Spielfilm [Alex Garland SciFi] Annihilation Auslöschung

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Es genügte den Produzenten nicht, ein gutes Werk vom erfolgreichen Alex Garland, dass von vielen als "komplex" beschrieben wurde, in eben diesen Tönen zu loben, um ein anspruchsvolles Werk in die Kinos zu bringen. Stattdessen wurde Auslöschung oder Annihilation einfach an Netflix verscherbelt. Die Abonnenten wird es freuen. Es zeigt jedoch, wie sich das Kino mittlerweile entwickelt hat. Es ist nicht mehr die innovative Heimstatt der Genies, die den Zuschauern neue Dinge zu zeigten, es zu bildeten, sondern beraubt nur noch einem Rummel gleich, das Publikum des Geldes. Schade.

Zu dem Werk selber komme ich gleich noch, wenn ich es gesehen habe ^^

 
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Wir haben da einen ziemlich seichte cthuloide Horrorgeschichte mit einer verrückten Idee. Man kann der Geschichte gut folgen. Es gibt vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein Fachwort, dass man erstmal nachschlagen könnte. Es wird jedoch im Nachhinein alles nochmal erklärt. Es ist also nicht unbedingt notwendig.

Für das Kino hätte ich mir mehr Panaroma gewünscht und weniger Kammerspiel. Die Nähe könnte im Kino eventuell unruhig, einengend und dadurch anstrengend wirken. Als Hörspiel wäre das Ding auf jeden Fall ein Hammer.
 
Manche Sachen wurden mir erst klar, nachdem ich über Videos in YT gestolpert bin. Möglich waren viele Ansätze und man hatte sich unbewusst mit dem ein oder anderen Storyverlauf auseinander gesetzt. Trotzdem nett, andere darüber spekulieren zu hören. SPOILER ;)

 
Auch gerade gesehen. Ich kenne die Buchvorlage nicht und konnte den Film somit "neutral" gucken.
In Kürze: Ein Meteor landet auf der Erde (von Absturz kann nicht die Rede sein) und um ihn herum beginnt eine seltsame Zone sich langsam auszudehnen. Bisherige Versuche das Phänomen zu erforschen sind fehlgeschlagen also schickt man Teams aus Wissenschaftlern und/oder Soldaten hinein

Es gibt eine Anzahl kleiner Logiklücken (die allerdings dem Film keinen echten Abbruch tun):
- Wenn man den einzigen Überlebenden des bisherigen Teams untersucht trägt das Personal Schutzanzüge. Aber das Team das man in die Zone schickt geht einfach ohne rein ?
- Man hat zum Zeitpunkt des Films bereits mehrere Teams verloren. Warum also ist das Missionsziel nun die Mitte der Zone zu erreichen ? Würde es nicht mehr Sinn machen wenn man erstmal nur kurz rein- und gleich wieder rausgeht ? Den nächsten Versuch ein paar Minuten länger macht usw ? Und warum schickt man die Leute nicht zunächst angeleint einige Meter rein und zieht sie dann wieder raus ?
- Spätestens als das Team drin ist wundere ich mich ein bißchen warum sie nicht sofort ein paar Proben nehmen und wieder rausgehen. Jedes bißchen Info ist doch wertvoll und wie schon erwähnt... alle anderen Teams sind verschollen.
- Das Team ist mit Sturmgewehren bewaffnet. Die sollten mMn ein bißchen mehr Wirkung zeigen.

Ist ein ziemlich seltsamer Trip auf den man sich da begibt. Und leider auch einer von diesen "Kunstfilmen" in denen man am Ende nicht wirklich schlauer ist als am Anfang. Die Effekte sind gut und einige der Einfälle cool und/oder verstörend. Die Darsteller machen ihren Job auch sehr gut, aber die Story wirft wie gesagt mindestens ebensoviele Fragen auf wie sie beantwortet.

CHAOS. So wie Moorcock es beschreibt. Alles Leben in der Zone Mutiert munter vor sich hin. Schön, Phantastisch, Monströs oder schlicht Bizarr.

