"Arcane Codex, das Heartbreaker-System"

USUL

Arcane Codex Autor
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Auszug aus: Arcane Codex - RPG Info

Kritik an Arcane Codex
Viele Rollenspieler werfen Arcane Codex das Fehlen echter Innovationen vor, ebenso die Tatsache, dass viele Mechanismen und Hintergrundelemente aus anderen Systemen wie Interlock, DSA, D&D, Warhammer oder 7th Sea entlehnt wären. Häufig wird AC als Heartbreaker bezeichnet. Trotzdem konnte es sich seine Nische auf dem deutschen Rollenspielmarkt erobern.


Ich möchte mit Euch gemeinsam mal den hier in vielen AC-Threads vorkommenden "Fanboy-Beschuldigungen" nachgehen. Was hat AC an sich, das es anscheinend einige Personen so sehr hassen, dass diese ständig versuchen AC "schlecht zu machen". Und auch nicht davor zurückschrecken (gegenüber AC-Spielern) persönlich zu werden? Was treibt diese Leute in AC-Threads, obwohl sie AC nicht mögen? Warum befassen sie sich mit AC, obwohl sie es stets als "schlecht" bezeichnen und es "nie (mehr) spielen würden"?

Ist es vielleicht das, was auf rpg-info Arcane Codex vorgeworfen wird? Ist AC ein Heartbreaker?


Setting
Die Hintergrundswelt, Kreijor, ist eine typische EDO-Welt in der sich alles vom römischen Imperium über Trannsylvanien bis zum barocken Frankreich tummelt. Die fortschrittlichste Gegend ist die Insel der Halblinge, auf der Schwarzpulverwaffen und Mecha im Einsatz sind.


Ist die Welt von AC wirklich eine typische EDO-Welt? Was haltet ihr von "Kreijor", und wieso?
 
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Von dem was ich bislang über AC mitbekommen habe besteht es aus einem Sammelsurium zusammengeklaubter (um nicht zu sagen zusammengeklauter....) Ideen, Regeln und Hintergründe, die es - teilweise vereinzelt, teilweise in ähnlichen Zusammenhängen - in anderen Settings / Spielen auch schon gab. Gibt dem ganzen eine erdig-neudeutsche Note (im Gegensatz zur neuen deutschen buhuuu-wir-weinen-uns-beim-Rollenspiel-gerne-gegenseitig-in-den-verdammtgutegeschichten-Schlaf Endzeit ist das IMO sogar gar nicht mal schlecht...) und... Naja, das war's dann auch.
Wem das reicht ist gut...
Mir reicht es selbstverständlich nicht. Schließlich habe ich Ansprüche die über Bunte Bildchen und alles-mit-anderem-Anstrich-schon-mal-gehabt hinausgehen.
 
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Arcane Codex ist kein Heartbreaker. Ein Heartbreaker wäre ein erfolgloses home brew mit einem brillanten Kern, der ob der barocken Überhäufung mit klassischen Systemteilen aus dem Blick gerät. Heartbreaker, weil es den aufmerksamen Lesern das Herz bricht, wenn sie erkennen, dass die Autoren ihre eigene Genialität nicht begriffen haben.

Arcane Codex ist offensichtlich erfolgreich, ob es einen brillanten Kern gibt, weiß ich nicht.

Arcane Codex ist ein Husarenstück.
 
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Für mich wäre eher die Überschrift AC der inoffizielle Nachfolger für DSA.

Begründung hierfür:

1. Die Spielwelt ist so zerstückelt und zusammen geklaut wie bei DSA. Auch hier gibt es kulturelle und technologische Unterschiede bei zwei aneinandergrenzenden Ländern, welches logisch völliger Schwachsinn ist. Auch Krejor ist aus irdischen Versatzstücken zusammengeschustert worden. Man erinnere nur an die peinlichen Fehler im der ersten Edition, als bei einem Land auf einmal römisches Imperium als Name gebraucht wurde. Dazu hat sich AC noch bei anderen Fantasywelten bedient. Spontan sticht am stärksten Earthdawn ins Auge. Das ganze hat man dann mit dem Label "Dark" versehen, damit ist cooler ist, wobei ich persönlich die Welt eher albern als dunkel empfinde.

