Rezension [A!-Rezi] Space 1889

Caninus

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Space 1889


Eine [A!-Rezi] von Orakel


Mit Space 1889 ist eines der „Geburtsprojekte“ des Uhrwerkverlages 2012 endlich ans Licht der Öffentlichkeit gelangt. Ursprünglich 1988 mit einem anderen System erschienen hat der Uhrwerkverlag hierbei sich zusätzlich ins Zeug gelegt, den Hintergrund von Space 1889 auf das Ubiquity-System anzupassen.

Was heißt das jetzt im Detail?

Der Hintergrund von Space ist kurz formuliert „das britische Empire im Weltall“. Die lange Erklärung lautet folgender Maßen: Eine der Basisannahmen des 19 Jahrhunderts, die s.g. Äthertheorie, hatte sich als korrekt herausgestellt. Thomas Alva Edison, in unserer Realität für solch nützliche, wenn auch mittlerweile ausgestorbene Erfindungen wie die Glühbirne bekannt, konnte aufgrund dieses universalen Trägermediums eine Erfindung machen, die ihn zum Mars brachte und dort Bruchlanden lies.

Und der Mars stellte sich als bewohnt heraus. Hier degenerierten die Überreste einer längst gefallen Hochkultur vor sich hin und trauerten ihrer Vergangenheit nach. Jedoch hatten sie aus dieser Zeit eine spezielle Ressource, die es Edison ermöglichte den Mars wieder zu verlassen: Flugholz. Extrem rar und seitdem für die Vormachtstellung in der Raumfahrt des britischen Empires bitter Notwendig.

Dementsprechend ist der Hintergrund von Space1889 eine Erde, die sich auf den entsprechenden politischen Stand von 1889 befindet, wie er historisch in jedem Geschichtsbuch zu finden ist, jedoch hat jede einzelne Großnation ihre entsprechenden zusätzlichen politischen Konsequenzen aus der Tatsache gezogen, dass der Weltraum erobert wurde und daraus neue Probleme zum Teil für sich erschlossen. Man erfährt schwerpunktmäßig viel über die vereinten Königreiche und ihre politische Lage, aber auch der Rest der Welt mit seinen jeweiligen besonderen Persönlichkeiten und Leitmotiven wird umrissen. Immer wieder mit kleineren Ratschlägen versehen, was eine entsprechende Person, die aus der jeweiligen Gesellschaft stammt, erleben könnte.

Für die extraterrestrischen Erfahrungen muss man hinzufügen, dass Space nicht das komplette Sonnensystem erfasst, sondern lediglich die s.g. „inneren Welten“ erforscht hat. Das bedeutet, dass für die Menschheit lediglich Merkur, Mars und Venus (und natürlich Luna) zugänglich sind. (Also alles zwischen Sonne und Asteroidengürtel.) Der Grund dafür ist letzten Endes, dass die menschen zwar Dank ihrer Erfindungsgabe sehr viel schaffen konnten. Ihre Technik aber bei weitem nicht ausreicht, um wirklich alles zu erfassen. Eine andere Erklärung ist wohl dabei auch, dass man den Asteroidengürtel als Grenze erfasst, hinter der nur noch zerstörtes Land sein kann. (Die These ist, dass die Sonne früher einmal ein Großer Ball war, der sich langsam zusammengezogen hat, und die Planeten in diesem Prozess ausgestoßen wurden. Der Asteroidengürtel währe demnach das Überbleibsel von Planeten, die schon ihre Haltbarkeit überschritten hatten und demnach zu Trümmern zerfallen sind.)

Der Mars ist wie bereits erwähnt ein alter Planet, der weites trostloses Land darstellt und von den Überbleibseln einer einst hohen Kultur noch bevölkert wird. Diese Kultur sind die Kanalmarsianer, die allerdings nicht die einzige Gruppe ist. Zusätzlich leben hier zwei weitere Völker, die unterschiedliche Entwicklungsformen der Marsianer darstellen. Hügelmarsianer sind das, was einem edlen Wilden am nähesten kommt. Sie sind die Ansprechbaren, vernünftigen Wesen, welche im Einklang mit ihrem Land leben. Allerdings sind sie auch irgendein Zwischending, da sie sowohl skeptisch beäugt werden, wie auch immer als hilfreicher Verbündete herangezogen werden, wenn die Not es verlangt. Die dritte Gruppe schließlich sind die Barbaren. Bösartige Primitive, die alles auf Sicht töten, was sich bewegt. Egal ob Mensch, Hügel- oder Kanalmarsianer. (Und zwischendurch greifen diese Hochlandmarsianer auch einander an. Das sie die evolutionstechnisch rückschrittlichste Spezies der drei Völker sind, stellen sie alles dar, was nur an Bösartigkeit und Kannibalismus vorstellbar ist.)

Die Venus ist ein Dschungelplanet, der von einer jungen Spezies aus Echsenmenschen bevölkert wird, die gerade an der Schwelle zur Kulturellen Evolution stehen und demnach noch leichte Beute für die Besucher aus fremden Welten ist. Hier haben sich (anders als auf dem Mars) besonders stark die Deutschen unter Bismarcks Federführung ausgebreitet. Was ihnen an Flugholz fehlt, hat das deutsche Kaiserreich an Erfindungsreichtum wett gemacht.

