Materialsammlung Abenteuerideen, Szenarien, Inspirationen

Belchion

Ghul
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2. März 2008
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Damit nicht für jede neue Idee eine eigene Diskussion aufgemacht werden muss, dachte ich mir, ich sammle sie einfach mal in einer.

Im Augenblick lese ich gerade Ein gefährliches Buch: Die „Germania“ des Tacitus und die Erfindung der Deutschen von Christopher B. Krebs. Dort gibt es gleich zwei Stelle, die man für Abenteuer verwenden kann.

1) Manuskriptjäger
Im zweiten Kapitel erzählt er, wie die Germania in der Renaissance wiederentdeckt wurde, nachdem sie jahrhundertelang in einem hessischen Kloster vor sich hinmoderte. Das klingt so ein klein bißchen nach mittelalterlichem Shadowrun: Manuskriptjäger, die auf die Jagd nach vergessenen Büchern gehen und dabei keine legalen und illegalen Methoden scheuen, um an die Manuskripte zu gelangen: Kauf, Bestechung, Kopie, Diebstahl, vermutlich sogar Mord. Finanziert von reichen Mäzenen, die sich auch nicht zu schade sind, ihre Manuskriptjäger zu hintergehen, wenn ihnen dies opportun (oder ein Manuskript zu teuer) erscheint - und die auch untereinander im Wettstreit darum liegen, wer die teuersten und seltensten Handschriften besitzt.

2) Büchersuche im 2. WK
Während des 2. Weltkriegs schickte Himmler eine Eliteeinheit der SS zu einem italienischen Herrenhaus auf dem Lande, um dort die Urschrift des Tacitus zu beschlagnahmen. Allerdings flüchteten die Bewohner mit den Buch in die Katakomben unterhalb des Kellers und blieben unentdeckt, obwohl die SS das Haus nicht nur gründlich durchsuchte, sondern nahezu vollständig demolierte.
 
Dieser See ist so fantastisch abenteuergeeignet, dass man ihn sich eigentlich gar nicht ausdenken kann: Any Animal That Touches This Lethal Lake Turns To Stone. Der Fotograf Nick Brandt zeigt in seinem Buch Across the Ravaged Land wohl mehre Fotos von Tieren, die besagtem See zum Opfer fielen (unter den Links findet man eine Auswahl der Fotos).

Es handelt sich dabei um den Natronsee in Tansania, der auf einem Satelliten-Foto der NASA tatsächlich wie ein kochender Säuresee aus einem Fantasyfilm aussieht.
 
Military kit through the ages: from the Battle of Hastings to Helmand

Die englische Zeitung The Telegraph hat im Rahmen ihres Specials zum 1. Weltkrieg eine Übersicht zur Ausrüstung von professionellen Kämpfern in 13 Schlachten gesammelt, zu einigen der Bilder gibt es auch eine genauere Liste:

1066 huscarl, Battle of Hastings
1244 mounted knight, Siege of Jerusalem
1415 fighting archer, Battle of Agincourt
1485 Yorkist man-at-arms, Battle of Bosworth
1588 trainband caliverman, Tilbury
1645 New Model Army musketeer, Battle of Naseby
1709 private sentinel, Battle of Malplaquet
1815 private soldier, Battle of Waterloo
1854 private soldier, Rifle Brigade, Battle of Alma
1944 lance corporal, Parachute Brigade, Battle of Arnhem
1982 Royal Marine Commando, Falklands conflict
1916 private soldier, Battle of the Somme
2014 close-support sapper, Royal Engineers, Helmland Province
 
Ich muss demnächst selbst ein Abenteuer (DSA) basteln und meine Inspiration wird "Bobby Mackey's Music World" sein (http://en.wikipedia.org/wiki/Bobby_Mackey's_Music_World, zusammen mit den "Untersuchungen" der Ghost Adventures dort, die mehr "Hintergründe" liefern als der Artikel [Zwei an der Zahl, zu finden bei Youtube, ich verlinke mal nicht, da die Sendungen wohl nicht wirklich mit Erlaubnis des Senders eingestellt werden]).

Man kann zu den dämonischen Machenschaften dort noch den Mord an Pearl Bryan mitverwursten (Link findet sich im Artikel oben). Da fallen mir jetzt spontan mehrerer Aufhänger für ein Abenteuer ein, vlt. kann es euch auch als Inspiration dienen.
 
Im Death Valley gibt es im Racetrack Playa Steine, die sich auf mysteriöse Weise und unbemerkt fortbewegen. Allerdings tun sie das auch nur an diesem einen Ort - ist der vielleicht verzaubert, ein Landeplatz von Außerirdischen, von einer die Wahrnehmung störenden Kuppel umgeben, oder gar der Cricketplatz der Götter?

Nun ja, die wissenschaftliche Erklärung lautet "die Steine surfen übers Eis", aber für eine Fantasywelt kann man ja auch eine der anderen Erklärungen heranziehen.

