Assamiten/Vampire-Tutorial

Sphärenwanderer

Sethskind
Registriert
25. März 2008
Beiträge
52
Hi Leute

Demnächst startet ein neuer Spieler in meiner Vampirerunde - dieser möchte einen Assamiten spielen. Besagter Spieler ist vampiretechnisch eher unerfahren und kennt sich mit der Spielewelt nur äußerst rudimentär aus. Ihm sind die bekanntestens Clans ein Begriff und das grundsätzliche Prinzip des Spiels. Deshalb habe ich vor mit ihm ein kleines Soloszenario zu spielen, welches als eine Art Assamiten bzw. Vampiretutorial fungieren soll (und nebenbei auch gleich die Regeln etwas näher bringen soll). Deshalb ersuche ich um allgemeine Ideen, Vorschläge und Anregungen wie dieses Tutorial konzipiert sein kann.

Der Charakter ist ein nicht gänzlich unerfahrener Assamiten-Antitribu der auf dem NSC aus Cairo by Night James Spenser basiert. Dieser James Spenser fungiert als ein Mittelsmann für die Giovanni in Kairo und hat nur noch wenige Verbindungen zum ursprünglichen Clan. Demzufolge ist auch das Setting Kairo und Ägypten.

Bei dem Soloszenario dachte ich an etwas wie: Gehe den dubiosen Hinweisen und Indizien nach, welche von einem neuen, geheimen Setitentempel in der Stadt künden. Finde den Tempel, lösche den noch unerfahrenen Anführer der Setiten und seinen Ghul aus. Es sollen die verschiedensten Facetten von Vampire vorkommen - in meinem Kopf spukt auch eine Verfolgungsjagd über den Dächern Kairos herum. Das alles hat den Sinn die Regelmechanismen vertraut zu machen. Außerdem soll der Spieler lernen was sein Assamit disziplintechnisch so drauf hat.

Ich bitte um Anregung und ersuche gleichzeitig darum Grundsatzdiskussionen wie "Lass einen Neuling keinen Assamiten und schon gar keinen erfahrenen Assamiten spielen" zu vermeiden.
 
Als ich angefangen habe zu spielen hatte ich fast keine Ahung von Vampire und das war auch gut so!
Hab einen Lasombra gespiel der an Amnesie litt, dadurch konnte ich die Welt wirklich neu entdecken.

Er kann sich ja an seine Fähigkeiten und Disziplin erinnern, aber vielleicht an viele andere Dinge nicht.

Für deine Geschickte fällt mir grade nur ein, dass wenn er sich schlecht oder zu vertrauens würdig anstellt bei der suche nach den Setiten.
Dass diese Ihn auf eine falsche Ferte locken könnte (zu einen Tempel voll Unschuldiger?).
Dann ist noch die Frage welchen Pfad er geht? Den der Menschlichkeit... wie handhabt er das mit dem Trinken?
 
Meinst du mit Assamiten antitribu, dass er ein Sabbat-Mitglied ist oder ist er nur ein eher unabhängiges Mitglied seines Clans?

Es hört sich so an, als wäre der Charakter als ein eher actionlastiger Kämpfer konzipiert. Da gibt es sicher viele Möglichkeiten Würfelei und Regelmechanismen zu erlernen.

Ich persönlich spiele mit meinen Spielern immer gerne das Präludium ihrer Charakter durch, was sich ja hier auch anbieten würde. Das heißt entweder spiele ich mit ihnen ihre Verwandlung von Mensch zu Vampir oder ihre Ankunft in der Stadt und Einführung in die örtliche Gesellschaft.