Der Merkur ist als Welt in direkter Nähe zur Sonne noch in der Entstehung begriffen. Da sich stets nur jeweils eine Seite dieses jüngsten Planeten des Sonnensystems zur Sonne gerichtet befindet und die andere immer von der Sonne abgewandt, ist lediglich ein ziemlich kleiner Streifen Zwielichts, zwischen den beiden Seiten überhaupt bewohnbar. Hier befindet sich ein Fluß, der einmal um den ganzen Planten sich Ringartig windet und an dessen Ufern alles lebt, was der Merkur jemals hervorbringen konnte.

Jeder dieser Planeten ist sehr Umfangreich beschrieben mit seinen jeweiligen Kulturen (wenn überhaupt vorhanden), den entsprechenden Entwicklungen auf den Planeten, seid die Menschheit ihren Fuß auf den jeweiligen Himmelskörper gesetzt hat, und mit entsprechenden Beispielen aus Flora und Fauna, die den Menschen hier gefährlich werden könnten. (Das umfasst natürlich auch Krankheiten und Gifte.)

Als System wurde für diese Neuauflage das Ubiquity-System herangezogen, wie bereits erwähnt. Das heißt, dass ein Charakter aus Archetyp und dazugehöriger Motivation besteht. (Ein Archetyp ist eine Rolle, welche den Charakter umschreibt. Die Motivation ist das wichtigste Ziel, welches der Charakter verfolgt.) In Werten wird ein Charakter dabei durch Primäre und Sekundäre Attribute beschrieben, sowie durch Fertigkeiten, Talente und Ressourcen, sowie eventuell schwächen. Diese entsprechenden Eigenschaften werden durch das verteilen von einer jeweils festgelegten Anzahl von Punkten bestimmt. (Respektive im Falle der Sekundären Attribute aus den Primären Attributen abgeleitet.)

Das man dabei allgemein eine ausreichend Umfangreiche Liste an Qual der Wahl für Fertigkeiten und Talente hat, muss ich hier wohl nicht wirklich extra noch erwähnen, oder? Dasselbe gilt für den mittlerweile obligatorisch gewordenen Ausrüstungskatalog, der sowohl auf der Technik der Erde des 19. Jahrhunderts aufbaut, als auch entsprechende fremdweltlerische Spielzeuge präsentiert.

Unentschlossene bekommen dabei auch noch eine kleine Auswahl an Archetypen für Erde und Mars zur Seite gestellt, die ein sofortiges losspielen ermöglichen.

Der Sinn dahinter ist, dass Ubiquity ein „W Irgendwas“-Poolsystem ist. Das Bedeutet, dass es letzten Endes egal ist, welche Würfel man verwendet, solange sie eine gerade Anzahl an Augen aufweisen. Der Pool an Würfeln, die man wirft wird aus Attribut und Fertigkeit (sowie eventueller Boni oder Mali) zusammengerechnet und anschließend Zählt man die Anzahl geworfener gerade Augenzahlen zusammen, um zu bestimmen, ob ein Wurf bestanden wurde, oder nicht. (Wobei man sich dabei an einer vorher bestimmten Anzahl an Mindesterfolgen orientiert.)

Da Space 1889 ein System für das große Abenteuer ist, kommt allerdings dabei noch ein zusätzlicher Mechanismus zum tragen, der in letzter Zeit immer wieder aufgetaucht ist: Gummipunkte. Stilpunkte, wie sie hier heißen, erfüllen dabei drei mögliche Zwecke: Mann kann seinen Pool an Würfeln vergrößern, indem man zusätzliche Würfel kauft. Man kann durch sie Schaden, den ein Charakter erlitten hat, reduzieren. Außerdem kann man darüber hinaus andere Charaktere kurzfristig unterstützen. Auf diese Weise kommt ein gesondertes Aktion-Element ins Spiel, durch das sich diverse Szenen und Aktionen noch einmal verändern und dadurch diversen Aktionen einen anderen Anstrich geben.

Abgerundet wird all dies noch durch das Kapitel „Inspirationsquellen“, in dem (wie man es erhofft) eine sehr breite Palette an Beispielen aus Literatur, Film und Fernsehen aufgezählt wird, die sowohl aus unserer heutigen Sicht von damals, als auch Authentisch aus der damaligen Zeit selbst stammen. Das heißt, dass sich hier Jules Vernes Zeitgenossen aus Roman- und Pulp-Veröffentlichungen die Hand geben, neben neueren Vertretern des Steampunk-Genres.)

Optisch abgerundet wird das ganze durch einige Illustrationen, die Teilweise im Stil von Radierungen gehalten sind, zum Teil aber auch an Tuschezeichnungen erinnern. Jeweils in ein Layout gehüllt, das an ein altmodisches Journal eines Reisenden der damaligen Zeit erinnert, und vermutlich Assoziationen an einen entsprechenden Gebrauch wecken soll.