2. Das Regelsystem. Viele Systemkerne die nebeneinander herarbeiten und nicht zusammen passen. Auch dass ist eine Eigenart, welche DSA hat. Das Regelsystem von AC ist einfach nicht in sich konsistent und hatte mit den Kompendium auch einen solchen wahnwitzigen Umfang, der mit DSA konkurierte. Es wird zwar immer damit geworben, dass das Spiel so einfach ist, geht man dann aber in die ganzen Regelausnahmen rein, dann ist es ein Alptraum.

3. Die Fans. Auch hier zeigen sich erstaunliche Parallelen. Sowie man mit begründeter Kritik an den Regeln kommt, dann steht der Verteidungswall. Für die meisten Fans gibt es keine Lücken oder Unstimmigkeiten im System. Die Spielwelt ist über allen erhaben und so weiter. Der Eindruck den man bekommt, ist dass ich beide Fanlager doch sehr ähneln.

oliof hat es ja auch schon gesagt, dass AC kein Heartbreaker ist, aufgrund des Erfolges. Ich erweitere dies, indem ich sage es ist auch keiner, da sich in AC keine geniale Idee befindet. Es ist alles aus bekannten Versatzstücken zusammengebaut und das war es. Das ist sehr interessant für Neueinsteiger. Für Leute die Earthdawn, DSA, Exalted und Warhammer im Schrank stehen haben, dem bietet AC nicht wirklich etwas neues. AC trat an um DSA zu übertreffen, im Prinzip haben sie alles genau so gemacht, wie DSA mit zwei Unterschieden. Mehr Power und mehr Titten, wobei Titten in der 2.Ed zurückgegangen sein sollen.
 
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Ja. AC ist ein typisch deutsches Produkt/Rollenspiel.
"Dark" wo es düster sein möchte, "adult" wo es "mature" sein möchte, und ganz viel pseudo wo es das eigentlich nicht sein sollte. ABER es hat schöne bunte Bildchen. Und dieses seicht-erdige im Setting was auch schon die "Gothic" PC-Spiele hatten. Typisch deutsch eben. Das beste an DSA war ja auch Yüce. :D
 
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Im Biberacher Rollenspielverein denkt man so darüber.
Wobei eigentlich nur die ersten paar Beiträge für die Diskussion hier von Relevanz sind.
 
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Arcane Codex ist kein Heartbreaker. Ein Heartbreaker wäre ein erfolgloses home brew mit einem brillanten Kern, der ob der barocken Überhäufung mit klassischen Systemteilen aus dem Blick gerät. Heartbreaker, weil es den aufmerksamen Lesern das Herz bricht, wenn sie erkennen, dass die Autoren ihre eigene Genialität nicht begriffen haben.
Das ist die Forge-Definition aus den ursprünglichen Artikeln.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Heartbreaker aber auch für uninspirierte Spiele benutzt die alles aus einem oder wenigen anderen Spielen zusammengerafft haben und nichts besonderes bieten, und ich denke diese Definition trifft auf AC zu.

(Ansonsten muss man auch beachten wie Heartbreaker seit den alten Artikeln auch in der Forge-Diaspora benutzt wurde - TSoY ist ja laut Aussage von Clinton R. Nixon sein Heartbreaker, auch wenn ich das Spiel gemäß Originalartikeln nicht als solchen bezeichnen würde.)


Ansonsten schließe ich mich Tellurian an.
 
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Man kann sein eigenes Spiel nicht als Heartbreaker bezeichnen...
Wobei kann man schon, aber das ist doch Unsinn zu sagen: Mein System hat einen genialen Kern, den ich dann allerdings mit ganz viel anderem Mist gekillt hab...
 
