Aller Anfang ist schwer...

Lucrezia

giftig
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HI,
ich habe mir vor kurzem Cthulhu gekauft, und kau mich gerade durch die bücher durch.
Meine Frage, auf was sollte ich besonders achten, beim anfang (mit den Spielern, chara erschaffung ect...). Und ist z.B.: das Quellenbuch von Amerika notwendig wenn ich eine Chronik in Amerika spielen will?
luci
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Lucrezia schrieb:
Meine Frage, auf was sollte ich besonders achten, beim anfang (mit den Spielern, chara erschaffung ect...).
Die Charaktere sollten einander kennen und relativ abwechslungsreich sein, es ist hilfreich wenn
* ein Charakter ein bisschen kämpfen kann
* ein Charakter gute Werte zum Zaubern hat
* ein Charakter halbwegs vertrauenswürdig wirkt und wohlhabend ist
* mehrere Charaktere bei Recherchen hilfreich sind: Also Fremdsprachen und Bibliotheksbenutzung etwas beherrschen

Je nach Spielstil und den Abenteuern, die Du leiten möchtest, kann man auf eine oder mehrere dieser Eigenschaften auch verzichten, das o.g. sollte aber für viele der Kampagnen reichen.

Worüber Du Dir vor dem Beginn der Kampagne auf jeden Fall klar werden solltest, ist ob Du es direkt nach den Regeln mit vielen Toten und Verrückten spielen willst, oder eher etwas pulpig (und mit gebeugten Regeln).

Lucrezia schrieb:
Und ist z.B.: das Quellenbuch von Amerika notwendig wenn ich eine Chronik in Amerika spielen will?
Nein, es ist nicht notwendig (wenn auch hilfreich) und soweit ich mich erinnern kann, soll es davon auch in absehbarer Zeit eine überarbeitete Version geben, also wenn Du nicht gerade zuviel Geld hast, lieber etwas abwarten.

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Ich gehe mit, und erhöhe um "Die Charaktere müssen zum Abenteuer / zur Kampagne passen". Also, Berufs und Fähigkeitstechnisch.
Aber das ist ja eigentlich bei allen Settings so.

Und, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß das US Quellenbuch NICHT von Nöten ist um in den USofA zu spielen.
Ich empfehle etwas Internetrecherche. Such dir alte Bilder und Stadtpläne und Karten und so Zeug raus, lies dir ein paar Seiten von lokalen Historischen Gesellschaften zur Stadtgeschichte durch...
Hat mir sehr geholfen.
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Und sie zu das die Chars nicht zu viel Geld haben.... wir haben drei Adelige in unserer Runde von fünf Spielern. Als wir nach Amsterdam mussten haben wir nicht Bahntickets geholt, sondern einen Waggon anhängen lassen. :D
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Lucrezia schrieb:
HI,
ich habe mir vor kurzem Cthulhu gekauft, und kau mich gerade durch die bücher durch.
Meine Frage, auf was sollte ich besonders achten, beim anfang (mit den Spielern, chara erschaffung ect...).
luci