Fazit

Huh... was sagt man jetzt dazu? Space 1889 ist zu 100% Spaceopera, soviel kann man mit absoluter Gewissheit jetzt schon sagen. Die Frage ist halt eben: Welcher Stil Spaceopera ist hier vorhanden? Wahrscheinlich werden einige jetzt einfach die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mit einem „Ist doch egal!“ mich mal wieder für verrückt erklären. Allerdings ist genau da der entsprechende Knackpunkt in der ganzen Geschichte doch sehr genau zu beachten. Der springende Punkt bei der Sache ist nämlich, dass sich hierbei die Frage stellt, was Arthur Conan Doyles oder Edgar Allen Poes C. Auguste Dupin machen würden, wenn ihre jeweiligen Fälle sie auf den Mars verschlagen hätten. (Es wird nicht umsonst unter den Inspirationsquellen Disneys „Der Schatzplanet“ erwähnt, der ja durchaus sehr stark verdeutlicht, dass es einen – nach heutiger Auffassung – anachronistischen Stil ausmacht, wenn eine vergangene Gesellschaftsform auf derart moderne Inhalte umgeschrieben wird. Man sieht es als Unterhaltung, aber man Bezweifelt es sehr stark. Nimmt es vielleicht Teilweise als Karikatur an.)

Insofern heißt es dabei durchaus umdenken und sich eine ganze Menge neuer Elemente einverleiben, die auf alten Aspekte des viktorianischen Zeitalters aufbauen. (Wo wir gerade bei Disney-Filmen sind: Wer erinnert sich an die Mutter aus Mary Poppins? Die Frau, die Tagsüber für ihr Wahlrecht kämpfte und Abends die brave Hausfrau und Mutter war? Na, klingelt's? Richtig: Genau das ist der Punkt bei der ganzen Angelegenheit.)

Genau aus diesem Grund ist es verdammt gut, dass die Liste der Inspirationsquellen am Ende des Bandes auftaucht, um auf diesem Weg das Umdenken in eine solche Gesellschaft zu erleichtern und anschließend auf dieser Gesellschaft aufbauend, sich ins All zu begeben. (Man verwendet Musketen anstelle von Lasergewehren. Duelle sind eine alltägliche Sache, etc.)

Von daher kann es sein, dass sich für den Anfang erst einmal ein leichtes Gefühl von Desorientierung einstellt, da man noch zu Stark im SciFi Fokus von Star Trek und Star Wars steckt. (Nur die beiden zerstrittenen Lager gleichberechtigt zu erwähnen, die in diesem Bereich die Populärsten sind.) Hat man diese Hürde aber erst einmal überstanden (was durchaus mit Hilfe der Inspirationsquellen und einer Menge Eigendisziplinierung passieren kann) sollte es allerdings nicht mehr so schwierig sein die eigenen Storybögen in das neue Umfeld zu verpflanzen. (Nicht umsonst gilt ja auch in der heutigen Spaceopera das Prinzip, dass der Mensch zwar Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt ist, aber seine dringenden Hoffnungen und Träume immer noch mit den unseren vertraut geblieben sind.)

In diesem Sinne liefert Space durchaus hier und da auch einige Hinweise und kleinere Konfliktherde auf den einzelnen Planeten, die dazu führen könnten, das man als Mensch im alltäglichen Intrigenspiel auf dem Mars plötzlich versehentlich die eigene Regierung putscht. Oder das man schlicht und ergreifend eine interspezielles Zweckbündnis im Stile der Blutbruderschaft von Karl May erlebt. (Ja, ich meine Winnetou und Old Shatterhand.) Es ist alles Möglich, aber es ist halt unerwartet anders.

Wer sich auf diesen Punkt des Unerwarteten einstellen kann, bekommt ein erfrischend anderes Setting, dass für die meisten Spielertypen sicherlich mal wieder genug Reibungspunkte gibt, um jedem irgendwie Gerecht zu werden. Themen bietet Space 1889 jedenfalls aufgrund seines Hintergrundes genug. Das bedeutet zwar, dass die Gruppe sich sehr genau zusammensetzen muss, um den jeweils eigenen Flow in das Setting zu finden, aber das sollte im Zeitalter der bewussten Kommunikations-Problematik doch das geringste Problem sein. ;)

Es spricht einiges dafür, dass man mit Space einiges an sehr guter Kurzweil erleben kann, und sei es nur um bestimmte Ideen in einer anderen, bislang fremd wirkenden Umgebung zu erleben, die man so wohl bislang eher nur aus dem Horror-Bereich zu kennen glaubte.Den Artikel im Blog lesen
 
Wie geil ist das denn, das es jetzt neu aufgelegt wird? Ich habe in einer WunderWelten-Ausgabe von Mitte der 90er was darüber gelesen und fand das Klasse, umso besser, daß es das jetzt wieder gibt.
 
Wieso "wieder"? Wieso "neu aufgelegt"?

Auf Englisch war das 1988 bei GDW erschienene Space 1889 nie wirklich weg vom Fenster.
Seit 2000 werden neue Space-1889-Produkte von Heliograph Inc. weiter herausgegeben. Aber auch alle alten Space-1889-Produkte zum Originalregelsystem kann man als elektronische Ausgaben nach wie vor erwerben.
2010 erschien eine offizielle Savage-Worlds-Adapation unter dem Titel "Space 1889: Red Sands" bei Pinnacle.