Ich bevorzuge den Teil auszuspielen, wie ein Vampir auf einem aufmerksam wird. Durch den Kontakt mit dem Erzeuger kann man auch Neulingen gleich das Feeling vermitteln von was für einen Clan sie Teil geworden sind. Man erfährt aus erster Hand ein paar Clangeheimnisse und die Stereotypen über die anderen Clans und Dinge in der WoD. Der beste Teil daran ist, das der Spieler gleich eine "Vertrauensperson" hat, der er mal ein paar Fragen stellen kann. Für Anfänger bietet es sich an ihnen später im Spiel einen Mentor zur Seite zu stellen, der ihnen ein bisschen die Richtung vorgibt und sie am Anfang vor zu starker Ausbeutung durch andere Ahnen schützt.

Um wieder konkret auf deine Anfrage zurück zu kommen: Um alle Facetten von Vampire abzudecken, würde ich mehr Wert auf die soziale Interaktion legen und es nicht zu actionlastig werden lassen.
Um dein Beispiel aufzugreifen, könnte ich mir folgendes Szenario vorstellen:

Der Charakter ist neu in der Stadt und muss sich dem Prinzen vorstellen (oder irgendeinen anderen Powerplayer, der ihm den Aufenthalt ermöglicht). Dieser verlangt natürlich eine Gegenleistung für die Aufnahme in die Stadt, bei der sich der Charakter als nützlich und bis zu einen gewissen Grad als vertrauenswürdig erweisen muss.
(Alternativ falls der Charakter den Kuss in der Stadt erhält, wäre es seine Abschlussprüfung, um seinen Wert bei den Assamiten zu beweisen.)

Der Prinz/Mentor/Erzeuger/etc. hat von einem neuen Setitenkult gehört. Es gibt wilde Gerüchte darüber, dass dieser Kult gefährlicher/ungewöhnlicher/interessanter ist, als das, was die Setiten sonst so machen. Der Charakter soll als Spion dort eingeschleust werden und falls die Gerüchte zutreffen, begehrte Informationen & Artefakte besorgen/unbeliebte Personen beseitigen/etc.
Natürlich wird man nicht einfach Mitglied in so einem Kult, weil man danach fragt und es soll ja auch nicht gleich Mißtrauen erwecken. Also macht man es in vampiresker Form etwas komplizierter.
Ein Ghul, der dem Kult anghört, ist dem Auftraggeber bekannt. Der Charakter muss diesen Ghul finden und sich dann von diesem rekrutieren lassen. Eventuell muss er vorher herausfinden, welche Kriterien eine Rekrutierung erleichtern, um diese dem Ghul vorzuspielen.
Wenn der Ghul ihn in den Kult einführt, muss er den Meister des Kultes indentifizieren und das Geheimnis des Kultes erfahren (durch List oder Gewalt). Anschließend muss die Bedrohung durch den Kult beendet werden und der Auftraggeber hätte gerne die Früchte der Arbeit.

Während seiner Nachforschungen im Kult kann der Charakter evtl. auch einige Verbindungen seines Auftraggebers zum Kult aufdecken (z.B. das er ein ehemaliges Mitglied ist oder von dem Kult erpresst wird). Er muss dann entscheiden, inwiefern er seinem Auftraggeber vertraut und was er ihm von seinen Erkenntnissen mitteilt.

Herausforderungen:
-Verhandeln mit dem Auftraggeber (Intrige, Gefallenssystem)
-Nachforschungen über den Kult, Auffinden der Kontaktperson (Nachforschung)
-Überzeugen/Beeindrucken des Ghuls für die Rekrutierung (soziale Fähigkeiten)
-wahre Ziele im Kult verbergen (Ausflüchte)
-Bedrohung durch den Kult beseitigen (Attentate, Kampf)
-Auflösung durch den Auftraggeber (Intrige, Gefallen)
 
Okay, also so könnte die Hintergrundgeschichte zu meinem Beispiel aussehen:

Muktar Bey, der Caitiff Prinz von Kairo hat ein Problem: Die Setiten haben ihm zum Prinzen dieser Stadt gemacht und
a) er weiß nicht warum und
b) steht er nun in ihrer Schuld.
Beides Dinge, die ihm nicht gefallen. Also wird es Zeit, daran was zu ändern.
Da er in ihrer Schuld steht, kann er nicht all zu offen gegen sie vorgehen, da er dann wahrscheinlich schnell sein Amt und Unleben verlieren würde. Wenn er sich allerdings einiger Mittelsmänner bedienen könnte, die keine offensichtliche Verbindung zu ihm haben oder die die Setiten ihm einen guten Vorwand liefern, wie ein Bruch der Maskerade, dass er gegen sie vorgehen muss, sähe die Sache schon anders aus.