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Angeblich soll es Menschen geben die ihrem eigenen Werk gegenüber kritisch eingestellt sein können. Angeblich. Angeblich gibt es auch den Yeti...
 
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Man kann sein eigenes Spiel nicht als Heartbreaker bezeichnen...
Wobei kann man schon, aber das ist doch Unsinn zu sagen: Mein System hat einen genialen Kern, den ich dann allerdings mit ganz viel anderem Mist gekillt hab...
Ich schreibe ganz bewußt einen Heartbreaker :]
 
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Skyrock qualifiziert sich also grade als Yeti der deutschen Rollo-Szene!
Verdammt, wo ist mein Netzgewehr wenn ich es brauche...
Das glaubt mir doch nachher keine Sau...
 
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3. Die Fans. Auch hier zeigen sich erstaunliche Parallelen. Sowie man mit begründeter Kritik an den Regeln kommt, dann steht der Verteidungswall. Für die meisten Fans gibt es keine Lücken oder Unstimmigkeiten im System. Die Spielwelt ist über allen erhaben und so weiter. Der Eindruck den man bekommt, ist dass ich beide Fanlager doch sehr ähneln.
Das ist eine Sichtweise die ich unmöglich finde. :bluescreen:

Es wird verlangt, dass die eigene Kritik nicht kritisch beäugt werden darf! Tut das jemand aber trotzdem, so wird er als unbelehrbarer Sturkopf abgestempelt.

Dieses - leider oft vorkommende - Verhalten ist an sich ein Zeichen, dass man an einer Diskussion nicht wirklich interessiert ist.
 
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Also erstmal:
Ich finde AC nicht grundsätzlich schlecht, sondern eher im Gegenteil ganz nett. Das System ist vom Grundsatz her einfach und die Welt zwar nicht gerade originell aber dafür typisch solide Fantasy.
Als Spieler in einer AC-Runde wäre ich auf alle Fälle dabei.

Als SL dagegen weniger, denn es gibt nun mal Dinge, die mich gehörig stören beim Leiten wie die Übermächtigkeit von Trollen, die Sinnlosigkeit von Paraden und die Vermischung von weichen und harten Nach- und Vorteilen, sowie das Fehlen von diversen Regeln (Alkohol und Verfolgungsjagden), auf die zwar im Grundregelwerk hingewiesen wird, aber statt sie in die Errata einfließen zu lassen, hat man sie in das kostenpflichte Kompendium reingesteckt.

Und tja, bei Ansprechen dieser Punkte, die mich stören, hab ich das erlebt, was Chrischie in Punkt 3 anspricht und ebenso auch bei DSA.

@Prisma
Es wird verlangt, dass die eigene Kritik nicht kritisch beäugt werden darf! Tut das jemand aber trotzdem, so wird er als unbelehrbarer Sturkopf abgestempelt.

Es spricht nichts dagegen, wenn die eigene Kritik von jemand anderen kritisch beäugt wird, bzw. zu Fragen zu Lücken im Regelsystem jemanden geholfen wird mit dem Verweis auf Textstellen, die man übersehen hat oder wie man das mit einer einfachen schnellen Hausregel regeln lassen kann.

Ich hab aber die Erfahrung gemacht, daß Bugs nicht als Bugs anerkannt werden und mir eher das Kompendium empfohlen wurde, wenn ich nach bestimmten Regeln suchte, auf die sich Vorteile im Regelwerk bezogen und die einfach mit ins GRW gehören.
Aber Bugs waren das nie, sondern eher im Kompendium angebotene Features. X(
 
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Skyrock: Dass die Mehrheit der Leute Begrifflichkeiten falsch benutzen, hat mich noch nie davon abgehalten, auf den korrekten Kern hinzuweisen. Daß CRN TSOY seinen eigenen Heartbreaker genannt hat, hake ich unter "Ironie" ab - das muß aber nicht die einzig gültige Lesart sein.