Uhrwerks Space 1889 ist meines Wissens nach die ERSTE deutsche Ausgabe. Oder gab es schon einmal eine auf Deutsch (dann wohl mit dem Originalregelsystem)? Nachdem die neue, erste(!) deutsche Ausgabe auch noch erstmals(!) auf Basis des Ubiquity-Systems (statt des sehr uneinheitlichen alten W6-basierten Originalsregelsystems) erstellt wurde, kann ich das "wieder" und das "neu aufgelegt" nicht nachvollziehen.
 
Ich finde die Einschätzung von sma deutlich hilfreicher und informativer als die "Rezension" im Eingangsbeitrag.

Wie kann man bei einer ersten deutschen Ausgabe eines schon über 20 Jahre bekannten Rollenspiels nur den Vergleich mit dem Original NICHT führen?

Von einer Rezension hätte ich auch ein paar Worte erwartet über die - von Uhrwerk ja angekündigte - ANDERE SCHWERPUNKTSETZUNG des deutschen Space 1889 gegenüber seinem Original, welches bekanntermaßen reichlich aus seiner Wargaming-Ausrichtung schöpft.

Ich bin erst so richtig mit der Savage-Worlds-Ausgabe "Space 1889: Red Sands" dazu gekommen die alten Space-1889-Produkte aktiv im Spiel zu erleben. Das lag vornehmlich daran, daß das Originalsystem leider sehr "verquer" ist und mich nicht ansprechen konnte, während das Setting einfach ausgesprochen BEGEISTERND ist.

"Space 1889: Red Sands" stellt, wie das Originalsystem, recht stark auf das Spielen der sozialen Unterschiede, des jeweiligen SOZIALSTATUS der Charaktere ab. Das ist m.E. ein wichtiges, die viktorianische Stimmung unterstützendes Element mit klarem "Upstairs - Downstairs"-Unterschied in Mentalität, Handlungsmöglichkeiten und sozialen Zwängen. - Wie ist dies in der Ubiquity-Ausgabe umgesetzt worden?

Das Setting ist - das muß man gerade heutzutage klar sagen - ein KOLONIAL-Setting. Hier ist die Mentalität des Imperialismus, des überlegenen Weißen Mannes , der den "Wilden" Fortschritt, Religion und einen für ihn ganz natürlichen Herrschaftsanspruch bringt, durch und durch vorherrschend. - Wenn man sich die Brutalitäten in den Belgischen Kolonien (auf der Erde wie auf dem Mars) anschaut, die Stellvertreterkriege, welche die europäischen Mächte nicht nur im Nahen Osten, in Afrika, sondern eben auch auf der Venus und dem Mars anheizen, die präsentierte viktorianische Gesellschaft, bei der selbst ein Unterschichtsengländer mehr "Wert" hat als jeder noch so gebildete Inder oder Kanalmarsianer, dann sollte man sich überlegen, ob man das spielen möchte.

Castle Falkenstein, als ein anderes, ebenfalls Steampunk-Elemente, aber diesmal mit Magie vermischt, präsentierendes viktorianisches Setting blendet diese "Kehrseite der Viktorianik" durch und durch aus. Da ist alles proper.

In Space 1889 nicht. Da verrecken die auf den Mars verbrachten Gurkha-Truppen unter dem Kommando unfähiger englischer Offiziere im roten Staub. Da werden die "Eingeborenen" nach Strich und Faden angelogen, Verträge gebrochen und mit Kanonen(luft)boot-Diplomatie das Interesse der Kolonialmacht durchgesetzt.

Ja, Space 1889 hat durchaus die Technikbegeisterung von Jules Verne, aber auch die sozialen Probleme, die H.G. Wells schilderte, eingebaut (inklusive Wells'scher Versatzstücke aus "Krieg der Welten", "Menschen, Göttern gleich" oder "Der Luftkrieg").

Ich finde, daß - gerade im Kontrast zur etwas "gewöhnungsbedürftigen" Wissenschaft und deren "Erklärung" für all das Drumherum rund um den Äther, die Ätherschiffe, das Flugholz, usw. - Space 1889 ein SEHR NÜCHTERNES Setting darstellt.

Das heißt nicht, daß es kein ABENTEUER-Setting wäre! Bei weitem nicht! - Man kann hier Abenteuer im Stile von "Der Mann, der König sein wollte", Karl Mays Orient-Romanen, oder gerade der exzellenten Flashman-Serie von McDonald Fraser spielen. Und die Charaktere haben die Möglichkeit sich als HELDEN zu erweisen. - Aber eben GEGEN die Widerstände des eiskalt-berechnenden, rein wirtschaftlich motivierten Kolonialismus, GEGEN die teils massiven sozialen Schranken und Zwänge, die das Leben eines jeden "verbauen", GEGEN die harte und oft harsche (fiktive) Realität einer Gesellschaft, die auch in Space 1889 im DAUERKRIEGSZUSTAND stark in Richtung unausweichlicher Welt(en!)krieg drängt.

In der Savage-Worlds-Adaption "Space 1889: Red Sands" gibt es ein exzellentes System zum Umsetzen von ERFINDUNGEN. Gerade die Möglichkeit der Spieler SELBST "neue" Dinge, Geräte, Fahrzeuge usw. zu erfinden, zu entwickeln, patentieren zu lassen, von ihren Erfindungen tatsächlich zu leben(!), stellt für mich sowohl als Spieler wie als Spielleiter eine schöne Facette dieses Settings dar. - Wie ist das Erfindungssystem in der Ubiquity-Version umgesetzt worden?