Es hilft am Anfang sehr, wenn sich die Charaktere kennen und einen Grund haben, sich gegenseitig zu vertrauen. Und vor allem: Sie sollten einen Grund haben, in das Abenteuer einzusteigen.
Der Rest ist eigentlich egal, man muss sich nur als SL auf die Charaktere einstellen. Eine Kampagne mit 3 Adligen in der Gruppe, die mit Geld um sich schmeißen spielt und leitet sich völlig unterschiedlich zu einer, in der die SCs Schlägertypen aus der Chicagoer Unterwelt sind.
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Was nach meiner Erfahrung auch recht wichtig ist: Die Charaktere sollten zwar nicht unvermögend, aber relativ ungebunden sein. Das meine ich im Sinne von Beuf und Familienstand, letzteres besonders bei weiblichen Charakteren in älteren Zeiten (die ja beruflich nicht unbedingt bervorteiligt sind). Wie will man dem geldspendenden Gatten erklären, dass man jetzt wieder mitten in der Nacht ohne ihn loszieht...im Geleit von zwei stattlichen Herren? Verheiratet sein ist so betrachtet allgemein und egal in welcher Spielzeit gefährlich, auch für Herren.
Selbständigkeit im beruflichen Leben oder eine Geldquelle von Haus aus ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man den Charakter nicht nur in den ersten absolut zugeschnittenen Abenteuern, sondern länger spielen will. Ein Charakter, der sein eigener Chef ist, hats einfach leichter mit dem Urlaub nehmen, wenns mal nötig ist. Und kann sich auch diversen Verdachtsmomenten einfacher entziehen, wenn er mal wieder genau zu der Zeit Urlaub an entsprechenden Orten machte, als Herr Beliebig tot aufgefunden wurde oder in Blablahausen der Teufel los war....

Also: Am besten ungebunden soweit es geht und mit Möglichkeit, Geld zu verdienen/zu bekommen!
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Ich tuh mich (als Spieler) noch einwenig mit dem Setting schwer ...
Von wegen exWpD Spieler und Cthulhu ...
is eben doch eine ganz andere rangehensart ...
Vorallem bei meinem mitstreiter ist das mit dem du bist Mensch du hast angst noch nicht so angekommen.
Wie selbstbewust darf ein Cthulhu SC überhaupt sein ?
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

So selbstbewusst, wie er mag.
Früher oder später sollte ihn die Realität eines besseren belehren. Der Schrecken ist ja nicht von Anfang an vorhanden, vielmehr taucht er Stück für Stück auf.

Apocalypse
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Manche Leute haben eine geistje Stabilität von 70 und noch mehr (Psycho-Doktoren z.B. sollten von berufs her so aussehen). Die schaffen ihre Würfe auf Stabi normalerweise ohne Probleme und verstecken sich Dana Scully-Like hinter "Das ist eben gar nicht passiert, das hab ich geträumt, doller Fall von Massenhalluzination" o.ä. Aber auch die werden irgendwann von der grausen Realität eingeholt...die Entscheidung, wanns dann richtig knallt liegt dann beim SL, auf welche Weise auch immer er das entscheidet. Aber irgendwann wird der Geist einfach nicht mehr fertig mit all dem Ignorieren. Und dann tuts weh. Ein Charakter sollte selbstbewußt sein und geistig was aushalten, aber man sollte sich bei Charakter-Erschaffung im Klaren drüber sein, dass zuviel zwar möglich ist, aber böse enden kann. Die Entscheidung über das Wieviel liegt aber beim Spieler.

PS: Bring den Spielern am besten zum Thema Angst auch bei, dass ein geschaffter Stabiwurf in vielen Fällen nicht automatisch absolute Coolness bedeutet. Ein Pathologe, der eine Wasserleiche findet, kann sich gerne fragen, warum die anderen jetzt alle würgen und geschockt sind. Aber ein Pathologe, der den grünen Mörder der Wasserleiche findet, kann sich dem Grauen nicht wirklich entziehen. Er kann sich vielleicht daran hindern, einen Schreikrampf zu kriegen oder paralysiert dazustehen, aber das ändert nichts daran, dass er sowas noch nie gesehen hat - und nach dem Fund der Wasserleiche auch weiß, wozu das da in der Lage ist. Die Spieler sollten versuchen, sich in solchen Beispielsituationen in ihre Charaktere zu versetzen. Mach für eine Radikalkur das Licht aus, sorg mit ein bißchen Gewummere aus der Stereoanlage für Stimmung, bleib nicht sitzen, sondern in langsamer Bewegung, dreh den Ton Deiner Stimme runter und beschreibe, beschreibe, beschreibe...die meisten lernens dann von selbst - und merken es sich auch für die Zukunft (Erfahrungswerte!) ;)
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Madpoet schrieb:
Wie selbstbewust darf ein Cthulhu SC überhaupt sein ?