Als erstes muss er also mehr über die Möglichkeiten der Setiten rausfinden. Sie scheinen oft mehr über ihn und die Stadt zu wissen, als man mit normalen Mitteln erfahren kann. Es gilt also rauszufinden, auf welchen Weg sie an diese brisanten Informationen kommen können.

Notfalls unter dem Vorwand die Maskerade vor einem wahnwitzigen Setitenkult schützen zu müssen, will er einen Agenten bei ihnen einschleusen, um an diese Informationen zu kommen. Natürlich kann er dafür keine von seinen Leuten nehmen, da diese allgemein bekannt sind, sondern er braucht ein neues Gesicht, den Charakter des Spielers.

Je nachdem wie naiv der Charakter ist, erzählt er ihm irgendeinen nebulösen Bullshit, dass der Kult um einen der Setiten eine große Gefahr darstellt, um die man sich kümmern muss. Vielleicht stimmt das ja sogar. Der Charakter soll also Ziele und Geheimnisse des Kultes ausspionieren und ggf. die Bedrohung eliminieren.


Was Muktar Bey nicht weiß, ist das die Setiten an der Erweckung ihres Clansgründers arbeiten. Während andere Clans von Gehenna sprechen und diese Zeit fürchten, sehnen sich Setiten Sets Wiederkehr herbei.
Laut den Prophezeiungen ist einer der ersten Schritte dorthin, einen Caitiff zum Prinzen zu machen. Eine ihrer größten Waffen dabei, ist der Kopf eines Orakels, der tief unter Kairo im größten Heiligtum der Setiten verborgen liegt. Die meiste Zeit blubbert der Kopf nur unvorstellbaren Blasphemien (er hat den Weg des Typhon auf 10 und Erleuchtung in diesem Pfad erfahren), gelegentlich teilt er aber den Priestern wertvollen Informationen mit. Der Kopf ist entweder ein direktes Kind von Set oder einer seiner Ghule gewesen. Allerdings hat die innere Fäulnis längst seinen Körper zerfressen und nur noch einen schleimigen Schädel übriggelassen. Die Verbindung zu Set besteht aber noch und kann für Prophezeiungen genutzt werden.

Der Kultführer, der jetzt im Visier von Muktar Bey steht, ist nur ein kleines Rad in der Maschine. Allerdings führt er eine Art Gehenna-Kult mit setitischer Prägung an. Der Kult nimmt sich den Ausgestoßenen der Vampirgesellschaft an, vor allem Caitiff, bietet ihnen eine Gemeinschaft, blutsbindet sie, wenn möglich und lehrt sie die unteren Stufen auf dem Pfad des Typhon, um sie wieder in die Welt zu entlassen, wo sie die Korruption verbeiten sollen, um die Welt auf Sets Rückkehr vorzubereiten und ggf. eine weitere nötige Prophezeiung zu erfüllen.

Wenn der Charakter sich als herren- und orientierungsloser Caitiff ausgibt, könnte er leicht Aufnahme in den Kult finden. Innerhalb des Kultes muss er allerdings der Verführung und Korruption der Setiten widerstehen und vermeiden blutsgebunden zu werden (die meisten Caitiff sind sich dieser Gefahr gar nicht bewusst), um nicht ihr willensloses Werkzeug zu werden.