Schaut man sich die alten Space-1889-Abenteuer, Abenteuer-Bände und die Illustrationen an, dann sieht man, daß es sich bei Space 1889 um ein recht gewalttätiges Setting handelt. Es wird ständig geschossen, bombardiert, geentert, gefochten usw. - Das ist der Fokus des alten Space 1889, der auch in der Savage-Worlds-Fassung erhalten geblieben ist. - Wie ist dies bei der Ubiquity-Version?

Generell zur Rezension: Es fehlt einfach das Anknüpfen an den Vorgängerversionen hinsichtlich Regeln, Regeltechnik, hinsichtlich Settingausrichtung, Brennpunktsetzung der Spielinhalte und hinsichtlich der Brennpunktsetzung für die Charaktere und solcher Kernelemente des Settings wie Luftkampf, Raumschiffe, sozialer Status, Erfindungen, usw.

Wie gesagt, die Eindrücke von sma in seinem Forenbeitrag waren hier deutlich informativer und hilfreicher als in der obigen Rezension. - Es wäre nett, wenn zu den oben genannten Punkten der Rezensent noch Ergänzungen geben würde.
 
Der "Scherzkeks" erwartet sich aber von einem Rezensenten eines Rollenspiels, daß er sich über das Spiel INFORMIERT.

Einfach "Space 1889" in eine Suchmaschine eingeben und realisieren, daß hier eine 24-jährige Vorgeschichte vorliegt, ist nicht zuviel verlangt. Eigentlich ist das sogar eine Selbstverständlichkeit, wenn man ein Produkt rezensieren möchte, von dem SEIT JAHREN nicht zuletzt auch in DIESEM Forum hier über dessen Vorgeschichte, die neuen Ausgaben für Savage Worlds und Ubiquity und eben die deutsche Übersetzung durch Uhrwerk diskutiert wird.

Als "Scherzkeks" habe ich halt die Vorstellung, daß ein Rezensent KEINE "Kaspar Hauser"-Darstellung abliefert, sondern sich als auch nur halbwegs hier im Forum oder gar in sonstigen Rollenspielplattformen aktiver Hobbybetreibender eben INFORMIERT.

Einen so markanten Fakt, daß es sich um eine übersetzte, neue Ausgabe eines alten, ja fast schon uralten Rollenspiels handelt, nicht aufzuführen, weil man nicht "Space 1889" in die Google-Suchmaschine eingeben konnte oder weil man es nicht hinbekommen hat, die deutsche Wikipedia-Seite zu Space 1889 anzuschauen, ist für mich einfach eine SCHLUDRIGKEIT, die ein Rezensent sich nicht leisten sollte. - Wie gesagt: Einfach in die Suchmaschine eingeben und man hat den gesamten Kontext dieses Produktes auf einer einzigen, schön übersichtlichen Wikipedia-Seite aufbereitet. Das hilft Mißverständnisse wie "wurde das jetzt neu aufgelegt" und dergleichen zu vermeiden.

Aber, ich bin ja ein "Scherzkeks", der sich eigentlich selbst untreu geworden ist: Ich hatte mir ja vorgenommen bei den AA-Rezensionen NIE WIEDER etwas zu kommmentieren, weil hier dann immer gleich seitens AA agiert wird, wie es kommentierungsunfreundlicher kaum sein kann. - Wenn Feedback UNERWÜNSCHT ist, dann muß man eben seitens AA diese AA-Rezensionen in Zukunft OHNE Kommentierungsmöglichkeit publizieren. Dann gibt es halt nichts zu diskutieren, sondern nur noch "hinzunehmen". - Ist das tatsächlich so erwünscht?

Wer eine Rezension schreibt, der muß sich auch Schludrigkeiten, Uninformiertheit und fehlende Bezugssetzung vorhalten lassen. Die Möglichkeit sich auch nur binnen einer oder zweier Minuten in der Wikipedia über Space 1889 zu informieren, hatte der Rezensent offensichtlich ausgelassen. Somit bekommt er zu seinem "Scherzkeks" eben auch die saure Buttermilch der Mangelhaftigkeit gereicht. Wohl bekomm's!
 
Als Rezensent habe ich mich mit dem Produkt das zu besprechen ist auseinandersetzen. Alles was drüber hinausgeht ist ein netter Bonus. Von mir hätte es auch nur eine Besprechung des vorliegenden Produkts gegeben weil ich das Original nicht kenne und nicht besitze, und Wikipedia wissen die Götter keine Grundlage für eine Rezension darstellt. Get some perspective.
 
Klar, wenn man als Rezensent das dünnst mögliche Brett zu bohren bestrebt ist, dann kann man mit einer reinen Produktbesprechung durchzukommen versuchen. Nur ungeschickt, wenn es sich um ein Produkt handelt, welches tatsächlich eine spannende, langjährige Vorgeschichte hat. Denn dann ist man mit solch einer UNENGAGIERTEN Herangehensweise nur unmerklich hilfreicher für die Leser der "Rezension", als es ein reiner Klappentext oder eine bloße Inhaltsangabe wäre.

