gemacht, das hat für mich aber nicht gut funktioniert.
Ansonsten sehe ich das eher wie Skar. Dabei habe ich nichts gegen Musik, sondern es ist die Diskrepanz zw. dem i.d.R. hochprofessionellem Soundtrack und unserem albernen Laientheater, das mich rausreißt.

Daher finde ich es atmosphärischer, wenn man es nicht so ernst nimmt.

Ich nehme dann auch eher Requisiten. Z.b. bei Fantasy ein Lederbuch , in das alle Gruppennotizen eingetragen werden.
 
Zu der Kampagne Dawn of Defiant für Star Wars hatte mal jemand die Introtexte Star-Wars-mäßig als Textfluss aufbereitet und auf Youtube gestellt. Das hat mir gefallen.

With Great Power hat eine Schablone für eine Denkblase. Ich hatte sie noch mit einem Stab verfeinert, dass man sie schön hochhalten, wenn man den Charakter denken lässt.
 
Wenn ich leite dudelt im Hintergrund diverse Soundtracks von Videospielen und Thematisch passende Filme. ^^
Ansonsten gibt es nichts, keine Kerzen, keine Abgedunkelten Räume, sondern eine angenehme gute ausleuchtung damit jeder auch alles sehen kann.
Auch keine Kostüme, und Sporen gingen gar nicht die ruinieren ja meinen Boden. :eek:
Auf dem Tisch befinden sich Spielutensilien, Knabberzeug, Getränke.
Handouts gibt es öfter und werden auch gerne gesehen.
 
So läufts bei uns auch.
Ich habe thematisch sortierte Playlists, mit denen ich mich im laufenden Spiel nicht befasse, außer mal die Playlist zu wechseln.
Denn wir alle mögen Musik. So als leisen, nicht so endlos aufdringlichen Hintergrundsound.

Ambient sounds von Kneipen zum Beispiel einzuspielen ist mir meist zu viel des Guten.

Das Licht muss gut sein (abgedunkelt spielen taugt mir gar nicht), und wir benutzen Karten, Battlemap, und auch mal am Laptop gezeigte Bilder.

Langt in aller Regel.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schön das man die Spielweise anderer Leute so verteufeln muss ... (Beispiel Fremdscham wegen Hintergrundmusik) (n)
Manchmal sollte man sich doch Gedanken über das machen was man sagt.
Manchmal sollte man sich Gedanken machen, was man antwortet, dann wäre dir aufgefallen, dass es um unser (und mein!) laienhaftes Spiel ging. Ich behaupte nicht, gut spielen zu können, wozu brauche ich da eine filmreife Beschallung?

Natürlich könnt ihr das in eurer Runde besser.
 
Musik für den Hintergrund hat für mich was von Räucherstäbchen und da will ich nicht hin. Wir haben ja nen Spiel, was wir spielen und das bringt sein Spielmaterial mit.
Ich nutze als SL sehr viel Musik. Allerdings läuft da nicht eine Standard-Playlist rauf und runter, sondern ich nutze die Musik als Soundtrack:

Verschiedene NSCs haben Erkennungsmelodien.
Verschiedene Orte haben Erkennungsmelodien.
Bestimmte Stimmungen, Themen und Situationen haben Erkennungsmelodien.

Wenn eine Reihe schwarzer Autos vorfährt und der Walzer aus "der Pate" einsetzt, wissen alle Spieler, dass gerade der Lasombra-Seneschall aus Mailand aus dem Wagen steigt. Wenn die schrägen Geigen einsetzen, spielt die Psyche eines oder mehrerer SCs gerade verrückt. Wenn der Soundtrack von "Band of Brothers" verwendet wird, ist die Planungszeit vorrüber und der Angriff steht bevor.

Die Bedeutung dieser Soundtracks reicht bei mir inzwischen so weit, dass ich inzwischen im Tarantino-Stil meine Spielsitzungen vorbereite:
1) Ich überlege mir grob was passieren soll.
2) Ich suche mir einen guten Soundtrack.
3) Ich lass den Soundtrack rauf und runterlaufen und bastel drumherum das Abenteuer.

...einfach nur "Hintergrundmusik" wäre nicht so meins. Die müsste um nicht unpassend zum Spielgeschehen sein, dann wohl so nichtssagend sein - sowas will ich garnicht hören. Ich brauch kompromisslose Musik die mich selbst und meine Spieler emotional mitreißt und das konkrete Geschehen stimmungstechnisch bewusst unterstützt.
 
Ich nutze als SL sehr viel Musik. Allerdings läuft da nicht eine Standard-Playlist rauf und runter, sondern ich nutze die Musik als Soundtrack:

Verschiedene NSCs haben Erkennungsmelodien.
Verschiedene Orte haben Erkennungsmelodien.
Bestimmte Stimmungen, Themen und Situationen haben Erkennungsmelodien.

Wenn eine Reihe schwarzer Autos vorfährt und der Walzer aus "der Pate" einsetzt, wissen alle Spieler, dass gerade der Lasombra-Seneschall aus Mailand aus dem Wagen steigt. Wenn die schrägen Geigen einsetzen, spielt die Psyche eines oder mehrerer SCs gerade verrückt. Wenn der Soundtrack von "Band of Brothers" verwendet wird, ist die Planungszeit vorrüber und der Angriff steht bevor.
Wenn der geschätzte Iolelet einsteigt und die Musik verteidigt, will ich meine Abgneigung glatt noch mal überdenken.

Ich habe zwar immer noch keine Lust auf Peter und der Wolf zu machen, aber ich würde gerne verstehen.

Es klingt ja ein wenig nach (Stefan Raab-)Soundboard. Du hast ja keine Zeit das ganze Stück zu spielen, wenn da nen Auto vorfährt?
Interessant wäre aber jetzt zu hören, welche Wirkung die Musik auslöst. Auch im Gegensatz zum gesprochenen Wort "die schwarze Limousine des Lasombra-Ahnen fährt vor".

Und: Wie gehst du technisch zum Abspielen vor?
 
Und, jetzt muss ich noch mal kurz exkursiv (tolles Wort, wa?) einstiegen.

Wie wäre es eigentlich, wenn die Spieler ihren SC einen Soundclip zuordnen würden? So analog zu einem finishing move, den man genau dann abspielt, wenn man etwas großartiges auslöst.

Ich denke da auch gerade an die Auslöung der Ultimates bei Overwatch. Z.B. "Stirb, stirb, stirb" bei Reaper.
(Mehr: https://eu.battle.net/forums/de/overwatch/topic/17615462259 )
 

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