Ob man sich bei einem Horror-Rollenspiel gruselt und ob eine unheimliche Atmosphäre aufkommt, hängt sehr stark von den Spielern ab. Man muss sich darauf einlassen. Wer bereit ist, die Schwächen und die Angst seines Charakters auszuspielen und nicht nur auf den Würfel achtet, kann echten Horror erleben (sofern der Spielleiter nicht eine komplette Niete ist.). Wer lieber furchtlose Charaktere spielt, die cool wie das Koma jedes Monster über den Haufen ballern ohne mit der Wimper zu zucken, wird dieses Gefühl nie erfahren. Die Gruppe sollte sich im klaren sein, mit welcher Motivation sie spielt, Horror oder Kultisten/Monster killen. Beides kann man in Cthulhu machen.
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Gibt es auch ein alternatives Charaktererschaffungsystem? Beziungsweise ein Kaufsystem ? Das mit den alles Auswürfeln is nicht ganz so meine sache ...
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

mmh ich könnte dir das hochkomplexe ;) Zuordnungssystem aus Runequest empfehlen (auch BRP) einfach 80 Punkte frei verteilen, wobei das Mindest Wurfergebnis des Auswürfelns, die Mindestpunktzahl des Attributes ist! Die Punktzahl kann man natürlich beliebig variieren. Die 80 stammen aus dem Runequest GRW.
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Soweit ich mich erinnere gibt es alternative Konzepte im Regelwerk, die sich aber nur auf die Fertigkeitspunkte beziehen. Wir haben es bei unseren SC so gemacht, das man bei den Sachen die gleich gewürfelt werden (z.B. 3W6), jeweils 2 Reihen würfelt, sich eine davon aussucht und die Werte wie gewünscht auf die Eigenschaften verteilt . Entsprechend sind unsere Charaktere im Schnitt ziemlich häßlich! :D ;)
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

@tobrise: Das nützt doch dem madpoet nicht, wenn er (Aus)Würfeln nicht gut findet, dann muss er doch ehr noch mehr würfeln. :D Daher würde ich ihm halt wirklich zum Punkteverteilen raten.
Meiner einer lässt ja beim normalen Cthulhu normal auswürfeln, gefallen die Werte nicht, kann man sich halt nen ganz neuen Charakter auswürfeln. Beim Hexer ersetzte ich normaler weise einen W6 pro Attribut durch 6 Punkte (optional: Nicht bei der Bildung), außer bei Größe und Erscheinungsbild. (Oder kurz alles mit 2W6+6, außer Bildung, die entweder mit 2W6+9 oder den üblichen 3W6+3 ausgewürfelt werden). Schließlich dürfen Charaktere im Hexeruniversum ruhig ein wenig robuster sein.

Sylandryl

PS: Das wiederholen beliebig vieler Würfe, habe ich nach einem Probelauf wieder eingestellt. Selbstverantwortung, ist die Sache der Spieler nicht! (Ja das heißt, das ein Spieler wirklich solange würfeln wollte bis er überall 18 Punkte stehen hatte 8o )
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Sylandryl Sternensinger schrieb:
PS: Das wiederholen beliebig vieler Würfe, habe ich nach einem Probelauf wieder eingestellt. Selbstverantwortung, ist die Sache der Spieler nicht! (Ja das heißt, das ein Spieler wirklich solange würfeln wollte bis er überall 18 Punkte stehen hatte 8o )

Du hast ihm schon gesagt, dass der Charakter vielleicht 2-3 Sitzungen hält, wenn er Glück hat, und dass sich dieser Aufwand dafür nicht wirklich lohnt?
 
AW: Aller Anfang ist schwer...

Er hat aber nach den ersten beiden aufgegeben und sich mit ein paar 17en und 16 zufrieden gegeben.

War auch im Hexer Setting. Da lebt man länger.
 
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