Wenn die "Perspektive", die man bei einer Rezension anlegen sollte und die Du offenbar zu befördern meinst, die ist, daß man den geringst möglichen Aufwand treiben soll, dann halte ich das für eine Perspektive aus einer Position, nach der nach oben hin deutlich Raum zur Verbesserung ist.

Und: Der Verweis auf den, tatsächlich gut recherchierten Wikipedia-Artikel, ist durchaus angebracht, da eben die obige Rezension NICHT EINMAL das an Kontext vermittelt, was dieser Artikel aufführt. - Und eine Art "Generalabwertung" von Wikipedia-Artikeln aufzuführen, nur um damit eine SCHLUDRIGKEIT des Rezensenten irgendwie verteidigen zu wollen, erscheint mir wenig hilfreich eine GUTE, INFORMATIVE Rezension zu erhalten.

Apologetik erhöht NIE die Qualität eines hingeschluderten Textes!

Weiters, und das gilt hier in diesem exemplarischen Falle aber durchaus generell für den Umgang mit FEEDBACK auf AA-Rezensionen: Wenn man einen Feedback-Geber mit seltsamen Titulierungen PERSÖNLICH angeht, dann ist das einfach UNERTRÄGLICH! - Und ich nehme den "Scherzkeks"-Titel als einen Versuch mein Feedback und meine Person direkt in Mißkredit zu bringen, mich als "nicht ernstzunehmenden" Feedback-Geber darzustellen und somit mein gesamtes Feedback zu ENTWERTEN!

Wie ich schon oben sagte: Wenn das AA-Team KEIN FEEDBACK auf Rezensionen möchte, dann sollte man so ehrlich sein und diese Kommentierungsmöglichkeit generell abschalten.

Hier Feedbackgeber, die um eine VERBESSERUNG der Qualität der Rezension bemüht sind, sich die Zeit nehmen die Mängel der Rezension darzulegen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten, auf so derbe und sinnlos-unmotiviert persönlich angreifende Art herabzusetzen, ihnen ihre Meinungsäußerungsfähigkeit absprechen zu wollen, ihr Feedback nicht nur nicht mit Dank, sondern mit UNDANK und Beschämung entgegenzunehmen, halte ich für einen Makel im sozialen Umgang, der durchaus verbesserungsbedürftig ist.

Ich wurde mir selbst untreu. - Mit meinen bisherigen Erfahrungen hier im Forum AA-Rezensionen zu kommentieren und der schimpflichen Behandlung, die mir hierauf schon früher widerfahren ist, hätte ich es besser wissen sollen.

Es besteht seitens des AA-Teams oder zumindest einiger überaggressiver AA-Team-Mitglieder offenbar KEINERLEI Interesse daran, Feedback von Lesern der AA-Rezensionen zu erhalten. Im Gegenteil. Durch solche - leider wiederholten - Attacken gegen den Feedbackgeber wird ein Klima der Aggression, der Ablehnung von Meinungsäußerungen und Feedback geschaffen und zementiert, welches das genaue Gegenteil von Kommunikationsfreundlichkeit, Offenheit oder auch nur Sachlichkeit ist.

Ich bin - leider - wieder einmal enttäuscht.

Zu schade, daß ich ein großer Freund des Space 1889 Settings bin und mich über jedes neue Produkt diesbezüglich freue. Sonst hätte ich diese "Rezension" auch eher unkommentiert als Lesezeitvergeudung ad acta gelegt.

Doch wollte ich die Kontextlosigkeit der Rezension gerade bei dem doch so lange schon und so kontinuierlich in der Rollenspiellandschaft vertretenen Space 1889 nicht ohne Aufforderung zur Nachbesserung stehen lassen. Und die oben ja schon von anderen AA-Usern geäußerten Mißverständnisse gaben mir ja durchaus recht darin, daß eine Klarstellung des Kontextes nicht nur ein "schönes, aber unnötiges Detail", sondern eine grundsätzliche NOTWENDIGKEIT für eine sachgerechte Rezension ist, welche dieses deutsche Ubiquity-Produkt in den rechten Platz im Kontext aller anderen Space 1889 Produkte rücken sollte.

Ich bitte darum in Zukunft das Feedback zu Rezensionen entweder KLAR als UNERWÜNSCHT zu kennzeichnen und die Kommentierung abzuschalten, oder eben sich in zivilisierter, den Feedbackgeber als MENSCH respektierender Weise mit dem Feedback auseinander zu setzen.

Beleidigungen, Herabsetzungen und Entwertungs- und Glaubwürdigkeitsinfragestellungsversuche gegen den Feedbackgeber seitens des AA-Teams sind, so wäre mein dringlicher Wunsch, in Zukunft zu unterlassen.

Es muß doch möglich sein in diesem Forum eine Rezension zu kommentieren, ohne dafür gleich schlechte Emotionen aufgedrückt zu bekommen, weil es - mal wieder - jemand für nötig hielt, den Kommentator persönlich anzugehen und anzupöbeln!
 
Wer pöbelt denn?

Ich weiße nur darauf hin das dir nicht klar zu sein scheint das nicht jeder das ürsprüngliche Spiel hat oder kennt - und das das für eine Rezension durchaus keine bedeutung haben MUSS. Für eine Besprechung des JETZT vorliegenden Spiels hat die alte version nicht unbedingt relevanz. Wenn du eine Rezi sehen willst die auch die Vergangenheit des Systems berücksichtigt, dann schreib doch eine.
 