Wenn die Leute mit "Heartbreaker" auf einmal "zusammengeklaubte Welt mit zusammengeschraubten System meinen", dann gilt das nach Pareto für 90% aller Rollenspiele, und die Bezeichnung ist nicht besonders viel wert.

Arcane Codex ist quasi aus dem Nichts mit einem Brachialwerk an Welt- und Regelbeschreibung aufgetaucht und wurde aus dem Nichts ein Erfolg in einem Markt, der als stagnierend und/oder tot und/oder von FanPro im Würgegriff gehalten wurde, als dessen Kraft noch nicht als Todeszuckungen gedeutet wurde.

Deswegen Husarenstück.
 
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Eigentlich hatte ich vor diesen Thread ob seiner Einleitung zu meiden, aber:

Es wird verlangt, dass die eigene Kritik nicht kritisch beäugt werden darf!

Kritik kritisch beäugen ist eine Sache, von vornherein den Kritiker (und zwar gerne auch nicht etwa bloss den einzelnen Kritiker, sondern gleich im Plural die (alle) Kritiker) als unwissenden, bösartigen und gehässigen Schlechtmacher abzukanzeln, dessen einzige Motviation (neben blinder Zerstörungswut natürlich) in der versuchten Aufwertung des "eigenen Systems" durch Abwertung von (hier:) Arcane Codex liegt, ist dann schon wieder etwas anderes.

Dass statt einem kritischen Beäugen positive Gegenentwürfe auch noch eine Möglichkeit wären, und zwar in meinen Augen eine, nun ja, wie der Name schon sagt: positive lasse ich dabei einmal aussen vor. Diese anstrengende und lästige Arbeit kann man von niemandem erwarten.

mfG
bug
 
AW: "Arcane Codex, das Heartbreaker-System"

Dass statt einem kritischen Beäugen positive Gegenentwürfe auch noch eine Möglichkeit wären, und zwar in meinen Augen eine, nun ja, wie der Name schon sagt: positive lasse ich dabei einmal aussen vor. Diese anstrengende und lästige Arbeit kann man von niemandem erwarten.
Positive Gegenentwürfe betreibe ich gerne, hebe ich mir aber für die Gelegenheiten auf wo es mir das wert ist und wo ich auch weiß dass es etwas bringt. (Etwa Epos, B&B oder auch die Flying-Mice-Spiele zu denen ich eine längere PM-Diskussion mit dem Macher hatte und dabei einiges an Verbesserungsvorschlägen gemacht habe, weil ich a.) gemerkt habe dass der Mann mitdenkt und gute Kritik einstecken kann und b.) auch bei meinen schärfsten Kritiken zivil geblieben ist.)

Dass es bei AC zu schade um solche Versuche wäre beweist 1of3s Arcane Codidication (Blogeintrag, Grofafodiskussion, hiesige Diskussion).
 
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Positive Gegenentwürfe betreibe ich gerne

Das ist schön für dich (und hoffentlich auch für den Adressaten), aber du verstehst mich dennoch miss. ;)
Gemeint war der positive Gegenentwurf zur geübten Kritik (als Alternative zur Kritik an der Kritik), nicht der positive Gegenentwurf anstelle einer Kritik.

mfG
bug
 
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Moin,Moin
Ich bin ein AC-Fan und spiele es gerne.Das es sich bei D&D ,Earthdawn und anderen Systemen und Welten bedient hat ist (jedenfalls für mich) klar,stört mich aber nicht weiter.
Lieber gut geklaut als schlecht selbst gemacht.
Allen ,die den Machern von AC mangelnde Innovaton vorwerfen sage Ich: Erstmal selber machen ,dann kritisieren.
Sie haben den Markt bereichert und was auf die Beine gestellt.Ich bin Froh,das es AC gibt(auch wenn Ich noch 6 weitere ähnliche Fantasy-Systeme hab und spiele)
und zur EDO-Welt :
Und,was solls
DSA und Midgard sind auch zusammengeklaubte Welten,was soll das denn ?

mit Tanz zum Sonntag
Medizinmann
 
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