"...aber ich bin doch der Held..."

Smokey Crow

Fear & Skaring in Münster
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11. September 2003
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18.444
Kennt ihr das?
Eure handverlesene Heödentruppe, gerade neu erschaffen und eigentlich nur für Ratten eine ernste Gefahr, trifft auf euren ersten wirklichen NSC.
Sei es der Prinz, der Ork der zu 9/10 vercybert ist oder der angepisste Hellvetiker.
Und jetzt meinen eure Helden, statt nett zu diesen Leuten zu sein, sie beleidigen zu müssen. Sie machen Witze über den Prinzen, spotten über das Tattoo das der Ork auf dem Oberarm hat und beleidigen die Hellvetiker als Wegelagerer.
Mit anderen Worten sie tun das, was jeden dieser NSCs augenblicklich dazu treiben würde ihnen SEHR SEHR WEH ZU TUN.
Aber sie sind frisch und du hast keine Lust schon wieder neue Chars erschaffen zu lassen und die ganze Geschichte wegzuschmeissen.
Also was tun, statt Heldenragou?
 
Ausrüstungsragou, ich habe da so meine Erfahrung, wenn es etwas gibt woran Spieler wirklich hängen ist das oft ihre Ausrüstung. Und das ist die Möglichkeit für den SL die Spieler zurechtzuweisen und dabei noch ein bisschen Spaß zu haben;):chilli:
 
Aber was passiert wenn sie ihre Ausrüstung gerade nicht dabei haben/ es sehr schwer wäre einen direkten Zusammenhang herzustellen?
 
schwere verwundung, rache an freunden/verwandten/geliebten, ruf ruinieren => gesellschaftliches aus... etc.
mir fällt vielleicht noch mehr ein... mal überlegen
 
wegen der Ausrüstung, das kommt auf den NSC an und seine Machtverhältnisse an, notfalls muss der NSC vll. dann mal eben kurzfristig die SCs schon kennen und diverse Verbindungen haben um sich zu 'rächen'. Und bei Vampire gibt es ja immer noch Dominate... oder bring die Spieler dazu etwas zu tun was ihnen absolut widerstrebt, wobei das echt gemein werden könnte, weswegen man sich das vorher schon genau überlegen sollte.
 
oder der gegenspieler/nsc zieht sich erstmal zurück und wird mächtiger und mächtiger, entwickelt sich zum erzrivalen...
man könnte auch so kleine paranoia-spielchen beginnen, so verfolgung-blabla, müßte man weiterspinnen, is jetzt nur so 'n gedanke
oder vielleicht vergiften?!
 
Kommt auf das Spielsetting an...

Deadlands:
Leg sie um. Sofort. Ohne Gnade. Im Westen gibt es nur zwei Arten von Leuten: die Höflichen und die Toten. Das macht man im Westen nur einmal. Hier sind die Leute nicht zimperlich und wer einem mächtigen oder wichtigen NSC ganz klar selbstmörderisch-dumm kommt, dessen Spieler muß das abkönnen, daß ihm die Charaktere unterm Arsch weggeschossen werden.

Castle Falkenstein:
Sie werden selbst von der Dienerschaft übergangen. Die Hausherren, die Kameraden der Einheit, die Mitglieder der guten Gesellschaft übersehen sie einfach. Zumindest solange, bis sie ihren Ruf und ihre gesellschaftliche Erträglichkeit wiederhergestellt haben, was recht lange dauern kann. Wer sich in einem stark kulturell geprägten Setting mit umfangreichen Regeln des gesellschaftlichen Umgangs schwer daneben benimmt, ist schlimmer dran als wenn der tot wäre. Er ist gesellschaftlich nicht-existent. Damit ist er eigentlich bei Castle Falkenstein draußen aus fast allen Abenteuern. - Schön doof. Macht einen neuen Charakter. Lest Euch VORHER die Grundumgangsformen an. - Und wen es dann immer noch juckt NSCs zu vergrätzen, der taugt halt nicht für was anderes als Computer-Rollenspiele, da er es dann ja bestens schafft anderen Spielern ebenfalls das Szenario zu versauen (mitgefangen mitgehangen).