Na ja seit Teddys Spherechild-Rezi wissen wir ja auch, dass man die Bücher nichtmal sorgfältig gelesen haben muss um ein Urteil zu fällen...

Ich würde mir bei Rezis generell etwas mehr Sorgfalt wünschen- das sollte man den Leuten die die Spiele herausgeben schon schuldig sein. Von daher sehe ich Zornhau da schon im Recht.
 
Wieso "wieder"? Wieso "neu aufgelegt"?

Auf Englisch war das 1988 bei GDW erschienene Space 1889 nie wirklich weg vom Fenster.
Seit 2000 werden neue Space-1889-Produkte von Heliograph Inc. weiter herausgegeben. Aber auch alle alten Space-1889-Produkte zum Originalregelsystem kann man als elektronische Ausgaben nach wie vor erwerben.
2010 erschien eine offizielle Savage-Worlds-Adapation unter dem Titel "Space 1889: Red Sands" bei Pinnacle.

Uhrwerks Space 1889 ist meines Wissens nach die ERSTE deutsche Ausgabe. Oder gab es schon einmal eine auf Deutsch (dann wohl mit dem Originalregelsystem)? Nachdem die neue, erste(!) deutsche Ausgabe auch noch erstmals(!) auf Basis des Ubiquity-Systems (statt des sehr uneinheitlichen alten W6-basierten Originalsregelsystems) erstellt wurde, kann ich das "wieder" und das "neu aufgelegt" nicht nachvollziehen.

Tut mir leid, großer Guru, davon wußte ich nichts, auf mich hat es eben den Eindruck einer Neuauflage gemacht. Sollte ich dir mit meiner unzureichend recherchierten und völlig aus einem freudigen Bauchgefühl geschriebenen Aussage zu nahe getreten sein und Unfähigkeit demonstriert haben, entschuldige ich mich vielmals.
Damals konnte man eben noch nicht allem so intensiv nachgehen und Systeme zu kaufen, um sie zu haben, ist etwas schwierig. Sowohl für die Zeit als auch für den Geldbeutel. Zudem bin ich einer von der aussterbenden Art, die gedruckte Sachen dem Lesen am Bildschirm vorziehen.

Aber danke für die ausführliche Darstellung der Möglichkeiten.
 
Ich stimme Zornhau zu, dass es schon schwer ist, nicht zu bemerken, dass Space 1889 ein schon recht altes Setting ist (zumal der zweite Satz des Vorworts der deutschen Ausgabe dies auch sagt), aber alle weiteren Forderungen an eine Rezension, die (vermutlich doch gratis) von einem Fan für andere Fans gemacht wurde, kann man IMHO nicht stellen.

Ja, es wäre schöner gewesen, aber manchmal verpackt Zornhau seine eigentlich gut gemeinten Verbesserungsvorschläge in zu harsche Worte (nein, eigentlich immer; das kann man monatlich zu einem Streit eskalieren lassen oder es einfach tolerieren), aber verlangen kann man (auch Zornhau) nichts. Und die Diskussion darum ist relativ müßig.

Übrigens, die alte GDW-Hauszeitschrift enthielt in fast jeder Ausgabe auch ein oder zwei Seiten in durchwachsener Qualität zu Space:1889 (siehe http://www.waynesbooks.com/space1889.html). Ich sehe gerade, man kann alle Ausgaben als PDF-Bündel für relativ kleines Geld auch bei RPGNow erstehen. Lohnt glaube ich nur, wenn man auch noch Traveller oder ein anderes GDW-System gut findet. Sehr empfehlenswert finde ich aber Mark Clarks ehemaliges Fan-Zine, "The Royal Martian Geographic Society", deren 4 Sammelbände man auch noch als Bücher erstehen kann – Auszüge gibt es hier: http://www.heliograph.com/trmgs/

Stefan
 
Ähm... wo bitte lest ihr heraus, dass Orakel nicht wusste, dass es das schon länger gibt? Ich brauch bloß den ersten Absatz zu lesen und seh das...
 
Äh, wir lesen das gar nicht heraus, sondern ich mache den Fehler, nicht alles sorgfältig gelesen zu haben und nur aus dem Kontext auf die Texte zu reagieren, die ich per Mail bekam. Sorry. Du hast natürlich recht, dass es 1988 erschien, steht da. Zornhau forderte dann einen Vergleich mit dem Altsystem ein und da setze ich dann ein mit meiner Meinung, so etwas kann man nicht fordern.
 
Ja, ja, das hab ich wohl bemerkt und ich bin da auch deiner Meinung. Zumal das in der Regel den User, der die Rezi lies überhaupt nicht interessiert. Der will ja etwas über dieses Buch wissen und ob man mit diesem System gut spielen kann, nicht ob man das mit irgendwas anderem konnte.
 