How Do Death Valley’s “Sailing Stones” Move Themselves Across the Desert?
‘Wandering stones’ of Death Valley explained
 
Bei einigen dieser Bilder könnte man auch eine Gänsehaut bekommen. ;)

NACHTRAG: Bei diesen Bilder wurden auf eine sehr künstlerische Weise besondere, "gruselaffine" Gebäude und Orte auf eine sehr künstlerische abgelichtet, zu denen es auch immer Geschichten, Mythen und Legenden gibt. Durch die Art der Darstellung wird der Grusel noch einmal verstärkt bzw. hervorgehoben. Auf den Schwarz-Weiß-Bildern können die Motive so noch grusliger wirken als wenn man sie "normal" ablichten würde. Und das kann einem vielleicht helfen auch als Meister den atmosphärischen Fokus einer Abenteuersequenz besser auszuspielen. Viele der Lokalitäten finden sich natürlich auf der Insel (UK), was aber nicht verwundert da es da ja in allen Ecken und Enden zu spuken bzw. dort etwas mysteriöses passiert zu sein scheint. Aber auch hier in Deutschland gibt es solche Orte wie die Burgen Frankenstein, Lauenstein, Rothenburg oder Falkenstein.
 
Oh ja, Wieliczka ist total beeindruckend - besonders der gute Handy- und W-Lan-Empfang über 100 Meter tief... o_O Da gibt es auch Veranstaltungsräume und Restaurants...
Aber davon abgesehen ist es schon Wahnsinn, wie groß das ist und vor allem, wie wiele Wälder da abgeholzt werden mussten, um die Stützbalken zu bauen.
 
Eine neue Höhle: Lúdí Yán, die Höhle der roten Reetflöten (benannt nach dem roten Reet, das vor dem Eingang wächst). Sie enthält diverse Räume mit klingenden Namen und hat eine bewegte Vergangenheit: Nicht nur wurden dort seit dem frühen Mittelalter diverse Gedichte auf die Wände getuscht, sondern angeblich versteinerte sogar ein Gelehrte bei dem Versuch, die gesamte Schönheit der Höhle in einem Gedicht zu nennen. Auch im Zweiten Weltkrieg spielte sie eine Rolle, denn die örtlichen Einwohner nutzten die Höhle (nachdem sie sie zufällig wiedergefunden hatten) als Luftschutzraum.

Reed Flute Cave, an Underground Fairyland in China
Reed Flute Cave (Bildersammlung)

 
Neues Buch mit Ideen: Anglo-Norman Warfare : Studies in Late Anglo-Saxon and Anglo-Norman Military Organization and Warfare. Einiges von dem, was dort beschrieben wird, kann man auch in Fantasy-Abenteuern verwenden.

1) Kundschafter war auch im Mittelalter bereits ein sehr wichtiger Teil einer Armee, da die Herrscher noch keine stehenden Armeen zur Verfügung hatten. Fehlinformationen konnten durchaus dazu führen, dass ein Herrscher seine Mannen zu früh zusammenrief und die sich bis zum eigentlichen Angriff bereits wieder zerstreut hatten. Umgekehrt musste ein Herrscher aber ausreichend Vorwarnzeit haben, um seine Truppen zu sammeln - sonst konnte er sich einem Angreifer unter Umständen nur mit einem Teil seiner Streitkräfte entgegenstellen. Umgekehrt musste auch ein Angreifer wissen, wie nah die feindliche Armee war, damit er wusste, wann seine Leute Nahrung sammeln konnten und wann er sie für den Kampf bereithalten musste. Besonders bei Belagerungen war dieses Gegeneinander sehr wichtig, denn sie entschied darüber, ob eine belagerte Stadt oder Burg rechtzeitig entsetzt werden konnte.

2) Auch Spezialeinsatzkräfte waren wichtig. Wer den Staatsschatz kontrollierte, besaß die Mittel, um Söldner zu bezahlen. Daher ergibt es sehr viel Sinn, vor Beginn von Kriegen (besonders bei Thronstreitigkeiten, wo man selbst ebenfalls einen berechtigten Anspruch gelten machen konnte) dem Gegner leicht erreichbare Gelder zu entziehen. Gleichzeitig konnte ein gezielter Schlag gegen gegnerische Anführer oder Thronbewerber einen Kampf entscheiden, bevor er begann. Während einer Kampagne war daher ein unbedeckter Anführer stark gefährdet, wie etwa die Schotten bei einem Einfall in Northumbria erfahren mussten: Es gelang einer kleinen Gruppe englischer Ritter, die Leibwache zu überwinden und den König zu entführen, während der Großteil des Heeres plünderte und nach Nahrung suchte.
 
Ich stolper über immer mehr Höhlen, die sich für Abenteuer eignen, diesmal die Bergflusshöhle (Hang Sơn Đoòng) in Vietnam. 200 m breit, 150 m hoch, 9 km lang - und kartiert! Darin findet man unter anderem 70 m hohe Stalagmiten, einen reißenden unterirdischen Fluß und ungewöhnlich große Höhlenperlen.

2D-Karte der Höhle
Hang Son Doong cave map (survery 2010)

Interactive Graphic - National Geographic Magazine
Vietnam's Mammoth Cavern

Bericht über einen Besuch der Höhle mit Fotos und Video
Hang Son Doong - The world's largest cave!
 
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