Engel:
Wenn es ein anderer Charakter als der Michaelit ist, dann kann man diesen alles machen lassen, was er will - und dann bekommt der Michaelit das von den Kirchenoberen unter die Nase gerieben. Das führt dazu, daß innerhalb der Schar Streß entsteht, der Michaelit mehr und mehr das Führen mit der kurzen Leine praktiziert - und das hat der entsprechend provokante Spieler (und alle anderen) auszubaden. Hier hilft der "Peer Pressure" einer solchen setting-fremden Entgleisung bald einen Riegel vorzuschieben.
Ist der Michaelit derjenige, der die Autoritätspersonen beschissen behandelt, dann bekommt er einen Hardliner-Michaeliten als "Coach" an die Seite gestellt und wird solange gegängelt (mit wüst-arroganter Umgangsart - halt so freundlich wie Michis zueinander so sind), daß er seine Umgangsformen bald bessert. Und wenn nicht: es gibt immer noch das Himmelfahrtskommando zum Loswerden, oder den langweiligen Routinedienst bis zum Abwinken (z.B. 5 oder 10 Mal hintereinander nur den Auftrag von Kloster A nach Kloster B Päckchen oder Nachrichten zu transportieren. Das einen ganzen Spielabend lang. Votivbänder gibts für solchen Kram natürlich keine. - Irgendwann wird einem der Engel gesteckt, daß ihr einen hohen Würdenträger vergrätzt habt und hier Botenflüge machen werdet, bis ihr geläutert werdet, außer der Schuldige geht in sicht, bereut und tut öffentlich sichtbar Buße. Sobald das der Fall ist, bekommt die Schar wie aus heiterem Himmel wieder interessante Missionen. - Aber auch Umlegen ist in der Welt der Engel IMMER eine gute Alternative.)
 
Maniac_667 schrieb:
Die schnellen Unhöflichen.
Hatte ich vergessen zu erwähnen, daß ein wichtiger Aspekt der Höflichkeit unter Gentlemen im Westen ist, zu erahnen, wer schneller sein Eisen aus der Verpackung bekommt als man selbst? - Man kann immer solange unhöflich sein, wie man noch Kugeln in der Bleispritze hat. :D
 
Sutech schrieb:
Ausrüstungsragou
Auch nicht immer Ideal. Es gibt Charaktere, die über bestimmte Ausrüstungsstücke zumindest teilweise definiert sind. Wenn du in einer Shadowrun-Runde demjenigen, der Moneten auf A gelegt hat, seine Ausrüstung abnimmst, kannst du den Charakter auch gleich umlegen (und hast dich in jedem Fall als Scheiß-SL geoutet). Ein Rigger ohne sine Karre ist eben unbrauchbar, vor allem in einer Anfängerrunde.
Das ist genauso geil wie einem WoD-Charakter mit Mentor 5 in Spiel Eins oder Zwei den Mentor umlegen ...
Ich habe mal gehört ein: "Auszeit! Merkt ihr Pappköppe eigentlich, wie das gleich weitergehen muss?" hat schon Wunder gewirkt.
 
Wenn der vercyberte Ork dann einfach geht und deren Wohnung in die Luft sprengt (wer die Bombe auslöst hängt dann von der Idiotie der Spieler ab (Spieler wenn schlimm, seine Familie wenn halb-schlimm und der Reinigungsservice wenn harmlos)). Vielleicht können sie die auch noch entschärfen (wenn sie das dicke Vieh (nicht den Ork) unter dem Auto bemerken). Das sort einerseits für Spannung, sie können endlich mal den Entschärfen Skill benutzen, haben einen neuen Feind, einen Einstieg für ein kleinen "Privatrun" und vielleicht sogar was gelernt. ;)
 
Erkundige dich Outtime, ob sie sich der Gefahr, die sie heraufbeschwören bewusst sind.
Wenn sie das nicht sind, weise sie kurz darauf hin. Nach Möglichkeit in der Direktvariante, und nicht durch die Blumen.