Der "schludrige Rezensent" sitzt übrigens gerade lauthals Lachend hinter dem Rechner und amüsiert sich darüber, dass hier auf der Semantik pochend ihm genau die Gründe vorgehalten werden, die die entsprechenden Formulierungen überhaupt erst ins Spiel gebracht haben. ;)

1.) Wer behaupten würde, dass die deutsche Fassung keine neue Auflage wäre versucht die Realität zu verbiegen. (Denn auch das von Zornhau erwähnte Red Sands ist ebenfalls eine neue Auflage.) Und gerade wegen der Red Sands-Fassung ist auch ein "wieder" in meinen Augen durchaus gerechtfertigt. (Und ich würde zwar Red Sands Teddy in die Hand drücken - meine Haltung zu Savage Worlds ist bekannt - aber eine Rezension von dem Buch würde bei mir ähnliche Formulierungen enthalten, denke ich, was den Bezug auf eine Vorgeschichte des Spiels anbelangt.)
2.) Ich habe mich bei den für mich persönlich wichtigen RPG-Internetshops im deutschen Raum umgesehen: Von der von Zornhau erwähnten 2000er-Fassung fehlte da zumindest jede Spur. (Das sind zugegebener Maßen zwar nur Drei insgesamt, aber ich habe auch nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne um mich durch die komplette Bundesrepublik zu wälzen.)
3.) Wie Teddy schon sagte: Space ist durchaus ein "obskures" System. (Obskur meine ich hier in dem Sinne, dass sich hier ein "kleines" System eine eigene Nische in einer Nische in einer Nische geschaffen hat.)
4.) Was Atreju bezüglich pdfs sagt kann ich aus meiner Warte durchaus unterschreiben: Ich selbst nutze sie ebenfalls ungerne und greife nur im Notfall auf sie zurück, wenn alle Stricke reißen. (Von daher ist der PDF-Markt für mich eher in Form des PoD-Marktes interessant. PDF's werde von mir halt mitgenommen, wenn sie bei einem Buch/PoD-Produkt im Preis inbegriffen sind. Oder wenn ich eine ganz bestimmte Thematik für mich aufbereiten will und ausgerechnet das dafür notwendige offizielle Material ist nur (noch) über PDF zu erhalten ist, greife ich auch noch darauf zurück.) Aber im Großen und Ganzen ist PDF-Only für mich eher ignorierbar und nebensächlich. (Was in meinem Bekanntenkreis zumindest von sehr vielen immer noch so gehandhabt wird.)

5.) Zornhau: Nicht drüber ärgern. Wenn du eine andere Rezension sehen willst, die auch auf vorherige Produkte eingeht sieh das einfach als Aufforderung an, um auch eine Rezension zu schreiben. Jede User-Rezi ist gerngesehen. :)
 
Ja, ja, das hab ich wohl bemerkt und ich bin da auch deiner Meinung. Zumal das in der Regel den User, der die Rezi lies überhaupt nicht interessiert. Der will ja etwas über dieses Buch wissen und ob man mit diesem System gut spielen kann, nicht ob man das mit irgendwas anderem konnte.

Das sehe ich - gerade ob der schon wirklich seit Jahren laufenden Arbeit an der deutschen Version - anders.

Gerade weil ALLE englischsprachigen Space-1889-Produkte aktuell sehr günstig als elektronische Ausgaben erhältlich sind, und weil die deutsche Ausgabe nicht einmal ein Einsteigerabenteuer aufweist, ist der Weg zu den Originalen zu greifen, und diese dann mit den deutschen Regeln zu bespielen naheliegend.

Somit ist es schon wichtig, den KONTEXT des deutschen Space-1889-Produktes darzulegen. - Gerade für die Leser, die gerne Spielmaterial und nicht nur ein "nacktes" Regelwerk hätten, ist die Information, daß es eben - zwar englischsprachig, aber immerhin - eine Fülle weiteren Materials bereits gibt, durchaus hilfreich und alles andere als überflüssige Zusatzinformation.
 
5.) Zornhau: Nicht drüber ärgern. Wenn du eine andere Rezension sehen willst, die auch auf vorherige Produkte eingeht sieh das einfach als Aufforderung an, um auch eine Rezension zu schreiben. Jede User-Rezi ist gerngesehen. :)
Ich ärgere mich darüber nicht.

Du hast ja klargestellt, daß Du vom Kontext dieses seit zwei Dutzend Jahren auf dem Markt befindlichen Settings keine Ahnung hast und Dich auch nicht informieren wolltest. - Damit hast Du, wie Infernal Teddy ja auch propagierte, das dünnst mögliche Brett gebohrt, daß man bei einer Rezension bohren könnte.

Die Schludrigkeit hatte also Methode. Du möchtest daran auch nichts ändern. Das hast Du ausreichend klar dargelegt. - Das Entgegennehmen von Feedback stellt ja keine Verpflichtung dar, irgendetwas an den kritisierten Mängeln zu verbessern. Und wenn Du keine Lust dazu hast, ist das völlig in Ordnung.

Ich bin zwar der Überzeugung, daß eine weniger oberflächliche, weniger hingeschluderte Rezension einem Leser und potentiellen Kunden mehr Nutzen brächte, aber wenn einem der Nutzen für die Kunden/Interessenten an Space 1889 egal ist, dann reicht halt diese "Minimalleistung" als "Rezension" durchaus aus.
 
Ich mache dir einen Vorschlag: Kaufe mir das alte GRW und ein oder zwei Quellenbücher. Dann leihe ich mir vom Orakel das neue GRW und schreibe eine Rezi die auch auf die alte Edition eingeht.
 
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