Trotz der schönen Optik fangen Filme, mit derart viel ungeklärtem Inhalt, langsam an zu mich nerven. Klar, man kann unheimlich viel reininterpretieren... oder man empfindet den Film als unbefriedigend. Ich gehöre da eher zu letzterer Gruppe und kann deshalb nur 3 von 5 Seifenblasen vergeben. Interessant ja. Aber irgendwie fehlt mir da die Botschaft.
 
Du spielst nicht viel Cthulhu, was ;)

Das ist nie logisch. Es geht immer um die Leute, die den Fehler machen, die Suche weiter voran zu treiben. Endlos diskutieren könnte man über die Motivation. Mir fallen auf Anhieb zwei Personen ein, die ein direktes Interesse daran hatten, weiter rein zu gehen bzw. es schon von Anfang an so gewollt hatten. Die anderen sind Freiwillige.

Lass' uns einfach so verbleiben, dass es Leute gibt, die nicht auf ihr Leben schauen, sondern auf das, was sie erleben. Sonst würde es wohl auch keine Kriege mehr auf der Welt geben.

Ich würde zudem ein paar Interpretationen des Filmes anschauen. Dort wird noch das ein oder andere geklärt. Eins sollte einem klar sein: Der Film soll die Grenzen unserer Modelle einreißen bzw. verfolgt er Annahmen, die sich aus Überlegungen über die Grenzen unserer Wahrnehmung beschäftigen, wie zB. dass Materie und Energie gegenseitig wechselwirken und ineinander übergehen können. Hier wird halt die Hypothese aufgestellt, es gäbe mehr als nur den Zufall, nicht nur das Chaos, sondern auch die Regeln, wonach Teile sich anordnen, sind vorhanden.

Der Film spielt ein wenig damit, nicht alles zu klären, sondern dem Zuschauer die Interpretation selber zu überlassen. Nur weil er nicht alles vorkaut, ist er nicht gleich unlogisch oder undurchdacht. Wenn Du Chtulhu spielst, wirst Du als SL auch immer wieder in Bereiche vordringen, in denen Du etwas Symbol- oder Bildhaftes den Spielern erzählst, die Wahrnehmung also nicht mehr auf Logik, Aktion-Reaktion beruht, sondern auf elementaren "Fixpunkten", den Archetypen.
 
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Ich habe den Film gestern gesehen und fand ihn sehr gut.
Die Stimmung und diese Fremdartigkeit kamen gut rüber, auch visuell schöne, verstörende Ideen, ich glaube davon werde ich einiges in unseren Cthulhu-Runden wiedersehen, so wie meine bessere Hälfte geguckt hat.
Identitätskonflikte mit "Wann höre ich damit auf, ich zu sein?" sind bei uns im RPG öfter schon aufgekommen, das fand ich hier im Film auch ganz spannend.

Dass das Team nicht einfach gleich wieder zurück ist, konnte ich verstehen. Sie alle hatten Gründe im Hintergrund, warum sie diesen faszinierenden Effekt einerseits erforschen wollten, andererseits wenig hatten, was sie zurück zieht. Gewiss, man hätte versuchen können ein paar Proben schnell rauszubringen, und dann weiter vorzudringen.
Aber wenn man zu Beginn gleich feststellt, dass man Schwierigkeiten bei Zeitwahrnehmung und Erinnerung hat, und wahrscheinlich schon 4 Tage gelaufen ist, dann kann ich verstehen, dass man erstmal weiter erkundet, anstatt 4 Tage zurückzulaufen.

Ich mochte die Teamkonstellation, auch wenn da durchaus noch mehr Charakterzeichnung drin gewesen wäre, so dass die Teamkolleginnen prägnanter geworden wären.
Aber war schon in Ordnung.
 
Die Motivationen der Charaktere werden ja auch gut erklärt. Und der Zeitsprung / Gedächtnisverlust macht eine Rückkehr auf jeden Fall schwieriger. Auch das machte ja noch Sinn.
Ich wunderte mich eher darüber das (unabhängig von den ausführenden Charakteren) das Missionsziel (das ja von einer ungezeigten Person weiter oben festgelegt wurde) darin besteht zur Mitte vorzudringen anstatt halt nur einen kurzen Tripp rein und wieder raus zu machen.
Aber ich will mich auch nicht daran festbeißen. Das sind halt Kleinigkeiten die dem Film nicht wirklich schaden.
 
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