Wenn sie sich der Probleme, die sie mit ihrem Verhalten verursachen, bewusst sind, lass das volle Gewicht der Konsequenzen auf sie herabdonnern; Leg' sie um, schmeiß sie zum vermodern in einen Kerker, mach sie gesellschaftlich Nichtexistent etc.pp. was nach Spielwelt und Situation halt gerade so passt.

Dann nimm dir fünf bis zehn Minuten das warum und wieso zu erklären. Wenn sie es dann beim nächsten mal besser machen, ist alles in Ordnung; wenn sie noch genau den gleichen Mist bauen, solltest du dir evtl. eine neue Spielrunde suchen.

freundlichst,
Kelenas
 
Ein schönes Beispiel dafür, dass man manchmal um ein guter SL zu sein hart durchgreifen MUSS ist imho Vampire. Wenn man da in der Camarilla scheiße baut, wird man gesellschaftlich übergangen und hat tausende Intrigen gegen sich laufen, im Sabbat hängt man vermutlich am nächsten Morgen an einem Pfahl auf irgendeinem Dach.

gruß

Tram
 
Ich seh da nicht viel Platz für Gnade.
Ich würde höchstens bei Rollenspielanfänger eine Ausnahme machen. Aber wenn ich eine Gruppe habe, die schon ein bißchen erfahren ist und einer oder mehrere Spieler sich wie beschrieben verhalten, müßten sie auch die Konsequenzen tragen.

Umnieten würde ich sie nicht gleich aber im Zweifelsfalle bis ins Koma prügeln oder zumindest übel zurichten... entsprechend dem Verhalten und entsprechend dem NSC. Ich denke die Strafen sind genau so abstufbar wie die Vergehen. Wenn ein Char dann nach der harten aber gerechten Strafe wieder zu sich kommt und nochmal frech wird... ist es auf jeden Fall aus. :weihrauch Aber ich kann glücklicherweise behaupten, daß ich noch nie einen so dämlichen Spieler in einer Runde hatte... oder mich je selber so dämlich verhalten hätte (und ich war auch schon frech und hab mächtig draufbekommen... völlig zu recht).

Ist es nicht eine innere Verpflichtung, die jeder SL in sich tragen sollte, solch einen Spieler dem System entsprechend hart zu bestrafen? Wenn ich da einen Spieler verschonen würde, müßte ich mir ja vielleicht vorhalten lassen, daß ich ihn (oder sie) um eine wichtige Erfahrung gebracht habe und er deshalb nur länger brauch um das System richtig zu verstehen. :D
 
*feix* Das ist der ideale Satz für den gemeinen Meister: "Ich kann euch nicht dieser wertvollen Erfahrung berauben." *rofl*
 
Wenns RPG Anfänger sind, Outtime freundlich drauf hinweisen. Wenn es erfahrene Spieler sind gnadenlos den Char es spüren lassen auf die eine oder andere Art und weise. Am besten Subtil und versteckt, so das der Char erst drauf kommen muss wer Ihm das angetan hat. So, oder direkt töten. Da muss ein Spieler dann durch. Und mal ehrlich, als SL macht das hin und wieder auch mal Spass. :D
 
Kann mich da den Vorrednern nur anschließen: Mach Ihnen klar, was das eigentlich bedeutet. Zusätzlich würde ich auch sagen, dass dies auch bei erfahrenen Spielern nötig ist, da die Erfahrungen einfach stark von dem, was die Meister der Vergangenheit durchegehen gelassen haben, abhängt.

Ich würde den Spieler auf jeden fall klar sagen, was ich mir eigentlich unter dem Spiel vorstelle und we ich es gerne spielen würde, um mir ihm Gegenzug ihre Meinung anzuhören. velleicht kann man sich irgendwo treffen und zu aller Zufriedenheit spielen...
 
Offplay-Hinweise halte ich für den besten Weg. Schließlich hat nicht jeder die gleiche Vorstellung von Konsequenz.
 
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