Die moralische Frage für ihn könnte auch sein, welches Schicksal er den Caitiff zugedenkt, die im Kult Zuflucht gefunden haben. Vielleicht will er keine Zeugen hinterlassen, um sich nicht die Setiten zum Feind zu machen (eine gefährliche Aussicht in Ägyten, zumal ohne Rückendeckung seines eigenen Clans). Aber nicht alle Caitiff sind unbedingt unfreiwillig in dieser Situation. Selbst nach dem Lösen des Blutsbandes könnten einige Fanatiker ihre Mission fortsetzen wollen.

Die essentielle Info, die er im Kult finden und Muktar Bey bringen muss, ist natürlich, dass die Seiten Gehenna und die Erweckung Sets herbeibringen wollen und das Kairo dafür eine ganz besondere Rolle spielt.
Ob er Hinweise auf den Orakelkopf findet, bleibt seinen Geschick überlassen.

------
Hoffe, dies wäre ein Szenatio von Interesse für dich.

Gruß, Magnus
 
Schöne Idee dein Abenteuer.
Könnte für einen WoD Neuling etwas viel sein, aber schwimmen lernt man durch ausprobieren oder so^^

Die Frage ist in welche Richtung die eigentliche Runde gehen soll. Mehr gesellschaftlich, intrigenreich? Vllt. aber auch ein Actionabenteuer oder eine Dedetktivstory. Da sollte man dann den Schwerpunkt setzen.
Das Setting bietet aber für jedes dieser Szenarien außreichend möglichkeiten.

Hat mich dazu inspiriert mal ein soloabenteuer für einen Freund zu meistern. Er wollte einen Ravnos in Hamburg spielen, da muss ich mir dann auch nochmal einen Plot mit ähnlichen Zielen ausdenken (möchte ihn gern so richtig schocken und zeigen das Vampire eben nicht "Ironman mit spitzen Eckzähnen" sind. )
(sry dafür Ioelet, aber den musste ich mir einfach ma ausleihen :rolleyes: )
 
Kein Problem - auch mir ist bewusst, dass es nur einen Ironman mit spitzen Eckzähnen geben kann...

Wenn ich ein bisschen Zeit habe, kommt vielleicht auch von mir noch ne Antwort zum Thread. Habe selbst ja erst vor kurzem ebenfalls das Thema "Regeln und Setting in einem Tutorial durchnehmen" angesprochen - und gestern in meiner DSA-Kampagne umgesetzt.
Und da wars wohl recht gelungen.

Ersteinmal die Frage:
"Assamit antitribu"?
Also Sabbat?
(seh gerade, dass ich nicht der erste bin, der das fragt)

Falls nämlich "antitribu" "Camarilla" bedeuten soll, gebe ich schonmal als Input, dass der Stammclan der Assamiten der einzige mir bekannte Clan/Organisation ist, der sich verpflichtet sieht unschuldige Menschen zu schützen.

...irgendwie scheinen das nur 95% der WoD-Spieler irgendwie überlesen zu haben und reduzieren den Clan auf "Tötet alle anderen Vampire.", statt "Es könnte vielen Menschen das Leben retten, wenn ihr andere Vampire tötet, denen das Überleben von Menschen scheißegal ist. Schützt die Menschen vor diesen Monstern."
 
Ist es denn wirklich nur der Stammclan, der den Regularien des Pfad des Blutes so streng folgt?
 
Eben wohl nicht - deswegen meinte ich ja, dass man für einen Camarilla-Vampir das berücksichtigen sollte, dass der Stammplan sogar freundlicher sein dürfte als der durchschnittliche Camarilla-Vampir... also: Zu Menschen.

Und demnach ist ein Camarilla-Assamit eigentlich kein düsterer Badass-Killer, sondern wohl mit das menschenfreundlichste, was man in der Camarilla so antrifft, die für die Maskerade kein Problem hat über Leichen zu gehen.
 
Zurück
Oben Unten